Kapitel 10
_aus der Sicht von Luena_
Erren zieht mich mit hinter eine Ecke und bleibt dann stehen. Er lässt meinen Arm los und schaut mich an.
"Wo sollen wir jetzt hin?", frage ich, denn es wird langsam Abend. "Wir können zu meinem Kumpel gehen, aber ich weiß nicht genau, ob du da Lust drauf hast." "Warum sollte ich denn keine Lust haben?", frage ich interessiert nach. Erren fährt sich nervös mit der Hand durch seine Haare und schaut mich dann wieder an: "Naja Jordan schmeißt heute Abend eine Party und ich kann dir mit Sicherheit sagen, dass du dann nicht schlafen wirst." Ich nicke nur. Ich mag Partys zwar, aber nicht, wenn ich Stress zu Hause habe. Da fällt mir Sue ein und ich sage Erren meine Idee: "Und wie wäre es, wenn wir zu Sue gehen? Sie wohnt ja direkt gegenüber und sie veranstaltete garantiert keine Party." "Okay, dann lass uns sie fragen gehen."
Gesagt getan. Keine 50 Meter weiter, stehen wir vor Sue's Haus und klingeln.
Erst nach längerem warten, öffnet uns jemand die Tür. Es ist Sue's Mum Vic (Victoria). "Hey ihr beiden. Schön euch zu sehen. Wollt ihr zu Sue?" Ich nicke nur und Vic lässt uns rein. Genau in dem Moment kommt Sue die Treppe herunter und umarmt uns beide hintereinander.
"Na, ihr Verrückten. Was kann ich für euch tun?" Sie lacht und zieht uns mit ins Wohnzimmer. Warum müssen heute alle an mir ziehen?!
"Können wir hier schlafen? Unsere Eltern sind im Moment nicht auszuhalten", kläre ich sie auf und lasse mich seufzend auf die Couch fallen. "Ach, ihr meint die Babybombe. Ja das kann ich verstehen." Verwirrt gucken wir Sie beide an. Babybombe. Wie das klingt... Aber es ist klar, dass es viele wissen. Wenn einmal eine Sache im Netz steht, geht sie einmal rund um die Welt. Gefühlt zumindest.
"Klar. Ihr könnt hier bleiben. Nur das Gästezimmer wird gerade renoviert und mein Zimmer steht voller Kartons und Möbel. Das heißt, ihr müsst hier auf der Couch schlafen."
Ich nicke nur. Es ist mir echt egal wo ich liege, Hauptsache ich kann schlafen. Erren stupst mich an und ich drehe mich fragend zu ihm um: "Was gibt's?" Er räuspert sich und fährt sich, mal wieder, durch die so perfekten Haare.
"Erren! Na los. Was willst du mir sagen?", hacke ich nach. Er seufzt und sagt dann: "Ist es für dich in Ordnung?" "Was?" "Na, das wir hier auf der Couch zusammen pennen sollen." Ich starre ihn an. Was sagt er da? Ich soll mit ihm in einem Bett schlafen?! Ich glaube ihm geht's nicht mehr gut. "Nein es ist nicht ok!" Wieder seufzt er. Sue ist in die Küche, zu ihrer Mum gegangen und bekommt dieses Gespräch nicht mit.
"Ist das dein Ernst?", frage ich schon fast wütend nach. "Nein, das ist mein Dieter", antwortet Erren lachend. Aber ich kann darüber im Moment nicht lachen, weshalb ich auch ein Sofakissen nach ihm werfe.
"Hey, hey. Nicht so wild. Nachher machst du noch was kaputt." Erren scheint gerade richtig Spaß zu haben, doch ich stehe kurz vor der Explosion.
Meine Nerven sind am Ende, ich bin todmüde und will einfach nur noch schlafen. Ich will für ein paar Stunden diese schreckliche Realität vergessen!
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