Kapitel 17 Band 5
„Ihr beiden...", begann Emilia, ihre Stimme zitternd zwischen Empörung und Verlegenheit, während ihre kastanienbraunen Augen funkelnd auf die Jungs gerichtet waren. „Ihr solltet mich nicht einfach hier draußen verführen. Das ist... das gehört nicht nach draußen."
Felix hob eine Augenbraue, ein verschmitztes Lächeln auf seinen Lippen, während er Chaid einen wissenden Blick zuwarf. „Ach, Emilia, warum klingt das wie eine Einladung?"
„Kleine Sonne", fügte Chaid hinzu, seine Stimme ein tiefer, schmeichelnder Klang, der sich wie warmer Honig anfühlte. „Heißt das, wenn wir drinnen sind, wärst du bereit, loszulassen?" Seine grünen Augen blitzten gefährlich auf, als ob er sie bereits gefangen hätte.
„Habt ihr eigentlich was auf den Ohren?" Emilia schüttelte den Kopf, ihre Sommersprossen leuchteten auf ihren geröteten Wangen. „Ich habe gesagt..."
Doch sie kam nicht weit. Chaid legte ihr eine Hand auf die Lippen, sanft, aber bestimmt, und brachte sie zum Schweigen. Seine Nähe ließ sie den Atem anhalten, und sein schelmisches Grinsen kehrte zurück. „Oh, kleine Sonne, du warst bereits sehr deutlich."
Felix lachte leise, trat hinter sie und legte seine Hände sanft auf ihre Schultern, nur um sie leicht nach vorne zu schieben. „Komm schon, Amy. Lass uns das klären... an einem passenderen Ort." Sein Ton war neckisch, aber die Wärme in seiner Stimme ließ keinen Raum für Zweifel.
„Wohin? Was? Was macht ihr?", stammelte Emilia, als sie merkte, dass Felix sie sanft mit sich zog, während Chaid hinter ihr ging und sie mit einer Hand an ihrem Rücken lenkte. Sie fühlte die Wärme seiner Berührung durch den Stoff ihrer Kleidung und konnte nicht anders, als zu schlucken.
Die Jungs brachten sie durch den Hintereingang zur verstaubten Bibliothek im hinteren Teil des Hauses. Die Regale waren gefüllt mit Büchern, die längst verstaubt und vergessen schienen, und das einzige Licht kam von einer flackernden Laterne, die ein sanftes, goldenes Leuchten verbreitete.
„Was soll das...?" begann Emilia erneut, doch Felix ließ ihr keine Zeit, weiter zu protestieren. Mit einem einzigen Schritt hatte er sie an eines der Regale gedrängt, seine Hände sanft, aber fordernd an ihrer Taille. „Amy", flüsterte er, sein Gesicht so nah, dass sie die Wärme seiner Worte auf ihrer Haut spüren konnte, „du brauchst wirklich mal eine Lektion darin, wie man aufhört, so viel zu denken."
„Und wir sind die besten Lehrer", ergänzte Chaid, der sich hinter sie stellte und seine Finger zärtlich durch ihre Haare gleiten ließ, bevor er ihre Schultern sanft berührte. Seine Lippen fanden ihren Weg zu ihrem Hals, hinterließen einen warmen, prickelnden Kuss, der ihr einen Schauer über den Rücken jagte.
„Wartet...", begann Emilia, doch ihre Stimme war kaum mehr als ein Hauch. Ihre Brust hob und senkte sich schneller, während sie die Nähe der beiden spürte, die sie umrahmten wie ein Schatten und ein Licht, die sie zugleich fesselten und befreiten.
Felix zog sie leicht näher zu sich, seine Lippen streiften ihre Stirn, dann ihre Schläfe, bevor er sie sanft, aber tief küsste. Seine Bewegungen waren sicher, fast fordernd, doch sie gaben ihr genug Raum, sich fallen zu lassen. Währenddessen wanderte Chaids Hand langsam über ihre Seite, seine Berührung warm und beruhigend, während seine Lippen an ihrem Hals verharrten.
„Du bist so hinreißend, wenn du dich wehrst, kleine Sonne", murmelte Chaid, sein Atem heiß an ihrer Haut. „Aber wir wissen beide, dass du es liebst, wenn wir dich herausfordern."
Felix ließ ihre Lippen los, nur um sich mit einem schelmischen Lächeln zu Chaid zu drehen. „Was meinst du, Chaid? Vielleicht braucht sie noch etwas Überzeugung." Ohne Vorwarnung zog er Chaid zu sich und küsste ihn. Es war ein Kuss voller Intensität und Leidenschaft, und Emilia konnte nicht anders, als mit offenem Mund zuzusehen, wie die beiden Jungs sich für einen Moment vollständig einander hingaben.
Als sie sich wieder lösten, drehte Chaid sich zurück zu Emilia, sein Grinsen breiter als je zuvor. „Sieh an, Felix. Ich glaube, wir haben sie sprachlos gemacht."
„Zum ersten Mal", fügte Felix hinzu, ein belustigtes Glitzern in seinen Augen. „Aber ich bin mir sicher, das wird nicht lange so bleiben."
Die beiden schauten sie an, und Emilia konnte den glühenden Blicken nicht ausweichen. Ihre Hände zitterten leicht, doch ein leises Lächeln spielte auf ihren Lippen. „Ihr seid unmöglich", murmelte sie, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern.
„Und du liebst es", sagten die beiden unisono, bevor sie erneut über sie herfielen – ein Spiel aus Leidenschaft, Verlangen und der unerschütterlichen Verbindung, die sie teilten.
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Chaid hatte Emilias Hände fest im Griff, hielt sie über ihren Kopf gedrückt, während sein Blick sie förmlich verschlang. Seine sonst so spielerische Art war einem intensiven Feuer gewichen, das jede Distanz zwischen ihnen zum Schmelzen brachte. Sein Atem war schwer, seine Bewegungen rau und fordernd – eine Seite von ihm, die Emilia selten sah, aber umso mehr spürte. Ihre Brust hob und senkte sich hektisch, ihr Atem vermischte sich mit leisen, unkontrollierten Lauten der Lust, während seine Lippen ihren Hals entlang glitten.
„Du machst mich wahnsinnig, kleine Sonne", murmelte Chaid, seine Stimme rau vor Verlangen, während er sie sanft, aber bestimmt gegen das kühle Holz drückte. „Ich glaube, wir haben dich nicht ganz verstanden, als du sagtest, wir sollten uns zurückhalten."
Felix war währenddessen hinter sie getreten, und bevor sie sich versah, hatte er sie sanft, aber unmissverständlich an der Hüfte zu sich gezogen. Mit einer geschickten Bewegung befreite er sie von ihrer Kleidung, die in Fetzen zu Boden fiel, bevor seine Lippen jede freigelegte Stelle ihres Körpers erkundeten. Seine Küsse waren heiß und drängend, ein Kontrast zu Chaids kontrollierter, aber nicht weniger intensiver Art. „Weißt du, Amy", murmelte Felix gegen ihre Haut, „manchmal denke ich, du forderst uns absichtlich heraus."
„Felix! Chaid!", keuchte Emilia, ihr Verstand taumelte zwischen der Wucht ihrer Leidenschaft und der völligen Hingabe. Doch an Widerstand war nicht zu denken – ihr Körper gehorchte längst nicht mehr ihrem Willen.
Chaid ließ ihre Hände los, nur um sie sofort wieder an ihren Hüften zu spüren. „Jetzt gehörst du uns ganz, kleine Sonne", flüsterte er dicht an ihrem Ohr, seine Lippen streiften ihr Ohrläppchen, bevor er zärtlich hineinbiss. Seine Hände glitten fordernd über ihre Taille, während Felix sie weiter mit seinem Mund malträtierte, seine Lippen und Zähne jeden Zentimeter ihrer empfindlichen Haut erkundeten.
Emilia wusste nicht, wann es geschehen war, aber sie hatte tatsächlich losgelassen. Ein Knoten tief in ihrem Inneren schien sich gelöst zu haben, und das Verlangen, das sie zurückgehalten hatte, brach aus ihr heraus. Sie ließ ihre Hände über Chaids Brust gleiten, zog ihn näher zu sich, während sie Felix' Küsse genoss. Ihre Sinne schienen zu explodieren, und ein leises, aber intensives Knurren entfuhr ihr – ein Laut, den sie nicht einmal bewusst wahrgenommen hatte.
„Das ist unsere Emilia", murmelte Chaid, ein schelmisches Grinsen auf seinen Lippen, doch seine grünen Augen glühten vor roher, unverfälschter Leidenschaft. „Zeig uns, was in dir steckt."
Felix lachte tief, bevor er sie leicht auf die Lippen küsste und sie ansah. „Du bist wirklich ein wildes Ding, Amy. Aber wir haben noch nicht alles gesehen, oder?"
Emilias Puls raste, ihre Haut glühte unter ihren Berührungen, und dann geschah es. In einem Moment, der gleichzeitig aus purem Instinkt und tiefer Leidenschaft entstand, griff sie nach Felix und biss ihn leicht in die Schulter. Ihre Fangzähne, die sie bisher immer zurückgehalten hatte, gruben sich in seine Haut, nicht tief, aber spürbar.
Felix erstarrte für einen Moment, bevor ein überraschter Laut ihm entwich – halb Lachen, halb Keuchen. „Wow, das ist neu, Amy", sagte er mit einem schiefen Grinsen, während seine goldenen Augen jetzt dunkel vor Vergnügen blitzten. „Das hätte ich von dir nicht erwartet."
Chaid, der die Szene beobachtet hatte, lachte leise, aber mit echtem Vergnügen. „Felix, ich glaube, sie zeigt uns endlich, wer sie wirklich ist. Unsere kleine Sonne hat wohl doch eine wilde Seite."
Emilia sah zwischen den beiden hin und her, ihre Wangen gerötet, ihre Atmung unregelmäßig. „Ich... ich wollte das nicht...", begann sie, doch bevor sie weiterreden konnte, legte Chaid ihr sanft einen Finger auf die Lippen.
„Oh, doch, Emilia", sagte er, seine Stimme weich, aber voller Nachdruck. „Du wolltest es – und du hast es genossen. Und weißt du was? Wir auch."
Felix leckte sich spielerisch über die Lippen und trat näher zu ihr, seine Finger streiften zärtlich ihre Wange. „Amy, wenn das dein innerer Tiger ist, dann solltest du ihn öfter rauslassen. Wir halten das schon aus."
„Vielleicht zu gut", ergänzte Chaid mit einem Augenzwinkern, bevor er sich zu Felix beugte und ihn küßte – ein Kuss, der von Leidenschaft und gegenseitigem Respekt zeugte. Emilia konnte nur zusehen, wie die beiden Männer, die sie zugleich herausforderten und schützten, ein Band zeigten, das über Worte hinausging.
Felix löste sich von Chaid und wandte sich wieder Emilia zu. „Jetzt, Amy, was machen wir mit dir?"
Emilia schluckte schwer, ihre Beine zitterten vor Anstrengung und Verlangen, doch sie hob trotzig das Kinn. „Ihr macht sowieso, was ihr wollt. Also... überrascht mich."
Die Jungs tauschten einen wissenden Blick, und bevor sie reagieren konnte, fielen sie erneut über sie her – ein wilder Tanz aus Berührungen, Küssen und purer Hingabe, der sie bis in die Tiefen ihrer Seele berührte.
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Was als unschuldiger, spielerischer Tanz begonnen hatte, entfachte ein wildes Feuer, das nicht mehr zu löschen war. Ihre Bewegungen waren anfangs nur leicht und neckisch, doch schon bald explodierte die Spannung zwischen ihnen in einer Intensität, die Emilia den Atem raubte. Chaid drückte sie mit einer unerwarteten Leidenschaft gegen die Wand, seine Lippen fanden ihren Weg zu ihrem Hals, während Felix hinter ihr mit seinen Händen über ihre Hüften glitt und ihre Kleidung ohne Zögern von ihrem Körper streifte.
„Ihr seid verrückt...", keuchte Emilia, doch ihre Stimme klang nicht wie ein Protest. Es war vielmehr ein Atemzug voller Verlangen, der nur noch mehr Öl ins Feuer goss.
Felix lachte leise und zog sie näher zu sich. „Vielleicht", flüsterte er gegen ihr Ohr, „aber du liebst es, Amy."
Chaid grinste über ihre Schulter hinweg, seine grünen Augen funkelten vor Verlangen. „Du bist unsere kleine Sonne, Emilia. Und jetzt brennst du mit uns."
Ihre Körper verschmolzen, ein wilder Tanz aus Berührungen und Küssen, der sie alle an ihre Grenzen brachte. Chaid zog ihre Hände hinter ihren Rücken und hielt sie fest, während Felix sie an ihrer Taille packte, sie drehte und ihre Lippen eroberte. Emilia spürte eine Befreiung, wie sie sie noch nie erlebt hatte – sie dachte nicht, sie zögerte nicht, sie ließ einfach los. Ihr Instinkt übernahm, und mit einem unbewussten Knurren, das tief aus ihrem Inneren kam, biss sie Chaid in die Schulter.
„Verdammt, Emilia!", entfuhr es ihm, doch sein Tonfall war voller Überraschung und Vergnügen. „Das... war neu."
Felix lachte heiser und schüttelte den Kopf. „Amy, du wirst immer unberechenbarer." Doch bevor er etwas hinzufügen konnte, hatte sie ihn ergriffen und ihre Lippen gegen seine gepresst. Ihre Küsse waren hungrig, wild, voller Leidenschaft. Sie landeten schließlich auf dem Boden, doch ihre Bewegungen wurden nur noch intensiver. Emilia, Felix und Chaid waren ein einziger Strudel aus hitziger Leidenschaft, der erst viel später zur Ruhe kam.
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Keuchend und mit zerzaustem Haar lagen sie nebeneinander auf dem kühlen Boden, jeder von ihnen mit einem zufriedenen, erschöpften Ausdruck. Emilias Brust hob und senkte sich noch immer unruhig, doch ein breites Lächeln zierte ihr Gesicht. Sie fühlte sich, als hätte sie einen Teil von sich selbst neu entdeckt – befreit, gelöst, glücklicher als je zuvor.
„Wow...", murmelte Felix schließlich, während er auf den Rücken gedreht in die Decke starrte. „Das war... anders. Ich wusste nicht, dass du so viel Feuer in dir hast, Amy."
„Das hast du wirklich nicht, oder?", neckte Chaid und warf Felix einen spöttischen Blick zu. „Vielleicht solltest du sie nicht jedes Mal so reizen. Sie könnte dich irgendwann wirklich auffressen."
Emilia lachte leise, drehte sich auf die Seite und sah zu Felix hinüber. Ihre Augen funkelten vor Schalk, doch ihre Stimme war sanft, als sie sprach. „Felix, ich werde nicht vergessen, dass du meine Klamotten zerrissen hast."
„Ach komm schon, Amy", schnaubte Felix und drehte sich leicht zu ihr um. „Ich dachte, das war verziehen?"
Doch bevor er weiterreden konnte, setzte sich Emilia mit einem schelmischen Grinsen auf seiner Taille und beugte sich über ihn. „Aber...", begann sie mit einem gefährlichen Funkeln in den Augen, „wenn du meine Bestrafung überlebst, verzeih ich dir vielleicht."
Noch bevor Felix reagieren konnte, hatte Emilia ihn erneut gebissen, diesmal in den Hals. Es war ein spielerischer, aber dennoch spürbarer Biss, der Felix einen überraschenden Laut entlockte – eine Mischung aus Schmerz und Vergnügen. „Was zum... Emilia!", rief er aus, doch sein Ton war alles andere als ernst.
Chaid, der das Schauspiel beobachtete, lachte laut und klatschte in die Hände. „Ich wusste, dass sie es in sich hat. Felix, ich glaube, sie bringt dich endlich zur Ruhe."
Felix schnaubte, doch ein breites Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Zur Ruhe? Von wegen. Amy, du bist unglaublich."
Emilia lachte, ihre Wangen gerötet vor Freude und ein wenig Scham, doch sie fühlte sich leicht und frei. „Vielleicht. Aber das seid ihr auch."
Chaid rückte näher und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, seine Stimme sanft, aber mit einem schelmischen Unterton. „Das wissen wir. Und wir sind nicht mal fertig."
Felix stöhnte gespielt und schloss die Augen. „Gib mir fünf Minuten, Amy. Danach kannst du mich noch mal beißen."
Die drei brachen in schallendes Gelächter aus, die vorherige Hitze wandelte sich in eine warme, süße Intimität, die sie miteinander verband. Es war ein Moment voller Freude, Nähe und einem Hauch von Verspieltheit – und für Emilia war es genau das, was sie gebraucht hatte.
Emilia strahlte Felix an und beugte sich tiefer zu seinem Ohr hinunter.
Ganz zart hauchte sie die Worte in sein Ohr: „Felix, ich will, dass du weißt, wie sehr ich dich liebe. Ich liebe dich, Felix. Einfach alles an dir."
Felix sah sie verschmitzt an, seine goldenen Augen glitzerten vor Freude. „Ich liebe dich auch, Emilia. Ich habe lange gewartet, diese Worte von dir zu hören, nur für mich."
Emilia lächelte, ihre kastanienbraunen Augen suchten seinen Blick, bevor sie ihre Hände sanft an seine Wangen legte. Sie zog ihn näher zu sich und ließ ihre Lippen auf seine sinken. Der Kuss war innig, voller Leidenschaft und einer Zärtlichkeit, die keine Worte jemals ausdrücken könnten.
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Als die drei den hinteren, staubigen Teil der Bibliothek verließen und ins Wohnzimmer traten, war die Luft um sie herum von einer seltsamen Mischung aus Entspannung und Nachwirkung aufgeladen. Ihre zerzausten Haare und halb zerrissenen Klamotten ließen wenig Zweifel daran, was vorgefallen war. Felix hatte Emilia sein Oberteil geliehen, das an ihr viel zu groß war, und während es ihren Oberkörper einigermaßen bedeckte, fehlte jegliche Spur von einer Hose. Ihr Schwanz zuckte nervös hinter ihr, und ihre Ohren zuckten bei jedem Geräusch in der Luft. Sie fühlte sich bloßgestellt – doch nicht nur im körperlichen Sinne.
Kaum hatten sie das Wohnzimmer betreten, erstarrte Emilia. Ihre Augen weiteten sich, und sie stockte in der Bewegung, als ihr Blick auf die unerwartete Gestalt fiel, die mitten im Raum stand: Sei.
Sei, mit seinem goldenen Nasenpiercing, das im Licht schimmerte, seine kurzen, glatten, orangefarbenen Haaren und seinen pfirsichfarbenen- apfelsin Augen, die wie eine warme Flamme leuchteten, war das Bild von Charme und Eleganz. Seine Kleidung war schlicht, aber perfekt sitzend – ein schwarzes Hemd mit offenen Manschetten und eine dunkle Hose, die seine schlanke, athletische Figur betonte. Er schenkte Emilia ein aufrichtiges, warmes Lächeln, das im völligen Kontrast zu der Spannung stand, die sich in ihr aufbaute.
„Emilia", begrüßte er sie mit einer tiefen, melodischen Stimme, die wie ein sanfter Strom durch den Raum floss. Sein Lächeln war so herzlich, dass es die Luft um ihn herum fast zum Strahlen brachte. "Ich habe darauf gewartet, dich endlich zu treffen"
Doch Emilia spürte kein Strahlen. Kein Willkommen. Kein Wohlwollen. Stattdessen breitete sich in ihr eine eisige Kälte aus, die sie nicht kontrollieren konnte. Ihre Augen blieben auf Sei gerichtet, doch sie flackerten – suchten verzweifelt nach einem Ausweg.
Felix bemerkte sofort die Veränderung in ihrer Haltung. Sie hatte sich plötzlich hinter ihm und Chaid versteckt, ihre Hände klammerten sich an den Stoff seines Hemdes. Ihr Atem wurde flach, und ein leises Zittern durchlief ihren Körper. Felix spürte es, wie ein Vibrieren, das durch seine Muskeln kroch. „Emilia?", fragte er leise, seine Stimme besorgt.
Chaid, der neben ihr stand, drehte sich halb zu ihr um. Sein typisches schelmisches Lächeln verschwand, als er in ihre Augen sah. Es war keine Verlegenheit, keine typische Reaktion darauf, halb nackt vor jemandem erwischt zu werden. Es war Angst. Echtes, rohes, unmissverständliches Zittern, das ihren ganzen Körper durchlief.
„Kleine Sonne?", fragte Chaid mit einer Mischung aus Verwunderung und Sorge. „Was ist los?"
Emilia schüttelte nur stumm den Kopf, ihre Augen fixierten Sei, der mittlerweile stehengeblieben war. Sein warmes Lächeln wich einem leichten Stirnrunzeln, als er ihren Ausdruck bemerkte. „Ich wollte dich nicht erschrecken", sagte er leise, beinahe entschuldigend. Er machte keine Bewegung auf sie zu, hielt stattdessen respektvoll Abstand. Doch sein Blick blieb weich, fast verletzlich, als ob ihn ihre Reaktion mehr traf, als er zeigen wollte.
Felix trat einen halben Schritt vor sie, instinktiv schützend. „Emilia", flüsterte er und drehte leicht den Kopf zu ihr. „Du brauchst keine Angst zu haben. Sei tut dir nichts."
Doch sie konnte seine Worte kaum hören. Ihr Herz raste, ihre Brust zog sich zusammen, als ein Gefühl sie überkam, das sie nicht benennen konnte. Es war, als würde ihr Verstand sie warnen, obwohl nichts in Sei's Verhalten oder Auftreten diese Reaktion rechtfertigte. Sein Lächeln war liebevoll. Seine Augen strahlten Freundlichkeit aus. Und dennoch... etwas tief in ihr schrie, dass sie fliehen musste.
Sei bemerkte die Spannung im Raum und hob vorsichtig die Hände, als wollte er Frieden signalisieren. „Ich möchte dich nicht beunruhigen, Emilia", sagte er sanft, seine Stimme voller Ehrlichkeit. „Ich bin nur hier, um Alex zu sprechen. Aber ich hatte die Hoffnung auch mit dir zu reden zu können.''
Doch die Worte erreichten sie nicht. Sie trat einen weiteren Schritt zurück, hielt Felix' und Chaid's Rücken wie einen Schutzschild vor sich. Die Angst in ihr war greifbar, sie war ein stummer Schrei, der niemandem entging.
Felix warf Chaid einen vielsagenden Blick zu. Ohne Worte verstanden sie, dass dies keine einfache Schüchternheit oder Verlegenheit war. Etwas an Sei brachte Emilia aus der Fassung, und das war für sie beide ein Grund zur Sorge.
Chaid legte eine beruhigende Hand auf Emilias Schulter und sprach leise, mit seiner gewohnten, weichen Stimme: „Emilia, hör zu. Wir sind hier. Du bist sicher. Egal, was es ist – es ist okay. Vertraue uns."
Sie nickte kaum merklich, doch ihre Augen blieben auf Sei geheftet, als würde sie darauf warten, dass er etwas tat. Sei hielt seinen Blick fest, sein Lächeln war sanft, doch auch von einer Spur Traurigkeit durchzogen. Er wusste, dass ihre Reaktion nicht von ihm als Person kam, sondern von etwas Tieferem, Dunklerem, das sie in sich trug. Doch er sagte nichts, ließ den Moment wirken.
Die Spannung im Raum war greifbar, wie ein unsichtbarer Faden, der sich mit jeder Sekunde enger zog. Doch niemand wusste, wie man ihn durchtrennen sollte, ohne dass alles auseinanderfiel.
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Emilia zitterte, und sie konnte nichts dagegen tun. Die Angst fraß sich in ihre Glieder, und die Verletzlichkeit, die sie in diesem Moment spürte, schien sie wie ein bleierner Mantel zu umhüllen. Besonders jetzt, nach allem, was vorgefallen war, fühlte sie sich schutzlos und entblößt. Sie wollte sich zusammenreißen, doch ihr Körper weigerte sich, die Kontrolle zurückzugewinnen.
Jake betrat das Wohnzimmer und brauchte nur einen kurzen Blick, um die Situation zu erfassen. Sein Blick glitt über Felix und Chaid, die schützend vor Emilia standen, und landete schließlich auf Sei. Ohne ein Wort zu verlieren, schnappte er sich eine Decke, die auf der Rückenlehne eines Stuhls lag, ging zu Emilia und warf sie ihr über den Kopf. Die Wärme der Decke hüllte sie ein, und ihre zitternden Hände griffen dankbar nach dem Stoff.
„Komm mit, Emilia," sagte Jake ruhig, aber mit einer Bestimmtheit, die keinen Widerspruch duldete. Er legte eine Hand auf ihren Rücken und führte sie sanft zur Treppe. Sie ließ sich widerstandslos mitnehmen, froh, der beklemmenden Situation zu entkommen.
Bevor er den Raum verließ, warf Jake einen ernsten Blick über die Schulter zu Felix und Chaid. Seine Stimme war fest und durchdringend. „Und ihr findet raus, warum sie Angst vor Sei hat!" Der Tonfall ließ keinen Raum für Diskussionen. Jake duldete keinen Widerspruch, nicht in diesem Moment. Mit einem letzten, mahnenden Blick ließ er die beiden zurück und führte Emilia nach oben.
Jake öffnete die Tür zu einem der Schlafzimmer und führte Emilia hinein. Sie setzte sich auf das Bett, die Decke immer noch eng um sich geschlungen. Ihre Augen wirkten müde und unsicher, doch sie sah zu ihm auf und flüsterte leise: „Danke, Jake."
Jake trat näher und ließ sich auf die Bettkante neben ihr nieder. Seine Hand glitt sanft durch ihr Haar, strich beruhigend über die Strähnen. „Du musst dich nicht bedanken, Emilia. Es ist meine Aufgabe, dich zu beschützen." Seine Stimme war weich, aber sein Blick blieb ernst.
Einige Minuten vergingen in angenehmer Stille, während er weiter durch ihr Haar fuhr und sie spürte, wie ihre Muskeln sich langsam entspannten. Schließlich hob Jake eine Augenbraue, ein schelmisches Lächeln auf seinen Lippen. „Weißt du, Amy," begann er mit einem leichten Hauch von Belustigung, „du wirkst so klein und unschuldig, wenn du dich so in diese Decke wickelst. Schwer zu glauben, dass du vorhin wie ein wilder Tiger über die Jungs hergefallen bist."
Emilia wurde schlagartig rot, ihr Gesicht brannte vor Verlegenheit. „Jake!", protestierte sie empört, doch er ließ sich nicht beirren.
„Oh, komm schon," neckte er weiter, während er eine ihrer Haarsträhnen zwirbelte. „Felix hat immer noch die Zahnabdrücke, und Chaid? Nun, ich glaube, er hat nicht damit gerechnet, dass du so... fordernd sein kannst." Sein Grinsen wurde breiter, und er beugte sich ein wenig näher zu ihr. „Sag mal, Amy – war das der Tiger in dir, der ausgebrochen ist? Oder einfach nur... du?"
Emilia stammelte, völlig überrumpelt von seiner direkten Art. „Ich... ich wollte doch nicht...", begann sie, doch Jake hob eine Hand, um sie zu unterbrechen.
„Hey, keine Sorge," sagte er mit einem warmen, nachsichtigen Lächeln. „Es ist gut, dass du loslassen kannst. Aber weißt du, was ich noch besser finde?" Er beugte sich noch näher, bis sie seinen Atem auf ihrer Wange spüren konnte. „Dass du dich genauso um uns kümmerst wie wir um dich. Diese Jungs – sie hatten keine Ahnung, was sie erwartet. Und ich wette, sie lieben es."
Sein Ton war verspielt, doch seine Worte trugen eine tiefere Bedeutung. Emilia konnte nicht anders, als ihn anzusehen – und langsam breitete sich ein kleines Lächeln auf ihren Lippen aus. „Jake, du bist unmöglich," murmelte sie, doch ihre Stimme klang weicher als zuvor.
Jake lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, ein zufrieden grinsender Ausdruck auf seinem Gesicht. „Ich weiß," sagte er lässig. „Aber du liebst mich trotzdem."
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Währenddessen im Wohnzimmer, wo die Stimmung immer noch von Emilias plötzlichem Rückzug geprägt war, saß Ash lässig auf der Couch. Er warf den beiden Jungs einen langen Blick zu und hob eine Augenbraue. „Sagt mal, wer hat euch so zugerichtet? War das etwa unsere Amy?" fragte er mit einem amüsierten Grinsen.
Felix schnaufte und ließ sich auf einen Sessel fallen. „Oh ja, das war sie," erwiderte er, wobei sein Ton eine Mischung aus Erschöpfung und Stolz verriet. „Sie ist eine verdammte Bestie."
Chaid, der immer noch im Raum auf und ab ging, hielt kurz inne und verschränkte die Arme vor der Brust. „Bestie ist noch untertrieben," sagte er knapp. „Die kleine Sonne und wir, hatten gerade wilden Sex in der verstaubten Bibliothek." Seine Worte waren trocken, aber sein Ton wurde zunehmend ernster, fast schneidend. Es war ungewohnt, Chaid so zu hören – der sonst so lockere Untote wirkte plötzlich angespannt, fast bedrohlich. Er fuhr fort, und seine Stimme war jetzt messerscharf. „Und nach diesem wirklich... romantischen Moment kommen wir hier ins Wohnzimmer, und ich sehe, dass meine kleine Sonne Angst vor dir hat, Sei." Seine Augen blitzten gefährlich. „Also, was hast du angestellt?"
Die plötzliche Schärfe in Chaids Stimme ließ die Luft im Raum gefrieren. Es war das erste Mal, dass die Gruppe ihn so aufgebracht erlebte. Selbst Felix, der sich sonst von nichts beirren ließ, zog unruhig die Augenbrauen zusammen. Die Atmosphäre war geladen, und jeder spürte die Spannung, die von Chaid ausging.
Alex trat vor und stellte sich direkt vor Chaid, seine Miene entschlossen. „Chaid, beruhige dich. Sei wurde von uns eingeladen. Warum bist du so gereizt?" Seine Stimme war ruhig, aber fest, und er sah Chaid direkt in die Augen.
Chaid funkelte Alex an, bevor er sich einen Moment lang zusammenriss. Sein Ton wurde etwas sanfter, aber die Wut in seinem Blick war immer noch deutlich zu erkennen. „Weil Felix und ich den ganzen Tag damit beschäftigt waren, Emilia zu entspannen und sie loslassen zu lassen," erklärte er scharf. „Und weißt du, was sie dabei gemacht hat? Sie hat die ganze Zeit nur über Sei geredet. Über Sei nachgedacht."
Alex hob die Hände, als wolle er die Situation entschärfen. „Das ist aber kein Grund, Sei gleich Vorwürfe zu machen. Du weißt nicht, was wirklich los ist."
Chaid schnaufte verärgert und öffnete den Mund, bereit, den nächsten bissigen Kommentar abzugeben. Doch bevor er etwas sagen konnte, klatschte Sei plötzlich in die Hände. Das Geräusch hallte durch den Raum, und alle drehten sich überrascht zu ihm um.
„Haltet mal alle den Mund," sagte Sei ruhig, aber mit einer solchen Autorität, dass niemand wagte, ihn zu unterbrechen. Er stand entspannt da, seine Haltung strahlte eine unerklärliche Ruhe aus, die im Kontrast zu der angespannten Stimmung im Raum stand. „Wie soll ich bitte nachdenken, wenn ihr so durcheinander redet?" fragte er mit einem warmen, aber bestimmten Lächeln, das seine pfirsichfarbenen Augen noch lebendiger wirken ließ. Sein Tonfall war ruhig, aber dennoch durchdringend, als ob er die Kontrolle über die Situation mit einem einzigen Satz an sich gerissen hätte.
Die plötzliche Unterbrechung ließ die Gruppe innehalten. Chaids Wut flackerte noch immer in seinen Augen, aber selbst er schien von Seis unvermitteltem Eingreifen aus der Fassung gebracht. Felix rieb sich die Stirn, während Alex den Blick zwischen Sei und Chaid hin und her schweifen ließ, als ob er abwägen würde, ob er eingreifen sollte.
Sei wartete einen Moment, bis die Aufmerksamkeit aller auf ihn gerichtet war, und ließ seinen Blick dann langsam zu Chaid wandern. „Ich weiß nicht, was meine Prinzessin bedrückt," sagte er mit ruhiger, fast sanfter Stimme. „Aber ich verspreche dir, ich werde alles tun, um ihr zu helfen – und nicht, um ihr zu schaden." Sein Blick war ehrlich, und seine Worte hatten etwas Beruhigendes an sich, das die Spannung im Raum spürbar löste.
Chaid musterte Sei einen langen Moment, seine Augen immer noch misstrauisch, bevor er schließlich widerwillig nickte. „Ich hoffe für dich, dass du das ernst meinst," sagte er mit leiser, aber eindringlicher Stimme, bevor er sich zurückfallen ließ, als wolle er seinen Ärger aus dem Kopf schütteln.
Die Spannung im Raum ließ allmählich nach, doch der Nachhall von Chaids Wut und Seis unerwartet bestimmtem Auftreten blieb wie ein stiller Schatten in der Luft hängen. Es war klar, dass das Gespräch noch nicht beendet war – weder für die Gruppe noch für Emilia.
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