Ein Mörder unter zwei Freunden (☆)
'A-aber warum?' stammelte Max und versuchte verzweifelt zu verarbeiten, was da gerade geschehen war. 'Tjaaa. Lange Geschichte... Vielleicht sollte ich von vorne anfangen.' kam die prompte Antwort von Felix. Glücklicherweise entfernte er beim Nachdenken gedankenverloren das Messer von Max' Kehle, sodass dieser endlich wieder normal atmen konnte, ohne in Lebensgefahr zu schweben. Wobei, wenn man an das Szenario von eben dachte, war diese Aussage wahrscheinlich auch nicht korrekt. Bevor er weiter darüber nachdenken konnte, sprach Felix weiter und erzählte ihm, dass er an seinem siebten Geburtstag eine Buchreihe geschenkt bekommen habe. Aber nicht irgendeine, sondern die, die in der Familie schon seit Generationen weitergegeben wurde. Er habe sich am Anfang nichts dabei gedacht und sich einfach über die coole Fantasygeschichte in der es um Elfen und Drachen ging gefreut, aber irgendwann deutlich später hätte sein Vater ihn beiseite genommen und ihn darüber aufgeklärt, dass es sich bei der Reihe um eine Prophezeiung handeln würde. Seine Vorfahren kämen aus Drageria und wären gezwungen gewesen zu fliehen, aufgrund eines uralten Krieges, der wieder ausgebrochen war. Seine Familie und die Elfen hätten wohl schon immer so ihre Probleme miteinander gehabt, da Felix' Familie der Meinung war, Anspruch auf den Thron zu haben, welche die Elfen aber natürlich nicht teilten. Also brachten sie kurz vor der Flucht mithilfe eines ausgeklügelten Plans den Großteil der Königsfamilie um. Fasziniert starrte Max Felix an. Sie waren schon so lange beste Freunde, wie konnte das hier passieren? Felix öffnete wieder den Mund, scheinbar war er noch nicht fertig. 'Tja, aber sie haben eben nicht alle erwischt. Und da komme ich ins Spiel. Seit Jahren versucht meine Familie, einen Weg zurück in dieses Land zu finden, um ihr Werk zu vollenden und ihren rechtmäßigen Platz einzunehmen. Und es sieht ganz danach aus, als wäre mir das endlich gelungen.' Zufrieden grinste er. Während des Sprechens hatte er das Messer komplett runtergenommen, um seine Erzählung mit dramatischen Handbewegungen auszuschmücken. Mehrere Male war er dabei gefährlich nahe an Max' Körper gekommen, doch durch ein paar geschickte Ausweichmanöver schaffte er es, nicht verletzt oder gar aufgeschlitzt zu werden. Hätte er nur ein paar Zentimeter weiter rechts gestanden, wäre das wahrscheinlich passiert. Während in Max' Kopf noch tausend Gedanken über das Erzählte herumflogen und sich nicht ordnen lassen wollten, betraten hinter ihnen fünf Elfen den Raum. Felix hatte sie noch nicht entdeckt, da er mit dem Rücken zu ihnen stand. Max hatte sie auch nur entdeckt, weil er niesen musste und sich deswegen höflicher Weise weggedreht hatte, um der Elfenkönigin nicht seine Viren entgegenzuschleudern. In seinem Kopf flogen die Gedanken immer noch ohne Ende herum. Sollte er zu Felix halten? Sein Leben damit aufs Spiel setzten? Er hatte eine Königsfamilie getötet, nur wegen seinen Vorfahren. Doch auf der anderen Seite könnte er es nicht ertragen, Felix zu verlieren, sie waren seit sie klein waren befreundet und sie hatten alle möglichen Lebenslagen zusammen durchgestanden. Felix war für ihn da gewesen, als seine Eltern sich getrennt hatten und ihn jedesmal aufgeheitert, wenn es ihm wegen was auch immer beschissen ging. Konnte er das alle aufgeben und ihn verraten? Felix hatte ihn auch bedroht, er wollte ihn genauso umbringen wie er es bereits mit der Königsfamilie getan hatte. Bevor Max sich entscheiden konnte, ob er Felix zur Flucht verhelfen oder ob er lieber sich selbst retten sollte, wurde ihm die Entscheidung auch schon abgenommen. Er hörte ein leises Zischen neben seinem Ohr und als er seinen Kopf drehte, sah er Felix der sich auf dem Boden zusammengerollt hatte und eine Hand auf seine Seite presste. Ein paar Zentimeter neben den verkrampften Händen von Felix bohrte sich ein Pfeil in seinen Körper. Unter seinen Hände quoll Blut hervor und färbte seine legere Kleidung rot. Max drehte sich zur Seite und musste sich übergeben, er konnte kein Blut sehen. Max schaute sich um und versuchte zu lokalisieren, wo der Pfeil herkam. Es musste ein geübter Schütze gewesen sein, denn die Balkone rund um den Königssaal von wo man herunter schauen konnte, waren sehr hoch und die Säulen im Saal machten es noch schwerer jemanden von dort oben zu treffen. Das Einzige was Max sah, war der Schatten eines dunkelgrünen Umhang der sich mit schnellen Schritten vom Rand des Balkons entfernte. Es machte niemand Anstalten Felix zu helfen, alle im Raum waren entweder geschockt von der raschen Wendung oder wusste schon, dass es geschehen würde. Die 5- nein, jetzt waren es 6 Elfen, hatten sich um die Königin versammelt und sicherten sie in alle Richtungen ab, eine von ihnen hatte einen Bogen und einen grünen Mantel. Max war nicht dumm, er konnte locker eins und eins zusammen zählen und wusste, dass sie es gewesen sein musste, welche Felix erschossen hatte. Ein Blick nach unten zeigte, dass Felix gerade langsam aber sicher verblutete. Max konnte ihm nicht helfen und, was ihn selbst auch erstaunte wollte selbiges auch gar nicht. Er wollte Felix nicht helfen. Ganz sicher würde er sich nicht selbst in Gefahr bringen, indem er sich auf die Seite eines Mörders stellte. Felix wurde aus dem Saal getragen und in eine Decke gehüllt, obwohl er ein Mörder war nahmen die Elfen die Bestattungsregeln sehr ernst, so das Max sich sicher war, dass diese ihn richtig begraben würden. Nachdem die meisten Elfen die sich noch im Raum befanden, gegangen waren und nur noch die Königin, ihre Leibwache, bestehend aus den 6 Elfen, und er übrig blieben, wandte sich die Schützin an ihn und fragte 'So. Und was hast du jetzt mit all dem zu tun, Menschling?'
Wörter: 916
Abgegeben: 12.11.23 um 13:45 Uhr
(In Kooperation with a wonderful person (KitKat) cause ich die letzten Tage krank war und die Geschichte deswegen nicht fertig schreiben konnte, thankss)
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