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Die Lehre

"Ich kann seine Fesseln nicht entfernen. Die Schlösser sind anders als die, mit denen mein Vater gearbeitet hat", flüsterte Jun niedergeschlagen, während er mit der Hand über das Metall strich, das um den Hals des Drachen gelegt hatte. Der Drache nickte verständnisvoll und richtete sich wieder auf, sein Blick schweifte über unsere kleine Gruppe. Für einen Moment blieb sein Blick an mir hängen und ich nickte zurück, denn ich hatte das Versprechen nicht vergessen. Wenn die Zeit gekommen war und wir bereit waren uns dem Herzen des Imperiums zu stellen, dann würde ich mein Bestes geben und es einlösen. Nur hatte ich das beklemmende Gefühl, dass ich bis dahin noch einen weiten Weg vor mir hatte.

Die Augen des Drachen funkelten, während sich seine Muskel anspannten und sich seine majestätischen Flügel aufspannten. Dann, mit einem mächtigen Luftstoß erhob sich der Drache in die Luft und drehte zum Abschied noch einmal eine Runde über unseren Köpfen, bevor er über die Berge hinweg flog und hinter dem Horizont verschwand.

"Wohin er wohl fliegt", fragte Yong nachdenklich.
"Er wird jemanden suchen, der seine Fesseln entfernen kann. Dann wird er versuchen Seinesgleichen zu helfen", erklärte ich.
"Woher weißt du das?", wunderte sich Fohr.
Zuversichtlich schmunzelnd zuckte ich mit den Schultern: "Ich weiß es einfach."
"Weißt du zufällig auch wo wir sind? Irgendwie war ich zu sehr mit Ausweichen beschäftigt, um auch noch darauf zu achten wohin ich springe", merkte Sayo beiläufig an.
Die Stille, die darauf folgte, sprach Bände: Keiner von uns hatte auch nur die leiseste Ahnung wo wir uns befanden.
"Wir wissen ja nicht einmal wohin wir wollen. Also ist verlaufen erst einmal halb so schlimm", meinte Jun, "Zunächst brauchen wir einen Lehrer für Mika, damit sie das Erdbändigen lernen kann".
Fohr nickte: "Da wir uns im Erdkönigreich befinden, sollte es fürs erste reichen, die nächstgelegene Siedlung zu finden. Dort gibt es bestimmt jemanden, der Mika unterrichten kann. Weil wir von Bergen umgeben sind, sollten wir uns eher im Tal halten, wo die Handelswege verlaufen. Von da aus sollte es einfach sein zumindest ein Dorf zu finden".
"Das würde gehen", meinte Yong und ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, "Nur dauert das zu lange. Du hast vergessen, dass du Luftbändiger in der Gruppe hast". Er klappte seinen Gleiter aus und stieß sich in die Luft, bis er über den Baumkronen außer Sichtweite war.
Es dauerte nicht lange, da zischte Yong schon wieder über unsere Köpfe hinweg und landete leichtfüßig neben mir.
"Wir sollten in diese Richtung weitergehen, dort habe ich eine größere Stadt gesehen. Vielleicht eine Stunde Fußmarsch durch das Tal, dann sollten wir da sein", berichtete er zufrieden.
"Mit Sayo würde es schneller gehen", schlug ich vor, doch die schnaubte nur.
"Ich bin genug gesprungen für heute. Auch ich brauche mal Pausen, vier Leute mitzuschleppen geht auf Dauer sogar auf meine Ausdauer", maulte Sayo.
"Dann wohl doch zu Fuß. Wenn wir uns beeilen sind wir mittags da", schätze Fohr.
"Woher nimmst du nur die Energie?", fragte Jun verblüfft, "Wir haben gerade eine Vorfolgungsjagd mit dem Imperium hinter uns und du strotzt schon wieder vor Tatendrang."
"Nun, ich bin eben neugierig. Immerhin versucht sich Mika jetzt dann im Erdbändigen. Aber denk nicht, dass ich deshalb dein Wasserbändigungstraining lockern werde!", Fohr grinste und ging voraus durch den Wald im Tal.

...

Als wir die ersten Häuser der Siedlung sahen, war die Sonne schon an ihrem Höhepunkt und schien gleißend durch das Blätterdach des kontinuierlich spärlicher werdenden Waldes. Die Häuser hingegen wurden immer zahlreicher und die Stimmen der Anwohner hallten durch die Wege und Gassen. Irgendwie fühlte ich jedoch seltsame Blicke auf uns ruhen und es war, als würde ein reges Tuscheln uns verfolgen.
"Wir fallen auf", murmelte Jun, "scheint als würden die Leute nicht so oft Auswärtige hier haben. Ignorieren wir sie erst einmal, denn wir brauchen jetzt vor allem eine Unterkunft."
"Wenn wir der Straße folgen, sollten wir eine finden", meinte Fohr.
"Woher weißt du das jetzt schon wieder?", fragte Yong sie verblüfft.
"Nun, während ihr hier Zeit mit Mutmaßungen verschwendet habt, habe ich einfach die Einheimischen gefragt."
Yong verstummte errötend.
Während wir der Straße folgten, schienen uns die Leute mehr und mehr aus dem Weg zu gehen. Doch Jun hatte recht, wir sollten sie zunächst einfach ignorieren, wir waren schließlich aus wichtigeren Gründen hier.
Am Ende der Gasse erhob sich ein etwas schäbig aussehendes Haus mit Pflanzen, die die Fassade empor krochen. Wäre nicht das Wort "Gaststätte" in die Schiebetür eingraviert gewesen, hätte ich es sicher nicht für eine solche gehalten.
Yong zuckte mit den Schultern: "Worauf warten wir eigentlich. Sieht doch sehr... einladend aus!".
Er schob die quietschende Tür auf und schob sich hinein. Nachdem ich zögerliche Blicke mit Jun und Fohr ausgetauscht hatte, folgte ich ihm.

Im Haus war es still, aber doch nicht so staubig wie ich es erwartet hatte. An einer Theke saß ein älterer Herr, der sich schnarchend auf einer geöffneten Schriftrolle ausruhte. Als Yong sich räusperte, fuhr er hoch und blickte sich sichtbar verwirrt um.
Nach einer längeren Pause öffnete er den Mund und ein Lächeln machte sich in seinem Gesicht breit.
"Gäste", murmelte er erfreut und drehte sich zu der Tür hinter sich um. "Schatz! Wir haben Gäste!".
Ein Gepolter war hinter der Wand zu hören und im nächsten Moment wurde die Tür weit aufgerissen und eine ältere Dame stürmte atemlos heraus. In ihrer Hand hielt sie ein Tablett mit Kuchen, der sicher schon bessere Tage gesehen hatte.
"Habe ichs doch gesagt, dass bestimmt bald Gäste vorbeischauen. Ich hatte es im Gefühl", flötete die Dame glücklich.
"Das war vor einer Woche, Schatz! Das Fossil von Kuchen kannst du am besten gleich wegstecken oder du verscheuchst unsere Gäste gleich wieder!"
Die Frau schmollte.
"Was meinst du damit? Der Kuchen ist doch noch so gut wie frisch gebacken! Ich hoffe ihr habt viel Hunger mitgebracht" , wandte sie sich an uns. Sie deckte einen Tisch mit einem Teller für jeden von uns und lud jeden von uns reichlich Kuchen darauf. Die Dame sah uns erwartungsvoll an, mit einem breiten Lächeln auf ihrem Gesicht.
"Naja, wenigstens haben wir doch noch Leute gefunden, die gastfreundlich zu sein scheinen", murmelte Yong leise und schielte auf den Kuchen, "oder es zumindest versuchen."
Ja, die einzige ,die sich auf den Kuchen zu freuen schien, war Fohr. Ihr Blick allein konnte wahrscheinlich all den Kuchen auf einmal verschwinden lassen.
"Vielen Dank, wir haben seit gestern Abend nichts mehr gegessen", meinte Fohr begeistert und nahm uns damit jede Möglichkeit einer Ausrede.
Zögerlich nahm ich mit den anderen am Tisch Platz und versuchte mein Bestes den Kuchen (er glich eher Sandstein) zu essen. Mit den wachsamen Blicken der Gastgeberin auf uns war das nicht so leicht.
"Die Gäste zu foltern ist ein guter erster Eindruck, keine Frage", murmelte der Mann und erntete gleich einen Fußtritt von seiner Frau, den er tapfer wegsteckte.
Ich nutzte den Zeitpunkt der Ablekung und wandte mich an Sayo, welche sich wortwörtlich in Luft aufgelöst hatte, um unnötiger Aufmerksamkeit zu entgehen.
"Spinnst du?", widersprach Sayo mir telepathisch, "Ich bin doch kein Mülleimer für altes Essen!".
Ich seufzte und stocherte weiter in meinem Essen herum, während Fohr bereits ihren Teller geleert hatte.
"Das war sättigend! Warum macht ihr so ein schlechtes Geschäft mit der Gaststätte, dass ihr eine Woche auf Gäste warten müsst?", fragte Fohr ungeniert.
Der Mann atmete tief durch und setzte sich an den Tisch neben uns.
"Nur wenige Leute machen sich auf den Weg durch die Berge und die meisten nehmen die Handelshauptstraße im benachbarten Tal. Auch wenn Leute hier vorbeischauen, wollen sie meist schnell wieder weg, weil die Leute ihnen hier zu unfreundlich sind", erklärte er betrübt, während er mit dem Finger Muster in den Staub auf dem Tisch malte.
"Gibt es einen Grund warum die Menschen so unfreundlich sind?", hakte Jun nach.
Der Mann nickte: "Ja, weil wir unser Geld mit unseren Minen verdienen. Das interessiert natürlich das Imperium und die Leute hier leiden darunter. Das Imperium schickt oft Spione oder Aufseher und hat schon des öfteren versucht Verträge mit uns abzuschließen. Sie versklaven immer mehr unserer Leute für die Arbeit in den Minen. Das macht die Einwohner sehr skeptisch gegenüber Fremden. Noch dazu sind hier auch vermehrt Kontrollen zum Abfangen von Flüchtigen, die oft Tumulte in der Stadt auslösen. Je auffälliger die Durchreisenden, desto mehr fürchten die Einwohner eine verschärfte imperiale Kontrolle", erklärte der Mann. Frustriert stach ich auf meinen Kuchen ein. Gab es denn keinen Ort, an dem das Imperium nicht irgendwie seine Finger im Spiel hatte?
"-Deswegen", ergänzte seine Frau enthusiastisch, "Verleihen wir hier extra unauffällige Erdbändiger-Kleidung für auffällige Reisende wie euch, um einen entspannten Aufenthalt zu garantieren".
"Wie oft muss ich das denn noch sagen", verbesserte der Mann seine Frau, "Wir verkaufen die Kleidung nicht, sie ist Teil der Zimmerbuchung".
"Dann sag mir mal, wie wir sonst unser Geld verdienen sollen, wenn wir immer so spärlich besucht sind."
Fohr stand auf und ging zu der Frau an die Theke. Sie kramte in einer ihrer Taschen und legte etwas vor die Frau auf den Tresen. Die Frau sah überrascht auf.
"Ich denke das sollte für die Dienste hier reichen", murmelte die Frau und nahm das Geld unsicher an.
Fohr lächelte: "Gut. Wo finden wir die Kleidung? Ach ja, und könnt ihr uns einen Ort empfehlen, an dem sie Erdbändigen unterrichten?".

...

"Du hast uns nicht gesagt, dass du reich bist", wandte ich mich verwundert an Fohr, als wir uns in unserer geliehenen Erdkönigreich-Kleidung durch den Ort bewegten. Die Leute schienen jetzt deutlich weniger darauf aus zu sein, uns aus der Stadt zu jagen.
"Reich würde ich mich nicht nennen. Ich hätte nur nicht erwartet, dass sie Wasserstammwährung akzeptieren", meinte Fohr und zuckte mit den Schultern.
Die Häuser an den Seiten der Gassen waren klein und schienen eher einfach gehalten. Ab und an fand man Stände vor, die ihre Waren verkauften, hauptsächlich Werkzeuge und Schmuck aus den Minenerzeugnissen, zwischendrin der ein oder andere Essensstand. Die Menschen verhandelten lautstark miteinander und tauschten Neuigkeiten aus, fast so wie in jeder Stadt, jedoch nur fast.
Ein Scheppern war hinter uns zu hören und jemand rief scharf: "Aus dem Weg!".
Hektisch liefen die Leute von der Straße und uns schien es sinnvoll es ihnen gleich zu tun, hätte mein Blick nicht auf dem gehangen, was die Geräusche verursachte. Sechs Männer mit imperialen Masken schritten die Straße entlang auf uns zu, gefolgt von einer Gruppe von Leuten in Schmutz und Ketten, die schwer über den matschigen Boden schleiften. Dahinter waren vier weitere Imperiale mit gezückten Speeren, die ab und an dafür sorgten, dass die Gefesselten nicht langsamer wurden.
Jun zog mich schnell von der Straße und das rüttelte mich wach. So unauffällig wie möglich tat ich es den anderen gleich und wandte meinen Blick von den Imperialen ab, in der Hoffnung sie würden uns nicht erkennen. Doch diese waren offensichtlich sowieso mit anderen Dingen beschäftigt.
"Gefangene?", fragte Yong leise.
"Nein, Sklaven. Wie es der Mann in der Gaststätte erklärt hat", flüsterte Fohr.
"Wo liegt der Unterschied?", warf Jun leise ein.
Stumm fuhr ich mir über meine Bandagen. Manchmal konnte ich nur denken ich hatte Glück. Gegenüber der imperialen Skalverei war meine Situation im östlichen Lufttempel ein Paradies gewesen.
"Wenn wir einschreiten, kriegen die Bewohner nur noch mehr Ärger. Eine Kleinstadt kann sich nicht gegen das Imperium behaupten", murmelte Yong niedergeschlagen, während er den Imperialen hinterherschaute. Er hatte Recht, diese Kleinstadt würde nur so enden wie die Hafenstadt.
"Konzentrieren wir uns auf das Training, damit wir überhaupt eine Chance haben das Imperium zu besiegen", stimmte ich Yong betrübt zu.

Die Wegbeschreibung des alten Paares war vielleicht nicht die Beste, aber nach ein paar Sackgassen waren wir endlich an einem Ort, der in etwa wie eine kleine selbstgebaute Arena aussah. Am Eingang stand ein kleines Schild einer sehr poetischen Form von Eigenlob an das Dojo.
Ein kleiner Junge kehrte gedankenverloren den Eingangsbereich und sah überrascht auf, als er uns kommen hörte. Für eine Weile starrte er uns an, dann nahm er seinen Besen und rannte in das Haus.
Ich tauschte verwirrte Blicke mit den anderen aus, als ein älterer Herr durch das Eingangstor schritt, gefolgt von dem Jungen.
Der Herr gluckste und trat auf seinen Stock gestützt auf uns zu, während er sich mit der anderen Hand durch den grauen Bart strich.
"Sieh an, man bekommt hier nicht oft Neulinge zu Gesicht", meinte er und musterte uns eindringlich.
Er trat näher auf Jun zu und beäugte seine Muskeln.
"Bist du hier um dein Erdbändigen zu verfeinern?", wandte er sich an Jun, "Dann sei gewiss, dass du hier eine exzellente Lehre haben wirst. Ich bin Meister Wei Shan und leite dieses Dojo schon seit vielen Jahren".
Fohr räusperte sich.
"Oh, entschuldige", meinte der Meister, "wollt ihr etwa alle hier lernen?".
Jun, der sich wieder etwas gefangen hatte, ergriff nun das Wort: "Nein, eigentlich nur sie hier". Er schob mich leicht nach vorne.
Der alte Mann schien etwas enttäuscht, doch sah beurteilend an mir hinab, dann nickte er.
"Wir können aus jedem einen tollen Erdbändiger machen. Also Mädchen, wie heißt du? Und wie viel Erfahrung bringst du mit?"

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