• 59
"Kannst du mich später bitte nach Hause bringen? Also ich meine direkt so vor mein Haus weil... ich etwas Angst vor meinen Eltern habe".
__________
"Ah...". Vollkommen verwirrt blinzelte ich den Jüngeren, blassen Jungen vor mir an, während er diesen Apfel immer noch fest in seinen Händen fielt und mich fast bettelnd ansah.
Das machte mich schwach.
"Also... ja okay von mir aus, ich bring dich nach Hause aber iss jetzt den Apfel. Das hast du mir versprochen", gab ich schneller nach als gedacht, tätschelte ihm schnell auf die Schulter und trat an ihm vorbei, raus in das Wohnzimmer.
Ich hörte, wie er sich umdrehte und die Luft einzog, deutlich erleichtert schien.
"Danke, Jeongguk", murmelte er und kurz darauf biss er laut in den Apfel, was mich irgendwie zum Grinsen brachte.
"Und wehe du lässt ein Stück von dem Apfel über", warnte ich ihn spielerisch, als ich mich auf den Stuhl von vorhin saß und zu ihm in die Küche blickte.
Er mampfte den Apfel, schüttelte den Kopf und watschelte auch langsam zu mir raus, hockte sich auf den freien Stuhl neben mich.
"Aber die Kerne muss ich nicht essen, oder?", fragte er dann mit großen Augen und brachte mich erneut zum Auflachen.
"Nein, natürlich nicht du Idiot", antwortete ich ihm und mit einem Grinsen auf den Lippen sah ich in seine dunkelbraunen Augen, die die meinen mindestens genau so intensiv musterten.
Er sagte schließlich nichts mehr, begann auch leicht zu lächeln und nahm den nächsten Bissen, während ich ihm einfach dabei zusah.
Was hatte ich schließlich auch schon besseres um halb vier Uhr morgens zu tun?
[...]
Nachdem Taehyung den ganzen Apfel tatsächlich aufaß, legte er sich wieder auf die Couch und schlief sogleich ein.
Ich hingegen saß immer noch am Esstisch und warf hundemüde einen Blick auf mein Display, doch von Yoongi war keine Spur.
Dass ihm etwas passierte, bezweifelte ich sehr stark.
Viel mehr war ich davon überzeugt, dass er sich heute mal wieder ein wenig Spaß gönnte und dann konnte es durchaus mal dazu kommen, dass er erst um acht Uhr früh nach Hause kam.
Schließlich konnte ich mich aber nicht mehr wach halten und pennte einfach auf dem Tisch ein, bis mich nach ein paar Stunden eine Hand wieder aufweckte.
"Jeongguk", hörte ich meinen Namen sagen, doch ich war zu müde, um zu reagieren.
"Jeongguk", ertönte es erneut und ich wurde leicht gerüttet, was ich mit einem kläglichen Murren kommentierte.
"Lass mich", fügte ich noch hinzu, doch der Kleine gab nicht auf.
"Du hast mir doch versprochen, dass du mich nach Hause bringst", meinte Taehyung und brachte mich dann dazu, aufzusehen.
Müde blinzelte ich dem hellwachen Jungen, der mich erwartungsvoll betrachtete, entgegen.
"Wie spät ist es?", fragte ich heiser und räusperte mich daraufhin, während Taehyung auf sein Handy blickte.
"Kurz vor acht Uhr", antwortete er und verzweifelt stöhnte ich auf, ließ meinen Kopf wahrlich wieder auf den Tisch knallen.
"Alter bist du lebensmüde?", knurrte ich nur und erneut spürte ich, wie Taehyung an mir rüttelte.
Er konnte einem ja schon ziemlich auf die Nerven gehen.
"Bitte steh auf. Je früher ich zuhause bin, umso weniger der Ärger", versuchte er mich zu überreden und überraschenderweise meckerte ich nicht einmal dagegen.
"Ist gut, ich steh ja gleich auf. Gib mir noch fünf Minuten".
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro