Kapitel 20
Wir tanzen verschiedene Figuren und Reihenfogen. Denn auch Jordan bemerkt, wie perfekt das Timing passt.
Ich lächle. Seit langem habe ich mich nicht mehr so frei und glücklich gefühlt.
Es macht einfach so unglaublich wie viel Spaß mit ihm zu tanzen.
Nach einer Weile ziehen wir uns zurück und stärken unsere ausgebrannten Lungen mit etwas frischer Luft. Außerdem hat Jordan mir noch eine Cola mitgenommen.
Cola...
Ja, ich trinke nichts, da meine Mum ab und zu mal zu viel hatte und ich alles negative mitbekommen habe.
Damals war ich gerade erst 5 Jahre.
Ich mag Alkohol, keine Frage, aber ich will einfach nichts trinken. Die schlechten Erfahrungen haben mir den Appetit verdorben.
Draußen ist es bereits dunkel geworden und ich schaue an den sternenklaren Nachthimmel.
Es herrscht Schweigen, aber es ist nicht unangenehm. Wir hängen einfach beide unseren Gedanken nach.
Nach einer Weile fragt Jordan: "Wieso haben wir uns eigentlich vorher nie getroffen? Ich meine, wir verstehen uns gut und haben allen Anschein nach, auch dieselben Interessen."
Ich drehe mich zu ihm um und antworte lächelnd: "Tja, wenn Erren nicht wäre, wäre das alles ganz anders verlaufen."
"Wieso Erren?", fragt er mich ganz verwirrt. Ich stocke.
Oh nein!
Ich habe laut gedacht und ausgerechnet über Erren, vor Jordan.
Ich bin so ein Dummkopf.
Schnell drehe ich mich wieder mit dem Rücken zu ihm.
Was soll ich denn jetzt machen?
"Luena ist alles in Ordnung?"
Ich antworte nicht. In meinem Kopf rattert es. Ich brauche jetzt dringend eine plausible Erklärung, die mich nicht verrät...
"Ich...", beginne ich, aber schnell schüttle ich den Kopf und sage doch nichts.
Ich spüre Jordan, der sich direkt vor mich stellt. Er hebt mein Kinn an, sodass ich ihm direkt in die Augen schauen muss.
Seine Augen sind so wundervoll, aber sie sehen auch verletzt aus und das tut mir weh. Ich habe ihn unbeabsichtigt verletzt...
"Jordan... Errens und meine Eltern sind jetzt zusammen. Es gab so viel zu regeln und zu verarbeiten. Daher meinte ich Erren. Weil wäre er nicht so präsent im Moment in meinem Leben, dann hätte ich dich schon früher bemerkt."
Diese Antwort erscheint mir als die Beste. Sie klingt gut und ehrlich.
Auch wenn ich ein paar wichtige Details weggelassen habe.
Aber er muss ja nicht alles wissen.
"Okay", antwortet er und gibt mir einen Kuss auf die Wange.
"Ich gehe jetzt. Vielleicht sehen wir uns ja Montag in der Schule."
Verwirrt schaue ich ihn an. Der Abend beginnt erst und er will schon gehen?
Anscheinend hat er meinen verwirrten Blick gedeutet, denn er fügt hinzu: "Meine Eltern sind übers Wochenende weg und ich muss mich um meine kleine Schwester kümmern." Ich nicke nur.
Ich meine, was soll man auch groß dazu sagen?!
Dass ich es süß finde von ihm, dass er sich um seine Schwester kümmert?!
Also so billig bin ich dann auch nicht. So eine bin ich einfach nicht.
Ohne noch ein weiteres Wort zu sagen, lässt er mich stehen und verschwindet.
Na toll...
Ich lehne mich gegen die Wand, schließe die Augen und denke nach.
Ich bekomme das nie richtig hin mit den Jungs. Irgendwie bin ich unfähig oder einfach nur dumm was das Thema angeht.
Wenn mich mal jemand mag, dann stoße ich ihn unbewusst weg.
Wenn ich jemanden mag, dann werde ich verarscht.
Hallo?!?
Hier läuft irgendwas ganz gewaltig falsch.
Ich muss unbedingt klären, was hier falsch ist...
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