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Die Ruhe

"Und wie läuft es mit dem Sandbändigen?"
Fohrs neugieriger Blick durchlöcherte mich förmlich. In Gedanken noch bei dem Training, das mich die letzten Wochen verfolgt hatte, sah ich von meinem angenagten Fladenbrot auf.
"Ganz gut soweit, würde ich sagen. Scheint so, als wäre ich doch kein komplett hoffnungsloser Fall."
"Es gibt noch viel Luft nach oben", ergänzte Tao Ren meine Einschätzung kühl, der gerade mit frischem Trinkwasser im Schlepptau durch die Tür kam.
"Naja, wenigstens kommt ihr mit dem Training voran", merkte Ruolan an, "mit den Versuchen, neue Leute für den Widerstand zu gewinnen, hatten wir leider soweit kein Glück."
Tao Ren ließ den Eimer Wasser unsanft auf den Tisch krachen.
"Das wundert mich kaum, immerhin sind die meisten Leute hier froh, das Imperium los zu sein. Wieso sollten sie sich freiwillig wieder auf ihre Zielscheibe begeben?"
Ruolan runzelte auf seinen Kommentar hin nur die Stirn.
"Dann sag mir, warum willst du dann wieder zurück auf diese 'Zielscheibe', wenn das doch so abwegig sein soll?"
Tao Ren sog geräuschvoll Luft ein: "Das ist etwas anderes."
"Ach, ist es das?", Ruolan stützte ihre Handflächen auf den Tisch, "Sind hier nicht viele Neuzugänge hergekommen, weil sie die Ungerechtigkeit des Imperiums am eigenen Leib erfahren mussten? Sie brauchen nur einen Schubs in die richtige Richtung und-. Vielleicht kann Yazhen ja ein gutes Wort für uns einlegen?"
"Gegen das Imperium zu kämpfen ist keine Entscheidung, die man leichtfertig treffen sollte. Wenn jemand wirklich bereit dafür ist, sollte es keinen 'Schubs' brauchen, um sie dazu zu motivieren", erklärte Tao Ren, die Arme ineinander verschränkt. Und obwohl seine Stimme geduldig und neutral gehalten war, konnte man eine gewisse Strenge in seinem Ton vernehmen.
"Schon gut, Ren, wir haben nur versucht ihnen unsere Sache näherzubringen. Hier wird niemand zu irgendetwas überredet", sprang Chyou aufheiternd für ihre Schwester ein.
"Bitte, nenn mich nicht 'Ren'", er verzog bei dem Spitznamen leicht das Gesicht.
"Aber Yazhen nennt dich doch immer so?", erwiderte Chyou verwirrt.
"Was glaubst du, wie oft ich ihn schon gebeten habe, mich nicht so zu nennen?", er schnaubte und schüttelte schließlich den Kopf, "Nicht, dass er auf mich hören würde."
"Na gut, dann eben keine Spitznamen. Aber du musst mal lernen etwas lockerer werden."
Tao Ren musterte sie mit kritischem Blick bevor er erwiderte: "Locker zu sein bringt einen nur so lange weiter, bis man irgendwann den Moment verpasst ernst zu sein und es letzten Endes bereut."
Chyou brauchte einen Moment um das Gesagte zu übersetzten, doch winkte letzten Endes ab: "Keine Sorge, Ruolan ist ernst genug für beide von uns. Und ich bin die Lockere von uns beiden. Das ist Arbeitsteilung."
Ruolan runzelte die Stirn: "Habe ich da auch noch was mitzureden?"
"Nö", das schelmische Grinsen auf Chyous Gesicht unterstrich die knappe Antwort.
Tao Ren verschränkte nur die Arme und wandte sich an mich, ohne die Zwillinge aus den Augen zu lassen.
"Ihr seid schon eine seltsame Truppe."
"Das macht das Reisen erst interessant", stimmte ich ihm schmunzelnd zu. Ja, die Gruppe war sehr wild zusammengewürfelt, aber es war diese Konstellation, die einem immer mal wieder ein Lächeln auf das Gesicht zaubern konnte. Auch wenn die Situationen, in die wir uns begaben, es nicht immer einfach machten.
"Schon wieder?", lachte Jun auf, den Blick auf das Pai Sho Brett gerichtet, "Seit wann bist du so gut darin?"
Yong, der am anderen Ende des Tisches saß, zuckte mit seinen Schultern, ein breites Grinsen auf sein Gesicht gepflastert.
"Schon immer, oder kannst du dich daran erinnern, je gegen mich gewonnen zu haben?"
Nach einer kurzen Denkpause schüttelte Jun nur den Kopf.
"Aber kein Wunder, ich hatte in letzter Zeit ja viel Gelegenheit dazu zu üben", fügte Yong hinzu.
"Also während wir hier fleißig beschäftigt sind, spielst du mit irgendwelchen Einsiedlern Glücksspiele?", hakte Tao Ren vorwurfsvoll nach.
Yong schüttelte amüsiert den Kopf und hob dann erklärend den Zeigefinger: "Zunächst einmal, Pai Sho ist kein Glückspiel, und zweitens, es eignet sich hervorragend, um Informationen mit allen möglichen Leuten auszutauschen. Wie sonst würde ich wissen, dass man keinen Kaktussaft von den Händlern hier im Umkreis probieren sollte, oder dass die Leute vom Imperium vor ein paar Tagen wohl versucht hatten sich wieder Zugang zur Bibliothek zu verschaffen? Aber ihnen wurde der Zutritt verwehrt, worüber sie nicht sonderlich erfreut waren."
Tao Ren hob eine Augenbraue an.
"Sie kreuzen hin und wieder hier bei der Bibliothek auf, in letzter Zeit aber seltener. Wäre die Mitte der Wüste nicht so weit ab vom Schuss, würden sie uns wahrscheinlich häufiger mit ihrer Anwesenheit beehren. Aber wie es scheint, hat euer kleiner Aufstand in der Bibliothek seine Wirkung gezeigt und Wan Shi Tong etwas stutzig gemacht."
Ich starrte gedankenverloren auf meinen Teller. Was konnten die Imperialen denn noch für Informationen aus der Bibliothek wollen? Wir konnten nur hoffen, dass sie sie nicht in die Finger bekamen.
"Wir sollten in der Bibliothek nach dem Rechten sehen. Wer weiß, welche Mittel das Imperium in die Hand nimmt, um das zu bekommen, was sie wollen", murmelte ich besorgt.
"Und ihnen das direkt in die Hände bringen, was sie noch viel mehr wollen, den Avatar?", warf Ruolan wenig begeistert von meinem Plan ein.
"Wir können immer noch ohne Mika gehen, Problem gelöst", schlug Tao Ren gleichgültig vor.
"Kommt gar nicht in Frage!", ich war aufgesprungen, meine Handflächen auf den Tisch gestemmt. Wieso sollten sich meine Freunde alleine in Gefahr begeben, während ich hier Däumchen drehte.
"Leute!", warf Jun ein, "Klären wir das doch morgen! Oder wollen wir etwa mitten in der Nacht noch einen Spaziergang zur Bibliothek machen, ohne irgendwelche Anhaltspunkte oder einen Plan? Schlafen wir erst mal eine Nacht darüber, bevor wir das Ganze überstürzen."

...

Schlafen? Das war einfacher gesagt als getan. Von Müdigkeit war da nicht die geringste Spur und das, obwohl es schon mitten in der Nacht sein musste. Unruhig wälzte ich mich in meinem Bett hin und her, doch in meinem Kopf geisterten noch Fragmente des Gesprächs herum und vermischten sich mit wirren Gedanken. Was, wenn meine Freunde heimlich ohne mich zur Bibliothek aufbrechen würden? Nein, so etwas würden sie niemals erwägen. Oder? Ich schüttelte den Kopf. So ging das nicht weiter! Ich setzte mich auf und ließ meine Füße den kalten Sandboden berühren. Aufatmend krallte ich mir meinen Gleiter und stand auf.
"Wohin gehst du?", klinkte sich Sayos Stimme in meinen Kopf ein. Sie hatte sich am Fußende meines Bettes zusammengerollt und hob nun ihren Kopf neugierig in meine Richtung.
"Auf's Dach", flüsterte ich knapp und schlich aus der Zimmertür, durch die Küche, hinaus ins Freie (wenn man das Innere eines gigantischen Sanddoms als "Freie" bezeichnen konnte). Aus dem Bauch heraus vernahm ich, wie Sayos Präsenz mir wortlos folgte. Ich schmunzelte, so hatte ich wenigstens etwas Gesellschaft.
Mit einer flinken Handbewegung ließ ich meinen Gleiter auffächern und stieß mich vom Boden ab.
Der Flugwind, der durch meine Haare strich, machte meinen Kopf wieder ein wenig klarer und erfrischte meine Gedanken. Ich drehte noch eine extra Runde, um das Gefühl noch etwas weiter genießen zu können, bevor ich leichtfüßig auf dem Dach von Tao Rens Haus landete.
Mit einem Satz schwang ich meine Füße über die Dachkante und ließ sie herunterbaumeln, während sich Sayo neben mir mit einem leichten Windhauch manifestierte.
"Hier ist es so still in der Nacht. Der Sand verschluckt die Geräusche."
"Das liegt daran, dass deine Ohren schlecht sind", kommentierte Sayo amüsiert und legte ihren Kopf auf ihren Hinterpfoten ab, die Augen geschlossen. Doch ich wollte noch den Moment genießen und ließ den Anblick der Stadt bei Nacht auf mich wirken. Über die Wochen hinweg hatte ich kaum Zeit gehabt mich auf solche Kleinigkeiten zu fokussieren. Die Stadt war spärlich durch das grünliche Licht von Kristallen beleuchtet, die in Laternen eingebettet waren, doch der Rest der Stadt war in eine angenehme Dunkelheit gehüllt. Die Glasrohre, die tagsüber das Sonnenlicht in die unterirdische Kuppel transportierten, konnten nur eine kleine Impression des Mondlichts wiedergeben.
Ich ließ meine Hand flüchtig über das Dach streifen und eine leichte Erhöhung aus Sand bildete sich vor meinen Fingern. Nicht das beste Kopfkissen, aber es würde definitiv dafür herhalten können.
Mit der Hilfe eines Anflugs von Luftbändigen ließ ich mich zurücksinken und richtete meinen Blick an die weit entfernte Decke des Doms. Das Mondlicht in den unzähligen kleinen Glasleitungen ließ diese wie Sterne funkeln, beinahe, als wäre man an der Oberfläche und nicht tief unter dem Sand begraben. Was für eine faszinierende Stadt.
Mit einem Lächeln auf den Lippen schloss ich die Augen und ließ meine Arme in Sayos weichem Fell versinken.
"Gute Nacht, Sayo."
Von Sayo kam keine Antwort mehr.

...

In jener Nacht fand ich mich in einem Wirrwarr von Träumen wieder, die scheinbar zusammenhangslos ineinander übergingen. Den einen Moment spielte ich mit einem Fuchs, der zu Laub zu zerfallen schien, im nächsten Moment flog ich über eine unbekannte Landschaft hinweg, meine Augen schweiften suchend über die Felder, bis hin zu einem kleinen Mädchen in Feuerbändigerkleidung.
Sie pfiff mit ihren Fingern, den Blick verloren gen Himmel gerichtet. Als sie ihren Kopf zu mir wandte, hellten sich ihre Augen auf. Jetzt erkannte ich sie.
Sie hob ihren Arm zu mir und grinste breit, doch bevor ich zur Landung ansetzen konnte, durchfuhr mich ein Schmerz und ich ging in Flammen auf. Nun fand ich mich an einer Waldlichtung wieder, um mich herum standen verschiedensten Kreaturen, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Sie starrten mich an und mir wurde schmerzhaft bewusst, dass ich hier nicht mehr willkommen war und so wandte ich mich um, um eins mit dem Wind zu werden, der durch die Baumkronen strich. Für einen kurzen Moment fand ich mich im Wald vor dem östlichen Lufttempel wieder und redete mit... mir selbst? Mit einer jüngeren Version, aber das Gespräch war kaum zu verstehen.
"...Versprochen!"
Die Szenerie änderte sich wieder. Ich konnte mich kaum noch bewegen. Eine durchsichtige Wand hielt mich gefangen. Soweit möglich, hob ich meine Hand und hämmerte dagegen, der dumpfe Ton von Fäusten auf Glas hallte in meinen Ohren wieder. Dann fühlte ich, wie mir sämtliche verbleibende Kraft entzogen wurde und ich sackte zusammen.
"Avatar Baili! Hier seid Ihr!", ich fuhr herum und fand mich auf einer riesigen Mauer wieder. Von dort aus sah eine Hand voll Wachen auf mich zurennen. Im Hintergrund lagen die Umrisse einer gewaltigen Stadt.
Ich hörte mich mit tiefer Stimme lachen: "Tut mir ja leid, Jungs und Mädels, aber ich muss dann auch mal wieder weg! Man sieht sich!"
Ich zwinkerte den überrumpelten Wachen zu, die in ihrer Bewegung innehielten und schnippte schließlich erwartungsvoll mit den Fingern, "Huhu, Erde an Wachen, aufwachen. Hehe, versteht ihr, 'Erde'... 'aufWachen'. Naja, nicht so wichtig." Mit einem kräftigen Fußstampfer ließ ich eine Felswand zwischen mir und den Wachen emporsteigen und sprang rücklings von der Mauer, mit Luftbändigen meinen Fall bremsend.
"Meister Baili! Nicht schon wieder! Die Stadt braucht Sie!"
"Es gibt mehr als diese Stadt-", murmelte ich zurück, deutlich außer Hörweite der Stadtwache, als plötzlich hinter mir ein dumpfer, eindringlicher Schlag ertönte und mich hochschrecken ließ.

Ich riss meine Augen auf und immer noch pulsierte der Nachhall des Knalls in meinen Nerven. Etwas kitzelte mein Gesicht und ich hob verschlafen eine Hand um es wegzuwischen. Sand.
Doch kaum hatte ich ihn weggewischt, prasselte wieder eine Ladung mehr auf mein Gesicht. Hastig schüttelte ich den Kopf und setzte mich auf, um den Sand loszuwerden. Mein Blick fiel genervt auf die Decke, was mich zunächst realisieren ließ, dass ich ja auf dem Dach eingeschlafen war. Dort lag ich immer noch und es war auch immer noch tiefste Nacht. Doch etwas in dem düsteren Licht ließ mich stutzig werden. Überall von der Decke der gewaltigen Kuppel rieselte kaum merklich Sand hinab. Bevor mein Gehirn diese Informationen überarbeiten konnte, rollte ein leises, aber bedrohliches Grollen über die Stadt hinweg, fast wie eine Warnung.
Mein Blick schreckte nach links, wo ich eine Bewegung wahrnahm. Sayo hatte nun auch den Kopf gehoben, während ihre Ohren aufmerksam die Gegend sondierten.
"Ein Sturm zieht auf", gab sie konzentriert weiter, "Nichts Gutes".
Ohne es bemerkt zu haben, war ich schon auf den Beinen und blickte hinab auf die Stadt. In ein paar wenigen Häusern entfachte Licht, der Rest blieb in Dunkelheit gehüllt.
"Mika?!", hörte ich eine vertraute Stimme zu mir hochrufen. Yazhen starrte zu mir hinauf, er wirkte außer Atem und völlig durch den Wind.
"Wie bist du da hoch-?", er schüttelte hektisch den Kopf, "Dafür ist jetzt keine Zeit! Sie haben uns gefunden! Sie haben die erste Kuppel durchbrochen und-"
"Yazhen. Komm erst mal wieder zu Atem. Wen meinst du mit 'sie'?", hakte ich dringlich nach, auch wenn ich da schon eine Vermutung hatte, die ich nicht gerne bestätigt hätte.
Yazhen nickte und nahm einen tiefen Atemzug.
"Genau, das Imperium", er seufzte, "Ich hatte gehofft, dass es nie so weit kommen würde, aber das Imperium klopft jetzt an unsere Tür. Und ich habe nicht vor die Tür zu öffnen!"
Sofort hatte ich kampfbereit meinen Stab gegriffen und sprang hinab, um mich zu dem Sandbändiger zu gesellen.
Yazhen hob eine Augenbraue an und nickte mir zu.
"Schlafen Ren und die anderen noch?"
"Bei dem Lärm, den ihr hier draußen veranstaltet?"
Tao Ren erschien mit verschränkten Armen im Türrahmen.
"Das Imperium, huh?"

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