• 46
"Zufälligerweise sind die Wände dieser Halle hier genau so dünn, wie das Eis, auf dem ihr euch gerade bewegt, ihr kleinen Ratten".
_________
Wie als hätte einer den anderen erschossen, standen alle nach ihrem Aufzucken wie eingeforen da, starrten Jimin dabei mit weiten Augen an und spürten sicherlich den grässlich eiskalten Schauer, der in diesem Moment über ihre Rücken lief.
Und ich würde lügen, würde ich sagen, dass ich die behinderten Fressen, die sie alle zogen, nicht amüsant fand und mich dementsprechend zusammenreißen musste, nicht zu grinsen.
"Jetzt verpisst euch da mal. Was steht ihr wie so ne Mauer um ihn, huh? Habt ihr nichts besseres zu tun oder was?", murrte der Schwarzhaarige sichtlich sauer und als er auf mich zukam, rannten die anderen schon glatt vor ihm weg, drängten sich an die Wand der Kabine. .
Ich sah zu Jimin auf und wie er sich vor mich stellte, den Blick jedoch zu der Meute gerichtet hatte.
"Wenn ihr mich noch ein einziges Mal als Freier abstempelt und Taehyung als Nutte, binde ich euch beim nächsten Mal Sport Raketen an eure flachen Ärsche, vielleicht rennt ihr ja damit ein wenig schneller", drohte er ihnen und auch wenn diese Drohung vollkommen absurd war, schaffte er es mit links die Schüler einzuschüchtern.
Stille herrschte auf Jimins Worte hin, in der niemand etwas zu sagen wagte. Stattdessen blinzelten sie zwischen mir und dem Tättowierten hin und her, unwissend, was gerade passierte und neugierig auf das, warum es gerade passierte.
"Taehyung", ertönte mein Name und ich drehte mich zu Jimin, der zu dem Ausgang der Kabine zeigte.
"Du musst dich eh nicht umziehen und unnötig geben brauchst du dir das hier auch nicht, also geh schon mal in die Pause", gab er mir meine Entlassung und ohne auch noch weiter zu warten, warf ich mir meine Tasche über die Schulter, stand auf und blieb aber sofort wieder stehen, als die anderen Schüler mir schlagartig den Weg zur Tür freimachten.
Kurz musterte ich sie perplex, doch fing mich aber dann wieder, räusperte mich leicht und verließ schließlich den Raum, woraufhin ich die Tür hinter mir sogleich wieder ins Schloss fallen ließ.
Erst dann spürte ich, wie mein Herz vor Nervösität pochte und ich aufeinmal ganz wackelige Beine bekam, mich deswegen in der Aula erst einmal hinsetzen musste.
Ich strich mir einmal übers ganze Gesicht, seufzte dabei tief aus und versuchte, mit dieser Situation klarzukommen, jedoch verwirrte mich das alles einfach nur.
Dass die Typen meiner Klasse mich in Ruhe ließen, verdankte ich nur Jimin, doch damit wurde meine Lage nicht wirklich besser.
Umso mehr begannen sie sich für mich zu interessieren und das hieß für mich, dass ich nun keine Chance mehr hatte, ihnen weiterhin aus dem Weg zugehen.
Ihre Neugier, wieso Jimin und ich befreundet waren, war zu groß und ich alleine war ihnen zu schwach, dass sie mich mit diesem Thema nicht an meine Grenzen bringen wollten.
In diesem Moment war ich dann also wirklich schon soweit, dass ich überlegte, die Schule einfach endgültig abzubrechen und mich voll und ganz meiner Modelkarriere hinzugeben.
Nur war dies auch nicht gerade die beste Aussicht auf meine weitere Zukunft.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro