⛓️Dressed in Obedience⛓️
Ich schloss die Augen.
Nicht, weil ich müde war. Nicht, weil ich schlafen konnte. Sondern weil ich wollte, dass das alles verschwand.
Wenn ich sie nur lange genug zudrückte, wenn ich mich tief genug in die Dunkelheit flüchtete – vielleicht würde ich dann aufwachen. In meinem Bett, in meinem Zimmer. Vielleicht wäre das hier nur ein grausamer, verzerrter Albtraum.
Doch die Kälte der Matratze unter mir war zu real.
Die Stille in diesem Raum war zu real.
Die Angst, die mir die Brust zusammenschnürte, war zu real.
Ich zog meine Beine an mich, so gut es mit der Fessel um mein Handgelenk ging, und vergrub mein Gesicht in meinen Armen. Ich wollte nach Hause. Ich wollte irgendwohin, nur nicht hier sein.
Ich weiß nicht, wie lange ich so dalag.
Irgendwann hörte ich Schritte.
Ich erstarrte, mein Magen zog sich krampfhaft zusammen. Das Schloss klickte, die Tür öffnete sich, und mit ihr strömte ein kalter Hauch ins Zimmer.
Ich wagte es nicht, mich zu bewegen.
Er trat näher. In seinen Händen hielt er etwas – ein Bündel Stoff, sorglos über seinen Arm gelegt. Ich konnte nicht erkennen, was es war, aber allein der Anblick ließ mir das Blut in den Adern gefrieren.
Er kam langsam näher, legte das Bündel auf die Matratze neben mir ab.
„Bitte…“ Meine Stimme war rau, gebrochen von all den Worten, die ich ihm schon entgegengeschleudert hatte. „Bitte, lass mich gehen…“
Sein Blick verdüsterte sich. Dann hob er eine Hand – nicht drohend, nicht zum Schlagen. Nur eine leise, unmissverständliche Geste.
„Still.“
Das eine Wort ließ mich erschaudern.
Ich presste die Lippen aufeinander, meine Hände krampften sich in den Stoff meiner Kleidung. Mein Atem ging unruhig, aber ich wusste, dass weitere Bitten nichts ändern würden.
Stattdessen klammerte ich mich an den einzigen Fetzen Kontrolle, den ich noch hatte.
„Wie heißt du?“ Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
Er zog eine Braue hoch.
„Du hältst mich hier fest, schlägst mich, fesselst mich – aber meinen Entführer nicht einmal beim Namen nennen zu können, wäre unhöflich?“
Ein kurzes, trockenes Lachen. Dann ein Nicken.
„Minho.“
Der Name fühlte sich fremd an auf meiner Zunge. Ich ließ ihn in meinem Kopf nachklingen, suchte nach einer Bedeutung darin. Doch es war nur ein Name. Keine Erklärung. Kein Ausweg.
„Bitte…“ Meine Stimme war heiser. „Bitte, Minho…“
Er reagierte nicht.
Stattdessen legte er das Bündel neben mich auf die Matratze und musterte mich mit seinem gewohnt ruhigen Blick.
„Sei jetzt ruhig.“
Ich biss mir auf die Lippe.
Mein Körper bebte vor Anspannung, aber ich sagte nichts mehr.
„Hast du geschlafen?“ Seine Stimme war ruhig, fast beiläufig.
Ich schüttelte den Kopf.
Minho nickte leicht, als hätte er nichts anderes erwartet. Dann nahm er den Stoff und entfaltete ihn.
Mein Atem stockte.
Schwarz. Rüschen. Spitze.
Es war ein Kleid.
Ein Maid-Outfit.
Mein Kopf fuhr ruckartig hoch, Panik schoss durch meine Brust. „Was…?“
„Zieh es an.“
Ich riss an der Fessel, mein Körper reagierte schneller als mein Verstand. „Nein. Nein, das kannst du nicht—“
„Ich kann alles.“
Sein Tonfall ließ keinen Widerspruch zu.
Er trat näher, und meine Atmung wurde flach. Ich versuchte, mich von ihm wegzudrücken, aber es gab keinen Platz zum Fliehen. Mein Herz hämmerte, mein ganzer Körper schrie nach Widerstand – doch als er nach meinem Shirt griff, wurde mir klar, dass ich nichts dagegen tun konnte.
Minho war stärker. Viel stärker.
„Bitte nicht…“ Mein Flüstern war kaum mehr als ein Hauch.
Er ignorierte es.
Minho machte die Fesseln los.
Mit erschreckender Ruhe zog er mir mein Shirt über den Kopf. Ich wehrte mich, versuchte, mich loszureißen, doch sein Griff war fest, unnachgiebig. Mein Körper gehorchte mir nicht mehr richtig, vor Angst oder Wut oder reiner Hilflosigkeit.
Bald war ich nur noch mit meiner Unterwäsche bekleidet, schämte mich, dass ich so vor ihm lag.
Er betrachtete meinen Körper, berührte mich leicht. Die Angst fraß sich durch meine Adern wie Gift.
Dann kam das Kleid.
Der Stoff war kühl gegen meine Haut, die Spitze kratzte leicht. Ich zitterte, mein Hals fühlte sich wie zugeschnürt an, als Minho die Schnüre auf meinem Rücken fester zog.
Es war demütigend.
Seine Hände glitten über meinen Körper, ordneten den Stoff, als wäre ich nichts weiter als eine Puppe in seinen Händen. Ich ballte die Hände zu Fäusten, mein ganzer Körper bebte vor unterdrücktem Zorn.
Als er fertig war, trat er zurück.
Er betrachtete mich mit einem unergründlichen Blick, ließ seine Augen langsam über mich wandern.
Dann schmunzelte er.
„Steht dir gut.“
Etwas in mir zerbrach.
Ich spürte, wie meine Fingernägel sich in meine Handflächen gruben, bis es wehtat. Meine Kehle brannte, meine Augen waren heiß, aber ich weigerte mich zu weinen.
Ich wollte ihn anschreien. Ich wollte ihn schlagen. Ich wollte irgendetwas tun, um mich aus dieser gottverlassenen Hölle zu befreien.
Doch ich konnte nichts tun.
Nichts außer das tragen, was er mir gab. Nichts außer gehorchen.
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