61. Gedanken...
Wie vernarrt suche ich nach einer passenden Antwort, doch mir will einfach keine einfallen. Was soll ich meinem Vater den bitteschön sagen? Ich weiß ja nichtmal was er über Damian und mich weiß, geschweige den wer es ihm erzählt hat.
》Also stimmt es?《 knurrt mein Vater bedrohlich, als er merkt das ich nicht antworten werde und ihm es sowieso schon viel zu lange dauert, bis ich überhaupt antworten würde.
Ich schüttel den Kopf. Nein.
Wütend schnaubt mein Vater auf und kommt mir bedrohlich immer näher. Er hebt seine Hand und ich kneife die Augen zu. So wütend habe ich ihn noch nie erlebt. Ich kneife meine Augen so fest zusammen, um den Schmerz der meine Wange gleich durchfluten wird nicht so stark zu spüren.
Doch bevor mein Vater zuschlagen kann, geht erneut die Haustüre auf und meine Mutter schreit entrüstet auf. 》Was ist hier los?《
Ich stolpere vor Erleichterung zurück und knalle somit auf die Treppe. Ein Schmerz durchforscht meinen kompletten Körper, während ich meinen Vater einfach nur fassungslos anstarre.
》William?《 schreit meine Mom aufgebracht und schubst meinen Vater zur Seite.
Dieser erwacht anscheinend aus seiner Starre und rauft sich seine Haare, ehe er sich seinen Mantel schnappt und aus dem Haus stürmt.
》Hat er dich geschlagen?《 erkundigt sich meine Mutter sanft bei mir, als sie sich vor mir in die Hocke nieder lässt.
Ich schüttel den Kopf, doch kann die aufkommenden Tränen nicht unterdrücken, da der Schock das mein Vater mir eine Verpassen wollte zu groß ist.
Meine Mom zieht mich in ihre Arme und drückt mich ganz fest an ihre Brust. Es ist so still im Haus, dass nur mein leises schluchzen zu hören ist.
》Willst du mir erzählen, warum er so ausgerastet ist?《 fragt meine Mutter mich nach einiger Zeit behutsam.
Ich schlucke schwer und schaue ihr dann in die Augen. 》Er hat mich auf Damian angesprochen. Nur alleine bei der Frage an mich, ob ich einen Freund habe ist er schon ausgerastet. Ich konnte ihm nicht antworten und irgendwann habe ich aus Reflex mit dem Kopf geschüttelt und dann hat er auch schon seine Hand erhoben.《 meine Stimme klingt so kläglich, dass man meinen könnte, ich hätte Tage nichts gesprochen.
Mom streicht mir die Tränen aus dem Gesicht und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. 》Hätte ich gewusst, dass er so ausrastet hätte ich ihm nie gesagt das du einen Freund hast. Es tut mir Leid, mein Schatz.《 sagt meine Mutter entschuldigend, woraufhin ich den Kopf schüttel. Sie kann doch nichts dafür, dass Dad so ausrastet.
》Du kannst nichts dafür Mom.《 versuche ich ihr klar zu machen.
Schwach lächelt meine Mom, steht dann vom Boden auf und hilft mir ebenfalls beim Aufstehen.
》Ich bin in meinem Zimmer.《 meine ich entschuldigend, woraufhin sie mit den Kopf nickt.
Ernüchtert schlendere ich die Treppenstuffen nach oben in mein Zimmer, wo ich die Zimmertür hinter mir abschließe.
Frustriert und irgendwie erschüttert enttäuscht werfe ich mich auf mein Bett und vergrabe mein Gesicht tief im Kissen. Am Liebsten würde ich laut aufschreien, aber ich verkneife es mir. Wut und gleichzeitig Trauer macht sich in mir breit. Gefühle. Gefühle, welche schon wieder zu viel für mich sind. Gedanken keimen auf, welche ich immer wieder verdränge. Gedanken, die mir nicht gut tun.
Ich wäre so gerne ein normaler Teenager, jedoch weiß ich, dass ich schon lange kein normaler Teenager mehr bin. Wieso kann das Leben nicht einmal gnädig zu mir sein? Weshalb kann nicht einmal etwas so laufen, wie ich es mir vorstelle? Warum muss alles immer so kompliziert sein?
Fragen über Fragen, welche sich in meinem Kopf breit machen und sich gegenseitig erschlagen möchten. Dies alles ist für meinen Kopf zu viel. Viel zu viel. Tränen lösen sich aus meinen Augen und ich kann sie nicht aufhalten. Mein Herz schmerzt. Es sticht ganz tief in meiner Brust.
Völlig in Trance stecke ich mein IPhone ans Ladekabel und warte nur darauf das es aufleuchtet, damit ich es anschalten kann.
Derweil krame ich in meinem Nachtschrank herum und schlucke eine Antidepressiva, welche mich nachher friedlich einschlafen lässt und meine Gedanken, sowie Gefühle bändigt.
Es fällt mir schwer Tabletten zu schlucken, aber ich schaffe es einfach nicht ohne und schon gar nicht an so einen Tag wie heute.
Mein Handy geht mir nicht schnell genug an und ich fluche es unter Beleidigungen an. Ich brauche Menschen, die jetzt für mich da sind. Und vor allem brauche ich Nachrichten von Damian.
Damian, welcher mein Herz höher schlagen lässt. Damian, der meinem Leben einen ersichtlichen Sinn gibt. Damian, den ich über alles auf der Welt liebe.
Als mein Startbildschirm endlich erscheint drücke ich gleich auf das Whatsapp Zeichen. Ich mache mir nichteinmal die Mühe alle Nachrichten zu lesen, da ich weiß ich würde mir eh kein einziges Wort merken und die ganzen Wörter würden nur so an mir vorbeidrifften.
Dem einzigen, welchen ich von meinen Problemen Zuhause erzähle ist Pi. Pi war schon immer derjenige, der mich versteht und für mich da ist. Dafür liebe ich ihn, als besten Freund, um so mehr.
Natürlich ist mir Bewusst, dass Pi ausrasten wird und vermutlich meinem Bruder von dem Verhalten meines Vaters erzählen wird, aber das ist mir egal. Ich habe das Verlangen, es Pi zu erzählen und mache es deshalb. Außerdem brauche ich seine aufmunternden Worte jetzt.
Es dauert nicht lange, da klingelt mein Handy. 》Was ist los?《 höre ich meinen besten Freund panisch und besorgt durch den Hörer.
Ich schlucke und versuche die Worte in einen Satz zu verpacken. 》Mein Dad...《 stottere ich los, breche jedoch sofort wieder ab.
Pi zieht scharf die Luft ein, dass höre ich deutlich. 》Was ist mit deinem Dad?《 erkundigt er sich, wobei er sich wahrscheinlich schon denken kann das mein Vater ausgerastet ist.
》Er hat mich fast geschlagen. Wäre meine Mom nicht gekommen, hätte er zugeschlagen.《 flüstere ich und muss sofort aufschluchzen. Es tut so weh daran zu denken oder darüber zu sprechen.
》Waaaaaaaaaaaaaaas?《 schreit Pi fassungslos in den Hörer und lässt mich zusammenzucken.
Ich wische mir die Tränen, mit dem Handrücken, aus dem Gesicht. 》Scheiße! Flo, nicht weinen. Shh, er ist es nicht wert. Baby, keiner, hörst du, keiner ist deine Tränen wert.《 versucht Pi mich zu beruhigen.
Zwar tun seine Worte gut, aber leider nehmen sie mir den Schmerz nicht.
》Soll ich vorbei kommen?《 fragt mein bester Freund mich, als ich ihm keine Antwort mehr gebe. Aber ich kann einfach keine Antwort geben. Weiß nicht, was ich auf seine lieben Worte erwidern soll.
》Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist.《 gebe ich benommen von mir.
Pi seufzt am anderen Ende der Leitung und dann höre ich getümmel im Hintergrund. 》Fuck.《 flucht mein bester Freund, da er vermutlich soeben gegen irgendetwas gelaufen ist.
》Pass auf, ich bin gleich bei dir.《 sagt Pi noch schnell und hängt dann ein.
Ich kneife meine Augen zusammen. Weiß beim besten Willen nicht, ob es so schlau ist das Pi jetzt kommt.
Lalala😂🙈 Was sagt ihr zum Kapitel? Vorallem zu der Handlung des Vaters?😝
//Steffi
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