Prologue
Prologue:
sie hatte es nicht kommen sehen
„Nein, wir haben sie nicht erreicht", sagte sie. „Ihr?"
„Nein, nicht seit dem Telefonat vor drei Wochen", erklärte Esme ihr am Telefon. „Glaubt ihr, da geht was vor?"
Lara seufzte, strich sich das Haar aus dem Gesicht. „Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht mehr, was Ginny da überhaupt treibt."
„Passt auf euch auch auf, falls ihr vorhabt, zu ihr zu gehen."
Ihre Mundwinkel zuckten. „Esme, die Zeiten, in denen ich versuchen würde, Ginny ihren Arsch zu retten, ist schon lange vorbei." Sie schmunzelte. „Habt ihr eigentlich mal vor, sie zu besuchen?" Sie zog ihre Augenbrauen zusammen als sie wartete. „Esme?", fragte sie verwirrt nach beinahe einer Minute. „Hallo?" Sie sah auf ihr Handy, sah, dass sie noch verbunden waren. „Zip, kannst du mal bitte nachgucken, ob was mit der Verbindung-", sie brach ab, runzelte ihre Stirn als sie Zip nicht länger hinter sich am Schreibtisch sitzen sah. „Zip?", rief sie laut durchs Anwesen, sah auf die Arbeit von ihm, die noch dort lag. War er eben schnell auf Toilette gegangen? Hatte sie echt nichts gehört? „Hey, Darren!", rief sie. „Sag Zip, er soll sich mal auf Klo beeilen!" Sie erhielt keine Antwort, zuckte mit ihren Schultern. „Krieg ich heute auch noch vielleicht eine Antwort, Cullen, oder hat dir meine langweilige Frage tatsächlich die Worte verschlagen?", scherzte sie schmunzelnd, ehe es rasselte. Und dann wurde auch schon aufgelegt. „Hä?", sah sie auf ihr Telefon, ehe sie sah, dass ihr das Netz flöten gegangen war. „Oh", machte sie. Sie seufzte, lief zum Fernseher, der noch stumm lief. „Ton auf fünf", gab sie in die Sprachfernbedienung ein, legte diese wieder beiseite und lief zur gegenüberliegenden Kommode, um sich die Papiere zu nehmen. Summend blätterte sie durch die Bilder, die sie vor sich hatte, hörte im Hintergrund dem Fernseher halbwegs zu.
„Keiner weiß, was gerade passiert." Sie runzelte ihre Stirn, hielt in der Bewegung inne. „Überall verschwinden die Menschen. Sie lösen sich-", die Nachrichtensprecherin brach ab, während Lara sich umwandte und ihre Augenbrauen anhob als sie sah, wie die Kamera zu Boden fiel und die Füße der Nachrichtensprecherin zeigte – und ihr Mikro, das die Kamera als sie fiel mitgezogen hatte. „Niemand weiß, was passiert", bückte sich die Nachrichtensprecherin. „Überall lösen sich Menschen im nichts auf."
„Im... nichts?", runzelte sie ihre Stirn. „Ist das ein Blockbuster?" Sie lief wieder zur Sprachfernbedienung, nahm sie in die Hand. „Teletext", sprach sie ins Mikro, ehe dieser eingeschaltet wurde. „Hm", machte sie als sie sah, dass es die Live-Nachrichten aus London waren. „Teletext aus", bat sie, ehe sie zusammenzuckte als sie sah, wie sich die Beine der Nachrichtensprecherin auflösten. Sie zog ihre Brauen zusammen. „Auflösen?" Sie sah zum Schreibtisch, zu Zips Schreibtischstuhl. „Zip!", rief sie laut. „Antworte mir mal bitte!" Es kam keine Antwort. Sie sah nochmal zum Fernseher. „Darren", sprach sie resigniert aus, ehe sie ihre Beine in die Hand nahm und zur Treppe rannte. „Darren!"
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Sie hämmerte gegen die Tür ihres Bruders, drückte die Klinke so heftig nach unten, dass sie ins Zimmer stolperte. „Darren!", rief sie laut, drehte sich im Zimmer um bis ihr schwindelig wurde. „Darren, wo-", sie brach ab, sah schockiert auf ihre Hand als sie sah, wie diese anfing, Risse zu bekommen. Erschrocken fasste sie an ihre Finger, sah wie Staub aufwirbelte. „Nein", schüttelte sie den Kopf, zuckte zusammen als sich die Badezimmertür öffnete und ihr Bruder mit Kopfhörer in den Ohren herauskam, ein Handtuch um die Hüfte geschlungen.
„Hey, was gibt's, Lara?" Sie schluckte als sie sich umdrehte. Er sah stirnrunzelnd auf ihre Hand. „Was machst du da?"
Ihre Sicht verschwamm. „Mich auflösen", gab sie leise von sich, ehe ihr das Blickfeld genommen wurde.
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Hektisch rannte er durch den Wald, kam hechelnd auf der Wiese an und rollte ein paar Meter weit, fing zu heulen an.
Er rannte, bis er fast durch die Glastüren der Veranda krachte. Doch er konnte sich bremsen, hechelte, weil er so heftig aus der Puste war.
Er hatte keine Kraft mehr, sich bei seiner Aufregung zurück zu verwandeln, heulte vor der Veranda laut los und legte kurz den Kopf in den Nacken. Und dann – nach für ihn ewiglangen Sekunden – öffnete jemand die Tür.
Doch seine Hoffnung wurde zugleich zerstört, als derjenige den Kopf schüttelte.
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Datum der Veröffentlichung: 14.12.2019 18:27 Uhr
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