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Kapitel 3 band 5

Unruhige Strömungen

Jake richtete seinen durchdringenden Blick auf Sei, seine Stimme ruhig, aber mit einem Hauch von Ernst. „Gewinne das Ding hier, Sei. Wir könnten das Preisgeld gut gebrauchen. Emilia will das Haus kaufen, und ich habe den Kaufvertrag bereits abgewickelt. Jetzt fehlt nur noch eine großzügige Summe für den Makler. Die Anzahlung ist durch, aber der Rest ... na ja, dein Preisgeld käme da gerade recht."

Gray, der an der Wand lehnte, schnaubte amüsiert. „Jake, das Preisgeld reicht allemal für zehn solcher Häuser. Wie viel willst du denn investieren?"

Jake zuckte gelassen mit den Schultern. „Wir finden schon eine Verwendung für die restliche Summe."

Sei brach in schallendes Gelächter aus und schüttelte den Kopf, seine Apfelsinefarbenen Augen blitzten vor Belustigung. „Ihr Vollspakos wollt mein hart verdientes Geld? Warum glaubt ihr eigentlich, dass ihr es einfach haben könnt?"

Er trat einen Schritt vor und musterte die beiden mit spielerischer Neugier. „Und was für ein Haus? Emilia? Von was redet ihr überhaupt?"

Gray lächelte breit und warf Sei einen spöttischen Blick zu. „Und genau deswegen wird Jake dein Preisgeld verwalten. Er ist scharfsinniger als wir alle zwölf zusammen."

Sei zog die Augenbrauen hoch und hob abwehrend die Hände. „Hör auf, mich unterschwellig als Idioten darzustellen. Ihr seid echt miserabel darin, Überzeugungsarbeit zu leisten."

Er ließ die Hände sinken, sein Blick wurde wieder etwas ernster, als er Jake und Gray abwechselnd ansah. „Aber gut, ihr dürft damit machen, was ihr wollt. Dass ich das hier gewinne, steht außer Frage."

Er grinste schief und lehnte sich lässig gegen die Wand. „Aber nochmal: Was für ein Haus? Wollt ihr irgendwo einziehen? Und ... ist Emilia – meine Prinzessin?"

Jake und Gray tauschten einen kurzen Blick, bevor Jake mit einem leichten Lächeln sprach. „Emilia ist unser Sonnenschein. Und ja, deine Prinzessin, wie du sie immer nennst."

Gray nickte, seine Stimme wurde etwas weicher. „Sie will unbedingt das Haus haben, in dem wir in einem unserer vergangenen Leben gewohnt haben. Sie hat es zufällig entdeckt, und es hat sie sofort verzaubert. Es wurde restauriert und sieht jetzt sogar noch schöner aus als früher."

Ein spitzbübisches Grinsen breitete sich auf Grays Gesicht aus. „Und, nun ja, wir herzensguten Dämonen konnten einfach nicht widerstehen, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Schon bald ist es soweit. Ich hoffe, du kommst und ziehst mit ein."

Sei lachte, ein tiefer, ehrlicher Klang, während er sich von der Wand abstieß. „Also, wenn das Haus von meinem Preisgeld gekauft wird, könnt ihr euch sicher sein, dass ich mir das größte Schlafzimmer mit Emilia teile."

Jake schüttelte den Kopf und schnaubte. „Träum weiter."

Sei ignorierte Jakes Kommentar und ließ seinen Blick in die Ferne schweifen, ein schwaches Lächeln auf den Lippen. „Emilia ... was für ein schöner Name. Erzählt mir von ihr. Wie ist sie so? Ist sie so bezaubernd, wie ich sie in Erinnerung habe?"

Jake konnte nicht anders, als zu lachen. „Bezaubernd, ja. Aber sie ist auch temperamentvoll und hat viel Aufmerksamkeit gebraucht. Sie hat sich in letzter Zeit aber echt entwickelt. Sie wird immer stärker."

Gray grinste und trat näher an Sei heran. Mit einem spitzbübischen Funkeln in den Augen zog er Sei an sich und flüsterte leise in sein Ohr: „Emilia ist eine Granate im Schlafzimmer. Sie hat ein Feuer, das deines widerspiegelt. Ihr zwei würdet das Haus auseinandernehmen."

Sei lachte laut und schüttelte den Kopf. „Haha, ich verstehe."

Jake griff nach Grays Schulter und zog ihn sanft, aber bestimmt von Sei weg. „Reiß dich zusammen", murmelte Jake, bevor er mit ruhiger Stimme hinzufügte: „Emilia ist eine süße, zaghafte Schamanin. Sehr leidenschaftlich, aber mit einem reinen Herz."

In dem Moment veränderte sich Seis Miene schlagartig. Das Lächeln verschwand, und seine Augen verengten sich. Die warme, familiäre Atmosphäre wich einer spürbaren Kälte, die den Raum förmlich einfror.

Seis Stimme war tief und gefährlich ruhig, als er die Worte wiederholte: „Wie bitte? Schamanin?"

Jake nickte langsam, bereit zu antworten, doch bevor er ein Wort sagen konnte, bewegte sich Sei blitzschnell. Mit einer fließenden Bewegung packte Sei Jake und drückte ihn hart gegen die Wand. Seine Hände legten sich beidseitig an Jakes Schultern, während er ihm tief in die Augen sah. Ein leises Knurren entrang sich seiner Kehle, während er sich über Jake beugte, die Spannung greifbar.

„Sei, beruhige dich!" rief Gray von hinten, doch Seis Blick blieb fest auf Jake geheftet.

„Wie soll ich ruhig bleiben?" fauchte Sei, seine Stimme ein gefährliches Grollen. „Warum unterstützt ihr das? Emilia soll einen bodenständigen Beruf erlernen. Was ist daran so schwer zu verstehen? Warum immer dieser Schamanen-Scheiß?"
Seis Worte waren scharf und durchdrungen von einer tiefen Besorgnis. Doch Jake hielt seinem Blick stand, selbstbewusst, auch wenn seine Lage alles andere als ideal war.

„Sei, du meinst das nicht so", sagte Jake ruhig, seine Stimme gelassen, aber fest. „Du hast nur Angst."
Sei lachte spöttisch, ein bitteres Lachen, das fast mehr Schmerz als Wut verriet. „Ja, und das zu Recht! Und ihr solltet das auch haben. Warum erlaubt ihr, dass sie diesen Weg geht? Ihr wisst genau, was diese spirituelle Verbindung mit ihr macht!"

Gray trat näher und legte Sei beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Sei, wir wissen das. Aber hör mir zu. Emilia war bereits seit Jahren Schamanin, bevor wir sie wieder getroffen haben. Glaubst du wirklich, wir könnten sie davon abbringen, weiter diesen Weg zu gehen? Das ist unmöglich."
Sei ließ von Jake ab, wandte sich stattdessen an Gray und schnappte sich seinen Arm. Seine apfelsinefarbenen Augen funkelten gefährlich, seine Stimme war jetzt leiser, aber nicht minder bedrohlich.

„Ihr könnt nicht", sagte Sei kalt. „Ihr wisst, was passiert, wenn sie diesen Weg weitergeht. Jedes Mal, wenn sie in einem ihrer Leben Schamanin wurde und im Rang aufstieg, brachte es sie näher an Ari heran. Als sie damals Sternenschamanin wurde, war ihre spirituelle Bindung so stark, dass sie sich an alles erinnerte. Und dann ... hat sie uns verlassen."
Jake, der sich inzwischen wieder aufgerichtet hatte, trat vor und legte Sei eine beruhigende Hand auf die Schulter. Doch Gray war schneller. Mit einer sanften Geste hob er die Hand und legte sie mitfühlend an Seis Wange.

„Sei", begann Gray, seine Stimme hauchzart, „du darfst sauer sein. Du darfst Angst haben. Aber du darfst nicht sauer auf Emilia sein."
Sei sah ihn an, seine Miene war verhärtet, aber in seinen Augen flackerte ein Funken Unsicherheit.
Gray sprach weiter, seine Worte ruhig und voller Überzeugung. „Emilia will Schamanin sein. Und wir dürfen sie nicht davon abhalten – egal, wie tief sie blickt oder was sie sich erinnert. Sie wird uns nicht wieder verlassen. Ihre Liebe ist tief. Als sie damals fortging, war es eine Entscheidung, die sie bereut hat. Und nichts hat das an ihren Gefühlen für uns geändert."

Sei schwieg, und die Spannung in seinen Schultern ließ allmählich nach. Gray senkte die Hand, doch sein Blick blieb fest auf Sei gerichtet.

„Es ist einmal passiert", fuhr Gray fort, „aber es wird nicht wieder passieren. Also beruhige dich. Wir stehen alle hinter ihr. Und hinter dir."
Sei senkte den Blick, atmete tief ein und richtete sich auf. „Nein, ihr habt recht", sagte er schließlich mit leiser, schwerer Stimme. „Ich kenne Emilia nicht wirklich. Sie zu verurteilen, ohne sie zu kennen, ist falsch. Ich liebe sie, und ich würde sie immer unterstützen. Aber ... wenn ich sehe, dass es ihr mehr schadet als nutzt, Schamanin zu sein, werde ich sie bitten, damit aufzuhören. Selbst wenn das bedeutet, sie dadurch zu verlieren."

Jake trat näher und verstärkte den Druck seiner Hand auf Seis Schulter. „Du bist nicht allein damit, Sei", sagte er ruhig. „Wir alle würden dasselbe tun, wenn es so weit kommt. Und wir werden es gemeinsam tragen, was auch immer passiert."
Sei sah erst Jake an, dann Gray. Ein Hauch von Erleichterung schlich sich in seine Augen, auch wenn die Sorgen nicht vollständig verschwanden. Er nickte langsam, fast wie zu sich selbst. „Gut", murmelte er schließlich. „Dann hoffe ich, dass wir diesen Weg nie gehen müssen."

Jake klopfte Sei auf die Schulter, ein Hauch eines Lächelns in seinem Gesicht. „Also, Sei, gewinn das Ding und lass dich einfach blicken, wenn alles vorbei ist. Wir sehen uns dann."
Sei nickte mit einem schiefen Lächeln. „Kein Problem. Und haltet euch bis dahin aus Ärger raus, okay?"

Jake schnaubte leise, während Gray sich von der Wand abstieß und einen Schritt auf Sei zuging. „Mach's gut, Sei. Und ..." Er hielt inne, als sein Körper plötzlich schwankte.
Ein unmerkliches Zittern lief durch seinen Körper, und bevor er sich fangen konnte, taumelte Gray zurück und stieß hart gegen die Wand.

„Gray!" Jakes Stimme war sofort scharf, während Sei einen Schritt nach vorne machte, seine apfelsinfarbenen Augen blitzten vor Alarm.
Gray hielt sich an der Wand fest, seine Stirn war schweißnass, obwohl er plötzlich bleich wie eine Wand aussah. Seine Lippen bebten leicht, und er griff sich mit einer Hand an den Bauch, während ein leises, gequältes Stöhnen über seine Lippen kam.
„Was ist los?" fragte Sei eindringlich, seine Stimme hatte einen besorgten, aber festen Ton angenommen.

Gray schüttelte schwach den Kopf, doch sein Blick war flackernd, als er Jake und Sei ansah. „Mir ... geht es nicht gut", brachte er schwer atmend hervor.
Sein Körper zitterte nun spürbar, und er sackte langsam an der Wand nach unten, bis er schließlich auf dem Boden saß. Eine Hand hielt immer noch seinen Bauch, während die andere sich instinktiv an die Wand klammerte.
Jake kniete sich sofort neben ihn, seine Augen huschten prüfend über Grays Gesicht. „Gray, hör zu. Was fühlst du? Ist dir übel? Hast du Schmerzen?"
Gray nickte schwach, bevor er zögernd flüsterte: „Schwindelig ... alles ... dreht sich. Und mein Bauch ... es fühlt sich an, als würde er sich zusammenziehen."

Sei hockte sich neben Jake, seine Miene war eine Mischung aus Anspannung und Besorgnis. Er legte eine Hand auf Grays Schulter und spürte die eisige Kälte, die durch Grays Körper strömte. „Du bist bleich wie der Mond, und du zitterst wie Espenlaub", sagte Sei ernst. „Schüttelfrost. Das ist nicht normal."
Jake zog Grays Hand vorsichtig von seinem Bauch weg, um ihn zu untersuchen, doch als Gray zusammenzuckte, hielt Jake inne. „Verdammt", murmelte er. „Das kam plötzlich. Hast du vorher etwas bemerkt, Gray? Irgendwelche Symptome?"

Gray schüttelte langsam den Kopf, während er auf dem Boden kniete, die Arme um seinen schmerzenden Bauch geschlungen. Sein Blick flackerte zwischen Jake und Sei, seine Stimme war leise, aber von Bitterkeit durchzogen.

„Nein ... mir ging es gut. Aber ... warum muss ich immer die Kontrolle bewahren? Warum muss ich mich immer zurückhalten?" Seine Worte klangen wie ein verzweifeltes Flüstern, das plötzlich in den Raum platzte.

Er hob den Kopf und sah Jake an, dann Sei, seine Augen voller unausgesprochener Emotionen. „Ihr beide ... ihr seid so stark, so verdammt selbstbewusst. Ihr habt immer alles im Griff. Und ich? Ich habe immer das Gefühl, zurückzustecken. Immer der Zweite zu sein."

Gray verzog das Gesicht vor Schmerz, nicht nur körperlich, sondern auch emotional. „Ich bin immer derjenige, der zusehen muss, wie ihr glänzt, wie ihr alles unter Kontrolle habt. Aber ich? Ich kann nicht mal meine verdammten Gedanken im Griff behalten!"

Sei trat einen Schritt näher, sein Gesicht ruhig, doch seine Augen musterten Gray aufmerksam. Jake hingegen kniete sich neben ihn, legte ihm eine Hand auf die Schulter.

„Gray, das bist nicht du. Das ist der Neid, der aus dir spricht. Hör auf, dich mit uns zu vergleichen. Wir sind ein Team."

Gray schnaubte schwach, seine Augen glänzten vor unausgesprochener Frustration. „Ein Team ..." Er lachte trocken, seine Stimme brach leicht. „Ein Team, ja. Aber wie oft bin ich nur der Zuschauer? Wie oft bin ich der, der den Plan unterstützt, während ihr die Hauptrollen spielt?"

Sei ging neben Jake in die Hocke, sein Blick jetzt sanfter. „Gray, hör zu. Niemand hier stellt dich infrage. Du bist ein Teil von uns, ob du es gerade fühlen kannst oder nicht. Aber du musst uns vertrauen. Wir stehen hinter dir."

Gray's Atem zitterte, und er schloss für einen Moment die Augen. Die Worte der beiden schienen ihn zu erreichen, doch die schmerzhafte Mischung aus körperlichem Unwohlsein und emotionalem Aufruhr hielt ihn weiter gefangen.

„Ich will nicht immer stark sein müssen", murmelte Gray schließlich, fast zu leise, um es zu hören. „Manchmal will ich einfach ... genug sein."

Sei sah zu Jake. „Wir können ihn hier nicht einfach liegen lassen. Wir müssen ihn irgendwohin bringen, wo er untersucht werden kann."
Jake nickte, seine Kiefermuskeln arbeiteten vor Anspannung. „Das wird nicht einfach. Er ist schon jetzt zu schwach, um zu laufen."

„Dann tragen wir ihn", sagte Sei bestimmt. „Das ist keine Diskussion."
Jake und Sei tauschten einen kurzen, entschlossenen Blick, bevor Sei sich Gray näherte und seine Arme unter Grays Schultern schob. „Ich halte ihn oben, und du stützt ihn an den Beinen. Los, bevor er noch schlimmer wird."

Gray murmelte etwas Unverständliches, während sie ihn hochhoben. Jake warf einen schnellen Blick in die Ferne, als ob er bereits nach einem sicheren Ort suchte. „Wir bringen ihn zurück ins Gasthaus. Dort haben wir alles, was wir brauchen, um ihn zu stabilisieren."

„Hoffen wir, dass es nichts Schlimmeres ist", murmelte Sei, während sie Gray gemeinsam stützten und sich zügig auf den Weg machten.

♾️

Das Gasthaus war geschäftig wie immer, die Stimmen der Gäste erfüllten die Luft, und das Klirren von Geschirr drang aus der Küche. Jake, Gray und Sei kamen durch die Hintertür, Gray gestützt zwischen den beiden. Sein Gesicht war bleich, Schweißperlen standen auf seiner Stirn, und sein Atem war flach und unregelmäßig. Ein kaum hörbares Stöhnen entwich ihm, während er die Augen schloss.

Ash trat gerade gelassen wie immer durch den Haupteingang und blieb stehen, als er die Gruppe sah. Seine scharfen Augen verengten sich, und er musterte sie skeptisch.

„Was ist los? Was ist mit Gray?" fragte er direkt, seine Stimme durchdringend, obwohl sie nicht laut war.

Jake ließ Sei Gray weiter stützen und zog Ash zur Seite, weg von den neugierigen Blicken der anderen Gäste. „Ash, nicht so laut", zischte er. „Wenn das Gasthaus mitkriegt, dass wir hier jemanden haben, der krank ist, fliegen wir raus. Das wäre das Letzte, was wir jetzt brauchen. Diskretion ist gefragt, verstanden?"

Ash runzelte die Stirn und sah skeptisch in Richtung Gray und Sei. „Krank?" flüsterte er, die Stimme nun leiser. „Was meinst du mit krank? Wir werden nicht krank."

Jake zuckte die Schultern, seine Augen wirkten müde. „Ich weiß auch nicht, was er ausbrütet, aber irgendetwas stimmt nicht. Er schwitzt, er ist bleich, und sein Mana fühlt sich ... instabil an. Ich mache mir ernsthaft Sorgen. Und sein Verhalten heute ..."

Ash hob fragend eine Augenbraue. „Was war mit seinem Verhalten?"

Jake schüttelte den Kopf und rieb sich die Stirn. „Launisch. Fast so wie früher, als er ständig in seinen Gedanken versunken war. Es war anstrengend, weil ich ihn nicht einschätzen konnte. Und das muss etwas heißen."

Ash seufzte und nickte langsam. „Und was macht Sei hier? Seit wann ist er da?"

Jake machte eine abwinkende Geste. „Ignorier ihn. Ich schicke ihn jetzt weg. Sein Auftrag ist zu wichtig, als dass ich riskieren kann, dass er sich hier irgendetwas einfängt.''

Jake trat zu Sei, der Gray immer noch stützte. „Sei, danke, dass du geholfen hast. Aber du solltest gehen."

Sei richtete sich auf und funkelte Jake an. „Ich bleibe. Gray ist krank, und ich lasse euch nicht allein, bis er stabil ist."

Jake seufzte, seine Stimme wurde fester. „Sei, hör mir zu. Du hast einen wichtigen Kampf vor dir. Wenn du hier bleibst und dich ansteckst – falls das überhaupt möglich ist – gefährdest du alles. Geh dich vorbereiten. Ich verspreche dir, wir kümmern uns um Gray."

Sei zögerte, seine apfelsinfarbenen Augen fixierten Jake, als wollte er widersprechen. Doch schließlich nickte er widerwillig. „Du hast recht. Aber wenn irgendetwas passiert ... irgendetwas, Jake, dann sag mir Bescheid."

Jake klopfte Sei auf die Schulter, um ihn zu beruhigen. „Mach dir keine Sorgen. Geh."

Sei richtete sich auf, warf einen letzten besorgten Blick auf Gray und verschwand dann Richtung Ausgang.

Ash und Jake trugen Gray die Treppen hinauf in sein Zimmer. Seine Atmung wurde immer unregelmäßiger, und Schweiß tropfte ihm von der Stirn. Jake öffnete die Tür mit einem Ruck, und sie legten Gray vorsichtig auf das Bett.

Ash musterte Gray mit scharfem Blick. „Er zittert. Schüttelfrost. Und dieses ständige Schwitzen ..."

Jake nickte, während er die Decke nahm und Gray vorsichtig zudeckte. „Ja, und seine Mana-Schwingungen sind völlig durcheinander. Es fühlt sich instabil an, wie ein Feuer, das keine Kontrolle mehr hat."

Gray öffnete schwach die Augen, sein Gesicht war gequält. „Es ... dreht sich ... alles", flüsterte er kaum hörbar. „Bauch ... schmerzt ..."

Jake beugte sich zu ihm herunter. „Ruh dich aus, Gray. Wir kümmern uns darum."
Ash runzelte die Stirn. „Jake, wir brauchen Alex. Er ist der Einzige, der so etwas vielleicht verstehen könnte."
Jake nickte. „Ich verfasse ihm eine Nachricht, lass sie ihm zukommen."

Er trat an den kleinen Tisch im Zimmer, nahm eine Notiz und einen Stift und schrieb hastig. „Ash, sorge dafür das er das schnell erhält- Eile ist geboten."
Ash nahm die Nachricht, nickte warf sie in einen Dimensionsportal mit der Absicht das sie Alex erreichte. Jake wandte sich zurück, saß an Grays Bett und sah ihn mit Sorge an.

„Halt durch, Gray", murmelte Jake leise. „Wir finden heraus, was los ist."

♾️

Die Atmosphäre in der Klinik war chaotisch. Dämonen strömten in Scharen herein, begleitet von besorgten Angehörigen. Der Empfangsbereich war überfüllt, und die Stimmen von Krankenschwestern, Ärzten und Patienten hallten durch die Flure. Aktenstapel wurden in Eile hin und her getragen, während Alex in seinem Büro saß und sich durch eine endlose Liste von Neuaufnahmen wühlte.

„Oberarzt Alex!", rief eine Krankenschwester, die mit einer Akte in der Hand hereinstürmte. „Ein neuer Fall auf Station drei. Symptome wie die anderen: Schüttelfrost, Fieber, instabiles Mana."

Alex nahm die Akte, überflog sie hastig und nickte knapp. „Bringt den Patienten sofort in die Isolation. Wir können keine weiteren Übertragungen riskieren."

„Ja, Sir!" Die Schwester verschwand genauso schnell, wie sie gekommen war.

Kaum hatte Alex die nächste Akte aufgeschlagen, öffnete sich plötzlich ein kleiner Riss im Raum. Ein Portal schimmerte für einen Moment, und ein zusammengerollter Brief flog hindurch, bevor es sich wieder lautlos schloss.

Ein einziger Blick auf den Brief genügte Alex, um zu wissen, von wem er stammte und woher er kam. Sein Ausdruck wurde sofort ernst.

Alex griff nach dem Brief, rollte ihn auseinander und las die hastig geschriebenen Worte:

Alex, es ist Gray. Er ist krank. Es ist ernst, und wir brauchen dich sofort. Komm zum Gasthaus. Keine Zeit zu verlieren.

Alex' Augen verengten sich, und seine Haltung versteifte sich. Er wusste, dass es dringend war. Keiner von ihnen wurde jemals krank – nicht in diesem Leben, nicht in den vergangenen. Das letzte Mal, als so etwas geschah, hatte es Chaos ausgelöst.

Er faltete den Brief zusammen, stand auf und ging mit entschlossener Miene in Richtung des Büros seines Chefs.

Alex klopfte einmal kurz an die Tür und trat ein, ohne auf eine Antwort zu warten. Der Chef, ein älterer Dämon mit einer imposanten Haltung, hob den Blick von seinen Papieren und musterte Alex kritisch.

„Alex, ich hoffe, Sie haben einen guten Grund, mich in diesem Chaos zu stören."
„Das habe ich", sagte Alex direkt und setzte sich aufrecht vor den Schreibtisch. „Ich muss für einige Stunden weg. Es gibt einen Notfall in meiner Familie. Ein Familienmitglied ist krank, und das ist ... ungewöhnlich."

Der Chef seufzte schwer und massierte seine Schläfen, während die Geräusche der überfüllten Klinik durch die Wände drangen. „Alex, wir haben hier lauter Notfälle. Was glauben Sie, was wir die ganze Zeit tun? Sie sind für uns unverzichtbar. Ich kann Sie nicht gehen lassen."
Alex blieb ruhig, sein Blick fest. Mit klarer, durchdringender Stimme sagte er: „Ich muss gehen. Wenn ein Familienmitglied von mir krank ist, dann ist es meine Pflicht, zu ihm zu gehen. Das ist nicht normal. Wenn er krank ist, dann ist es wirklich ernst."

Der Chef hob eine Augenbraue, aber Alex sprach weiter, seine Stimme ruhig, aber eindringlich. „Und bedenken Sie das: Wenn ich die Ursache seiner Krankheit finde und sie mit der Dämonengrippe in Zusammenhang steht, könnte das der Schlüssel sein, um endlich Fortschritte zu machen. Ich habe die Möglichkeit, ihn genauer zu untersuchen, als wir es hier je könnten. Sehen Sie es als Chance."

Der Chef schwieg einen Moment, sein Blick fixierte Alex prüfend. Dann atmete er tief durch, sein Gesicht war angespannt. „Ich hoffe, Sie wissen, was Sie tun, Alex. Ich erwarte Ergebnisse."

Alex nickte entschlossen. „Vielen Dank. Ich werde Sie auf dem Laufenden halten."

Der Chef machte eine abwinkende Geste. „Gehen Sie. Aber verschwenden Sie keine Zeit."
Alex drehte sich auf dem Absatz um und verschwand aus dem Büro, sein Mantel wehte hinter ihm her, als er mit schnellen Schritten durch die Klinik eilte. Es war keine Zeit zu verlieren – er musste zurück zu seinen Gefährten und die Kontrolle über die Situation übernehmen.

♾️

Das Zimmer war in gedämpftes Licht gehüllt. Jake stand am kleinen Tisch, wo ein dampfender Topf mit Suppe stand, die er hastig zubereitet hatte. Der herzhafte Duft erfüllte den Raum, doch es lag eine Schwere in der Luft. Ash saß an Grays Bett und strich ihm sanft durchs Haar, sein Blick voller Sorge. Gray lag unter einer dicken Decke, doch sein Körper zitterte unkontrolliert, während kleine silbrige Atemwolken aus seinem Mund entwichen und sich langsam in der Luft auflösten.

„Nebelatem ..." murmelte Ash leise, seine Stimme ein Hauch von Besorgnis. „Das ist definitiv ein Symptom der Dämonengrippe, von der mir Alex erzählte."

Jake nickte, sein Gesicht angespannt. „Und das Eisfieber", fügte er hinzu, während er eine Hand vorsichtig auf Grays Stirn legte. Trotz der sichtbaren Hitzeentwicklung fühlte sich Grays Haut erschreckend kalt an, fast wie gefrorenes Glas. „Er glüht förmlich, aber er fühlt sich an, als würde sein Blut gefrieren."

Ein schmerzhafter, trockener Husten durchbrach die Stille, und Gray krümmte sich leicht zusammen, hielt sich die Brust, während er keuchend nach Luft schnappte. Jake war sofort bei ihm und hielt seinen Rücken. „Ruhig, Gray", sagte er beruhigend. „Ich bin hier. Atme tief durch."

Ash beugte sich ebenfalls vor, legte eine Hand auf Grays Schulter und sprach leise. „Ganz ruhig, du schaffst das. Wir sind hier."

Der Husten klang ab, doch Grays Atem blieb flach und zittrig. Die silbrige Dunstwolke, die er dabei ausatmete, schwebte erneut in die Luft, bevor sie sich langsam auflöste. Ash zog die Decke höher und strich Gray erneut durchs Haar.

„Du hältst dich gut, Kumpel", murmelte er, obwohl seine Stimme mehr Hoffnung als Gewissheit verriet.
—-
In der Zwischenzeit war Emilia zusammen mit Felix von ihrem Auftrag zurückgekehrt. Kaum hatte sie die Tür des Gasthauses geöffnet, spürte sie die gespannte Atmosphäre. Felix schüttelte sich den Staub von der Kleidung, sah sich um und folgte Emilia in Richtung der Zimmer.

„Irgendwas liegt in der Luft", sagte er leise, seine goldenen Augen schmal vor Besorgnis.

Doch Emilia hörte ihn kaum. Ein seltsames Gefühl beschlich sie, und als sie die Tür zu Grays Zimmer öffnete, blieb sie wie angewurzelt stehen. Der Anblick vor ihr ließ ihr Herz einen Schlag aussetzen.

„Gray ...?" flüsterte sie, während sie langsam ins Zimmer trat.

Jake, der gerade eine Schale mit Suppe hielt, blickte auf. „Emilia, du bist zurück."

Ash sah ebenfalls auf und nickte ihr kurz zu, seine Hand immer noch beruhigend auf Grays Schulter.

„Was ist hier los?" fragte sie, ihre Stimme bebte leicht. Ohne auf eine Antwort zu warten, trat sie rasch an das Bett heran und ließ sich auf die Kante nieder. Sie ergriff Grays Hand, die sich so kalt wie Eis anfühlte, und suchte nach seinem Blick.

„Gray, was ist mit dir?" Ihre Augen waren voller Sorge, ihre Stimme ein leises Flüstern, das kaum die angespannte Stille durchbrach.

Gray öffnete mühsam die Augen. Seine sonst so lebendigen, wasserblauen Augen wirkten trüb, und er brachte nur ein schwaches Lächeln zustande. „Mir ... geht es nicht gut", flüsterte er heiser, sein Atem brachte erneut eine silbrige Dunstwolke hervor.
„Oh Nein ..." Emilia griff fester nach seiner Hand und sah auf zu Jake und Ash. „Warum liegt er hier so? Was ist passiert?"

Jake legte die Suppe ab und trat zu ihr. „Er hat Symptome, Emilia. Nebelatem, Eisfieber, und dieser Husten ..."
„Splitterhusten", ergänzte Ash, während er vorsichtig Grays Stirn berührte. „Es ist ernst. Wir tun, was wir können, aber es kam plötzlich. Es scheint die Dämonengrippe zu sein."

„Grippe?" flüsterte Emilia, und Tränen stiegen ihr in die Augen. „Wie kann das eine Grippe sein?'' ,, ... er darf nicht ... das darf nicht passieren."
Felix trat in den Raum und musterte Gray mit einem kritischen Blick. „Das hier ist nicht normal", sagte er leise. „Er sieht schlimmer aus, als er sollte. Was tut ihr, um das zu stoppen?"
„Wir tun alles, was wir können", sagte Jake, seine Stimme war fest, aber die Besorgnis in seinen Augen sprach Bände.
Emilia beugte sich vor und strich Gray sanft über die Wange. „Halt durch, Gray. Wir sind hier. Wir lassen dich nicht allein."
....
Emilia saß starr auf der Bettkante, ihre Augen auf Gray gerichtet, der flach atmete und sich vor Schmerzen wand. Ihr Herz war schwer vor Sorge, und es fühlte sich an, als würde es in ihrer Brust zerspringen. Sie wollte etwas sagen, etwas tun, doch die Worte blieben ihr im Hals stecken.

Plötzlich spürte sie ein seltsames Schwindelgefühl, als ob die Welt um sie herum ins Wanken geriet. Ihr Atem stockte, und ein eiskaltes Gefühl breitete sich in ihrem Körper aus. Sie wich instinktiv ein paar Schritte zurück, ließ Grays Hand los und legte eine Hand auf ihren Bauch.

Ihre Haut wurde bleicher, und ein leises Zittern durchlief ihren Körper.

Felix, der in der Nähe stand, bemerkte es als Erster. „Emilia? Was hast du?" Seine Stimme war scharf vor Besorgnis, und er trat näher an sie heran.

Doch Emilia drehte sich nur langsam zu ihm um. Ihre Augen schienen ihn nicht ganz zu fokussieren, und ihre Sicht verschwamm, während sie sich an die Wand stützte. Die Welt drehte sich, ihr Körper fühlte sich schwer an, als hätte sie keine Kontrolle mehr über sich.

Ohne ein Wort taumelte sie ins angrenzende Bad, wobei ihre Schritte unsicher und zittrig waren. Als sie die Tür erreichte, überkam sie eine Welle von Übelkeit, und sie sank vor dem Waschbecken auf die Knie. Ihr Körper bebte, und sie erbrach sich heftig.

Die Geräusche aus dem Bad ließen die Jungs aufhorchen.

„Was in Abyss ...?" flüsterte Ash, während er sich alarmiert erhob.

Felix war bereits in Bewegung. „Ich sehe nach ihr. Was hat sie?" rief er über die Schulter, während er die Tür zum Bad aufdrückte.

Im schwachen Licht des Bades sah er Emilia zusammengesunken am Boden. Sie hielt sich den Bauch, ihr Körper bebte vor Schüttelfrost, und ihre Haut war unnatürlich blass.

Felix kniete sich sofort zu ihr und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Emilia? Hast du ... erbrochen? Was fühlst du?"

Emilia hob ihren Blick schwach zu ihm, ihre kastanienbraunen Augen wirkten trüb. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Felix ... ich fühle mich nicht gut. Es ... es ist, als würde mein ganzer Körper ... ausbrennen."

Felix runzelte die Stirn, und sein Blick wurde ernster. „Verdammt", murmelte er leise. Er half ihr langsam auf die Beine und stützte sie, während sie sich schwer an ihn lehnte. „Ich bringe dich zurück ins Zimmer. Du brauchst Ruhe."

Er führte sie vorsichtig aus dem Bad und brachte sie zu einem Sessel, wo er sie behutsam hinsetzte. Ihre Hände zitterten immer noch, und ihr Atem war flach. Felix kniete sich vor sie und strich ihr beruhigend über die Wange.

„Ruh dich aus, Emilia. Wir finden heraus, was los ist."

In diesem Moment öffnete sich die Tür mit einem energischen Schwung, und Alex trat ins Zimmer. Sein Blick wanderte sofort zu Gray, der noch immer auf dem Bett lag, und dann zu Emilia, die blass und zittrig auf dem Sessel saß.

„Was in Abyss ist hier los?" fragte Alex mit scharfer Stimme, während er das Zimmer betrat, seine Augen prüfend zwischen den beiden hin- und hersprangen.

Felix stand auf und trat einen Schritt zurück, um Alex Platz zu machen. „Alex, sie hat sich gerade im Bad übergeben. Sie klagt über Schwindel und Kälte ... genauso wie Gray. Das ist mehr als nur Zufall."

Alex nickte knapp, seine Gesichtszüge ernst. Er trat zu Emilia und kniete sich vor sie. Seine Augen suchten ihren Blick, während er ihre Hand nahm und prüfend ihre kalte Haut fühlte.

„Emilia, hör mir zu", sagte er ruhig, aber bestimmt. „Ich bin hier, um dir zu helfen. Du musst mir sagen, wie es angefangen hat. Alles, was du spürst, ist wichtig."

Emilia nickte schwach, ihr Kopf sank leicht nach vorne, doch sie sprach. „Es war plötzlich ... mir wurde schwindelig, und dann ... dieser Frost ... es fühlt sich an, als würde alles in mir zusammenbrechen."

Alex schloss kurz die Augen, um seine Gedanken zu ordnen, bevor er aufstand. „Das reicht. Sie muss sich ausruhen. Felix, Ash – wir müssen sicherstellen, dass niemand außer uns von ihrem Zustand erfährt. Keiner darf davon wissen, bis wir mehr wissen."

„Und Gray?" fragte Ash leise.

Alex drehte sich um und warf einen prüfenden Blick auf Gray. „Ich kümmere mich um beide. Aber wir brauchen Zeit. Holt mir Wasser, Handtücher und ein paar von Emilias Kräutern. Ich brauche alles, was wir zur Stabilisierung nutzen können."

Felix nickte und verschwand, während Alex sich erneut zu Emilia drehte. „Du bist stark, Emilia", sagte er leise. „Halt durch. Ich bin hier."

Die folgende Stunde war schwer für alle. Alex hatte alle aus dem Zimmer gejagt und Gray sowie Emilia strikt isoliert. Seine Stimme hatte keinen Widerspruch zugelassen. „Raus. Sofort. Keiner kommt hier rein, bis ich weiß, womit wir es zu tun haben."

Ash hatte sich widerwillig gefügt und die Situation Chaid erklärt, der kurz darauf ins Gasthaus geeilt war. Nun saßen sie alle – Ash, Jake Chaid und Felix – in einem separaten Raum, die Luft war angespannt und voller unausgesprochener Fragen. Niemand wagte zu sprechen, während sie auf Alex warteten.

Die Tür öffnete sich schließlich, und Alex trat ein. Seine Schritte waren fest, und sein Blick ließ keinen Raum für Diskussionen. Mit einer schnellen Bewegung legte er eine Kiste auf den Tisch, die mit medizinischen Instrumenten gefüllt war.

„Hört zu", begann er, seine Stimme ungewöhnlich ernst, ruhig und gefestigt. „Ich habe Gray und Emilia gründlich untersucht. Bis jetzt scheinen sie die einzigen zu sein, die Symptome der Dämonengrippe zeigen."

„Nur die beiden?" fragte Chaid skeptisch, seine Stimme durchdringend.

Alex nickte. „Ja. Aber das bedeutet nicht, dass wir uns zurücklehnen können. Ich werde jeden einzelnen von euch untersuchen. Komplett. Keine Diskussionen."

Felix schnaubte leise, seine Arme vor der Brust verschränkt. „Komplett? Das klingt, als würdest du uns auseinandernehmen, Alex."

Alex' Blick wanderte kühl zu Felix, und seine Stimme war scharf wie ein Skalpell. „Wenn es nötig ist, ja. Und glaub mir, Felix, ich fange bei dir an."

Felix hob eine Augenbraue, bevor er mit einem kleinen Grinsen antwortete: „Na schön, Doktor. Ich bin ganz dein."

„An den Tisch." Alex wies mit dem Kopf auf den leeren Tisch. Felix zuckte die Schultern, trat nach vorne und begann, seine Jacke auszuziehen.

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Felix setzte sich, während Alex mit professioneller Präzision vorging. Er prüfte seine Hauttemperatur, untersuchte seine Augen und tastete seine Lymphknoten ab. Felix ließ alles über sich ergehen, doch sein gewohntes Grinsen wich allmählich einer gewissen Nervosität, als Alex ihn weiter durchcheckte.

„Atme tief ein", befahl Alex, während er ein Stethoskop an Felix' Brust legte. Felix gehorchte, ohne einen Kommentar zu machen, was für ihn ungewöhnlich war.

Nach einigen Minuten trat Alex zurück und nickte. „Alles normal. Keine Anzeichen. Zieh dich wieder an und warte draußen."

Felix stand auf, schnappte sich seine Jacke und schritt hinaus, wobei er sich noch einmal über die Schulter umsah. „Sei nicht zu streng zu den anderen. Sie sind empfindlich."

Alex ignorierte den Kommentar und richtete seinen Blick auf Ash. „Du bist als Nächster dran."
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Ash trat vor und setzte sich, während Alex bereits seine Instrumente vorbereitete. „Zieh das Hemd aus", befahl Alex, ohne eine Reaktion abzuwarten.

Ash folgte wortlos, doch seine Augen verengten sich leicht, als Alex begann, seine Arme und seinen Oberkörper abzutasten.

„Hast du in den letzten Tagen etwas Ungewöhnliches bemerkt? Schwindel? Schmerzen? Veränderungen in deinem Mana?" fragte Alex, während er Ashs Haut prüfte.

„Nein", antwortete Ash knapp. „Nichts, was ungewöhnlich wäre."

Alex nickte und überprüfte Ashs Augen sowie seine Atemwege. Nach ein paar weiteren Tests trat er zurück. „Du bist in Ordnung. Zieh dich wieder an."

Ash nickte und warf einen kurzen Blick auf Chaid, der bereits mit verschränkten Armen wartete.
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„Dein Einsatz, Chaid." Alex deutete auf den Stuhl, doch Chaid blieb einen Moment stehen und musterte ihn.

„Ich mag es nicht, wenn jemand so ernst ist wie du, Alex. Das macht mir Angst."

„Dann setz dich hin und lass mich das klären."

Chaid gehorchte schließlich und ließ sich auf den Stuhl fallen. Mit gewohnter Präzision ging Alex vor, tastete Chaid ab und stellte dieselben Fragen wie zuvor.

„Ich fühle mich großartig, danke der Nachfrage", sagte Chaid mit einem leichten Grinsen, während Alex mit dem Stethoskop an seine Brust klopfte.

„Dann bleib so", murmelte Alex, bevor er sich zurücklehnte und ein letztes Mal nickte. „Du bist sauber."

Chaid zog sich an, klopfte Alex auf die Schulter und sagte: „Du machst das gut, Doc. Vielleicht solltest du öfter der Chef sein."

Alex ignorierte ihn und sah die Gruppe an, seine Haltung angespannt, aber entschlossen.

Alex wischte sich die Hände ab und warf einen prüfenden Blick in Richtung Tür. „Jake, komm du jetzt rein."

Jake stöhnte leise, stieß sich von der Wand ab und trat ins Zimmer. „Na großartig. Dann los, mach schnell, Alex."

Alex deutete auf den Stuhl. „Setz dich. Shirt aus."

Jake gehorchte, zog sein Oberteil aus und ließ sich auf den Stuhl sinken, während Alex mit präzisen Bewegungen seine Untersuchung begann. Seine Hände glitten über Jakes Brustkorb, suchten nach Anzeichen von Fieber oder auffälligen Schwingungen in den Mana-Strömen.

„Jake, hattest du engen Kontakt zu Gray?" fragte Alex, während er Jakes Atmung kontrollierte.

Jake nickte und sah zu Alex hinunter. „Ja, nun ... ich war mit ihm unterwegs und–"

„Halt dich kurz", unterbrach Alex, seine Stimme ruhig, aber fordernd. „Was habt ihr gemacht?"

Jake seufzte, seine Hände auf die Lehnen des Stuhls gelegt. „Wir waren im Kolosseum. Dort haben wir Sei getroffen. Geh ihn bitte auch untersuchen. Er hatte Kontakt zu uns."

Alex hielt kurz inne und nickte. „Gut, werde ich tun. Sonst noch etwas? Wie war Gray heute?"

Jake runzelte die Stirn und überlegte. „Er war seltsam. Sein Neid hat ihn ins Grübeln versetzt, und ..." Jake stockte, bevor er knapp fortfuhr. „Er war so sprunghaft. Küsste mich aus dem Nichts."

Alex hielt inne, seine Augen schmalten sich. „Ein Kuss? Hattet ihr noch mehr Kontakt?"

Jake schüttelte den Kopf. „Nein, Alex. Kein Sex. Aber ... dieser Kuss. Denkst du, er hat mich angesteckt?"

Alex seufzte und trat einen Schritt zurück, um seine Materialien zu reinigen. „Ganz ehrlich, Jake? Ich weiß nicht, was hier los ist. Ich habe im Klinikum bereits mehr als genug solcher Fälle gesehen, aber ich kann die Ursache noch nicht eingrenzen. Das hier ist keine normale Wintergrippe, sondern ein hartnäckiger Virus. Und die Tatsache, dass Gray infiziert ist – einer von uns – macht mir wirklich Sorgen. Das darf nicht passieren."

Jake zog sein Shirt wieder an, seine Bewegungen langsamer als sonst. „Wir sollten herausfinden, was die Ursache war."

Alex nickte, während er seine Instrumente desinfizierte. „Das werden wir. Aber hör mir zu, Jake. Du bist vorerst sauber, aber keine Küsse, kein intensiver Kontakt zu niemandem – vor allem nicht zu Chaid. Das gilt für euch alle. Mach ihnen das klar."

Jake stand auf und griff nach seiner Jacke. „Verstanden."

„Hol die anderen rein. Wir müssen reden", fügte Alex hinzu, während er seine Materialien erneut prüfte.

Jake nickte, warf Alex einen letzten Blick zu und öffnete die Tür, um die anderen hereinzurufen. Die Spannung im Raum blieb spürbar, während Alex sich auf die bevorstehende Besprechung vorbereitete.

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