Kapitel 9: Och nö. Ich hasse es wenn jemand stirbt. Ach nein warte, es lebt!
Lizza und ich öffneten die Türen. Drinnen war es dunkel, nur ein großes Fenster am Ende des Raums spendete etwas Licht. davor stand eine große Statue von Discordia, die einen Schatten
warf und somit auch etwas Licht blockierte. Der Tempel war auch von innen dunkel dekoriert, die Wände waren aus schwarzem Marmor und auf dem Boden waren dunkelrote Flecken. Vor der Statue von Discordia, dessen Gesicht ich nicht erkennen konnte, lag eine Figur auf dem Boden. Ich sah ihr Gesicht nicht, doch ich war mir ziemlich sicher dass es Tess war.
"Tess!" rief auch Lizza, bevor sie zu ihr hinrannte. Ich hielt sie zurück, ich sah nämlich einen Dunklen Schatten der über ihr schwebte. Schwarze rauchähnliche Fäden verbanden die zwei Gestalten. Als wir noch länger dort warteten, wurde der Schatten immer fester und auch immer undurchsichtiger. Man konnte langsam die Form einer großen Frau erkennen... Sie hatte ihren Rücken zu uns gedreht. Die Frau hatte lange, dunkle Locken und eine gebräunte Hautfarbe, und sie trug ein langes schwarzes Kleid. Der Schatten drehte sich langsam um. Ich schreckte zurück, ebenso wie Lizza. Das Gesicht der Frau war unheimlich. Es war rund, aber ihre weißen Augen stachen stark hervor. Die Frau hatte auch überall große Narben auf ihrem Gesicht. Sie lächelte, und zeigte uns ihre strahlend weißen Zähne.
"Ihr sucht meine Tochter? Da kommt ihr gerade falsch," sie stupste Tess mit ihrem, schon ziemlich fest aussehendem, Fuß an. Diese bewegte sich etwas, aber blieb still. Merkur's Tochter und ich waren sprachlos. Was sollten wir auch gegen eine Göttin machen? Discordia lächelte uns gemein an.
"Warum... warum machen sie sowas?" fragte ich schließlich zaghaft. Ich riskierte gerade mein Leben, aber ich wollte wissen wieso Discordia so etwas machen wollte. Sie lachte auf, und kam auf uns zu. Bei jedem Schritt wurde ihre Gestalt kleiner, jedoch war sie immer noch riesig als sie bei uns war. Sie beugte sich zu mir runter.
"Ich. Bin Discordia, liebes. Ich dachte du hättest deine Götter gelernt," lächelte sie. Ich zitterte und rückte etwas zurück. Sie beugte sich noch weiter vor.
"G-göttin d-d-der Zwietracht und des Str... Streites..." stotterte ich. Sie nickte zufrieden und schaute zu Tess.
"Ich will STREIT! KRIEG! MACHT! UND AUFMERKSAMKEIT!" schrie sie frustriert und atmete schwer. Ein Windstoß ging durch ihre gelockte Mähne. Discordia's weiße Augen glühten. Lizza ging noch etwas weiter zurück und zog mich an meinem Ärmel nach hinten, doch ich blieb. Discordia beruhigte sich wieder, doch ihre Stimme donnerte trotzdem durch den kleinen Tempel.
"ICH BIN EINE DER WICHTIGSTEN GÖTTINNEN IN DER RÖMISCHEN GESCHICHTE! ICH BIN DER GRUND, WESHALB DER TROJANISCHE KRIEG AUSBRACH UND AENEAS AUS TROJA GEFLOHEN IST! Doch haben die Römer mich je verehrt?" donnerte sie. Ich zuckte nochmal zusammen. Lizza atmete tief durch und trat plötzlich nach vorne.
"Hey, Frau, Mrs, Lady Discordia, was auch immer, klar haben wir es verstanden dass sie sauer sind, aber würden sie bitte Tess in Ruhe lassen?" rief sie und hob ihre Augenbrauen. Discordia wurde auf der Stelle still und schaute Lizza nachdenklich an.
"Nachfahrin des Merkur? Du gefällst mir, kleine. Ich mag deine Frechheit," meinte die Göttin nur, bevor sie etwas hinzufügte, "Ich brauche Tess, weil sie meine Kraft in ihrem Blut hat. Durch sie kann ich auf der Erde sein. Ich existiere hier unten durch ihre Lebenskraft." Ich war schockiert. Hieß das, dass Discordia gerade Tess' Lebenskraft nahm?
"Und was wollen sie genau machen?" fragte Lizza. Ich hatte das Gefühl, dass ihre Angst verschwunden war. Anders als meine. Discordia lächelte wieder und schaute über uns durch die geöffneten Tore auf Neu-Rom und Camp Jupiter.
"Ich will euch Römer spalten, damit ihr genau das gleiche erlebt wie die Griechen. Nachdem sie Troja verloren haben, ging es mit ihnen nur noch bergab. Mal sehen wie es diesmal wird," erklärte sie. Ich schauderte. Die Geschichte war zwar nicht so spektakulär wie das erste Mal, doch Discordia tat es aus demselben Grund. Rache. Sie wollte sich an uns Römer rächen, genauso wie sie sich an Minerva, Venus und Juno gerächt hatte. Also an ihre griechischen Personen. Plötzlich bewegte Tess sich leicht und stöhnte. Discordia wuchs wieder, und ihre Form wurde fester und fester. Nun wich Pizza doch etwas zurück. Ich wurde langsam wütend, als ich die Kampfgeräusche und das Rauschen des Feuers von Neu-Rom hinter mir hörte. Vielleicht wollte Discordia sich rächen, jedoch war es kein Grund Neu-Rom, mein zweites Zuhause, zu zerstören. Ich ballte meine Fäuste, und plötzlich schossen Efeuranken aus dem Tempelboden, die sich dann um Discordia's Beine wickelten. Durch die Pflanzen spürte ich, dass sie zwar körperlich ziemlich fest war, aber ihre Göttliche Gestalt noch nicht mal zur Hälfte richtig präsent war. Discordia war noch ziemlich schwach. Sie wehrte sich gegen die Pflanzen, aber aus irgendeinem Grund konnte die Göttin sie nicht entfernen. Irgendwann gab Discordia es auf und schaute rüber zu Tess. Als ich mich wieder an ihre Absichten erinnerte, wurde ich wieder sauer und noch mehr Ranken sprossen aus dem Boden. Inzwischen waren ihre Beine ganz gefesselt, und der Efeu um ihre Unterarme zog sie immer weiter zu Boden. Pizza schaute mich fasziniert an, doch ich achtete nicht auf sie. Discordia schrie auf, da sich die Pflanzen immer mehr in ihre Haut schnitten. Ich hatte das Gefühl, dass sie sie teilweise sogar brannte. Sie verstummte und starrte mich mit ihren klaren, weißen Augen an.
"Das... das ist fremde Magie. Das ist nicht Römisch. Das ist... es sind wie die sieben Bänder der Hathor. Es ist... Es ist Ägyptisch."
Dann verschwand sie einfach so. Ich atmete schwer. Lizza näherte sich und starrte mich an, bevor sie sich Tess zuwendete.
"Ist sie..." fragte ich zögernd. Pizza hielt ihre Handfläche über Tess' geöffneten Mund. Ihre Augen weiteten sich, und sie schüttelte panisch den Kopf.
"Nein- sie... Warte kurz," meinte sie und fühlte ihren Puls, "Sie... ES LEBT!"
Ich seufzte vor Erleichterung auf, und mir wurde plötzlich schwindelig. Alles wurde schwarz.
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