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Kapitel 16 Band 5


Die ersten Sonnenstrahlen brachen durch die Vorhänge in Emilias Zimmer, tauchten den Raum in ein warmes, goldenes Licht. Das Knarren der Tür und das leise Klappern von Geschirr brachten Emilia langsam aus dem Schlaf. Sie blinzelte, drehte sich zur Seite und sah, wie Felix und Chaid mit einem Tablett voll Frühstück hereinkamen – dampfender Tee, knuspriges Brot, süße Marmelade und frische Früchte.

„Guten Morgen, eure Hoheit," sagte Chaid mit einem spielerischen Grinsen, während er das Tablett auf ihrem Nachttisch abstellte. „Wir haben gedacht, wir behandeln dich heute wie die Königin, die du bist."

Felix nickte zustimmend, während er sich neben ihr Bett setzte. „Schließlich kann eine wütende Königin kein ordentliches Königreich regieren. Und du warst gestern... sagen wir mal, ziemlich feurig."

Emilia brummte etwas Unverständliches, zog die Decke bis zu ihrem Kinn und blinzelte sie mürrisch an. „Ich habe immer noch keinen Grund, gut gelaunt zu sein."

„Das sehen wir," sagte Chaid trocken und hob eine Augenbraue. „Du brennst immer noch vor Zorn, nicht wahr? Lass mich raten... Sei?"

„Natürlich Sei!" fauchte Emilia, ihre kastanienbraunen Augen blitzten auf. Sie setzte sich auf und griff nach der Tasse Tee, die Felix ihr reichte. „Er ist ein absoluter... ein... ein..." Sie hielt inne, suchte nach einem Wort, das ihrer Wut gerecht wurde, doch nichts schien genug zu sein. „Ein unerträglicher, arroganter... Kerl!"

Felix und Chaid tauschten einen vielsagenden Blick aus. „Aha," sagte Felix langsam, sein Ton war leicht amüsiert. „Also, ich nehme an, er ist immer noch nicht auf deiner Einladungsliste für die Feier?"

„Auf keinen Fall!" rief Emilia und trank einen Schluck Tee, der ihre Worte unterstrich. „Ich verstehe nicht, warum er so... so furchtbar sein musste."

Chaid legte den Kopf schief, sein grüner Blick ruhte auf ihr. „Vielleicht solltest du das für später aufheben," sagte er mit einem sanften Lächeln. „Heute ist ein großer Tag, und wir haben einiges zu tun."

„Einiges?" Emilia warf ihm einen skeptischen Blick zu.

Felix grinste breit. „Na ja, wenn du meinst, dass wir den Garten für die Feier vorbereiten müssen, einiges ist, dann ja."

Nach einigem Zureden – und noch ein paar Bissen Frühstück – schafften es Felix und Chaid, Emilia aus dem Bett zu ziehen. Sie halfen ihr, ihre Kleidung auszuwählen und sich fertigzumachen, wobei sie sie weiterhin wie eine Königin behandelten, was ihr ein Lächeln abrang, obwohl sie es zu unterdrücken versuchte.

„Na los," sagte Felix schließlich und zog sie sanft in Richtung der Treppe. „Wir haben draußen alles liegen gelassen. Es wird Zeit, dass wir die Sache in die Hand nehmen."

Im Garten war der Frost der Nacht bereits der Morgensonne gewichen. Die Lichterketten, die sie am Abend zuvor teilweise aufgehängt hatten, hingen schief und warteten darauf, gerichtet zu werden. Das Holz für das Feuer war noch unsortiert, und die Sitzgelegenheiten waren überall verstreut.

„Wow," sagte Emilia trocken und verschränkte die Arme. „Das ist also eure Vorstellung von vorbereitet?"

„Genau deswegen brauchen wir dich," sagte Chaid mit einem charmanten Grinsen. „Wir wissen, dass du ein Auge fürs Detail hast. Also, Königin Emilia, was machen wir zuerst?"

Felix klatschte in die Hände. „Ich sage, das Feuerholz sortieren. Und bitte keine Glitzerkissen, Emilia. Ich habe immer noch Alpträume von deinem letzten Dekorationsprojekt."

Emilia rollte mit den Augen, doch ein kleines Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. „Schon gut. Keine Glitzerkissen. Aber wenn ich das hier mache, erwarte ich, dass ihr beide genauso mit anpackt."

„Natürlich," sagte Felix, seine Stimme triefte vor gespielter Ernsthaftigkeit. „Dein Wort ist unser Befehl, Majestät."

Die drei machten sich an die Arbeit, während die frische Morgenluft sie umgab. Trotz der schwelenden Wut in Emilias Brust war es schwer, in der Nähe der beiden nicht ein wenig Leichtigkeit zu spüren. Der Garten begann langsam Gestalt anzunehmen, und mit jedem Moment fühlte sich Emilia ein kleines Stück ruhiger – auch wenn der Name „Sei" noch immer wie ein Schatten über ihrem Tag hing.

♾️

Der Garten war erfüllt von der Energie der Vorbereitungen, die klare Winterluft prickelte auf Emilias Haut, während sie zusammen mit Felix und Chaid den Platz aufräumte. Lichterketten, die gestern noch schief und ungeordnet hingen, wurden jetzt von Emilia mit geübten Händen gerichtet. Sie trat auf einen kleinen Hocker, den Felix ihr gereicht hatte, und befestigte die funkelnden Mana-Lichter an den Bäumen und Sträuchern, die den Garten säumten.

„Halt das mal," sagte sie und reichte Chaid eine Seite der Kette, der sie mit einem spielerischen Grinsen entgegen nahm.

„Du gibst mir die schwere Arbeit, ich sehe schon," bemerkte er trocken, während er das Ende der Kette an einem Ast befestigte.

„Schwere Arbeit?" Felix lachte, während er mit einem Stapel Holzscheite vorbeikam. „Das ist doch wohl ein Witz. Warte mal, bis wir anfangen, das Feuer vorzubereiten."

Emilia schnaubte und befestigte die letzte Lichterkette, bevor sie von dem Hocker sprang und den beiden half, die Holzscheite in die Mitte des Gartens zu tragen. „Es gibt nichts, was ich nicht erledigen kann," sagte sie mit einem selbstbewussten Funkeln in den Augen.

Die drei knieten sich um die Feuerstelle und begannen, die Scheite aufzuschichten. Felix, der immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hatte, begann, die Holzstücke zu sortieren. „Das hier ist zu klein, das hier zu groß... und das hier sieht aus, als hätte es einen schlechten Tag gehabt."

„Es ist Feuerholz, Felix," sagte Chaid trocken. „Nicht deine morgendliche Frisur."

Emilia lachte, während sie ein paar der kleineren Holzstücke in die Mitte legte. Felix murrte, ,,Chaid, pass lieber auf, dass ich dich nicht selbst ins Feuer schmeiße. Deine Sprüche sind gefährlich nah an einer Herausforderung."

„Oh, ich zittere," antwortete Chaid mit einem übertrieben dramatischen Gesichtsausdruck, was Felix nur mit einem Kopfschütteln quittierte.

Nachdem das Feuerholz vorbereitet war und die Lichterketten im Garten glitzerten, beschloss Emilia, in die Küche zu gehen, um nach Gray zu sehen. Die Wärme des Raums und der Duft von Kräutern und Gewürzen umhüllten sie sofort, als sie eintrat. Gray stand an der Theke und war dabei, Fleischstücke für das Räuchern vorzubereiten.

„Braucht du Hilfe?" fragte Emilia, während sie sich an die Theke lehnte.

Gray sah auf, seine meerblauen Augen musterten sie kurz, bevor er nickte. „Ja, schäl die Kartoffeln dort drüben." Er deutete auf einen Korb, der neben einem Messer und einer Schüssel Wasser stand. „Ich übernehme das Fleisch. Das muss perfekt werden."

Emilia zog die Ärmel hoch und nahm die Kartoffeln in Angriff, während Gray das Fleisch in eine Mischung aus Gewürzen und Öl einrieb. „Das riecht fantastisch," bemerkte sie, während sie die erste Kartoffel schälte. „Was genau machst du da?"

„Räucherfleisch," antwortete Gray konzentriert. „Ich habe das Fleisch gestern schon mariniert. Heute wird es geräuchert, bevor wir es grillen. Es gibt nichts Besseres."

Nachdem Emilia die Kartoffeln geschält hatte, brachte Gray das vorbereitete Fleisch nach draußen, wo Felix und Chaid den Grill anheizten. Der Geruch von Holzkohle mischte sich mit der kalten Luft, während das Feuer im Grill knisterte.

„Das wird ein Festmahl," sagte Felix, als er das erste Fleischstück auf den Rost legte. „Gray, du hast dich mal wieder selbst übertroffen."

„Das hoffe ich," antwortete Gray trocken, während er die Räucherbox vorbereitete und das Fleisch hineinlegte. „Ich will keine Beschwerden hören."

Während die Jungs sich um den Grill kümmerten, ging Emilia wieder in die Küche, um den Salat zuzubereiten. Sie schnitt frisches Gemüse – leuchtend rote Tomaten, knackige Gurken und scharfe Zwiebeln. Dazu kam ein Dressing aus Zitrone, Öl und Gewürzen, das sie sorgfältig abschmeckte.

Ash kam kurz herein, um sich eine Flasche Wasser zu holen, und blieb stehen, um ihren Fortschritt zu betrachten. „Das sieht gut aus," sagte er mit einem leichten Lächeln. „Ich hoffe, du hast genug gemacht. Bei Felix weiß man nie."

Emilia lachte leise. „Ich mache eine doppelte Portion. Keine Sorge."

Langsam begann der Garten Gestalt anzunehmen. Die Lichterketten glitzerten in der Abendsonne, das Holz für das Lagerfeuer war ordentlich geschichtet, und der Duft von Räucherfleisch und Kohle begann, die Luft zu füllen. Die Sitzplätze waren mit weichen Decken versehen, und der vorbereitete Salat wartete in der Küche darauf, serviert zu werden.

Felix lehnte sich an den Grill und grinste. „Sieht aus, als hätten wir es geschafft. Ich hoffe, diese Feier wird so gut, wie Emilia es sich vorgestellt hat."

„Es wird perfekt," antwortete Chaid mit einem leichten Lächeln. „Wie könnte es das nicht?"

Emilia, die gerade aus der Küche zurückkam, hörte die Worte und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Trotz allem fühlte sie sich ein wenig leichter – und ein wenig mehr zu Hause.
——

Emilia stand draußen am langen Tisch, den die Jungs kurzerhand hinausgetragen hatten. Zwei große Tische waren zusammengeschoben worden, sodass alle genug Platz fanden. Sie breitete eine weiße Tischdecke darüber aus und begann, Teller und Besteck darauf anzuordnen. Ihr Blick war konzentriert, während sie darauf achtete, dass alles perfekt aussah.

Plötzlich spürte sie, wie zwei Arme sich sanft um ihren Bauch legten, und eine vertraute Stimme murmelte an ihrem Ohr: „Emilia..." Felix war hinter sie getreten, seine Lippen streiften ihr Ohr, während er leicht daran knabberte. Sie zuckte überrascht, aber ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen.

„Felix," sagte sie leise, ein Hauch von Belustigung in ihrer Stimme, „was machst du da?"

„Du hast so gedankenverloren gewirkt," flüsterte Felix, seine Stimme warm und leicht neckisch. „Ich dachte, du könntest etwas Wärme gebrauchen. Außerdem bin ich gerade dabei, das Feuer zu entzünden – Jake hilft mir."

Emilia drehte sich langsam in seinen Armen um, ihre kastanienbraunen Augen funkelten leicht, bevor sie ihn leidenschaftlich küsste. Ihre Lippen trafen seine mit einer Mischung aus Zuneigung und Dankbarkeit, die Worte nicht ausdrücken konnten. Als sie sich lösten, sah sie ihn an und sagte leise: „Ich bin froh, dass du bei mir bist."

Felix lächelte schelmisch, seine goldenen Augen leuchteten in der Abendsonne. „Ich liebe es, wie du deine Valkyrien-Merkmale in letzter Zeit immer offener trägst," sagte er, während er ihr eine Strähne aus dem Gesicht strich. „Das zeigt, dass du dich in der Wohnung wohl fühlst. Und das gefällt mir."

Emilia spürte, wie ihre Wangen rot wurden, und sie senkte kurz den Blick, bevor sie ihn wieder ansah. „Du bist so wundervoll, Felix," sagte sie, ihre Stimme voller Wärme. Sie warf ihre Arme um seinen Hals und drückte ihn an sich.

Felix hob eine Augenbraue und musterte sie mit einem schiefen Lächeln. „Was ist los? Bist du auf einmal so anhänglich? Sag bloß, du bist noch so, weil Sei dich verärgert hat."

Emilia plusterte die Wangen, ihre Augen verengten sich spielerisch. „Verärgert?" wiederholte sie mit einem scharfen Ton. „Das ist eine Untertreibung. Der hat mich zur Weißglut gebracht!"

Noch bevor Felix etwas hinzufügen konnte, kamen Alex und Ash mit einem großen Tablett Fleisch aus der Küche. Alex schüttelte leicht den Kopf, während er Emilia und Felix ansah. „Felix, hör auf, Emilias Feuer neu zu entfachen," sagte er trocken.

Ash grinste leicht und fügte hinzu: „Kommt, wir tragen jetzt das Fleisch hinaus. Es wird Zeit, den Grill und das Lagerfeuer anzuzünden."

Draußen war die Luft frisch, doch die ersten Funken des Lagerfeuers und das Knistern der Holzkohle im Grill brachten eine wohlige Wärme in den Garten. Felix und Jake waren dabei, die letzten Holzscheite in das Lagerfeuer zu legen, während Gray den Grill anwarf und die ersten Stücke Fleisch auf den heißen Rost legte. Der Duft von Gewürzen und Rauch begann sich in der Luft auszubreiten.

„Das wird ein Festmahl," sagte Jake, während er sich eine Handvoll Holzscheite schnappte und sie ins Feuer legte. „Ich hoffe, ihr habt Hunger."

„Immer," antwortete Ash, während er mit einem leichten Schwung ein paar Stöcke in die Erde steckte, an denen sie später Brot backen konnten. „Stockbrot gehört einfach dazu."

Emilia kam mit einem Tablett voller Salatschüsseln nach draußen. Sie stellte sie auf den Tisch, der nun vollständig gedeckt war, und betrachtete ihr Werk. Lichterketten glitzerten in den Bäumen, das Feuer flackerte lebhaft, und die Wärme der Gemeinschaft füllte die Luft.

„Das sieht perfekt aus," sagte sie leise zu sich selbst, bevor sie zu den anderen ging, die sich inzwischen um das Lagerfeuer versammelt hatten.

Felix hielt einen Stock mit aufgespießtem Teig hoch und grinste. „Na, Emilia? Bereit, den Abend mit einem Meisterstück von mir zu beginnen? Mein Stockbrot ist legendär."

„Legendär trocken vielleicht," rief Ash, während er seinen eigenen Teig vorbereitete.

Emilia setzte sich zu ihnen und lachte, während sie den Moment genoss. Für einen Augenblick waren all die Sorgen und Spannungen vergessen – es gab nur das Knistern des Feuers, das Lachen ihrer Freunde und die warme, vertraute Atmosphäre, die sie alle miteinander verband.
...

Die Luft war erfüllt vom Duft von geräuchertem Fleisch und frisch gebackenem Stockbrot. Das Lagerfeuer flackerte lebhaft, warf tanzende Schatten auf die Gesichter der Gruppe, während sie um das Feuer saßen, lachten und sich gegenseitig neckten.

Felix hielt triumphierend ein perfekt golden gebackenes Stockbrot in die Luft. „Schaut her, das ist wahre Kunst! Niemand macht besseres Stockbrot als ich!"

Ash, der gerade dabei war, seinen eigenen Teig zu drehen, zog eine Augenbraue hoch. „Kunst? Das sieht aus, als hättest du es überm Feuer vergessen. Warte, bis du meines probierst – das wird der neue Standard."

„Standard im Verbrennen?" fragte Felix trocken, was ein allgemeines Lachen auslöste.

Jake schmunzelte leise, während er ein Stück Fleisch vom Grill auf seinen Teller legte. „Ihr zwei könntet mit euren Sprüchen ein eigenes Feuer entfachen," bemerkte er, während Emilia, die neben ihm saß, leicht in ihre Handfläche kicherte.

„Es ist doch schön, dass wir uns so amüsieren können," sagte sie und sah in die Runde. Ihr Blick blieb kurz an jedem von ihnen hängen – an Alex, der ruhig sein Fleisch schnitt, an Gray, der sich konzentriert um den Grill kümmerte, und an Chaid, der gerade Ashs „Kunstwerk" mit einer skeptischen Miene begutachtete.

Emilia stand auf, ging zu Jake hinüber und blieb vor ihm stehen. „Jake," sagte sie leise, während die anderen noch mit ihrem Essen beschäftigt waren. Bevor er reagieren konnte, beugte sie sich vor und küsste ihn leidenschaftlich. Der Kuss war intensiv, voller Dankbarkeit und Zuneigung, und Jake zog sie sofort in seine Arme, während die Flammen des Feuers im Hintergrund flackerten.

Als sie sich voneinander lösten, lächelte er leicht und murmelte: „Was habe ich getan, um das zu verdienen?"

„Du bist einfach du," sagte Emilia sanft und strich ihm über die Wange. „Das reicht vollkommen."

Später am Abend, als das Gelächter und die Gespräche am Feuer allmählich leiser wurden, schlich sich Emilia aus der Runde. Sie wollte für einen Moment allein sein, um ihre Gedanken zu ordnen. Ihre Schritte führten sie zu einem alten Brunnen, der neben einer großen, majestätischen Eiche stand. Das Wasser des Brunnens glitzerte im schwachen Licht der Lichterketten, die sich durch die Äste des Baumes zogen.

Sie setzte sich auf den Rand des Brunnens, ihre Hände ruhten auf dem kühlen Stein, und sie blickte in das stille Wasser. Ihr Spiegelbild schaute ihr entgegen, aber sie konnte den Schmerz in ihren eigenen Augen nicht ignorieren.

Sei. Der Name hallte in ihrem Kopf wider, wie ein unangenehmes Echo, das sie nicht abschütteln konnte. Sie ballte die Hände zu Fäusten, ihre Knöchel wurden weiß. Wie konnte er so etwas sagen?

Die Worte, die er ihr entgegengeschleudert hatte, brannten immer noch in ihrer Seele. Sie fühlte sich nicht nur verletzt, sondern auch voller Scham. „Wer von so vielen Männern benutzt wird..." Sie schüttelte heftig den Kopf, als ob sie die Worte damit vertreiben könnte, doch sie hallten weiter nach.

„Warum?" flüsterte sie leise zu sich selbst, ihre Stimme brüchig. „Warum war er so grausam?" Ihre kastanienbraunen Augen füllten sich kurz mit Tränen, doch sie wischte sie schnell weg. Du wirst nicht wieder weinen, nicht deswegen.

Sie holte tief Luft, blickte hinauf in die Äste der Eiche, die sich im Wind wiegten. Die frische Luft beruhigte sie ein wenig, doch die Wunde in ihrem Herzen fühlte sich noch frisch an. Ich werde nicht zulassen, dass er mich bricht, dachte sie schließlich, ihre Schultern straffend. Doch tief in ihrem Inneren wusste sie, dass der Schmerz nicht so schnell vergehen würde.

Nach einer Weile, als die Geräusche vom Lagerfeuer leiser wurden, sah sie auf doch sie blieb sie noch einen Moment dort sitzen. Die Schwere in ihrer Brust blieb wie ein Schatten, der sie begleitete.
...

Emilia saß weiterhin am Rande des Brunnens, die Nachtluft kühl und angenehm auf ihrer Haut. Über ihr glitzerten die Sterne wie winzige Juwelen, doch ihre Gedanken kreisten um die vielen Fragen, die sie quälten. Plötzlich hörte sie Schritte hinter sich – sanft und doch mit einem leichten Rhythmus, als würden sie mit der Nacht tanzen.

„Du solltest nicht allein hier draußen sein, kleine Sonne", erklang Chaids Stimme, samtig und voller Wärme. Er trat in ihren Blick und ließ sich geschmeidig neben sie auf den Brunnenrand nieder. Sein übliches, schelmisches Lächeln lag auf seinen Lippen, doch seine Augen suchten ihren Blick mit einer Ernsthaftigkeit, die sie selten bei ihm sah.

„Ich wollte nur... nachdenken", murmelte Emilia, während sie den Kopf leicht zur Seite neigte. „Die Sterne helfen mir, meine Gedanken zu ordnen."

„Oder sie verwirren dich nur noch mehr", entgegnete Chaid und beugte sich leicht vor, so nah, dass sie seinen Atem auf ihrer Wange spüren konnte. „Vielleicht brauchst du etwas anderes, um den Kopf frei zu bekommen."

Bevor Emilia etwas erwidern konnte, stand Chaid mit einer eleganten Bewegung auf und streckte ihr die Hand entgegen. „Tanz mit mir."

„Was?" Ihre Augen weiteten sich überrascht, während sie seinen ausgestreckten Arm betrachtete.

„Du hast richtig gehört. Tanz mit mir", wiederholte er, diesmal mit einem Hauch von Verspieltheit in seiner Stimme. „Keine Musik, keine Zuschauer – nur wir zwei unter den Sternen. Na los, kleine Sonne, lass mich dich aus deinen Gedanken entführen."

Emilia zögerte, doch das Funkeln in seinen Augen ließ ihr keine Wahl. Mit einem leichten Lächeln nahm sie seine Hand, und er zog sie sanft auf die Beine. Chaid legte eine Hand auf ihre Taille, die andere hielt ihre, und begann, sie in langsamen, rhythmischen Schritten über das Gras zu führen.

„Du weißt, dass das albern ist, oder?" fragte Emilia, obwohl ein Lachen in ihrer Stimme mitschwang.

„Albern? Nein, das ist charmant", erwiderte Chaid und zwinkerte ihr zu. „Außerdem... bist du nicht diejenige, die immer von Freiheit und Leichtigkeit träumt?"

Emilia konnte nicht anders, als zu lächeln. Ihre Schritte wurden sicherer, und bald bewegten sie sich wie in einem unsichtbaren Rhythmus, der nur ihnen gehörte. Chaids Bewegungen waren geschmeidig und fließend, als würde er durch die Nacht tanzen, und Emilia folgte ihm, ihre Zweifel und Sorgen für einen Moment hinter sich lassend.

„Weißt du, Emilia", begann Chaid leise, seine Stimme jetzt weich und ernst, „du denkst immer, du musst alles alleine tragen. Aber du bist nicht allein. Du hast uns. Mich." Seine Hand an ihrer Taille zog sie sanft näher, und Emilia spürte, wie ihr Herz schneller schlug.

„Ich weiß", flüsterte sie, ihre Stimme kaum mehr als ein Hauch. „Manchmal fällt es mir nur schwer, das zu akzeptieren."

„Dann lass mich dir helfen, es leichter zu machen", sagte er und senkte den Kopf, sodass ihre Stirnen sich fast berührten. „Nicht alles muss schwer sein, kleine Sonne."

Für einen Moment schien die Welt stillzustehen. Die Sterne über ihnen, das leise Rascheln des Windes – alles wurde zu einem Hintergrundrauschen, während sie in Chaids smaragdgrüne Augen sah. Es war ein Blick, der gleichzeitig spielerisch und doch durchdringend war, als würde er jede ihrer Unsicherheiten sehen und sie dennoch vollkommen akzeptieren.

Chaid hielt den Moment, seine Hand warm und sicher in ihrer. „Ich verspreche dir, ich werde dich immer auffangen, wenn du fällst. Solange du mir vertraust."

Emilia spürte, wie ihre Lippen sich zu einem kleinen Lächeln verzogen. „Du bist unmöglich, Chaid."

„Unmöglich? Oder einfach unwiderstehlich?" Sein Grinsen kehrte zurück, aber es war sanfter, zärtlicher. „Ich nehme beides."

Und bevor Emilia antworten konnte, drehte er sie schwungvoll im Kreis, sodass sie kurzzeitig alles um sich herum vergaß – ihre Zweifel, ihre Ängste. Nur das sanfte Glitzern der Sterne und das Lachen, das in ihrer Brust aufstieg, blieben zurück.

Der Tanz unter den Sternen hatte Emilia mehr durcheinandergebracht, als sie es je zugegeben hätte. Chaids Berührungen, sein schelmisches Lächeln – all das hatte ein Feuer in ihr entfacht, das sie nicht recht zu kontrollieren wusste. Als sie gemeinsam zurück zu den anderen gehen wollten, hielt er plötzlich inne. Seine Hand schloss sich sanft, aber bestimmt um ihr Handgelenk, und mit einem spielerischen Funkeln in den Augen zog er sie in den Schatten eines alten Baumes, weit genug entfernt, dass die anderen sie nicht sehen konnten.

„Chaid, was...?" begann Emilia, doch sie kam nicht weiter.

Mit einem einzigen fließenden Schritt drängte Chaid sie gegen den rauen Stamm des Baumes. Seine Hände landeten rechts und links von ihr, sodass sie keinen Raum zum Entkommen hatte, selbst wenn sie es gewollt hätte. Sein Blick glitt über ihr Gesicht, und das leichte Schmunzeln auf seinen Lippen ließ ihre Knie beinahe nachgeben.

„Kleine Sonne, du denkst zu viel", murmelte er, seine Stimme samtig und tief. Sein Gesicht kam ihrem so nah, dass sie den kühlen Hauch seines Atems auf ihrer Wange spüren konnte. „Lass mich dir zeigen, wie man den Kopf ausschaltet."

Bevor sie antworten konnte, neigte er seinen Kopf und ließ seine Lippen nur einen Hauch von ihren entfernt verweilen. Emilia hielt den Atem an, ihre Brust hob und senkte sich in unregelmäßigen Bewegungen. Der Moment zwischen ihnen war elektrisierend, ein Tanz von Nähe und Zurückhaltung, der sie fast wahnsinnig machte.

„Chaid...", flüsterte sie, kaum hörbar.

Das war alles, was er brauchte. Mit einer geschmeidigen Bewegung schloss er die winzige Lücke zwischen ihnen, und seine Lippen fanden die ihren. Der Kuss war intensiv, eine Mischung aus sanfter Verführung und fordernder Leidenschaft, die ihr den Boden unter den Füßen entzog. Seine Hände fanden ihren Weg zu ihrer Taille, wo sie verweilten, bevor sie sie leicht nach unten zogen, sodass sie spürte, wie viel Kontrolle er tatsächlich hatte.

„Du schmeckst nach Sternenlicht", murmelte er gegen ihre Lippen und ließ ein leises Lachen hören, das seine typische Selbstsicherheit verriet.

Emilia wollte etwas sagen, doch bevor sie reagieren konnte, ertönte eine tiefe, neckische Stimme hinter ihnen. „Schon wieder am Flirten, Chaid? Und natürlich kann ich das Beste verpassen, wie immer."

Chaid löste sich nur minimal von Emilia, ein schiefes Grinsen auf seinen Lippen, während er über seine Schulter blickte. „Felix, wie unhöflich von dir, zu stören. Ich war gerade dabei, Emilia beizubringen, wie man loslässt."

Felix trat aus den Schatten, die Arme verschränkt, doch seine Goldenen Iriden funkelten vor amüsiertem Interesse. „Loslassen, ja? Sieht eher so aus, als würdest du sie noch enger an dich binden." Er machte einen Schritt auf die beiden zu und blieb so nah stehen, dass Emilia die Wärme seiner Präsenz spüren konnte. „Sag mal, Emilia", begann er, seine Stimme nahm einen weichen, aber provozierenden Ton an, „macht er das hier gut? Oder brauchst du vielleicht jemanden, der ein bisschen mehr... Leidenschaft mitbringt?"

„Felix!", entfuhr es Emilia, ihre Wangen wurden heiß, doch der Funkel in seinen Augen ließ sie unwillkürlich schlucken.

„Nur eine Frage", sagte er unschuldig, doch bevor sie antworten konnte, neigte er sich zu ihr und ließ seine Lippen sanft ihren Hals entlangstreifen. Die Gänsehaut, die sie spürte, ließ sie erschauern, und sie biss sich auf die Lippe, um keinen Laut von sich zu geben.

„Tja, kleine Sonne, ich glaube, Felix hat recht", sagte Chaid, der sich zurücklehnte und Felix die Bühne überließ, während er Emilia betrachtete. „Vielleicht kannst du dir ja von uns beiden etwas abholen."

„Ihr seid unmöglich", murmelte Emilia, doch ihre Stimme zitterte.

Felix grinste, seine Hand landete spielerisch an ihrer Hüfte, während er sie näher zu sich zog. „Und doch bist du immer noch hier, Amy", murmelte er an ihrem Ohr, seine Stimme ein tiefes, vibrierendes Flüstern. „Sag uns – wem von uns möchtest du zuerst entkommen?"

Chaid lachte leise, seine Augen blitzten vor Vergnügen. „Felix, du vergisst, dass sie nicht entkommen will. Oder etwa doch, Emilia?" Seine Stimme war ein Hauch von Herausforderung, eine stille Einladung, sich fallen zu lassen.

Emilia spürte, wie ihre Brust sich hob und senkte, das Feuer in ihr brannte heller. Ihre Worte kamen als Flüstern. „Ihr seid unmöglich."

„Das wissen wir", sagten Felix und Chaid gleichzeitig, ihre Stimmen eine Mischung aus Amüsement und Zuneigung. Und in diesem Moment wusste Emilia, dass sie, egal wie verrückt sie diese beiden machten, ihnen nicht widerstehen konnte.

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