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11.

Mein Geburtstag war mir nie wichtig, jedenfalls nachdem ich immer enttäuscht wurde. Meine Mutter und ihr Mann erlaubten mir nicht richtig zu feiern. Es gab einen gekauften Kuchen und das wars. Und das war meistens mehr, als ich erwartet hatte und auch nicht jedes Jahr bekam ich einen. In meinen letzten Jahren bei ihnen bekam ich nicht mal eine Gratulation, außer von Milky.

Ich hatte zwar nie Freunde, mit denen ich meinen Geburtstag hätte feiern können, aber ich hätte doch gerne die Möglichkeit, es machen zu können, gehabt. Aber die hatte ich nie und irgendwann wurde mir mein Geburtstag egal. Doch innerlich habe ich mich jedes Jahr gefreut ein weiteres Stück zur Volljährigkeit geschafft zu haben.

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Ist es nicht verrückt extra bis Mitternacht wach zu bleiben, um darauf zu warten, Geburtstag zu haben? Eigentlich unnötig, denn es ist ja nicht so, dass um Null plötzlich Falten entstehen und graue Haare wachsen. Es passiert in diesem Zeitpunkt rein gar nichts, außer dass du just im Moment älter wirst.

Und deswegen bleibe ich auch wach und starre auf die Uhr. Es dauert noch eine halbe Stunde und dann bin ich 21. Das bedeutet, dass ich auf dem ganzen Planeten Alkohol kaufen darf. In den Jugendknast zu kommen, statt in den "Normalen" wird auch jetzt relativ schwer. Aber 21. Woaw. Es ist ein Wunder, dass ich soweit gekommen bin.

Oft habe ich nicht daran gedacht, überhaupt den nächsten Tag erleben zu können. Wohl eher, dass ich im nächsten Morgengrauen das Zeitliche küssen würde und alles vorbei ist. Keine tollen Gedanken eines Teenagers, aber zu dem Zeitpunkt doch verständlich.

Milky ist heute Abend kurz vorbeikommen, um mein gekochtes Essen zu essen. Wahrscheinlich kommt er nur deswegen jeden Abend nach Hause, um zu essen und zu beobachten, dass ich bloß auch was zu mir nehme. Diese Geste ist süß mit einem großen bitteren Nachgeschmack.

Doch was Milky eigentlich von mir wollte ist, fragen, ob er trotz meinem Geburtstag übers Wochenende weg fahren darf. Wie hätte ich ihm nicht versprechen können, dass es Morgen ein ganz gewöhnlicher Tag ist? Dass alles wie zuvor ablaufen würde. Wie alle 21 Jahre auch. Dennoch habe ich mir gewünscht, er würde bei mir bleiben. Nur bis ich mich mit Sebastian treffen würde. Aber ich lasse ihn gehen und er lässt mich mit seinem Geschenk alleine.

Seit wir alleine wohnen haben wir eine neue Tradition begonnen, sodass wir alles Alte verscheuchen. Jetzt schenken wir uns etwas. Für andere völlig normal, aber für uns was besonderes. Er weiß, dass es besonders für mich wird, das Geschenk auszupacken und mein Bruder wird nicht dabei sein. Wo auch immer er sich aufhalten wird, ich wünsche ihm aus dem ganzen Herzen viel Spaß. Dennoch ist ein Teil von mir enttäuscht, da er es doch hätte besser wissen müssen.

Die Zeit vergeht schneller, als gedacht. Plötzlich sind es nur noch ein paar Minuten, bis der 6. Tag des Monats August anbricht.

Mit meinem Handy öffne ich YouTube und drücke dort auf meine Playlist, die ich erstellt habe. Dazu stecke ich meine Kopfhörer an, um so laut Musik zu hören, ohne Ruhestörungen zu riskieren. Meine Nachbarn sind zwar cool drauf, aber so sehr nun auch wieder nicht.

Noch so eine neue Tradition. Grundsätzlich wird getanzt, wenn etwas besonderes passieren wird. Besonders in dem Sinne von Feiertagen, Geburtstagen und Geschehnissen, die alle positiv sind.
Diese Tradition entstand dadurch, dass Milky und ich uns früher über nichts wirklich freuen konnten und wenn doch, es nie so zeigen durften, wie wir es wollten. Somit starte ich die Musik und stehe von meinem Bett auf, schließe die Augen und tanze in meinen Geburtstag rein.

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"Verdammt, was soll ich anziehen?", frage ich in meinen Kleiderschrank und bekomme -natürlich- keine Antwort.

Nur im Handtuch eingewickelt stehe ich davor und versuche irgendwas zu finden, was ich tragen könnte. Aber ich weiß nicht was. Was zieht man an, wenn man gemeinsam Mittag essen geht und dann irgendetwas macht? Mir ist nicht mal bewusst in welches Restaurant wir gehen. Also, ob es ein schickeres ist oder ein 0815 Ding. Verdammt, verdammt, verdammt. Ich drehe noch durch!

Mir stehen die Schweißperlen auf der Stirn und wenn ich nicht bald was zum Anziehen finde, dann muss ich wohl nackt gehen um nicht zu spät zu kommen. Ob Sebastian das gefallen würde?

Hätte ich eine Freundin, würde ich sie her bestellen und darum flehen mir was zum Anziehen heraus zu legen. Dazu meine Nerven beruhigen und was auch immer beste Freundinnen machen in dieser Situation.

"Okay, Olivia Moore", sage ich laut vor mir her. "Du bist 21 Jahre alt. Das hier ist nicht dein erstes Date, wenn es überhaupt eins ist und du hast mit Sebastian schon geredet. Er wird wohl kein Serienmörder sein und wenn doch, fragst du ihn wann er zum Schlafen kommt, wegen seiner zwei aufwändigen Jobs. Also, du suchst dir jetzt irgendwas zum Anziehen aus und bewegst deinen Po zum Dom"

Ich ziehe meine schwarze spitzen Unterwäsche an, weil ich mich in der am Wohlsten fühle. Draußen ist es wieder Wüstenhitze, also kurze Hose ist nicht verkehrt. Da wähle ich meine schwarze kurze Hose. Sie ist nicht total kurz, sodass der Hintern raus fällt und ich mich unwohl fühle. Beziehungsweise, man kann meine hässlichen Dehnungsstreifen nicht auf Anhieb sehen, die ich am liebsten immer verdecken würde. Meine Wahl für ein Oberteil gewinnt ein blutrotes unaufregendes Shirt. Es ist weit geschnitten, aber dafür kürzer. Wenn ich meine Arme nach oben strecke, kann man ein wenig meinen Bauch sehen. Aber alles voll im Rahmen.

Wenn ich so die Jugend ansehe, die halbnackt herumläuft... da fällt mir nichts mehr zu ein. Meine Eltern hätten mich dafür verprügelt, wäre ich so herum gelaufen.

Jetzt fange ich auch noch an blöde Witze zu reißen, so sehr liegen meine Nerven blank.

Schnell sprühe ich Deo unter die Achseln, Parfüm auf Handgelenk und Hals und packe in meine kleine Handtasche mein Handy ein. Danach laufe ich voller Panik in meinem Zimmer hin und her, da ich mir nicht sicher bin, ob ich alles habe. Oder was vergessen habe. Oder etwas nicht gemacht habe. Oder, oder, oder.

Geld stecke ich noch ein und aufs Klo gehe ich auch noch mal, obwohl ich in der letzten Stunde oft genug für den Rest meines Lebens war. Aber eine nervöse Blase übertrifft wohl alles.

Mein Blick fällt auf den Küchentisch, wo noch das eingepackte Geschenk von Milky liegt. Es ist pinkes Einhorn Papier, das mich spontan zum schmunzeln bringt.

Wahrscheinlich bin ich völlig anders, als die meisten Menschen. Wegen ganz verschiedenen Aspekten, aber die Tatsache, dass ich das Geschenk nicht einmal angerührt habe, ist doch merkwürdig. Ich meine, wer will nicht direkt sein Geschenk auspacken? Doch bei mir ist es so, dass ich innerlich noch Hoffnung hatte, dass mein Bruder noch vorbei kommt.

Obwohl ich wirklich unter Zeitdruck stehe, setze ich mich nochmal und reiße das Papier auseinander. Eine kleine hölzerne Schatulle kommt zum Vorschein, sowie ein Blatt Papier. Sofort erkenne ich Milkys geschnörkelte Schrift. Er ist wahrhaftig durch und durch ein Künstler.

Liebe Schwester ♡

als ich dein neues Hab und Gut gesehen habe, wusste ich, dass es wie für dich bestimmt ist und da musste ich es einfach kaufen. Es spiegelt dich wieder. Es ist so stark wie du, dickköpfig, stur und mutig. Alles, was einen Löwen auszeichnet, nur die Mähne besitzt du nicht. Leo soll auf dich aufpassen, wenn ich mal nicht da bin, oder du nicht weiter weißt. Leo und ich lieben dich. Und sind sehr froh, dass es dich gibt. Ohne dich hätte ich die Zeit bei unseren Eltern nicht überlebt und da ich sowas nie aussprechen würde, habe ich dir das hier geschrieben. Ich liebe dich wirklich über alles, Livia.

Ps. Ich weiß du magst den Namen nicht, aber ich tu es. Auch wenn mein Vater dich immer so nannte. Lassen wir die alten Geister endlich los, mein Gryffindor-Girl.

Meine Gefühle fahren Achterbahn. Hoch und wieder runter, Saltos und was weiß ich noch alles. Selten sagt Milky mir sowas, einfach aus dem Grund, weil wir beide uns unwohl fühlen, wenn wir so etwas sagen. Wir wissen zwar, was der andere für einen fühlt, aber eher eine wortlose Kuscheleinheit sagt das für uns aus.

Mit sehr schnellem klopfenden Herzen öffne ich die Schatulle. Sogar die Schatulle ist wunderschön. Ins Holz sind kleine Symbole eingeschnitzt, wie Rosenranken und andere unterirdische Schnörkel. Ein wenig zittern meine Hände, als ich sie aufmache und eine Kette zum Vorschein kommt.

Auf den ersten Blick sieht es nach einer einfachen silbernen Kette aus, bis ich den Anhänger sehe. Ein kleiner Löwenkopf.

"Wunderhübscher Leo", murmel ich.

Es ist schlicht, genau wie ich es gerne habe und mit einer Bedeutung, was mir noch mehr am Herzen liegt. Ich trage kein Schmuck, um "besser" auszusehen. Sondern nur, wenn sie Bedeutungen für mich haben und das hat diese Kette.

Ich lege sie mir um. Leo findet ein guten Platz zwischen meinen Schlüsselbeinen und als wäre mein Outfit vorher unvollständig, sehe ich nun perfekt aus. So wie ich bin und das genügt.

Milky hat mir mit Leo mal wieder klar gemacht, wie viel ich schon geschafft habe. Und dass er hinter mir steht, ob er nun meine Hand hält oder nicht.

Da werde ich wohl so ein Tag mit einem Kerl überleben und vielleicht, aber nur vielleicht, habe ich Hoffnung, dass es sich zu einer neuen Freundschaft entwickelt.

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