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Die hinterlassenen Spuren von Grayson Levent

Als ich auf den einzigartig schönen Sonnenuntergang blickte, wurde ich schwermütig. Ich musste an meinen Dad denken und fragte mich, wo er nun war.

Ich wollte wissen, ob er mich sehen konnte und was er darüber dachte, wie seine Tochter ihr Leben führte. Hin und wieder wünschte ich mir, dass er noch da wäre und mir einen guten Rat geben konnte.

Ich ließ es mir nicht anmerken, dass ich nachdenklich war während des Abendessens, doch als ich anschließend allein auf der Terrasse stand, war der Gedanke an meinen Vater sehr präsent.

,,Darf ich dir etwas Gesellschaft leisten, Püppchen?'', meldete sich eine Stimme neben mir. Josh setzte sich neben mich hin und ich wand den Blick kurz von der untergehenden Sonne ab. ,,An was denkst du?''

,,An meinen Dad. Der Sonnenuntergang verbindet uns nach wie vor. Er erinnert mich an einem Tag im Sommer, wo wir auf einem Hügel gesessen und Limonade getrunken haben. Ich habe ihn damals gefragt, ob er an Gott und Jesus glauben würde.''

,,Glaubst du daran? Also, dass es nach dem Tod noch weitergeht?''

Das war eine schwierige Frage, die sich nicht so einfach beantworten ließ. Ich war nie in die Kirche gegangen, daher war da die Verbindung zu Jesus und Gott etwas noch komplexer.

,,Keine Ahnung. Ich glaube, ich bin nicht gläubig. Aber ich hoffe doch, dass der eigene Tod nicht das Ende ist. Ich würde es schön finden, wenn wir im Himmel wirklich auf all unsere Liebsten treffen würden. Natürlich könnte man auch darüber nachdenken, ob wir erneut zur Welt kommen und unser altes Leben vergessen haben. Das halte ich aber eher für unwahrscheinlich. Ich habe sehr oft das Gefühl, dass mein Dad nach wie vor noch da ist, selbst wenn ich ihn nicht sehen kann. Es sind Momente wie diese, wo ich in den Himmel blicke und den schönsten Sonnenuntergang überhaupt sehen kann.''

Die Sonne zeigte sich in ihrem schönsten Rot und tauchte den Himmel in ein tröstliches, oranges-rotes Licht. Ich verstand nun, warum Dad gewollt hatte, dass ich mir dieses Schauspiel jeweils von einem anderen Ort auf dieser Welt ansah.

Es war niemals gleich. Der Sonnenuntergang in Kalifornien war anders als in Birmingham. Selbst im Vergleich zwischen Birmingham und Cornwall gab es Unterschiede. Gerade in meinem Work and Travel Jahr war mir aufgefallen, dass kein Sonnenuntergang gleich war.

Und dennoch waren sie alle wunderschön. Sie zauberten mir ein Lächeln ins Gesicht und gaben mir ein wärmendes Gefühl. Ich würde sie mir alle für Dad anschauen und ihn dann berichten, was jeder Einzelne von ihnen in mir ausgelöst hatte.

,,Du warst deinem Dad sehr wichtig, Selina. Weißt du, er hat an dem Tag, als wir uns in Chicago von ihm verabschiedet haben, extra noch mit mir geredet. Ich musste ihm versprechen, dass ich auf dich aufpasse, wenn er mal nicht mehr da sein sollte. Ich habe es versucht, dieses Versprechen zu halten, aber irgendwie komme ich mir dennoch so vor, als hätte ich da versagt.''

Ich schüttelte den Kopf.

,,Nein, das stimmt nicht, Josh. Wenn es wichtig war, warst du da. Du hast mich getröstet, als ich allein war und mich verloren gefühlt habe. Du hast mich aufgefordert, über Dad zu sprechen, als ich mich dagegen gesträubt habe, weil der Schmerz zu groß war und ich diesen nicht zulassen wollte. Du hast mich immer beruhigt, wenn ich verzweifelt war. Du bist nach wie vor da und es tut gut.''

,,Meine Therapeutin meinte, dass es beruhigt, wenn man eine Kerze anzündet und an den Menschen denkt, den man gerade sehr vermisst. Soll ich fragen, ob wir Eine habe können?''

Bei Joshs Worten hörte ich auf.

Er hatte eine Therapeutin?

,,Du gehst in Therapie?''

,,Ja, es ist ein guter Weg alles, was in meiner Kindheit passiert ist, aufzuarbeiten. Ich habe von meiner Therapeutin schon viele gute Tipps bekommen, die mir sehr geholfen haben. Ich habe es irgendwie sogar hinbekommen, dass meine Eltern sich nun mehr um Ellie kümmern und das war mir schon immer am Wichtigsten gewesen. Und nur durch sie konnte ich so offen mit dir über diesen einen Abend reden. Es ist manchmal wirklich gut, sich Hilfe zu holen, wenn man nicht mehr weiterweiß. Dafür muss man sich nicht schämen.''

Ich staunte nicht schlecht. Mein Exfreund wollte es besser machen und hatte sich weiterentwickelt und er konnte sehr stolz auf sich sein. Ich war es zumindest.

,,Okay, wenn das so ist, lass uns nach einer Kerze fragen. Ich würde diese nämlich sehr gerne für meinen Dad anzünden.''

Das Personal gab uns ein kleines Teelicht, für das wir einen geeigneten Platz suchten. Ich griff ganz bewusst nach Joshs Hand und er ließ zu, dass ich unsere Finger miteinander verschränkte. Ich fand Trost in dieser Berührung und wusste, dass ich nicht allein war.

Dass es einen Menschen gab, dem ich wichtig war und dem ich mich anvertrauen konnte. Der Gedanke, dass mein Dad gerade ihn darum gebeten hatte, für mich da zu sein, wenn er es nicht mehr sein konnte, musste einen ganz bestimmten Grund gehabt haben.

Eventuell hatte er gesehen, dass da eine große Zuneigung zwischen uns war. Und eventuell hatte das Schicksal absichtlich gewollt, dass wir uns, nach unserem Beziehungsaus, ein Jahr später wieder begegneten. Vielleicht hatten wir genau dieses eine Jahr gebraucht, um als Person zu wachsen.

Irgendwann fanden der Mond und die Sterne ihren Weg auf die Leinwand und ich fand diese mindestens genauso zauberhaft wie den Sonnenuntergang. Ich war dankbar, dass ich am Leben war und all das noch mit meinen eigenen Augen miterleben konnte.

Die Natur war etwas so Eindrucksvolles und leider schätzten wir diese viel zu selten. Sie war immer für einen da und bot einem eine Schulter zum Anlehnen.

Sie war der älteste Freund des Menschen und begleitete diesen durch jede noch so schwierige Zeit. Sie hatte so viele unterschiedliche Gesichter, die einen jedes Mal aufs Neue zum Staunen brachten.

In ihr steckten die Spuren von allen lieben Personen, die bereits diese Welt verlassen hatten. Darunter waren auch die Spuren meines Dads. Ich sah sie und ich war mir sicher, dass sie mir zeigten, welchen Weg ich gehen sollte. Grayson hatte sie für seine Tochter dagelassen, damit sie sich nicht einsam fühlte und es stets etwas gab, das sie an ihn erinnerte.

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