wir sind hier
»Ich bin merkwürdig – würdig sich zu merken.«
- Jay Meraude
Autor: @_Jay_M_
Genre: Historische und Aktuelle Literatur + Romantik
Klappentext:
Schnieke und vornehm auf der einen - hip und inmitten der Szene auf der anderen Seite.
Zwischen alldem findet sich Elja wieder, die das in Einklang zu bringen versucht.
Der Geschichte ihrer Oma auf der Spur begegnen Elja ebenso Fragmente ihrer eigenen Vergangenheit.
Wir sind hier ...
Inspiration-Schreiben:
Diese Geschichte ist zwar für den Open Novella Contest 2023 entstanden, aber offenbar hat sie nur auf einen Startschuss gewartet. Denn als ich die Prompts gesehen habe – vor allem diesen einen –, kam mir fast der gesamte Plot unittelbar ins Innere hinein geströmt. Innerhalb weniger Sekunden formte sich der Handlungstrang in meinem Kopf. Es war, als wäre dieser schon lange – auch wenn ich es nicht bewusst gewusst hatte – da gewesen und dass diese Geschichte erzählt werden möchte.
Ich fing an zu schreiben und war mir dennoch zunächst nicht sicher, ob ich mich wirklich anmelden sollte. Denn wer mich und meine Geschichten kennt, weiß, dass ich mich gerne ausprobiere und daher meine Geschichten gerne von der sogenannten „Norm" abweichen.
Doch genau das mag ich an mir und meinen Geschichten. Passend zu mir den von mir ausgedachten Spruch zur Einleitung. Es ist nicht immer alles so, wie es scheint und/oder alles hat verschiedene Betrachtungsweisen beziehungsweise kann es von allen unterschiedlich betrachtet werden. Für mich gibt es kein „normal". Genauso empfinde ich „merkwürdig" als ein wundervolles Wort und nicht etwa als negativ.
Ich bin froh, dass ich auf „Veröffentlichen" geklickt sowie die Geschichte eingereicht habe. Denn dadurch konnte ich diese immense Bestärkung meiner Lesenden erhalten und dazu eins meiner Herzensthemen „verkünden".
»Wenn du immer versuchst normal zu sein, wirst du niemals erfahren wie besonders du sein kannst.« [Maya Angelou]
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In all meinen Geschichten steckt etwas von mir persönlich, seien es Charakterzüge oder erlebte Erfahrungen. Und in all meinen Geschichten ist es mir wichtig, soziale sowie gesellschaftliche Thematiken aufzugreifen; welchen ich einen Raum geben möchte; welche ich in eine Geschichte eingebettet mit Botschaften vermitteln möchte. Meist kenne ich mich bereits mit den Inhalten aus, scheue aber auch keine weitreichende Recherche, um meine Geschichten so authentisch wie möglich schildern zu können. Ich finde es auch wichtig, bei mir zu bleiben; mir treu zu bleiben; bei meinen Themen zu bleiben. Ich schreibe in erster Linie für mich und es freut mich natürlich, wenn ich andere damit berühren; erreichen darf/kann.
»Stell dir vor, du bist eine Farbe. Du wirst nicht jedem gefallen, aber es wird immer jemanden geben, dessen Lieblingsfarbe du bist« [Autor unbekannt]
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Ich glaube, viele kennen die wilden 68er und das, was daraus entstanden ist. Aber wissen wir alle wirklich alles?
Gab es nicht mehr als eine Studierendenbewegung?!
»wir sind hier« ist nicht nur eine Geschichte. Damit meine ich nicht nur, dass ein wichtiges historisches Thema – die Frauenbewegung – aufgegriffen wird, sondern auch, dass ich zwei Geschichten erzähle. Die von Elja und die von Patrizia, Eljas Oma.
In »wir sind hier« begeben wir uns auf die Pfade beider Frauen und verfolgen sowohl die Vergangenheit mit Patrizia in einer historisch wichtigen Zeit als auch die Gegenwart mit Elja, die gerade ihre Oma verloren hat. Doch nicht nur das belastet Elja. In ihr werden tiefbegrabene Erinnerungen wachgerüttelt.
›Wir sind hier‹ sind mehr als leere Worte, in ihnen kann enorm viel Kraft stecken, mit denen sich Frauen gegenseitig empowern!
Unglaublich, aber wahr ... könnte einer der Gedanken beim Lesen sein. Meine Geschichte ist in einem Mix aus Historischer und Aktueller Literatur sowie Drama und Romantik zu verordnen – mit wahren Inhalten.
»Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen.« [Konfuzius]
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Textausschnitte:
Gerne teile ich mit euch zwei kurze Ausschnitte. Der erste ist aus Patrizias Sicht, der zweite aus Eljas Sicht.
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[Patrizia]
»Wir müssen für uns kämpfen, damit wir gehört und gesehen werden. Und auch andere Mädchen und Frauen aufklären.« Val mustert mich schon wieder. »Oder willst du niemals frei leben können wie zum Beispiel eben Männer? Willst du dich ständig rechtfertigen müssen? Oder Rücksicht auf alles und jeden nehmen? Dich nicht in allerlei Hinsicht frei bewegen können?«
»Doch, möchte ich. Deswegen bin ich hierher gezogen.«
»Das ist der Anfang.«
Sie schlingt von der Seite einen Arm um mich und begrüßt mich in diesem Weiberrat. Oh okay. Ist das die Antwort auf meine Eingangsfrage, als ich hier ankam?
Ich fühle mich auf einmal zu etwas zugehörig. Was noch viel wichtiger ist, ich fühle mich, als wäre ich am richtigen Platz. Auch wenn ich all das vorher nicht wusste, hat sie genau die Aspekte angesprochen, die auch in meinem Kopf umherschwirren.
Wir sind hier, wir sind laut,
weil man uns die Zukunft klaut.
Die Worte gehen mir erneut durch den Kopf. Sie formen sich immer wieder und ergeben einen ganz anderen Sinn für mich. Jetzt.
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[Elja]
Ich fühle mich wie in einem Sog, der mich immer tiefer mit sich zieht. Er ist so widerspenstig wie Triebsand, der einen in seinen Klauen gefangen hält.
Du hast verloren, sobald du anfängst, dagegen anzukämpfen. Doch dein Instinkt zwingt dich dazu. Du fürchtest dich, daher strampelst du wild umher.
Diese Schreie. In meinem Kopf. Sie sind markerschütternd. Sie sollen aufhören. Doch egal, was ich tue, sie werden lauter, jagen mir einen Schauer nach dem nächsten den Körper rauf und runter. Ich muss durchhalten. Das weiß ich. Doch es ist kaum aushaltbar. Wann kommt wieder diese Stille? Bitte! Lass es vorbeigehen! Bitte ...
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Sowohl Elja als auch Patrizia sind mir ans Herz gewachsen. Aber nicht nur die beiden. Ebenso mag ich Val und Soph – Patrizias Weggefährtinnen – oder auch Anton mega gerne, genauso auch Lenara, Eljas Partnerin. Sie alle haben ihre eigenen liebenswürdigen oder manchmal auch zum lieben nervigen Eigenschaften. Ich freue mich, wenn es euch ebenso gehen wird und ich jemanden Neues anlocken darf.
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Meine Uroma war eine sehr starke Persönlichkeit, der ich enorm dankbar bin. Ich hatte entgegen vieler anderer das Glück sie – meine Uroma – kennenzulernen. Sie starb, als ich 18 Jahre alt war. Allein dadurch, dass ich meine Uroma 18 Jahre lang zu meinem Leben zählen durfte, macht mich unfassbar dankbar und glücklich. Sie lehrte mich, dass auch Frauen alles schaffen können! Sie ist ein Vorbild – zumindest für mich! Für ihre Zeit war sie vielen voraus. Auch heute noch! Danke an meine Uroma.
Ich als Frau bin jedoch allen Frauen* dankbar, die die vielen Kämpfe ausgefochten haben und es noch immer tun und uns dadurch so vieles bereits ermöglicht haben und ermöglichen. Und da noch nicht alles ausgefochten ist, sage ich: „Ich bin hier."
Und gleichzeitig hoffe ich, dass sich weitere anschließen und wir sagen können: „Wir sind hier!"
»Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut.« [Demonstrationsausruf der Frauenbewegung]
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WIR SIND HIER!
Ihr glaubt gar nicht, wie ich mit den beiden Protagonisten mitgefiebert habe, als ich es gelesen habe. Die liebe Jay schafft hier ein so starkes Werk, dass mir so unfassbar positiv in Erinnerung geblieben und in meine Liste meiner Lieblinge gewandert ist. Eine solch berührende Story, mit einer megahammer Message, die ihr unbedingt lesen müsst. Es spiegelt so viel wider und ich kann gar nicht beschreiben, wie toll es ist.
In wir sind hier treffen zwei Welten aufeinander. Zwei Zeitebenen. Und das macht die liebe Jay so wundervoll und genial, dass ich gar nicht anders konnte, als fieberhaft auf das nächste Kapitel zu warten. Ich will euch gar nicht so viel verraten, AUSSER: LEST ES! Es ist ein MUSS hier auf Watty und ich kann euch sagen, ihr werdet nicht enttäuscht sein.
An dieser Stelle: DANKE mein kleiner Zuckerwürfel, dass du mit uns diese wundervolle Story teilst.
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