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Vertrauen

Ein Jahr zuvor:

,,Du bleibst im Bett, mein Lieber. Du hast Fieber und bist krank", bestand ich, als mir mein Freund ernsthaft verklickern wollte, dass er gesund wäre, obwohl ich es bereits an seinen glasigen Augen gesehen hatte, dass er alles andere als fit war. Zum Glück hatte ich es besser gewusst und das Fieberthermometer geholt. Dieses hatte 39 Grad angezeigt. Josh seufzte und sah mich mit einem Blick an, der so etwas zu sagen schien wie ,,Ist das dein ernst?". Ich ließ mich davon aber nicht beirren und überlegte, was ich nun machen sollte. Meine Mutter hatte mir, wenn ich mal krank war, immer eine Tasse Kamillentee und zum Mittagessen einen Teller Hühnersuppe gemacht. Nach ein paar Stunden Schlaf ging es mir meistens besser. Ich würde dasselbe für Josh tun und dafür sorgen, dass er wieder auf die Beine kam. ,,Ich mache dir eine Tasse Tee. Dann ziehst du die Decke über dich und schläfst eine Runde. Währenddessen mache ich etwas für die Uni. Sobald ich fertig bin, mache ich uns etwas Gutes zum Mittagessen. Morgen wird es dir hoffentlich wieder gut gehen", machte ich einen Plan.

Zuerst erwartete ich, dass er protestieren würde. Doch er tat es nicht, da er wusste, dass Selina Lauren Maynard hartnäckig war.

,,Na schön", gab sich Josh geschlagen und machte es sich erneut in unserem Bett bequem.

Ich lief in die Küche und machte den Wasserkocher an. Als das Wasser warm genug war, goss ich es in eine Tasse und tat einen Teebeutel dazu. Mit der Tasse Tee in der Hand lief ich zurück ins Schlafzimmer und stellte es auf den Nachttisch.

,,Vorsicht, ist noch heiß", warnte ich Josh. Ich setzte mich ihm gegenüber auf die Bettseite. ,,Weißt du, woran ich gemerkt habe, dass etwas nicht mit dir stimmt?", fragte ich ihn.

,,Woran?"

,,Du hast heute Morgen noch keinen einzigen anzüglichen Kommentar mir gegenüber gemacht. Das passt nicht zu dir", sagte ich und hoffte, dass ich ihn mit meinen Worten etwas aufheitern konnte.

Und tatsächlich. Seine Mundwinkel hoben sich an und er lächelte leicht.

,,Dafür hatte ich, um ehrlich zu sein, etwas zu starke Kopfschmerzen", erwiderte er.

,,Warum hast du dann dennoch behauptet, dass mit dir nichts wäre und du kerngesund bist?", wollte ich von ihm wissen.

,,Ich mag es einfach nicht, wenn andere sich um mich Sorgen machen. Auch dass sich jemand um mich kümmert, passt mir nicht so ganz", versuchte er mir zu erklären.

,,Du bist es gewohnt, dich um andere kümmern zu müssen, nicht wahr? Zumindest um Ellie", mutmaßte ich.

Josh nickte und bestätigte mir damit, dass ich mit meiner Vemutung ins Schwarze getroffen hatte. Er kannte es also nicht, dass man für ihn sorgte.

,,Wer hätte es denn sonst tun sollen? Es war ja nie jemand zuhause", meinte er, wobei mir der grimmige Unterton nicht entging.

Ich spürte einen großen Stich im Herzen. Er war doch damals selbst noch ein Kind gewesen und hatte sich selbst um Eines kümmern müssen. Das war nicht richtig. So viel Verantwortung hätte er in diesem Alter nicht tragen sollen. Und dennoch hatte er es getan und es überraschend gut hinbekommen. Ich konnte mir für Ellie keinen besseren Bruder als ihn vorstellen.

,,Früher mag vielleicht niemand für dich da gewesen sein. Aber das ist nun anders. Ich bin deine Freundin und kümmere mich um dich, wenn es dir mal nicht gutgehen sollte. Also tue bitte nicht so, als wäre alles in Ordnung. Denn wenn ich etwas für dich tun kann, mach ich es."

Ich schlang meine Arme um Joshs Oberkörper und kuschelte mich an ihn. Er ließ mich gewähren und legte einen Arm um mich.

Ich erinnerte mich sehr gut an den Tag, an dem wir das erste Mal aufeinander getroffen waren und ich von ihm gedacht hatte, dass er nur ein eingebildeter Macho sei. Wer hätte es für möglich gehalten, dass ich mich in diesen Jungen verlieben und ihn mein Zuhause nennen würde.

,,Das gilt genauso für dich, Selina", holte mich Josh in die Realität zurück. ,,Ich möchte, dass du immer ehrlich zu mir bist und mir sagst, wenn dich etwas beschäftigen sollte. Behalte es nicht für dich. Du kannst mir alles erzählen."

,,Okay", versprach ich ihm.

Für eine Weile lagen wir zusammen einfach nur da. Ich genoss diesen Moment sehr, weil sich die Nähe zu ihm und die Stille nach diesem Gespräch richtig anfühlten. Ich kannte mittlerweile viele Seiten an ihm. Aber diese Seite, wo sich mein Freund auch mal verletzlich zeigte, hatte ich bis jetzt noch nicht kennengelernt. Vielleicht musste man erst mit einer Person zusammenwohnen, um neue Fassetten zu sehen, die vorher verborgen geblieben waren.

***

Nachdem ich mich daran gesetzt hatte, die Vorträge von den Professoren nachzuarbeiten, machte ich mich ans Kochen. Meine Kochkünste waren zwar nicht so toll wie die von meinem Freund, aber immerhin konnte man die Suppe essen.

Der erste Probierlöffel war zumindest nicht schlecht. Ich glaubte nicht daran, dass Josh heute besonders wählerisch war, was das Essen anging. Also war ich mir sicher, dass es ihm schmecken würde.

,,Du siehst schon etwas besser aus. Der Schlaf hat dir gutgetan'', meinte ich zu ihm, als ich mit seinem Suppenteller das Zimmer betrat.

Er war immer noch etwas blass um die Nase, aber seine dunklen Augen sahen sichtlich wacher aus.

,,Ich fühle mich auch schon sehr viel besser'', entgegnete er.

Ich beobachtete ihn dabei, wie er sich hinsetzte und mir den Teller abnahm. Mich machte es mehr als zufrieden, als er nach dem Löffel griff und es sich schmecken ließ. Wenn ein Mensch erst einmal Appetit hatte, dann bedeutete es, dass er sich auf dem Weg der Besserung befand.

,,Ich hole gleich Ellie von der Schule ab. Du musst dir also keine Gedanken machen'', versuchte ich ihn zu beruhigen.

,,Danke dir.'' Josh küsste mich auf die Wange und sah mich mit einem Blick an, in dem ich so viel Liebe und Dankbarkeit herauslesen konnte. ,,Sorry, ich würde dich gerne richtig küssen. Aber ich habe Angst, dass du dich bei mir anstecken könntest und selbst morgen flachliegst'', entschuldigte er sich bei mir.

,,Schon gut'', meinte ich und drückte ihm ebenfalls einen Kuss auf die Wange.

Es gab nie die Garantie, dass eine Beziehung für immer hielt. Aber ich wünschte es mir sehr, dass er auch nach Jahren immer noch derjenige sein würde, dem mein Herz gehörte. Ich wusste, dass es bei ihm gut aufgehoben war. Und ich wusste, dass er jedes Risiko wert war.

Wer Angst vor einem gebrochenen Herzen hatte, machte im Vornerein schon vieles kaputt. Mit jedem weiteren Tag lernten wir einander voll und ganz zu vertrauen. Zu wissen, dass es jemanden gibt, dem man die Welt bedeutete und der alles für einen tun würde, war unbeschreiblich.

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