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Die Mission

Wir standen am Seiteneingang zum Stammessitz und starrten mit gemischten Gefühlen auf das Tor. Fohr hatte gemeint, es wäre sicherer von der Seite aus hineinzugehen, da wir ja noch bedenken mussten, dass wir auch auf der Gesucht-Liste des Imperiums standen. Da wäre der Haupteingang vielleicht wirklich zu offensichtlich gewesen. Wir warteten hier auf das Signal von Fohr, die noch in Gedanken ihren Plan tausendmal zu durchdenken schien. Sie hatte von uns allen bestimmt das Meiste dabei, denn sie war vollgepackt mit vielen kleinen, praktischen Taschen. Ich wollte sie zunächst fragen, was sie da denn alles dabei habe, aber ich beschloss es zu lassen, bevor ich noch ihre Planung störte.
Nach einer Weile des Schweigens nickte Fohr schließlich.
"Ok, das dürfte funktionieren...", murmelte sie und trat beherzt auf das Eistor zu, das sich knarrend öffnete. 
Links und rechts von uns erstreckte sich ein langer Gang, bestückt mit zahlreichen Fresken aus Eis. Der Anblick erinnerte mich an den Flur, der sich dem Haupteingang anschloss, damals, als ich nach Meisterin Tuyet gesucht hatte, er war nur bei Weitem nicht so wuchtig. Das lag wahrscheinlich daran, dass dieser Gang deutlich schmäler war. Zeit die Fresken zu begutachten, hatte ich heute jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit nicht, so viel war klar.
Fohr winkte uns ihr zu folgen und wir gingen leise den Gang entlang.
Ab und zu kamen uns ein paar Leute entgegen, die uns aber keine weitere Beachtung schenkten. Warum auch? Wir taten schließlich nichts Verbotenes. Trotzdem war mir nicht ganz wohl bei der Sache. Das Imperium war uns auf den Fersen und wir hatten keine Ahnung, wer hier noch alles auf ihrer Seite war.

Fohr lotste uns weiter durch den Stammessitz, der mir mittlerweile vorkam wie ein riesiges Labyrinth aus Gängen und Sälen.
"Wen oder was suchen wir eigentlich?", fragte ich nach einer Weile.
"Einen guten Bekannten meines Vaters. Er genießt ein sehr hohes Ansehen bei uns am Nordpol. Ein guter Krieger, der drei Jahre in der Welt unterwegs gewesen ist, um unsere Handelsbeziehungen etwas aufzubessern", erklärte Fohr. Sie schien angespannt den Geräuschen in den Gängen zu lauschen, als könnte ihr ansonsten irgendetwas wichtiges entgehen.
"Und wir fragen ihn, ob er uns hilft?", hakte ich weiter nach.
Fohr schüttelte nur den Kopf, was mich zunächst verwirrte, doch schließlich merkte ich, was sie damit meinte und ich stockte in meiner Bewegung. Er war der Verdächtige, jener Mann, der für das Imperium arbeitete. In der Zeit, in der er in der Welt unterwegs war, konnte so einiges passiert sein. Zudem würde seine hohe Stellung im Wasserstamm dem Imperium sehr gelegen kommen.
Er wäre der perfekte Mann, um den Wasserstamm klammheimlich von innen heraus komplett zu stürzen, ohne dass auch nur irgendjemand Verdacht schöpft (Naja, da haben sie ihre Rechnung nicht mit Fohr gemacht).
"Hey, Mika! Tagträumen kannst du später. Wir müssen nur noch kurz den Wasserstamm vor dem sicheren Untergang retten", scherzte Yong und boxte mir leicht gegen die Schulter, was mich aus meinen Gedanken riss.
"Oh ja, sicher", murmelte ich verlegen.
"Ach, keine Sorge! Imperiale Schweine zu Spanferkeln zu verarbeiten macht sicher viel Spaß!"
Ich unterdrückte ein Lachen und nickte schmunzelnd in die Richtung, aus der ich Sayos Präsenz spürte. Sie hatte sich ganz in Luft aufgelöst, nur ihre Stimme hallte durch meinen Kopf.
"Weiter?", fragte Fohr. Sie hatte unserem Gespräch zwar ruhig zugehört, wirkte aber doch schon etwas ungeduldig.
Zur Bestätigung nickte ich ihr kurz zu. Zwar war ich alles andere als bereit, aber ich glaube, das würde ich nie sein.
Leise gingen wir weiter in Richtung Obergeschoss, wo scheinbar ein paar private Räume und Arbeitsplätze untergebracht waren. Die Leute hier hatten, dem Luxus nach zu urteilen, es wirklich zu etwas gebracht.
Gerade wollte ich in eines der Zimmer spähen, als eine schrille Stimme mich herumfahren ließ.
"Jun! Wo warst du?!"
Diese Stimme könnte ich überall heraushören... Leider. Langsam drehte ich mich um meine eigene Achse, obwohl jeder Muskel in meinem Körper streikte. Da stand Zena, so nett und bezaubernd wie immer (Dieser Satz war in ein Fass voll Ironie und Sarkasmus getränkt). Sie hatte ein richtiges Talent dafür, genau zu den ungelegensten Zeitpunkten wie aus dem Nichts zu erscheinen.
"Und sie ist auch dabei? Natürlich!", fuhr Zena in einem Ton fort, der viel zu laut war, um für unsere Mission gesund zu sein. Die bösen Blicke, die sie mir zuwarf, ignorierte ich.
"Zena! Jetzt nicht!", erwiderte Jun.
"Ach ja? Und das ist wichtiger als mein Training? Ich bin der Avatar, schon vergessen?"
Jun schien auf diesen Kommentar hin langsam die Nerven zu verlieren, was ich bis jetzt nicht für möglich gehalten hatte.
"Ja, es ist wichtiger! Ob du es glaubst oder nicht, es dreht sich nicht immer alles nur um dich!", zischte er zurück. Wie er es schaffte dabei immer noch leise zu sein, war mir ein Rätsel.
"Aha, so ist das also. Schön. Mein Training geht blendend voran, da brauch ich sowieso keine Hilfe! Mach doch was du willst!", gab Zena eingeschnappt zurück. Das alles hatte anscheinend einen wunden Punkt von ihr erwischt. Sie machte auf dem Absatz kehrt, wobei sie fast ausgerutscht wäre, was sie aber nicht davon abhielt, weiter beleidigt davonzustürmen.
Als sie außer Sicht war, atmeten wir alle erst einmal auf.
"Respekt. Ich dachte schon ich müsste eingreifen, aber das hast du doch ganz gut selbst hinbekommen", merkte Yong grinsend an.
"Das musste irgendwann mal raus...", meinte Jun kopfschüttelnd.
"Nichts für ungut, aber wir sollten erstmal weiter! Zena war schon mal wieder sehr laut", erinnerte uns Sayo.  Wir stimmten ihr alle mit einem stillen Nicken zu und folgten Fohr weiter durch den Gang.

Vor einer Tür in einem Seitenarm des Korridors hielten wir an. Fohr bedeutete uns mit dem Finger an den Lippen leise zu sein.
Ich warf Sayo einen kleinen auffordernden Blick zu und im nächsten Moment war sie auch schon unter der Türe durchgeschlüpft.
"Hier ist niemand drin", berichtete Sayo nach einer kurzen Zeit des Wartens.
Fohr atmete erleichtert auf und stieß die Türe mit ordentlichem Schwung auf. Beim Krachen des Aufpralls zuckte ich kurz zusammen und hoffte einfach, dass das kein Unbeteiligter gehört hatte.
Wir folgten Fohr in ein größeres, spärlich eingerichtetes Arbeitszimmer. An der Wand hing eine größere Weltkarte, auf der jemand ein paar Linien und Kreise eingezeichnet hatte. Auf dem Schreibtisch standen ein paar Pinsel, Tusche und ein paar Pergamentrollen über Handelsangelegenheiten. Außer ein paar kleineren Schränken war in dem Raum nicht viel Weiteres zu finden, doch etwas ganz anderes schien Fohrs Aufmerksamkeit erregt zu haben. Auf einem der Kästchen in der Ecke stand eine kleines, unscheinbares Fläschchen, auf das Fohr langsam zuging. Sie nahm die Phiole vorsichtig in die Hand und schüttelte die leicht bräunliche Flüssigkeit darin.
Sie holte eine klare Flüssigkeit aus einer ihrer Taschen und bändigte einen kleinen Tropfen davon in das seltsame Fläschchen. Als sie es zu schwenken begann, färbte sich die Flüssigkeit langsam violett. Fohrs Miene verfinsterte sich leicht und sie legte die Tinktur wieder schnell weg.
"Ich wusste es! Gift. Und ein schnell wirkendes noch dazu!"
Sie schien mehr mit sich selbst und in Gedanken versunken zu sprechen, als dass sie mit uns sprach, aber mehr brauchten wir auch nicht an Erklärung. Wir hatten unseren Verdächtigen, das war jetzt unbestreitbar.
Aber warum lag die Flasche hier so frei und offen herum? Hieß das etwa, dass-?
"Verdammt! Wir müssen weiter! Hoffentlich sind wir nicht zu spät!", murmelte Fohr. Jun, Yong und ich tauschten beunruhigte Blicke und eilten Fohr hinterher, die schon wieder aus dem Raum hinausgehuscht war.
"Wen der Beiden wird er vergiften?", fragte ich Fohr leise, während ich schnellen Schrittes hinter ihr herging.
"Wenn er schlau ist, dann kommt nur einer in Frage! Warum sollte man jemanden, den man spontan bei einem Mord erwischt hat, spontan mit Gift töten? Das wäre zu auffällig!"
Also war das Ziel erstmal der Stammesführer? Das mussten wir unbedingt verhindern! Nicht noch eine Person sollte den Imperialen zum Opfer fallen, nicht so wie Trai, Dan oder die Mutter des Jungen.
Der Weg zum Zimmer des Stammesoberhaupts kostete uns nur ein paar Minuten, aber sie fühlten sich an wie Stunden. Viele Treppen, Korridore, Gabelungen und Türen. Hinter jeder vermutete ich bereits das Ziel, aber ich lag immer falsch und es ging doch noch weiter. Bis wir vor einem größeren Tor anhielten.
"Hier?", formte ich meine Frage still mit den Lippen. Fohr nickte und schluckte. Sogar sie schien in so einer Situation nervös werden zu können.
Fohr trat vorsichtig auf das Tor zu, legte ihre Hände auf die Griffe der Flügeltür und verharrte so eine lange Sekunde, noch einmal tief durchatmend.
Gefasst stieß sie das Tor auf, sodass die Flügel gegen die Eiswand knallten. Der Raum, der sich vor uns auftat, war groß und lichtdurchflutet. Darin stand ein prachtvoller Stuhl aus Eis hinter einem Schreibtisch. Links und rechts standen zwei schlichtere Stühle und auf dem Tisch war ein Fell ausgerollt, bemalt mit verschiedenen traditionellen Mustern und einem großen Emblem des Wasserstamms. Links auf dem Stuhl saß ein stämmiger, jedoch kleiner Mann, er war nach vorne auf den Tisch gelehnt, sein Kopf war allerdings in unsere Richtung gedreht, als wäre er bei einem Gespräch unterbrochen worden. Auf dem prachtvolleren Stuhl saß ein älterer Mann mit Vollbart. Er war in dicke Pelze gepackt, die künstlerisch bestickt waren. Auch er blickte zu uns hinüber. Doch meine ganze Aufmerksamkeit lag auf den Tassen, die vor den beiden Männern auf dem Tisch standen.
"Ach Fohr, Liebes? Was bringt dich hierher? Schickt dich dein Vater?", begann der Vollbärtige zu sprechen.
"Du hattest noch nie wirklich den Hang dazu zu klopfen", meldete sich der Zweite zu Wort, " Der Stammesführer und ich sind gerade in einem wichtigen Gespräch.".
Er schien nach außen hin äußerst ruhig, doch sein Blick, vom Bärtigen abgewandt, wirkte, als wolle er Fohr für diese Unterbrechung bei lebendigen Leibe durchbohren.
"Ach, seid ihr das?", fragte Fohr skeptisch, die Hände vor der Brust verschränkend.
Der Stammesführer griff nach dem Henkel seiner Tasse und führte diese zum Mund.
"Halt! Egal, was passiert! Nicht trinken!", rief Fohr schnell und erntete einen verwirrten Blick des Mannes.
"Fohr, was hat das zu bedeuten? Wieso sagst du so etwas?", fragte er, sein Gesicht war beinahe sofort um einiges bleicher geworden.
"Es ist vergiftet! Er war es, er hat es in das Getränk gemischt!", erklärte Fohr hastig, während sie auf den zweiten Mann zeigte.
"Ist das wahr, Altan?", fragte das Stammesoberhaupt ihn ermahnend. Er hatte sich mit beiden Händen auf den Tisch gestützt und lehnte sich nach vorne, Altan musternd.
"Deinen Tee vergiften? Lächerlich!", erwiderte dieser nur, die Arme verschränkt.
"Sieh mich an, wenn du mit mir redest, Altan!"
"Sie lügt, Thang! Wem vertraust du mehr? Mir oder dem Dreikäsehoch?"
Thang atmete auf: "Sie ist zufällig die Tochter meines besten Freundes! Was für einen Grund hätte sie denn, so etwas einfach so zu behaupten?".
Altan seufzte kurz.
"Du glaubst mir also nicht? Wie oft habe ich dir denn schon geholfen? Aber es ist sowieso schon egal, nicht wahr Thang?"
Der Stammesführer ballte die Fäuste.
"Du! Ich hätte dir nie vertrauen sollen!", knurrte er zwischen seine Zähnen hindurch.
"Hast du aber! Vielleicht war es töricht mir zu vertrauen. Oder vielleicht war der Plan auch zu genial", fuhr Altan fort.
"Was meint er mit 'es ist sowieso schon egal'?", fragte Fohr, die Augen geweitet.
"Ach Fohr. Du verstehst es nicht, oder? Aber unser lieber, gutmütiger Thang versteht es. Fühlst du schon ein leichtes Kribbeln in deinen Händen? In deinen Füßen? Nicht sehr auffällig, oder? Fast, als hättest du zu lange gesessen."
Fohr erstarrte. "Nein... Wie ist das möglich? Ich dachte... ich dachte er hätte nichts getrunken."
Thang schüttelte langsam den Kopf und ich ging ein paar Schritte vor, um einen Blick in die Tasse zu erhaschen. Für einen Moment vergaß ich zu atmen, als dort nur noch ein paar wenige Schlücke zu erkennen waren.
"Fohr. Geh zu deinem Vater, verstehst du? Er ist ein guter Mann, bei ihm bist du mit deinen Freunden sicher. Mach dir keine Sorgen um mich. Ich kümmere mich schon um Altan. Alles wird gut."
Fohr schüttelte den Kopf heftig. "Nein! Nichts wird gut! Du bist vergiftet! Du musst das Gift schnell loswerden! Wir werden dich hier sicher nicht alleine lassen!"
"Fohr. Bitte geht. Ich schaff das schon." Er zuckte leicht zusammen.
Altan schüttelte nur den Kopf.
"Was ist, Thang? Hast du Schmerzen? Du solltest dich wirklich ausruhen, sonst wird es noch schlimmer", säuselte er.
"Ach ja, und Fohr... Dein Vater sollte schon auf dem Weg hierher sein. Ich hab ihn schließlich persönlich hierher bestellt. Nur ihr kommt nicht gerade gerufen. Aber da muss ich eben zuerst euch zum Schweigen bringen. Sieh es ein: Es ist zu spät. Für Thang, für dich und für deine Freunde."

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