Kapitel 26
Crystal tut mir leid 🥺
Das Mädchen klebte regelrecht an ihm, doch Aiden sah nicht so erfreut aus.
»Warte, ist das Emiliano?!«, fragte Rachel schockiert, als noch ein Junge reinkam.
»Ich... warte warte warte. Niemand hat mir erzählt, dass er kommt!«
»Rachel, die sind Zwillinge. Natürlich ist es logisch, dass auch er kommt«, sagte Elle und starrte in deren Richtung.
Die ganze Zeit über starrte ich Aiden an, der eher wütend aussah. Als er mich erblickte, wurde sein Blick augenblicklich sanfter und er löste sich von dem Mädchen. Langsam kam er auf mich zu und sah mich entschuldigend an.
Das Mädchen sah ihm verwirrt hinterher.
»Omg, wieso kommt Aiden auf uns zu?«, flüsterte Rachel aufgeregt und setzte sich aufrecht hin.
Als Aiden an unserem Tisch war, umarmte er mich von hinten und legte sein Gesicht in meine Halsbeuge.
»Baby, es tut mir leid, dass ich gestern so schnell gegangen bin. Ich wusste nicht, dass mein Freund kommt und ich wollte unbedingt zu ihm, da ich ihn zwei Jahre lang nicht gesehen habe. Verzeihst du mir?«, flüsterte in mein Ohr.
Ich nickte und fing an zu lächeln.
»Aiden, kommst du?« Das Mädchen, wahrscheinlich diese Emilia, legte ihre Hand auf sein Arm und klimperte mit ihren Wimpern. Ich spürte, wie die Wut sich in mir aufkeimte und ich drohte zu explodieren.
Aiden nickte und löste sich zögerlich von mir.
»Wir sehen uns«, sagte er noch und drückte einen Kuss auf mein Kopf.
Als die beiden losgingen, drehte sich Emilia nochmal um und starrte mich giftig an, bevor sie sich wieder umdrehte und sich in Aiden's Arm krallte.
»Wow, Crystal. Ich wusste nicht, dass da etwas zwischen euch läuft«, grinste Elle und lehnte sich an Blake. Rachel sagte nichts und lehnte sich mit verschränkten Armen nach hinten.
Ich zuckte nur mit meinen Schultern und war innerlich extrem wütend auf Emilia. Sie hatte kein Recht dazu, Aiden so anzufassen.
Aber dann fiel mir ein, dass sie sich viel länger kannten, als ich und Aiden. Frustriert versuchte ich die Gedanken aus meinem Kopf zu bekommen. Sie blieb sowieso nur eine Woche hier. Was soll denn schon passieren?
»Crystal?« Mein Blick glitt zu Jack und ich sah ihn fragend an. »Seid ihr... also du und Aiden... zusammen?«, fragte er nervös.
Ich schüttelte meinen Kopf. Leider nicht. Gott, was dachte ich da?
Jack schien erleichtert zu sein und fing an zu lächeln.
Plötzlich fiel mir was auf.
»Wo sind Amina und Charly?«
Da die anderen keinen Plan hatten, nahm ich vor, sie suchen zu gehen.
»Bye Leute!«, verabschiedete ich mich, als ich meine Sachen gepackt hatte.
Ich hatte da so eine Ahnung wo sie sein könnten.
___________
In der Schulbibliothek angekommen sah ich die beiden an einem Tisch sitzen und winkte ihnen zu.
Die beiden lächelten und riefen mich zu sich.
»Hey«, begrüßte ich sie und ließ mich auf ein Stuhl nieder.
»Hey. Wie geht's?«, fragte Charly und tippte auf ihrem Laptop rum.
»Gut und euch?«
»Wir sind gerade echt gestresst. Wir müssen heute präsentieren und sind noch so unsicher«, antwortete Amina und kritzelte wie verrückt auf ihrem Blatt rum.
»Ihr könnt mir es doch vortragen«, schlug ich vor und lächelte sie an.
»Gute Idee!«
Die beiden zeigten mir ihre PowerPoint und trugen parallel dazu ihre Präsentation vor.
»Wow, das war echt gut!«, lobte ich sie und klatschte leise.
»Wirklich? Denkst du es wird eine zwei?«, fragte Charly und sah mich fragend an.
»Es könnte sogar eine eins sein. Kommt auf den Lehrer an«, lachte ich und stand auf, als die Klingel ertönte.
»Na dann. Ich muss dann mal los«, verabschiedete ich mich und ging aus der Bibliothek.
Ich nahm mein Stundenplan in die Hand. A204. Mathe.
Ich sah mich im Flur um und sah, dass ich im C-Trakt war. Aber wie komme ich zum A-Trakt? Wow, Crystal. Eine Woche hier und du hast immer noch nicht gelernt, wie man im Gebäude zurecht kommt.
Seufzend ging ich in die Richtung der Cafeteria, denn diese war im B-Trakt, soweit ich mich erinnern kann.
Als ich endlich auf dem A-Trakt war, kamen plötzlich Kim und Emilia in meine Richtung. Nervös versuchte ich an ihnen vorbeizukommen, doch sie stellten sich in mein Weg und drängten mich gegen die Spinde. Ich versuchte nicht in Panik auszubrechen, obwohl es mich stark an meine Vergangenheit erinnerte.
»Na, Schlampe?«
Ich atmete tief ein.
»Na, Schlampe?«, lachte meine Mutter und gab mir eine Klatsche. Sie zog mich an meinen Haaren in mein Zimmer und schubste mich auf den Boden. Ein stark alkoholischer Geruch kam mir entgegen und ich versuchte mich nicht zu übergeben.
»Du bleibst in deinem Zimmer. Ich will nichts hören, verstanden?! Sonst kommst du bei meinem nächsten Termin mit und ich glaube sie würden sich über eine Jungfrau freuen«, lachte sie boshaft und schloss die Tür ab, als sie nach draußen ging-
»Hey! Sieh mich an wenn ich mit dir spreche!«, schrie Emilia und zog mein Kopf an meinen Haaren hoch.
»Was willst du?«
Ich versuchte die aufkommenden Tränen zu unterdrücken, doch ich merkte, dass ich gleich eine Panikattacke kriegen würde.
»Du hältst dich von Aiden fern, hast du mich verstanden?! Er gehört mir und will bestimmt nicht mit so einem komischen Mädchen wie dir abhängen«, zischte sie und schubste mich gegen die Spinde.
Ich versuchte meine Schluchzer zu unterdrücken, denn ich wollte nicht schwach rüberkommen.
»Hast du mich verstanden?!«
Ich reagierte nicht drauf und als sie mit ihrer Hand ausholte, kamen alle Erinnerungen von früher hoch. Ich zuckte zurück und wartete auf den bekannten Schmerz, doch es kam nichts.
Als ich sah wie jemand sie wegschubste, nahm ich die Gelegenheit und rannte weg. Ich stürmte in die Mädchentoilette und schloss mich in einer Kabine ein.
Schluchzend ließ ich mich auf den Boden nieder und versuchte mich zu beruhigen. Meine Sicht verschleierte sich mit Tränen und ich konnte nichts richtiges erkennen. Ich hatte ihr nichts getan, wieso war sie so gemein? Sie erinnerte mich an meine Mutter.
Ich wühlte in meiner Tasche rum und nahm ein paar Tabletten raus. Meine Hand zitterte wie verrückt und ich konnte die Tabletten nicht richtig festhalten.
Ich warf sie in mein Mund und trank kurz darauf Wasser.
Nach ein paar Minuten hatte ich mich leicht beruhigt und lehnte mein Kopf gegen die Kabinentür.
Erschöpft schloss ich meine Augen und schlief mit dem Gedanken an meine Mutter ein.
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