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33 | Du bist schön

• SYML - Mr. Sandman •  

Am selben Tag treffe ich mich mit Aaron und Loreen, was ich vorher vergessen habe, ist die Tatsache, dass die beiden ein Fast-Paar – oder inzwischen sogar ein richtiges Paar – geworden sind. Nicht, dass ich meine beiden besten Freunde vergessen habe, ich habe am nächsten Tag, nachdem ich mit Aaron das Treffen im McDonalds hatte, noch mit Loreen geredet, aber so getan, als wüsste ich von nichts. Ich wollte, dass Aaron es ihr selbst sagt. Danach habe ich für ein paar Tage nichts mehr von den beiden gehört. Ich weiß nicht, was ich geglaubt habe, was sie tun, aber meine Gedanken waren die meiste Zeit egoistischer Weise fast ausschließlich bei Alec.

Dass ich meinen Geburtstag nicht mit den beiden zusammen feiern kann, ist eine Ausnahmesituation. Im ersten Augenblick habe ich es mit lächerlichen Ausreden versucht (wie aber jeder inzwischen erkannt haben sollte, habe ich die miesesten Ausreden parat), das hat aber nicht ganz geklappt, also war ich am Ende gezwungen, Aaron und Loreen, die vor meinen Augen nicht voneinander lassen können, die Wahrheit zu erzählen.

Natürlich freut es mich, die beiden so glücklich zu sehen, auch wenn ich jedes Mal, wenn sie sich vor meinen Augen gegenseitig die Zungen in den Rachen stecken, wegsehen muss. Wahrscheinlich muss ich mich erst einmal an den Gedanken gewöhnen, dass die beiden nun ein Paar sind. Aber ich bin glücklich, solange sie glücklich sind und das ist doch das, was am Ende zählt.

»Du hast also ein Date mit einem scharfen Medizin-Studenten?« Loreen wackelt anzüglich mit den Brauen.

»Wenn ihr Mädchen so auf Medizin-Studenten abfährt, sollte ich meinen Berufswunsch vielleicht noch einmal überdenken«, meint Aaron lachend, den Arm um Loreen gelegt. Sie schauen sich verliebt in die Augen und dann...wende ich den Blick ab. Es dauert vielleicht doch ein wenig länger, bis ich mich an den Gedanken gewöhne – die beiden sind immer noch wie Geschwister für mich.

»Das musst du nicht. So einen Ingenieur als Freund finde ich auch ganz schick«, meint Loreen schließlich, als ich mich wieder zu ihnen drehe. Sie legt ihre Hand auf seine Brust. »Was meinst du, Becca?«

»In dem Studiengang musst du dir auf jeden Fall keine Sorgen um andere Mädchen machen, die sich auf Aaron werfen. Die Frauenquote soll ja nicht wirklich hoch sein.«

Loreen verdreht die Augen, grinst dann aber. »Da ist was dran. Medizin könnte da schon gefährlicher sein. Am Ende bist du umgeben von so vielen schönen, schlauen Mädchen, dass du innerhalb von einem Tag vergisst wer ich bin.«

Ihre Worte verletzen mich mehr, als sie es sollten. Ich weiß, dass sie das nicht beabsichtigt hat, deshalb versuche ich zu überspielen, dass sie mich, mit dem was sie gesagt hat, getroffen hat.

Im nächsten Augenblick erhellt sich ihre Miene. »Oh Gott, Becca, es tut mir so leid. Ich wollte nicht-«

»Schon gut.« Ich zwinge mich zu einem Lächeln. »Du hast ja recht.«

Alec ist in der Uni umringt von hübschen und schlauen Mädchen, die allesamt reif und erwachsen sind – dagegen komme ich einfach nicht an.

Vielleicht sieht er in mir bloß einen Zeitvertreib, vielleicht bin ich so etwas wie eine Ablenkung vom ständigen Lernen. Was auch immer es ist, ich hoffe, es findet niemals ein Ende. Ich weiß nicht, ob ich einen Abschied für immer ertrage. Inzwischen gehört Alec zu meinem Leben, so wie auch Caleb ein Teil meines Lebens geworden ist.

Sie gehören zu mir wie meine Familie und meine Freunde, sie gehören zu mir wie der lose Faden an die Lieblingsjeans; so wie Nutella auf die Pfannkuchen gehört. So gehört auch Alec zu mir. Und ich hoffe, er sieht es genauso.

Ich schaue von Aaron zu Loreen und versuche, das Thema zu wechseln. »Ich hab schon immer gewusst, dass ihr, wenn ihr mal zusammenkommt, so ein richtig ekelhaft-süßes Paar werdet, das andauernd aneinander hängt.«

Die beiden lachen und bevor ich reagieren kann, ziehen sie mich in ihre Arme.

»Du brauchst nicht eifersüchtig zu sein«, scherzt Loreen. »Uns gibt es immer noch nur im Trio.«

Die nächsten zwei Tage bin ich ein wandelndes Wrack. Ich sitze in meinem Zimmer und schaue mir meine Lieblingsserie an, die Jalousien bleiben den ganzen Tag über unten. Meine Gefühle fahren Achterbahn und um mich abzulenken, schaue ich mir eine Folge nach der anderen an, nur um den Gedanken an das kommende Treffen mit Alec zu verdrängen.

Er schreibt mir einen Tag vor unserem Date, dass er mich gegen Mittag abholen wird, nachdem er Caleb zu seinen Großeltern gefahren hat. Ich lese die Nachricht zwei dutzend Mal, lege dann das Handy weg, ohne zu antworten und verkrieche mich wieder unter meiner Decke.

Meine Gedanken und Gefühle springen hin und her, gehen von eins zu zehn und wieder zurück. In einer Sekunde kreische ich voller Vorfreude in mein Kissen und freue mich wie ein kleines Kind auf das Date und in der nächsten frage ich mich, was in mich geraten ist, dass ich einem Date mit Alec zu gestimmt habe. Ich bin glücklich und traurig, voller Vorfreude und Angst.

Die Stimmungsschwankungen, die ich innerhalb dieser beiden Tage durchlebe, kenne ich sonst nur von der Zeit, in der ich meine Periode habe.

Ich weiß inzwischen, dass wir Essen gehen, aber ich weiß nicht, was vor und nach dem Essen passieren wird und ich glaube, dass vor allem das nach dem Essen mich vollkommen beschäftigen wird, bis es soweit ist. Ich male mir aus, wie Alec und ich an einem gemütlichen Tisch sitzen, miteinander reden und lachen und gehe die vielen verschiedenen Optionen durch, was danach passieren könnte.

Naja, so viele sind das auch wieder nicht – um genau zu sein, sind es zwei. Zum einen gäbe es die Option, dass er mich nach Hause fährt und ich meinen Eltern erkläre, dass die angebliche Übernachtungsparty bei Loreen doch nicht stattgefunden hat oder wir fahren zu ihm – eine Option, die mich einerseits mit Angst erfüllt, andererseits aber auch erregt. Ich weiß nicht, was ich von dem Gedanken halten soll und noch viel weniger von meinen Gefühlen, aber ich beschließe, mich für heute nur auf das zu verlassen, was mein Herz mir sagt und meinen Kopf, so weit es geht, abzuschalten.

Am Morgen meines achtzehnten Geburtstags vibriert mein Handy jede Sekunde. Ich bekomme Nachrichten von Aaron und Loreen und auch von Verwandten, aber vor allem von Mitschülern, mit denen ich nicht sonderlich viel zu tun habe.

Mein Vater küsst mich auf die Stirn und meine Mutter erdrückt mich beinahe, als ich völlig übermüdet in die Küche komme. »Guten Morgen, Liebling.«

Die beiden geben mir Geld zum Geburtstag – nicht, dass sie nicht die Zeit hatten, mir etwas zu kaufen, ich habe sie einfach nur darum gebeten, mir Geld zu schenken, weil ich das gerade mehr gebrauchen kann als alles andere.

»Ach Herrje. Unsere Tochter ist ab heute volljährig«, ruft meine Mutter ganz stolz, als hätte ich irgendeinen tollen Preis gewonnen, dabei finde ich es gar nicht so prickelnd, ein Jahr älter geworden zu sein.

Die beiden hatten eigentlich vor, sich an meinem Geburtstag frei zu nehmen, aber ich konnte sie noch rechtzeitig davon abhalten und behaupten, dass Loreen eine Übernachtungsparty bei sich schmeißt. So habe ich, für den Fall, dass nach dem Essen mit Alec noch etwas passieren sollte, vorgesorgt.

»Ich fühle mich nicht viel anders als gestern Abend«, gebe ich schulterzuckend zurück. »Bis auf die Tatsache, dass ich dem Tod nun ein Jahr näher bin.«

Meine Mutter schüttelt den Kopf, sagt aber nichts, als sie nach ihrer Tasche greift. »Stefan, jetzt steh schon auf. Das Meeting mit Mr. Moranis fängt in weniger als zwei Stunden an und wir müssen wohl mit Stau auf der Autobahn rechnen.«

Mein Vater brummt irgendetwas unverständliches vor sich hin, steht dann aber auf.

»Wir wünschen dir einen wundervollen achtzehnten Geburtstag«, ruft meine Mutter mir an der Tür noch einmal zu, während sie mich mit Luftküssen überhäuft. Mein Vater dreht sich ebenfalls ein letztes Mal zu mir um und zwinkert. »Und denk dran, man wird nur einmal achtzehn. Also tu, was du nicht lassen kannst.«

Das werde ich, Dad, aber nicht so, wie du denkst.

Mein Vater geht vermutlich davon aus, dass ich mich heute bei Loreen zu Hause betrinken werde. Wenn er wüsste, was ich tatsächlich vorhabe, würde er mich vermutlich an mein Bett fesseln und mich nie wieder das Haus verlassen lassen. Wohingegen meine Mutter wohl nichts gegen mein Vorhaben hätte. Sie war nach ihrem ersten Treffen mit Alec schon hin und weg von ihm.

Ich springe von meinem Stuhl auf und renne auf mein Zimmer. Zwei Stunden bleiben mir, bis Alec auftauchen wird und bis dahin habe ich noch einiges vor.

Ich schmiere mir eine Schönheitsmaske ins Gesicht, die ich im Zimmer meiner Mutter finde und lackiere mir dann die Fingernägel in einem unauffälligen Hautton, während ich darauf warte, dass die Maske einwirkt.

Nachdem ich das erledigt habe, laufe ich nervös in meinem Zimmer auf und ab und wünsche mir, mit einem Blick in meinen mageren Kleiderschrank, ich hätte mir etwas von Loreen geliehen. Ich habe nichts, dass annähernd sexy aussieht oder darauf hindeutet, dass ich auf ein Date gehe, also entscheide ich mich am Ende traurigerweise für eine schlichte schwarze Hose und ein Top mit V-Ausschnitt, über dem ich einen dunklen Cardigan tragen werde. Nicht wirklich das, was ich gerne bei einem Date wie diesem tragen würde, aber immer noch besser als der Rest, den mein Schrank zu bieten hat.

Ich werfe die Sachen, die ich mir herausgefischt habe, auf mein Bett und renne dann ins Badezimmer. Unter der Dusche rasiere ich mich für den Fall, dass heute vielleicht doch noch etwas anderes gemacht wird als nur gegessen.

Als Alec klingelt, föhne ich mir gerade die Haare. Ich bin froh, dass ich mich schon umgezogen habe – ihm nur in einem Handtuch eingewickelt, die Tür zu öffnen, wäre ganz schön peinlich.

»Hey.« Alec steht mit einem Blumenstrauß in der Hand vor meiner Tür und wirkt ausnahmsweise eher zurückhaltend. Sein Blick gleitet von meinem Gesicht abwärts, fährt über meinen Oberkörper, bis zu meinen Beinen und dann wieder nach oben, zu meinem Gesicht. »Alles Gute zum Geburtstag.«

»Oh mein Gott...« Ich starre Alec an, der auf einmal erwachsener und attraktiver aussieht, als er es je getan hat. »Wow

Wenn ich mich vorher schon schlecht gekleidet gefühlt habe, dann fühle ich mich jetzt noch schlimmer. Alec trägt einen schicken, schwarzen Anzug, der ihm nicht nur verdammt gut steht, sondern sexy aussieht. Er sieht besser aus, wenn das überhaupt möglich ist. Der Anzug sieht, obwohl er ziemlich schick ist, lässig aus, das weiße Hemd und die Krawatte passen perfekt zum Gesamtbild.

Ich halte mich an der Tür fest, um nicht dahinzuschmelzen.

»Jetzt fühle ich mich noch schlechter als vorher. Warum bist du so schick gekleidet?«

Er sieht mich an. »Weil wir Essen gehen. Ich habe für heute Abend einen Tisch reserviert.«

»Sag mir nicht, dass das ein Restaurant mit mehr als drei Sternen ist.«

Alec beißt sich auf die Unterlippe, als müsste er sich zusammenreißen, um nicht laut los zu lachen. Er drückt mir den Blumenstrauß in die Hand und tritt dann ins Haus. Langsam sieht er sich um, als wäre er zum ersten Mal hier, was theoretisch stimmt, da die zwei Male zuvor wohl nicht zählen. »Fünf Sterne.«

»Du willst doch nur, dass ich mich blamiere«, sage ich stöhnend. »Ich weiß nicht einmal, in welcher Hand ich die Gabel und in welcher ich das Messer halten muss, geschweige denn, wie ich esse, ohne wie eine Lachnummer auszusehen. Weißt du, Burger King hätte mir auch schon gereicht.«

Alec grinst. »Beruhige dich. Wir sitzen weit hinten in einer Nische. Der Einzige, der deine katastrophalen Tischmarineren zu sehen bekommt, bin ich.«

»Das ist schon schlimm genug«, antworte ich schmollend.

Alec grinst nur noch breiter. »Du kannst gerne auch mit deinen Fingern essen, Rebecca. Ich habe damit überhaupt kein Problem.«

»Aber sieh dich mal an und dann schau mich an«, rufe ich verzweifelt und zeige auf meine schlichte Hose und das dunkle Top. »Ich bin viel zu underdressed neben dir.«

»Dann gehen wir jetzt in die Stadt und kaufen dir ein Kleid.«

Ich sehe Alec stirnrunzelnd an. Was hat er da eben gesagt?

»Ich habe nicht das Geld, um mir ein Kleid zu kaufen...ich spare momentan auf meinen Führerschein.«

»Das trifft sich gut, da du das Kleid auch nicht bezahlen wirst.«

Im ersten Augenblick glaube ich, dass er damit andeuten möchte, dass wir es klauen werden, bis mir klar wird, was er tatsächlich meint. Ich schüttele heftig den Kopf und laufe unruhig im Wohnzimmer auf und ab. »Alec, ich kann nicht von dir verlangen, mir-«

»Pscht.« Er legt mir seinen Finger auf den Mund, bevor ich weitersprechen kann. Das Funkeln in seinen Augen verheißt nichts Gutes. »Das wird dein Geburtstagsgeschenk. Ich habe die letzten Tage einfach nichts passendes gefunden, also darfst du dir heute was Schönes aussuchen.«

»Wieso tust du das?«, nuschele ich, während sein Finger immer noch an meinen Lippen liegt. Sein Blick fährt grinsend über mein ganzes Gesicht, bevor er an meinen Augen hängen bleibt. »Weil ich auch meinen Spaß daran haben werde.«

Alec entpuppt sich als keine große Shopping-Hilfe. Während ich durch die Gänge laufe und nach einem schicken Kleid suche, dass zu seinem Anzug passt, zieht er alles, was nicht weniger Stoff haben könnte, vom Ständer und hält es mir vor die Nase. Jedes Mal schüttele ich wütend den Kopf, aber beim nächsten Mal taucht er wieder mit einem knappen Fummel auf. Ob er das ernst meint oder versucht, mich zu ärgern, weiß ich nicht.

Er fällt ziemlich auf in seinem Anzug, aber das stört mich nicht, denn Alec kann ziemlich gut so tun, als würde er die Blicke übersehen und irgendwann tue ich das auch. Wir reden nicht viel miteinander, doch das stört mich nicht, denn die Stille zwischen uns ist keine unangenehme, sie fühlt sich leicht an und irgendwie schön, als würden wir uns auch mit wenig Worten gut verstehen.

Ich gehe von einem Laden in den Nächsten, gehe mit dutzend Kleidungstücken in die Umkleidekabine und kaufe am Ende doch nichts. Es ist zum Verzweifeln.

Im millionsten Laden werde ich endlich fündig, schnappe mir das erste Kleid heute, das mich nicht schrecklich billig aussehen lassen würde und möchte gerade in die Umkleide düsen, als Alec mit einem Kleiderbügel in der Hand vor mir auftaucht.

»Alec, das ist kein Kleid«, sage ich mit einem Blick auf den dunklen Stofffetzen in seiner Hand.

Er wedelt mit der schwarzen Reizunterwäsche in seiner Hand herum. »Du musst doch etwas unter dem Kleid tragen.«

»Ich habe bereits Unterwäsche an, wenn du darauf hinaus möchtest.«

»Schon klar«, meint er lachend. »Aber der BH passt super zu dem Kleid.«

Ich sehe ihn verständnislos an. »Nur gut, dass man den BH unter dem Kleid ja auch nicht sehen kann.«

»Wenn du es ausziehst schon«, meint er mit einem provokanten Aufleuchten in den Augen. Ich kenne diesen Blick irgendwoher, erinnere mich aber nicht mehr daran, wann ich ihn an ihm gesehen habe.

»Ja, wenn...« Ich halte mitten im Satz inne und werde augenblicklich rot. »Oh...achso

Natürlich hatte er darauf anspielen wollen. Das hätte ich mir auch denken können. Immerhin habe ich mir erst heute Morgen extra für dieses Ereignis den besten BH aus dem Schrank gefischt, den ich besitze, aber jetzt, wo ich diesen schwarzen Spitzen-BH in seiner Hand sehe, fühle ich mich schrecklich unattraktiv. So etwas tragen Frauen, die vorhaben, Männer zu verführen und nicht diese lächerliche Unterwäsche, die ich trage.

Als ich nach dem BH greifen möchte, zieht er seine Hand zurück. »Du musst ihn nicht tragen, wenn du dich darin unwohl fühlst, verstanden? Ich dachte nur, dass du ihn vielleicht anprobieren möchtest.« Er befeuchtet seine Lippen, drückt mir den BH in die Hand und sagt:»Ich bin mir sicher, dass du in allem verdammt sexy aussiehst, aber am besten wirst du mir ohne jeden Stoff am Körper gefallen.«

Ich nehme den BH und drehe mich um, bevor Alec mein rotes Gesicht sieht. Er bleibt grinsend vor der Umkleide stehen. Der Laden ist wie leergefegt, wir sind anscheinend die einzigen atmenden Lebewesen hier. Ich hänge das Kleid, das ich mir ausgesucht habe und den BH in der Umkleide auf und hebe warnend den Finger. »Du darfst erst reinkommen, wenn ich es ausdrücklich sage.«

Er hebt abwehrend die Arme, als könnte er keiner Fliege was zuleide tun, aber ich weiß es besser, weil ich die Umkleide aber leider nicht abschließen kann, muss ich mich damit zufrieden geben, den Vorhang zuzuziehen.

Das Kleid, das ich mir ausgesucht habe, ist genauso schwarz wie der BH, den Alec mir in die Hand gedrückt hat. Es besteht komplett aus Spitze, die Ärmel gehen bis zu meinen Ellenbogen und das Kleid selber reicht bis knapp über meine Knie.

Ich ziehe den BH vom Kleiderbügel, um ihn anzuprobieren. Keine Ahnung, woher Alec meine Größe kennt, vielleicht hat er aber auch einfach nur Glück gehabt und nach dem erstbesten Stück gegriffen – was ich weiß, ist, dass er wie angegossen passt.

»Das sieht noch viel besser aus, als ich es mir vorgestellt habe.«

Ich drehe mich schnell um und versuche meine spärlich gekleidete Brust zu bedecken. Anscheinend bin ich so vertieft in mein Spiegelbild gewesen, dass ich nicht gemerkt habe, dass Alec sich hinein geschlichen hat. »Habe ich nicht gesagt, dass du warten sollst?«, zische ich aufgebracht, kann aber nicht überspielen, wie nervös mich seine Anwesenheit macht.

Er grinst, während sein Blick über meinen Oberkörper fährt.

»Warte mal«, sage ich schnell und werde wieder rot. »Du hast dir vorgestellt, wie ich in dem Ding aussehe?«

Er verdreht die Augen, geht aber nicht mehr auf meine Frage ein. »Es ist ja nicht so, als gäbe es etwas zu sehen, dass ich nicht schon längst gesehen habe.«

Ich versuche, seinen Blick einzufangen, aber seine Augen scheinen viel zu sehr am Rest meines Körpers interessiert zu sein. Wahrscheinlich sollte ich mich unwohl fühlen, aber umso länger Alec mich so ansieht, umso sicherer fühle ich mich. Die Art und Weise wie er mich mustert, gibt mir nicht das Gefühl nackt, sondern schön zu sein.

Er tritt einen Schritt auf mich zu. Wenn wir nicht in dieser engen Kabine stecken würden, würde ich auf der Stelle schmelzen, aber Alecs Körper würde mich, wenn ich jetzt umfallen würde, aufhalten. Sein Blick fährt kurz über mein Gesicht. »Dreh dich um.«

»Was?« Ich blinzle verwirrt bei seiner Aufforderung.

»Dreh dich einfach um«, sagt er noch einmal. Seine Stimme klingt fest, aber gleichzeitig kommt es mir wie eine Bitte vor. Ich weiß immer noch nicht worauf er hinaus möchte, drehe mich aber schließlich mit den Augen rollend um. Alec hatte recht, als er meinte, dass er sowieso schon fast alles gesehen hat und aus diesem Grund lasse ich die Hände sinken.

Mein Oberkörper liegt nun – bis auf den schwarzen Spitzen-BH – komplett frei da. Und das Schlimmste daran ist, dass nicht nur Alec mich ansieht, sondern ich mich auch sehen kann, dass wir mich beide gleichzeitig sehen und irgendwie kommt mir dieser Augenblick intimer vor, als jeder zuvor. Als jede Berührung und jeder Kuss. Dass ein einziger Blick so intim und intensiv sein kann, habe ich so noch nie erlebt und ich glaube nicht, dass ich das noch ein zweites Mal erleben darf.

Ich löse den Blick von meinem Spiegelbild und schaue dafür Alec im Spiegel an. Als ich ihn ansehe, bemerke ich, dass er mich bereits mustert. Er fährt langsam mit den Fingern meinen nackten Rücken entlang und verharrt schließlich am Hakenverschluss.

»Du bist so schön, Rebecca«, flüstert er so leise, dass ich Mühe habe, ihn überhaupt zu verstehen. Irgendetwas sagt mir, dass er die Worte viel mehr zu sich selbst sagt, als dass sie für meine Ohren bestimmt sind und dennoch bleibt mir das Herz stehen. »So verdammt schön.«

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