»Crystal! Komm verf*ckt nochmal runter!«

Tief atmete ich durch und wandte mich von meinem Fenster ab. Ich wollte nicht runter, denn Stefan besuchte uns gerade.
Er hasste mich, genauso wie ich ihn. Er verhielt sich schlimmer als ein Verbrecher. Drogen waren sein Lebenssinn. Und wenn er unter hohem Alkoholkonsum oder auf Drogen stand, fasste er mich an. Er belästigte mich sexuell.

Und wenn man bedenkt, dass ich gerade mal 16 war und er 43, ekelte man sich schon sehr.
Ich fühlte mich nicht mehr wohl in meinem Körper.
Nutzlos, ungeliebt.

»Crystal, du scheiß Fehlgeburt! Komm runter!«

Meine Mutter hasste mich auch.
Ich war ein Unfall, eine Missgeburt.
Mein Vater? Unbekannt.

Meine Mutter arbeitete als Nutte, musste aber eine Pause machen, weil sie mit mir schwanger war. Sie hatte mich nie abgetrieben, weil sie der Meinung war, dass ich ihr ‚Geschäft' später übernehmen soll.
Doch ich werde das nicht machen. Musste man sich ja denken können.

Ich rannte schnell herunter und stand plötzlich vor Stefan.
»Lass mich bitte durch.«, flüsterte ich und versuchte an ihm vorbeizukommen, doch dies stellte sich als zwecklos fest.

»Gleich werden wir sehr viel Spaß haben.«, grinste er dreckig und musterte meinen Körper.

Kalte Schauer liefen meinen Rücken entlang und ich musste zittern.
Ich verschränkte direkt meine Arme vor meiner Brust und betete innerlich, dass das bald aufhört. Ich konnte das nicht mehr länger ertragen.

»Stefan, du kannst gleich mit ihr Spaß haben, aber ich brauch die Schl*mpe kurz.«
Meine Mutter erschien im Türrahmen. Wie immer trug sie sehr kurze Sachen.

»Du wirst mich heute zu meinem Termin begleiten, du musst schließlich ja lernen, wie das ganze hier funktioniert. Und gleich wird Steven«, sie wurde durch Stefan unterbrochen.
»Ich heiße Stefan.«

Meine Erzeugerin starrte ihn genervt an.
»Hör auf mich zu unterbrechen! Jedenfalls.. Stefan wird dir ein paar Sachen beibringen. Jungfrauen sind nicht willkommen.«

Geschockt wich ich ein paar Schritte zurück. Das... das konnte sie doch nicht machen! Hastig schüttelte ich meinen Kopf.
»Nein... nein, ich will das nicht machen. Das kannst du mir nicht antun!«

Sie lachte böse auf und warf Stefan einen Blick zu.
»Du kannst anfangen.«

Er näherte sich langsam an und zog seine Ärmel hoch. Schnell wich ich zurück und rannte die Treppen hoch.
Nein nein nein!

»Danke, dass du mir die Arbeit vereinfachst, Schatz!«, rief er von unten und rannte mir hinterher.

Gerade als ich die Tür schloss, hörte ich, wie die Haustür einkrachte. Meine Erzeugerin schrie und ich hörte Stefan's schwere Schritte, die sich entfernten.
»Sie sind festgenommen.«, schrie jemand und meine Erzeugerin warf demjenigen Sachen an den Kopf.

Erleichterung machte sich in mir breit und ich rutschte die Tür hinunter. Meine Hände legten sich auf mein noch rasendes Herz und ich fing an zu lächeln. Egal was jetzt vor mir stand, es wird auf jeden Fall besser als in diesem Ort oder mit diesen Menschen.

»Crystal! Hilf deiner armen Mutter! CRYSTAL!«, kreischte sie mit ihrer viel zu hohen Stimme.
Langsam stand ich auf und traute mich aus meinem Zimmer. Naja, eher Kammer.

Mir stachen direkt zwei Polizisten ins Auge, die meine Erzeugerin und Stefan festhielten.
Sie sahen mich mitleidig an und der etwas jünger aussehende fing an zu reden.
»Du bist wohl die Tochter. Wir müssen dich mit ins Revier nehmen. Dort werden wir alles klären.«

Erleichtert nickte ich. Endlich war es vorbei.
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Nachdem die Polizisten Crystal auf die Wache mitnahmen, erzählte sie alles was sie miterlebt hatte.
Die beiden wurden zu lebenslanger Haft verurteilt, weil sie auch irgendwo erwischt wurden. Dann kamen noch ihre Gründe dazu.

Da Crystal selbst noch keine 18 war, wurde sie in ein Kinderheim gebracht. Dieses war aber außerhalb der Stadt, weshalb da selten jemand vorbeikam.
Bis eines Tages Cole und seine Familie eintrafen...
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Hier ist die Vorgeschichte 😝
Hoffe dieses Buch gefällt euch soweit :)