Kapitel 11
_aus der Sicht von Luena_
"Sue hat das doch gerade gesagt und du tust jetzt so, als wüsstest du von nichts", sagt Erren leicht gereizt und legt seinen Kopf auf seine Knie. Irgendwie habe ich nicht mitbekommen, was Sue eigenlich gesagt hat. Ich war einfach so in Gedanken. "Tut mir leid. Ich habe es nicht mitbekommen", flüstere ich und schaue ihn an. Ich hoffe, dass er mir nicht mehr böse ist. Erren hebt seinen Kopf und mustert mich: "Ja ist okay. Als ob ich dir lange böse sein kann." Er grinst mich an und boxt mir leicht an die Schulter.
*3 Stunden später*
Mittlerweile ist es 23:30Uhr und ich liege total k.o. auf der Couch. Sue hat mir eine Jogginghose mit Top geliehen und Erren schläft eh nur in Boxershort. Wir beide hatten keine Lust nach drüben zu gehen und unseren Eltern zu begegnen.
Sue und ihre Eltern schlafen schon, aber Erren und ich haben uns noch Oblivion gegönnt.
Er kommt ins Wohnzimmer, bereits nur in Boxershort, setzt sich auf die Bettkante und bleibt, mit dem Rücken zu mir, dort sitzen. Verwirrt frage ich nach: "Erren? Alles okay?" Ich höre ihn seufzen und dann sagt er bedrückt: "Ich kann das nicht." "Was denn überhaupt?", frage ich nichtsahnend. Wieder seufzt er, doch er dreht sich zu mir um, dass wir uns anschauen. "Ich kann nicht neben dir schlafen." "Aber ich habe doch gesagt, dass es jetzt okay ist. Es geht nicht anders und wenn du auf deiner Seite bleibst, ist alles gut", sage ich, in der Hoffnung, ihn jetzt überzeugt zu haben, doch das habe ich leider nicht.
"Genau das ist das Problem, Lu. Ich kann nicht auf meiner Seite bleiben." Total verwirrt schaue ich ihn an und frage leise: "Was meinst du?" Wieder seufzt er, fährt sich durch die Haare und dreht sich wieder weg. Was ist denn mit ihm los? So nervös habe ich ihn noch nie erlebt.
_aus der Sicht von Erren_
Warum muss sie die ganze Zeit Fragen stellen? Es ist für mich schon schwer genug...
In Jogginghose und Top, sieht sie besonders gut aus und ich muss mich echt zurück halten. Denn sie hat mir klar gesagt, dass ich auf meiner Seite bleiben soll. Eine eindeutlichere Abfuhr hätte sie mir nicht geben können. Eigentlich dürfte ich solche Gefühle nicht für sie haben, denn wir kriegen bald ein gemeinsames Geschwisterchen, aber was kann ich schon gegen meine Gefühle tun?
Außerdem sind wir ja keine Geschwister. Ach, ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Einerseits hat sie die Wahrheit verdient, aber anderseits weiß ich auch, dass es falsch wäre.
Und ich bin mir ja nicht mal sicher, was das für Gefühle sind...
Freundschaft?
Geschwister?
Liebe?
Plötzlich spüre ich eine Hand auf meiner Schulter und zucke zusammen.
Es ist Luena. Wer auch sonst?!
"Hey, Du kannst mir alles sagen, dass weißt du doch. Geschwister sind für einader da." Schon wieder macht sie mir klar, dass ich nichts weiter bin, als der Badboy, der ihr (fast) Stiefbruder ist. Es war eigentlich klar, dass das passieren wird, denn Lu ist alles andere als hässlich und wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, dann hatte ich die ganze Zeit nur Damenbesuch, damit ich mich ablenke. Ich wollte meine Gefühle für sie nicht wahrhaben und zulassen. Doch jetzt ist es zu spät und ich muss mir schnellstens etwas einfallen lassen, denn Luena wird nicht locker lassen, bis sie eine plausible Erklärung bekommt...
Aber wenn ich mich zu ihr umdrehe und ihr in die Augen schaue, weiß ich nicht mehr, was ich sagen soll...
Sie verwirrt mich so sehr, wie ich es vorher noch nie erlebt habe.
Sie ist anders als die anderen Mädels. Ihre Art und Weise wie sie jedem Tag begegnet und ihre Haare verleihen ihr einfach etwas besonderes was ich jetzt jedoch nicht in Worte fassen kann.
Ach was rede ich da eigentlich. So ein romantisches Rumgelaber. Was ist nur los mit mir??
Mein Unterbewusst sein, muss mal wieder meinen schlauen besten Freund spielen... Ganz toll!
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