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Kapitel 20 Band 5

Spur des Unverblümten

Die Jungs waren im Garten beschäftigt, räumten die Überreste der letzten Feier auf und organisierten das Chaos. Emilia hingegen hatte Sei gebeten, Holz für den Winter zu hacken. Während er eifrig arbeitete, tat sie so, als sei sie ebenfalls mit dem Aufräumen des Gartens beschäftigt. Doch in Wirklichkeit wanderte ihr Blick immer wieder zu ihm hinüber.

Sei stand mit kraftvollen, gleichmäßigen Bewegungen am Hackklotz. Seine kurzen, orangefarbenen Haare glänzten im Licht, und seine muskulösen Arme bewegten sich mühelos, während er das Holz spaltete. Emilia spürte, wie ihr Herz schneller schlug, als sie ihm zusah. Er hatte eine besondere Ausstrahlung, die sie immer wieder in ihren Bann zog.

Als Sei schließlich fertig war, legte er die Axt beiseite, wischte sich die Hände an seiner Hose ab und trat auf sie zu. „Prinzessin, was kann ich noch für dich tun?" fragte er mit seiner ruhigen, aufrichtigen Stimme.

Emilia blinzelte überrascht und blickte schnell auf. Hatte sie so lange gestarrt, dass er schon fertig war? Sie fühlte, wie ihre Wangen leicht warm wurden, doch Sei schien nichts zu bemerken – oder zumindest ließ er es sich nicht anmerken. Kein neckischer Spruch, kein Kommentar. Er hatte es einfach erduldet, dass sie ihn die ganze Zeit beobachtet hatte.

„Wieso nennst du mich eigentlich Prinzessin?" fragte sie schließlich, ihre Stimme klang neugierig.

Sei funkelte sie mit einem ehrlichen Blick an, seine apfelsinfarbenen Augen strahlten mit einer tiefen Aufrichtigkeit. „Weil du meine Prinzessin bist," sagte er schlicht. „In jedem Leben werde ich immer für meine Prinzessin da sein und dafür sorgen, dass es dir an nichts fehlt. Also, wenn du etwas brauchst, sag es mir. Ich begleite dich, egal wohin. Ich werde alles für dich tun, Emilia."

Emilia errötete bei seinen Worten. Es war diese unerschütterliche Loyalität und Aufrichtigkeit, die sie immer wieder überraschte. Er war so anders als die anderen. Sei war... einfach. Nicht im negativen Sinne, sondern im Vergleich zu den komplexen Persönlichkeiten, mit denen sie täglich zu tun hatte. Er war zuverlässig, direkt und durchschaubar. Sie musste nicht erst Rätselraten spielen, um seine Gefühle zu verstehen.

„Sei," begann sie zögerlich, „du bist wirklich... einfach gestrickt. Man kann deine Gefühle gleich erkennen und verstehen. Ich muss sie nicht erst entschlüsseln."

Sei lächelte sanft. „Emilia, ich will keine Spielchen spielen. Ich liebe dich, und ich will, dass du das weißt. Ich werde alles tun, um bei dir zu bleiben, und ich werde dich nie an meinen aufrichtigen Gefühlen zweifeln lassen. Aber..." Er hielt inne und musterte sie. „Falls es zu früh für dich ist, höre ich auf, es zu sagen. Ich werde es dir dann einfach beweisen."

Emilia spürte, wie ihre Wangen erneut heiß wurden. Sei war so... direkt. Es war, als würde er all ihre Mauern mit seinen Worten niederreißen. „Das musst du nicht," murmelte sie schließlich verlegen. „Sag einfach ‚Amy' zu mir. Das genügt vollkommen."

„Amy," wiederholte Sei langsam, seine Lippen formten das Wort, als koste er es aus. Ein ehrliches Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Es klingt vertraut. Aber für mich wirst du immer meine Prinzessin bleiben."

Emilia schüttelte leicht den Kopf, ein sanftes Lächeln auf ihren Lippen. „Komm, Sei. Ich will mich noch ein bisschen mit dir unterhalten."

Sie nahm seine Hand, ihre Finger umschlossen seine warmen, rauen Hände, und zog ihn ins Haus. Die Jungs draußen warfen den beiden nachdenkliche Blicke zu, doch keiner hielt sie auf. Sie wussten, dass Emilia bei Sei in den besten Händen war.

Emilia streifte ihre Jacke ab und legte sie zur Seite. Sie ging mit Sei die Treppe hinauf in eines der Schlafzimmer. „Sei, zieh ruhig deine dreckigen Sachen aus," sagte sie und deutete auf seine verschmutzte Kleidung. „Vom Holz hacken bist du schmutzig geworden. Ich gebe dir Klamotten von Jake. Die müssten dir passen."

Ohne zu zögern nickte Sei. „Wie du willst," sagte er schlicht und begann, sich auszuziehen.

Emilia drehte sich um, doch sie konnte nicht anders, als immer wieder zu ihm hinüberzublicken. Er war groß, kräftig gebaut, und seine makanten Muskeln zeichneten sich unter der dunklen Haut ab. Als er sich bis auf seine schwarze Shorts ausgezogen hatte, konnte sie den Blick kaum von ihm abwenden.

Sei bemerkte ihren Blick und schmunzelte, sagte jedoch nichts. Er wusste genau, welche Wirkung er auf sie hatte, und ließ sie ihn ungestört mustern. Schließlich schnappte er sich die Klamotten, die sie ihm hingelegt hatte, und begann, sich anzuziehen.

Emilia wandte den Blick ab, ihre Wangen glühten. Doch sie konnte das sanfte Schmunzeln auf ihrem Gesicht nicht unterdrücken. Dieser Sei... er war einfach faszinierend.

Emilia warf Sei einen langen Blick zu und deutete dann auf das Bett. „Setz dich," sagte sie sanft, während sie zu einer Schublade ging und eine Creme herausholte. Sie setzte sich neben ihm auf die Bettkante und nahm behutsam seine großen Hände in ihre.

„Sei, was ist mit deinen Händen?" fragte sie, ihre kastanienbraunen Augen musterten die Schwielen und Risse, die sich über seine Handflächen zogen. „Sie sind rau und trocken."

Sei sah kurz auf seine Hände, dann zu Emilia. „Das ist vom Kämpfen," erklärte er ruhig. „Ich benutze meine Fäuste. Immer schon. Da bleibt das nicht aus."

Emilia schüttelte den Kopf, nahm etwas Creme aus der Flasche und begann, sie sanft in seine Hände einzumassieren. Ihre Finger glitten über die rauen Flächen, massierten die Knöchel und streichelten seine Finger mit einer Behutsamkeit, die Sei innehalten ließ.

„Du musst dich mehr um dich selbst kümmern, Sei," sagte sie leise.

Er nickte. „Vielleicht. Aber ehrlich gesagt, habe ich nie wirklich darüber nachgedacht. Ich kämpfe mit bloßen Händen, weil das meine rohe Kraft am besten zur Geltung bringt. Eine Waffe... fühlt sich für mich nicht richtig an."

Emilia sah ihn an, ihr Blick war halb tadelnd, halb fasziniert. „Aber warum so drastisch? Warum nicht wenigstens etwas Schutz?"

Sei schmunzelte leicht. „Ich mag es, wenn ich direkt spüre, wie meine Kraft wirkt. Es erfüllt mich."

„Hör auf, so kalte Sachen zu sagen, als wäre das normal!" schimpfte Emilia, ihre Stimme war jedoch mehr besorgt als ernst.

Sei zuckte mit den Schultern. „Tut mir leid. Ich mache das nicht absichtlich. Mein... Vokabular oder mein Repertoire ist begrenzt. Ich unterscheide nicht immer, was normal oder gefühlvoll ist. Das ist Teil meiner Essenz, Emilia. Ich bin die Unnachgiebigkeit – die Unnachsicht. Diese Feinheiten, die dir so wichtig sind, liegen mir oft fern. Aber ich würde dir nie absichtlich wehtun."

Emilia hielt inne, ihre Hände immer noch um seine geschlossen. Sie sah ihn mitfühlend an. „Danke, dass du mir das erklärst. Ich verstehe dich jetzt besser. Du musst dich nicht entschuldigen, Sei. Du bist, wer du bist, und das ist in Ordnung."

Sei lächelte, ein ehrliches, weiches Lächeln, das selten über sein Gesicht huschte. „Aber kümmere dich mehr um dich selbst, ja?" fügte Emilia hinzu und umarmte ihn kurz. Er schien überrascht, doch er drückte sie leicht an sich und ließ sie gewähren.

„Prinzessin," sagte er schließlich mit einem amüsierten Tonfall, „wieso sollte ich mich selbst kümmern? Du bist meine Frau. Ist es nicht deine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass ich nicht mit verschmutzten Händen durch die Welt spaziere?"

Emilia funkelte ihn an, errötet und zugleich verärgert. „Sei, ich bin nicht deine Frau!" rief sie aus.

Sei grinste breit und zog sie spielerisch näher, bis sie unter ihm auf der Matratze lag. „Oh, dann bin ich wohl verdammt unverschämt, so etwas zu sagen," sagte er, seine Stimme ein raues Flüstern. „Vielleicht sollte ich..., mich mehr zusammenreißen."

Er lehnte sich vor, sein Atem strich über ihr Ohr, und er sprach mit einer leichten, verführerischen Note: „Oh, Prinzesschen, schlag mich doch und wirf mich von dir runter. Ich bin so unverschämt." Seine Worte trugen einen spielerischen Ton, doch Emilia spürte, wie ihr Herz schneller schlug.

Sei funkelte sie an, sein Blick wurde ernster. „Ich könnte dich jetzt einfach nehmen," sagte er mit rauer Stimme, seine Finger umschlossen sanft ihre Handgelenke und drückten sie leicht auf die Matratze. „Und du könntest dich nicht verteidigen." Seine Worte klangen wie eine Herausforderung, doch sie trugen keine echte Gefahr in sich. Es war, als wollte er sehen, wie weit er sie reizen konnte.

Emilias Herz raste, ihr Atem ging schneller. Sie wusste, dass sie sich wehren sollte, dass sie ihn zur Ordnung rufen sollte, doch tief in ihrem Inneren genoss sie die rohe Kraft, die Sei ausstrahlte. Diese ungezähmte Wildheit, die ihn umgab, brachte sie zum Beben.

„Du stellst ein so leichtes Opfer dar," flüsterte Sei, sein Gesicht war nur Zentimeter von ihrem entfernt. „Wenn ich wollte, könnte ich dich hier und jetzt für mich beanspruchen. Und je mehr du dich wehrst, desto mehr würde es mich anspornen."

Emilia wollte protestieren, wollte ihm eine Erwiderung entgegenschleudern, doch ihre Worte blieben stecken. Stattdessen trafen sich ihre Blicke, und sie fühlte, wie ihr Körper unter seiner Präsenz nachgab. Sei grinste, schien ihre innere Unentschlossenheit zu spüren, und ließ langsam los.

„Aber ich werde es nicht tun," sagte er schließlich, seine Stimme wurde weicher. „Weil ich dich respektiere. Und weil ich will, dass du aus freiem Willen bei mir bist."

Er setzte sich zurück und half ihr auf. „Du bist unglaublich, Emilia," sagte er leise. „Selbst in Momenten wie diesen bist du so... lebendig."

Emilia brauchte einen Moment, um sich zu sammeln. Ihr Herz schlug noch immer schnell, doch sie spürte, dass Sei ihr Raum gab. Schließlich nickte sie und lächelte schüchtern. „Du bist wirklich unverschämt," sagte sie leise, ihre Stimme jedoch nicht ohne Zuneigung.

„Vielleicht," antwortete Sei, sein Schmunzeln kehrte zurück. „Aber ich bin deine Unverschämtheit."

Emilia atmete tief durch und nahm seine Hand. Ihr Herz klopfte wild, und sie wusste, dass dieser Moment mehr war als nur ein Spiel. Sei war roh, ehrlich und furchtlos – und das brachte sie mehr durcheinander, als sie zugeben wollte.

Emilia blickte Sei mit neugierigen Augen an, während sie sich aufrichtete und näher zu ihm rückte. „Sei," begann sie, „du bist ein Minotaurus, oder? Aber... wo sind deine Hörner?"

Sei lächelte sanft, ein Hauch von Belustigung in seinem Gesicht. „Oh, die?" Fragte er, seine Stimme ruhig und entspannt. „Sie sind unter einem Schleier verborgen. Willst du sie sehen?"

Emilia nickte sofort, ihre Augen leuchteten vor Neugier. „Ja, ich will sie sehen!"

Sei hob seine Hand und machte eine fließende Bewegung, als würde er einen unsichtbaren Schleier abnehmen. Plötzlich erschienen zwei mächtige, geschwungene Hörner auf seinem Kopf, glänzend und makellos, mit feinen Rillen, die wie Muster eines uralten Handwerks wirkten. Sie verliehen ihm eine majestätische, aber zugleich gefährliche Ausstrahlung.

Emilia konnte nicht widerstehen und hob vorsichtig ihre Hand, um sie zu berühren. „Darf ich?" fragte sie leise.

„Natürlich," sagte Sei und neigte seinen Kopf leicht, um ihr den Zugang zu erleichtern.

Emilias Finger glitten vorsichtig über die kalte, glatte Oberfläche seiner Hörner. Sie waren fest und dennoch elegant, und Emilia spürte eine seltsame, vibrierende Energie, die von ihnen ausging. „Sie sind wunderschön," murmelte sie, ihre Stimme voller Ehrfurcht.

Sei lächelte über ihre Reaktion. „Das freut mich, dass du sie magst," sagte er. „Aber sie sind nicht nur zur Zierde da. Sie sind ein Symbol meiner Stärke und meiner Herkunft. Und manchmal... sind sie ziemlich nützlich."

Emilia sah zu ihm auf und legte ihre Hand auf seine Schulter. „Und was ist mit deiner Bestien-Gestalt? Zeigst du mir die auch?"

Sei zog eine Braue hoch, bevor ein verschmitztes Lächeln über sein Gesicht huschte. „Du bist wirklich neugierig, Prinzessin. Aber gut. Nur einen Moment, damit du nicht vor mir wegläufst."

Er erhob sich, trat ein paar Schritte zurück und schloss kurz die Augen. Seine Aura veränderte sich plötzlich, wurde intensiver, mächtiger. Mit einem tiefen Atemzug verwandelte sich Sei vor ihren Augen. Sein Körper wurde größer, seine Muskeln noch ausgeprägter, und sein ganzer Oberkörper war nun mit einem dichten, glänzenden Fell bedeckt. Seine Hörner wurden noch mächtiger und majestätischer, während seine Augen in einem intensiven Glühen leuchteten.

Die Präsenz des Minotaurus war beeindruckend. Er war groß, kraftvoll und wirkte wie eine Verkörperung uralter, roher Stärke. Emilia spürte, wie ihr Atem für einen Moment stockte. Trotz seiner Größe und Wildheit strahlte Sei jedoch eine unglaubliche Ruhe aus, die sie spüren ließ, dass sie bei ihm sicher war.

„Das bin ich," sagte Sei mit tiefer, fast donnernder Stimme, die durch die Verwandlung noch rauer klang. „Mein wahres Ich."

Emilia trat langsam näher, ihre Augen waren weit geöffnet vor Staunen. „Du... du bist unglaublich," flüsterte sie. Ihre Finger streckten sich automatisch aus und berührten vorsichtig sein Fell. Es war weich und warm, ganz anders, als sie erwartet hatte. „Du bist so stark, Sei... aber du fühlst dich so... beruhigend an."

Sei schmunzelte, die sanfte Wärme seiner Augen durchbrach die imposante Erscheinung. „Ich bin stark, um dich zu beschützen, Emilia. Aber ich bin auch hier, um dich zu beruhigen – immer."

Nach einem Moment der Stille entspannte Sei sich und kehrte in seine humanoide Gestalt zurück. Er strich sich durch die Haare und grinste leicht. „Das war's. Ich hoffe, ich habe dich nicht zu sehr eingeschüchtert."

Emilia schüttelte den Kopf, ihre Wangen gerötet. „Eingeschüchtert? Nein. Beeindruckt... ja."

Sei trat wieder einen Schritt auf Emilia zu, die noch immer wie gebannt dastand, ihre Augen fixierten sein Gesicht. Sie spürte, wie ihr Herz in einem wilden Rhythmus schlug, als sei es aus ihrem Körper ausgebrochen. Seine Hörner waren wieder verschwunden, doch die rohe Präsenz seiner Bestien-Gestalt hing noch immer in der Luft, vibrierend und kraftvoll.

„Du schaust mich so an, Prinzessin," sagte Sei mit einer rauen, tiefen Stimme, die fast wie ein Knurren klang. „Was ist in deinem Kopf?"

Emilia wollte etwas sagen, doch ihre Stimme versagte. Sie biss sich auf die Lippe und blickte zu Boden, doch bevor sie sich sammeln konnte, trat Sei näher, so dicht, dass sie seinen Atem auf ihrer Stirn spürte.

„Sag es mir," forderte er, seine Hände legten sich sanft, aber bestimmt auf ihre Schultern. „Was denkst du gerade, Emilia?"

„Ich..." begann sie, ihre Stimme leise, fast ein Flüstern. „Ich denke, dass du so... anders bist. So roh, so ehrlich." Sie hob den Blick, und ihre kastanienbraunen Augen trafen seine glühenden, apfelsinfarbenen. „Es macht mir Angst... aber es fasziniert mich auch."

Sei ließ ein leises Lachen hören, ein raues, fast animalischer Laut, das in seiner Brust vibrierte. „Angst?" fragte er, während er sich noch dichter zu ihr beugte. Seine Hände wanderten von ihren Schultern zu ihrer Taille, umfassten sie mit einer Festigkeit, die nicht unangenehm war, aber doch seinen Besitzanspruch spüren ließ. „Warum Angst? Ich bin hier, um dich zu beschützen, nicht um dich zu verletzen."

„Es ist nicht die Angst vor dir," murmelte Emilia. „Es ist die Angst vor dem, was du mit mir machst. Wie du mich fühlen lässt."

Seis Lippen verzogen sich zu einem kleinen, fast raubtierhaften Lächeln. „Und wie lass ich dich fühlen, Prinzessin?" Seine Stimme war jetzt ein leises Grollen, seine Finger zogen sie dichter an sich, bis ihre Körper sich beinahe berührten.

„Wie..." Emilia hielt inne, ihre Wangen wurden heißer. Sie konnte die Worte kaum finden, doch Sei gab ihr keine Chance zu flüchten. Seine Hand wanderte zu ihrem Kinn und hob es sanft an, sodass sie ihm in die Augen sehen musste.

„Wie ein Sturm," flüsterte sie schließlich, und ihre Worte schienen ihn zu treffen, wie er für einen Moment innehielt. „Du bist wie ein Sturm, Sei. Wild, unberechenbar, aber... auch so warm und... schützend."

Sei schloss die Augen für einen Moment, dann öffnete er sie wieder, und das Glühen darin brannte wie Feuer. „Ein Sturm," wiederholte er langsam. „Das gefällt mir."

Er neigte sich näher, sodass seine Stirn fast ihre berührte. Seine Stimme war jetzt fast ein Wispern, ein dunkles, gefährliches Versprechen. „Aber weißt du, was ich in dir sehe, Prinzessin?"

Emilia konnte nur den Kopf schütteln, ihr Herz raste, als sei sie auf der Flucht. „Was?" fragte sie schließlich, ihre Stimme kaum hörbar.

„Feuer," sagte Sei schlicht. „Ein Feuer, das heißer brennt als alles, was ich je gefühlt habe. Du bist keine Prinzessin, die Schutz braucht, Emilia. Du bist eine Königin, die mich brennen lässt."

Seine Worte ließen Emilias Atem stocken. Sie spürte, wie ihre Knie nachgaben, doch Seis Arme hielten sie sicher an ihrem Platz. Ihre Hand glitt erneut zu seiner Brust, und sie konnte das kräftige, wilde Pochen seines Herzens unter ihren Fingern spüren.

„Und deswegen," fügte Sei hinzu, seine Stimme rauer als je zuvor, „werde ich immer bei dir bleiben. Ob du mich willst oder nicht, ich werde nie aufhören, dich zu beschützen."

Für einen Moment hing die Luft zwischen ihnen schwer, voller unausgesprochener Worte und Emotionen, die kaum kontrollierbar waren. Emilia wusste, dass sie ihn zurückstoßen sollte, dass diese Nähe zu intensiv, zu gefährlich war, doch stattdessen legte sie ihre Stirn gegen seine Brust und schloss die Augen.

Sei hielt sie einfach fest, sein Griff war stark und fordernd, aber niemals erdrückend. Sie spürte die Hitze seines Körpers und das Brummen seiner Stimme, als er murmelte: „Du machst mich schwach, Amy. Aber gleichzeitig... machst du mich stärker als je zuvor."

Die Wärme von Seis Armen umgab Emilia wie ein schützender Kokon, doch in ihrem Inneren tobte ein Sturm. Sie wusste, dass sie stark sein sollte, dass sie diese Nähe nicht zulassen durfte, aber irgendetwas an Sei ließ ihre Mauern immer weiter bröckeln. Sein Herz pochte gleichmäßig, wie ein ruhiger Takt, der ihre Gedanken beruhigte, doch sie konnte die leise Unsicherheit in sich nicht ignorieren.

„Sei," flüsterte sie schließlich, ihre Stirn noch immer an seine Brust gelehnt. Ihre Stimme war sanft, fast zerbrechlich.

„Hm?" machte er, ohne sie loszulassen. Sein Griff war fest, aber voller Wärme.

„Hast du..." Sie hielt inne, zögerte. Ihre Gedanken rasten. Sollte sie wirklich fragen? War es zu früh? Doch dann atmete sie tief ein und sprach weiter: „Hast du jemals Angst?"

Sei war für einen Moment still, sein Griff um ihre Taille lockerte sich leicht, als würde er die Bedeutung ihrer Worte abwägen. „Angst?" wiederholte er langsam, seine Stimme klang nachdenklich. „Das ist eine Frage, die mir noch niemand gestellt hat."

Emilia hob den Kopf und blickte zu ihm auf. „Ich meine... du bist so stark, so selbstsicher. Du kämpfst mit bloßen Händen, du stürzt dich in jede Gefahr ohne zu zögern. Gibt es nichts, da du fürchtest?"

Sei sah sie an, seine apfelsinfarbenen Augen schienen in ihren kastanienbraunen zu lesen, als suchte er nach etwas. Schließlich sprach er, seine Stimme leiser als zuvor. „Ich habe keine Angst vor Schmerzen, nicht vor Wunden oder dem Tod. Aber..."

„Aber?" Emilia spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Sie wusste, dass er ehrlich sein würde, und sie wollte diese Ehrlichkeit hören, selbst wenn sie ihr wehtun könnte.

Sei hob eine Hand und legte sie sanft an ihre Wange, sein Blick war jetzt weich, fast verletzlich. „Aber ich habe Angst, nicht genug für dich zu sein, Emilia. Angst, dass ich dich nicht beschützen kann, dass ich dich enttäusche. Und wenn ich ehrlich bin, habe ich Angst, dich zu verlieren."

Emilias Atem stockte. Sie hatte mit vielen Antworten gerechnet – Stärke, vielleicht sogar Stolz –, aber nicht mit dieser Offenheit. „Sei..." begann sie, ihre Stimme bebte leicht. „Das würde nie passieren. Du bist immer genug."

Sei schüttelte leicht den Kopf, sein Lächeln war bitter und zugleich voller Zuneigung. „Ich bin nicht perfekt, Prinzessin. Ich bin rau, manchmal taktlos, und ich weiß, dass ich oft wie ein sturer Ochse wirke. Aber ich will, dass du weißt, dass alles, was ich tue, für dich ist. Weil du... alles bist, was zählt."

Emilia spürte, wie ihre Augen brannten, und sie wusste, dass sie kurz davor war, in Tränen auszubrechen. Doch sie hielt sich zurück, stattdessen legte sie ihre Hände an seine Brust und sprach mit einer Stimme, die von ihren Gefühlen durchtränkt war. „Und was, wenn ich diejenige bin, die nicht genug ist? Was, wenn ich nicht stark genug bin für euch alle?"

Sei zog sie wieder in seine Arme, seine Stimme war sanft, aber bestimmt. „Das ist unmöglich, Emilia. Du bist unsere Sonne, unser Halt. Selbst wenn du dich schwach fühlst, bist du für uns alle der Grund, weiterzumachen. Und ich werde nicht zulassen, dass du jemals daran zweifelst."

Emilia spürte, wie sich ein Kloß in ihrer Kehle löste. Sie wusste nicht, ob es seine Worte waren oder die Art, wie er sie hielt, aber in diesem Moment fühlte sie sich sicher. Ihre Ängste waren noch da, leise flüsternd, aber Sei hatte sie für einen Moment zum Schweigen gebracht.

Emilia hielt inne, ihre Worte verblassten, während sie den Ausdruck in Seis Augen betrachtete. Die glühende Intensität war immer noch da, aber da war auch etwas anderes – eine Zärtlichkeit, die sie nicht erwartet hatte. Ihre Hand lag noch immer an seiner Brust, und sie spürte das gleichmäßige Pochen seines Herzens unter ihren Fingerspitzen.

Sei hob langsam eine Hand, vorsichtig, als wolle er sicherstellen, dass sie es zuließ. Seine Finger umschlossen sanft ihre Hand, die an seiner Brust ruhte, und er führte sie an seine Lippen. Sein Griff war warm, fest, aber nicht fordernd. Dann presste er seine Lippen leicht auf ihre Finger, seine Augen nie von ihren lösend.

„Prinzessin," flüsterte er, seine Stimme ein raues Murmeln, „ich werde dich immer beschützen. Aber ich brauche keine Worte dafür. Ich brauche nur dich."

Emilias Atem stockte, als sie die Wärme seiner Berührung spürte. Es war kein Kuss, aber es fühlte sich intensiver an, als ob er mit dieser Geste alles sagen wollte, was Worte nicht ausdrücken konnten. Ihr Herz schlug unkontrolliert, doch sie fand sich lächelnd wieder – ein ehrliches, weiches Lächeln, das sie selten zeigte.

„Sei..." begann sie, doch ihre Stimme versagte. Stattdessen ließ sie ihre Hand in seiner verharren, und für einen Moment schien die Welt um sie herum stillzustehen. Es gab nur sie beide, diesen Moment, und die unausgesprochenen Gefühle, die zwischen ihnen brannten.

Sei ließ ihre Hand langsam los, doch sein Blick blieb auf ihr. „Ich denke, das reicht für heute," sagte er leise, ein kleines, schelmisches Lächeln spielte um seine Lippen. „Sonst verliere ich noch die Kontrolle."

Emilia errötete leicht, doch sie lächelte weiterhin. „Du bist wirklich unverschämt, Sei."

„Und du bist unglaublich, Emilia," antwortete er. „Das ist das einzige, was zählt."

Mit diesen Worten trat er einen Schritt zurück, gab ihr Raum, aber die Spannung in der Luft blieb. Emilia atmete tief durch, ihre Wangen brannten, doch in ihrem Inneren fühlte sie sich... leicht. Seis Berührung hatte eine Wärme hinterlassen, die sie nicht so schnell vergessen würde.

Emilia atmete tief ein, bevor sie von Sei abrückte und ihre Hand leicht auf seine Brust legte. Sie sah zu ihm auf, ein sanftes Lächeln auf ihren Lippen. „Sei... ich habe eine Frage," begann sie, ihre Stimme ruhig, aber von einer sanften Wärme durchdrungen.

Sei neigte den Kopf leicht, seine apfelsinfarbenen Augen funkelten. „Frag mich, Prinzessin. Ich bin ganz Ohr."

Emilia nahm seine Hand in ihre und hielt sie fest. „Möchtest du hier bei uns einziehen? Im Haus. Ich meine... es gibt genug Platz, und es fühlt sich falsch an, dich nicht bei uns zu haben. Du bist ein Teil von uns."

Seis Augen weiteten sich für einen kurzen Moment, und dann huschte ein ehrliches, warmes Lächeln über sein Gesicht. „Du willst, dass ich hier bei dir bleibe?" fragte er, fast ungläubig. Seine Hand drückte ihre leicht, und sein Blick wurde weicher. „Prinzessin... das bedeutet mir mehr, als ich ausdrücken kann."

Emilia errötete leicht, aber sie ließ sich nicht beirren. „Natürlich will ich das. Du gehörst hierher. Ich will, dass du ein Zuhause hast, Sei."

Sei grinste und beugte sich leicht zu ihr hinunter. „Wenn das dein Wunsch ist, dann werde ich ihn erfüllen. Ich bleibe. Und ich verspreche, mich nützlich zu machen – wenn du mir sagst, was ich tun soll."

Emilia lachte leise und zog ihn sanft auf die Beine. „Gut, dann komm mit. Wir haben noch jede Menge aufzuräumen, und ich habe das Gefühl, dass du ziemlich stark bist." Sie zwinkerte ihm zu, ihre Hand hielt noch immer seine.

„Für dich, Prinzessin, hacke ich notfalls das ganze Holz der Welt," erwiderte Sei, und das Funkeln in seinen Augen war ehrlich und verspielt zugleich. „Zeig mir, wo ich anfangen soll."

Gemeinsam gingen sie nach draußen, zurück zu den Jungs, die noch immer mit dem Chaos des letzten Festes beschäftigt waren. Als Sei sich zu ihnen gesellte, richteten sich alle Blicke auf ihn.

„Sei bleibt," erklärte Emilia schlicht, und ihre Stimme ließ keinen Raum für Diskussionen. „Er gehört jetzt zu uns."

Die Jungs tauschten vielsagende Blicke, aber niemand widersprach. Schließlich war es Sei, der die Stille brach, indem er sich die Ärmel hochkrempelte und sagte: „Also, was kann ich tun? Ich bin bereit."

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