7.
"Ich habe einen Film mitgebracht, den Aviv und ich früher immer geschaut habe, als wir klein waren. Wollen wir uns den anschauen?"
"Jaaaa!!!"
"Welcher Film ist es?", frage ich. Bei Aviv und Akina weiß man nie, ob der Film nicht einen gewissen Gruselfaktor besitzt. Oder zu brutal für die armen Kinder ist.
"Kevin allein zu Haus.", antwortet Aviv für seine Schwester.
"Was? Nein, niemals, nie. Die Kinder sollen doch keinen Mist bauen! Das werden sie nach diesem Film sicherlich!", entscheide ich.
"Du klingst wie eine Mutter - langweilig!", neckt mich meine angeblich beste Freundin.
Ich habe meine Gründe, wieso ich diesen Film nicht sehen möchte. Einmal wegen den Kindern, zweimal wegen mir selbst.
Bei diesem Film hat mich Aviv geküsst. Wir konnten uns gar nicht auf den Film konzentrieren, so sehr waren wir aufeinander fixiert.
Wissend, dass ich über ihn denke, grinst Aviv mich an.
Ich muss meine Gefühle vor ihm verbergen.
"Eliana, über was denkst du nach?"
Ich schaue in seine Augen, die meinen Blick suchen. "Was willst du von mir? Ich bitte dich, mich in Ruhe zu lassen."
"Willst du das wirklich? Ich gehe erst, wenn ich sehe, dass du nicht lügst. Ich sehe es in deinen Augen, dass du mich anlügst. Du willst mich nicht loswerden."
Ich weiß und das ist ja das doofe! Und dass er das bemerkt macht die ganze Sache noch beschissener als sie sowieso schon ist.
"Bitte gib mir eine Chance, Eliana."
Eliana... Wie ich es doch liebe, wenn er mich so nennt. Quatsch, verabscheuen tue ich diesen Namen.
Ich war für ihn die Sonne, hat er gesagt. Wenn ich lache, strahlt die Welt. Daher gab Aviv mir den Namen Eliana, der so viel wie Sonnenschein oder Tochter der Sonne bedeutet.
Ich habe es geliebt, wenn er mich so nannte. Die Betonung hier bei liegt auf hatte.
Meine Eltern haben sich im Gegensatz zu Avivs Mutter nicht viel Mühe mit unseren Namen gegeben. Emma und Emilia. Ich hätte ja auch Maria heißen können oder sonst was. Aber nein. Meine Eltern entschieden wie immer alles.
Mathilda hätte ich einen schönen Namen gefunden. Oder Eliana. Nein, definitiv nein. Nicht Eliana. Nicht der Name, wie Aviv mich nennt.
"Das was ich gesagt habe meinte ich alles ernst, Eliana. Ich habe das alles für dich gemacht. Für uns. Hätte ich von der Schwangerschaft gewusst, wäre ich zurück gekommen und hätte als ein Kumpel auf dich aufgepasst."
Seine flehenden Augen... Ich muss ihm widerstehen... Das klappt schon. Irgendwie.
"Ich... Ich weiß nicht was ich noch sagen soll. Ich habe dich die gesamte Zeit über vermisst. Ich dachte an unsere gemeinsame Zeit zurück. Und überlegte, was ich dir sagen könnte, wenn ich wieder da bin. Ich habe immer gehofft, dass du dich nie in diesen behinderten Trottel verlieben würdest. Wenn du wüsstest, was ich durch gemacht habe... Wenn du mir jetzt eine Abfuhr verpasst, kann ich damit leben. Doch lass dir eins gesagt sein, egal wie viele Abfuhren ich ein kassieren werde, ich werde nie aufhören um dich zu kämpfen." Aviv hebt mein Kinn an, damit ich ihm in seine leuchtend grünen Augen sehen kann. "Ich hätte dieses Kind so gerne mit dir groß gezogen und ich hätte liebend gerne mit dir geheiratet, eine Familie gegründet. Eliana, verdammt ich sehe die Leidenschaft in deinen blauen Augen. Ich sehe, dass du noch Gefühle für mich hast. Bitte sag etwas. Ich will hier nicht die ganze Zeit doof herumstehen und einen auf Romantiker machen. Sicherlich bin ich jetzt schon viel zu kitschig..."
Mein Atem stockt. Er sagt die Wahrheit.
"Ich liebe dich noch immer, Aviv.", flüstere ich, da mir meine Stimme versagt.
Mein gebrochenes Herz hat er gerade wieder zusammen geflickt. Ist es wirklich die beste Entscheidung?
Ja, sagt mein Herz und sogar der Bauch und der Kopf ebenfalls stimmen zu.
Er wusste nie von der Schwangerschaft, weil ich es ihm nicht gesagt habe und hätte er davon gewusst, wäre er für mich da gewesen.
Meinen Mut vor meinen Eltern werde ich ihm nie beweisen können, da sie nicht mehr leben.
Aber...
"Bring mich zum Friedhof!", verlange ich.
Aviv schaut mich enttäuscht an.
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