Kapitel 2 - Pudding
Meine Güte, warum ist es hier so kalt? Wo bin ich überhaupt? Meine Erinnerungen sind noch etwas verschwommen, aber ich bin sicher, es hat etwas mit Tiramisu zu tun. Apropos Tiramisu, meine Beine fühlen sich an wie Pudding. Warum eigentlich? Vielleicht weiß ich ja mehr, wenn ich meine Augen aufmache.
Aber das ist so anstrengend! Na schön. Ich bin ja hier nicht um Urlaub. Meines Wissens nach zumindest.
Wow.
Ich habe noch nie so viele Reagenzgläser, Erlenmeyerkolben und Spritzen auf einmal gesehen. Wenn man den Chemievorbereitungsraum in meiner alten Schule außer Acht lässt. Aber zu weiteren Überlegungen komme ich nicht: ein Mann betritt den Raum, gefolgt von einer Frau in einem weißen Kittel. Beide steuern direkt auf mich zu. Ich versuche, mich aufzusetzen, um mich wehren zu können, aber meine Arme werden von irgendetwas zurück gehalten. Fesseln. Supidupi.
"Sie müssen Laureline Montrose sein. Herzlich willkommen in unserem Labor"
Ich strafe den Mann mit Nichtachtung. Eine nette Umschreibeung für 'ich bekomme vor Angst kein Wort heraus'.
"Wie Sie sehen, sind sie gefesselt. Das ist alles nur zu ihrem Besten. Wir möchten nicht, dass Sie sich verletzen"
Ich sage immer noch nichts, sondern mache mich daran, den Mann und seine Begleitung zu mustern. Er trägt einen schwarzen Anzug, ein weißes Hemd und eine graue Krawatte. Klassisch. Seine grauen Haare schimmern im Licht der Neonröhren, seine genauso grauen Augen strahlen kein bisschen.
"Sie möchten sicher wissen, warum Sie hier sind. Wir sind von einer geheimen Organisation, die zum Wohle der Menschheit S.H.I.E.L.D. vernichten will. Bei S.H.I.E.L.D. handelt es sich ebenfalls um eine Geheime Organisation. Zu Beginn hatte S.H.I.E.L.D. ein ehrbahres Ziel. Sie wollten die Menschheit vor allem Bösen beschützen, gaben ihr Bestes, die Bösewichte und Schurken vom Angesicht der Erde zu fegen, bis ein Mann all das zum Schlechteren kehrte: Nick Fury"
Der Kerl - ich nenne ihn mal Maus, weil er so schrecklich grau und langweilig ist - spuckt diesen Namen förmlich aus. Ziemlich melodramatisch. Die Maus fährt fort:
"Fury löste durch seine sturköpfige und beherrschende Art eine Korruption von ungeheurem Ausmaß in den Reihen S.H.I.E.L.D.s aus. Nur wenige Agenten erkannten diese Tatsache und schlossen sich zusammen gegen S.H.I.E.L.D., das in seiner Aufgabe versagt hat. Heute sehen Sie vor sich den ganzen Stolz unserer Rebellengruppe: dieses Labor ist das beste auf der ganzen Welt"
Ich höre ihm mit immer größer werdenden Augen zu. Der Typ hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Ich meine, der verklickert mir hier etwas über Geheimorganisationen und Korruption, von denen weder ich noch irgendein anderer Normalsterblicher wussten. Gerade will die Maus weiterreden, da falle ich ihm ins Wort:
"Entschuldigung, Sir, aber ich glaube ich habe den Teil verpasst, der mit mir zu tun hat"
Etwas verärgert starrt er mich an, will wieder etwas sagen, aber da antwortet auch schon die Frau für ihn:
"Sie, Laureline, sind eine der wenigen Testpersonen, die bei uns in die nähere Auswahl gekommen sind. Wir wollen nämlich eine Superwaffe erschaffen, die der so genannten Avengers Initiative entgegen treten kann. Diese Superwaffe müsste Fähigkeiten besitzen, die die der Avengers kompensieren können. Deshalb haben wir eine Spinne genetisch manipuliert, Captain America's Super-Serum gemischt, ein Gehirnimplantat entwickelt und eine Operation vorbereitet, die die körperlichen Fähigkeiten der Superwaffe verbessern soll"
Ich kann sie nur anstarren. Warum klingt sie so enthusiastisch? Eine Superwaffe? Eine Genmutierte Spinne? Ein Gehirnimplantat? Ich muss echt immer an die Verrückten geraten. Sind sie aus der Klapse ausgebrochen?
"Was habe ich mit dieser Superwaffe zu tun?"
Diesmal antwortet der Mann:
"Sie sind diese Superwaffe"
Dann sehe ich, wie er sich zu der Frau wendet.
"Beginnen wir mit dem Serum"
Die Frau nickt und geht zu einem der Regale. So langsam bekomme ich echt Panik.
"Halt, Stop! Warum ich?!"
"Ihre DNA ist mit den verschiedenen Mitteln kompatibel, die wir Ihnen verabreichen werden"
"M-Moment! Was ist- was ist, wenn ich meine Superwaffe sein will? I-ich will das alles gar nicht!"
Die Maus sieht mich mit einem grußeligen Grinsen an:
"Dann wird Ihre Familie leiden"
Ich schlucke und versuche, die Tränen zurück zu halten. Um mich schlagend reiße ich an meinen Fesseln, fange an zu schreien. Nicht meine Familie, bitte nicht!
Undeutlich nehme ich wahr, wie die Frau zurück kommt, meinen Kopf festhält und mir etwas in den Hals spritzt. Ein Feuer breitet sich in meinem Körper aus, es fühlt sich an, als würden meine Zellen alle einzeln verbrennen. Nur undeutlich bekomme ich mit, wie sich eine Art Kammer um mich herum schließt, dann wird es schrecklich hell. Das Feuer in meinen Adern steigert sich ins Unerträgliche. Dann werde ich erlöst: Der Schmerz lässt mich ohnmächtig werden.
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