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Die Heilung

Überrascht sah ich zu Fohrs Vater hoch. Er schien wirklich mich zu meinen, wobei ich zunächst nicht wusste, wie ich darauf reagieren sollte.
"Worauf wartest du?", hakte Fohrs Vater auffordernd nach, "Du kannst zeigen, was du kannst!".
Darauf wollte ich aber eigentlich gar nicht hinaus. Viel eher beschäftigte mich die Tatsache, dass Jun ja noch nicht wusste, dass ich überhaupt Wasserbändigen konnte... Mein Blick schweifte hinüber zu ihm. Er lag am Boden und hielt sich den Kopf, sein Gesicht durchzogen von einem schmerzhaften Grinsen, als versuche er sich nichts anmerken zu lassen. Alarmiert merkte ich, dass er scheinbar aufstehen wollte. Schnell lief ich in seine Richtung, meine anderen Sorgen sollten erst mal Nebensache sein. Was für ein Mensch wäre ich, wenn ich einem verletzten Freund nicht helfen würde, obwohl ich es könnte.
"Oh nein, du bleibst mir erst mal schön sitzen!", merkte ich ermahnend an, als ich bei Jun angekommen war. Dieser sah leicht verwirrt zu mir hinüber und schüttelte lächelnd den Kopf.
"Keine Sorge, das ist nichts. Ich kann so locker weitermachen", meinte er etwas zu zuversichtlich für meinen Geschmack.
"So so, nichts, was? Nur zu deiner Information, du blutest..." Ich dachte das wäre erwähnenswert.
Jun sah mich fragend an und fasste schließlich zu seiner Wunde am Kopf hoch, nur um letztendlich das Blut an seinen Fingern zu begutachten.
"Oh...", sagte er, fast gleichgültig, und zuckte kurz mit den Schultern. Er machte wieder Anstalten aufzustehen, aber ich hielt ihn davon ab.
"Nun halt schon ruhig, ich versuch dir hier zu helfen...", murmelte ich etwas unsicherer.
Jun lächelte nur, sich aufrecht in den Schneidersitz setzend.
"Mika, wo ich herkomme hat so ein kleiner Kratzer uns nicht vom Training abgehalten..."
Ich wollte ja nichts sagen, aber das, was er da als 'kleinen Kratzer' bezeichnete, war definitiv alles andere als klein.
"Hilfe anzunehmen solltest du eigentlich auch gelernt haben... Das kann einem in dem entscheidenden Moment den Vorteil verschaffen!", erwiderte ich seufzend, "Also...". Meine Finger kreisten unauffällig über dem Eis im Boden und ließen dieses schmelzen, um es dann vorsichtig in meine Hand zu bändigen. Mein Blick schweifte kurz hinüber zu Jun, welcher noch nicht ganz zu verarbeiten schien, was hier gerade passierte, doch bald wich sein verwirrter Gesichtsausdruck einem entgeisterten. Er schien etwas sagen zu wollen, aber ich brachte ihn mit einem warnenden Blick zum schweigen. Später würde ich ihm alles erklären nur nicht hier... Ein Schuldgefühl bahnte sich in mir hoch und blieb in meiner Kehle stecken, wobei ich versuchte es so gut wie möglich wieder hinunter zu schlucken. Langsam näherte ich das Wasser seiner Wunde und sah zögerlich fragend zu ihm hinüber. Er nickte nur, sein Gesichtsausdruck selbst war undeutbar. Vorsichtig legte ich das Wasser an seine Wunde und ließ mein Chi hineinströhmen. Ich hoffte so sehr, es würde klappen, immerhin war das das erste Mal, dass ich das an einem echten Menschen ausprobierte, nun ja... einem lebenden echten Menschen. Wie gebannt starrte ich auf die, mit leutendem Wasser bedeckte, Wunde und mein Blick erhellte sich, als ich sah, dass sie sich langsam aber sicher schloss. Es funktionierte! Ein kleines Schmunzeln konnte ich mir nicht verkneifen. Als sich die Wunde geschlossen hatte ließ ich das Wasser wieder zu Boden, erleichtert aufatmend. Zufrieden betrachtete ich die Wunde, oder vielmehr die Stelle, an der sie einmal war, denn nur ein feiner Strich ließ diese noch in etwa erahnen. Jun, für seinen Teil, schien sich wieder etwas gefasst zu haben, starrte aber gebannt auf die Hand, mit der ich eben noch das Wasser gebändigt hatte. Ich räusperte mich kurz. "Also, so gesagt... Nur weil du sagst, dass du keine Hilfe brauchst, heißt das nicht, dass ich dir nicht doch helfe... Dafür sind Freunde doch da!", meinte ich, unsicher den Blick abwendend. Ich konnte mir in etwa vorstellen, was gerade in seinem Kopf vor sich ging, aber ich musste es ihm eben früher oder später irgendwie vermitteln. Und früher war mir in diesem Fall definitiv lieber, nicht, dass es wieder so endete wie die Geschichte mit dem Luftbändigen. Aber jetzt konnte ich nur auf die Reaktion hoffen, eine nicht zu auffällige, wenn möglich, sonst wüsste bald der ganze Nordpol wer und was ich war... Jun öffnete den Mund langsam.
"Wie...?", fragte er, immer noch leicht perplex.
"Das habe ich mich auch schon zu oft gefragt, glaub mir. Später...", murmelte ich leise, und hoffte er würde verstehen, was ich damit meinte, dass ich ihm alles erklären würde, von Anfang an. Jun nickte verständlich, wenn auch leicht zögerlich.
Leicht schmunzelnd stand ich wieder auf. Es war, als wäre mir eine riesige Last von den Schultern genommen worden. Ich sah zur Seite und erschrak erst einmal etwas, denn dort stand Fohr und grinste breit. Sie begutachtete Juns verheilte Wunde neugierig.
"Nicht schlecht, so hätte ich das wahrscheinlich nicht mal hinbekommen... Aber ich war schon immer eine Niete im Heilen, besser darin zu sein als ich, ist also keine große Kunst!", merkte Fohr an und lachte laut auf. Schließlich wandte sie sich an Jun.
"Ihr zwei kennt euch, nicht wahr?", stellte sie breit grinsend fest, "Also, ich bin Fohr und sehr vertrauenswürdig, wenn du mich fragst... Und du bist?"
"Jun...", antwortete er knapp aber dennoch freundlich. Fohr nickte verständlich, fast nachdenklich... aber was würde sie denn dabei zum Nachdenken bringen? Schließlich, nach einer kurzen, seltsamen Schweigepause, drehte sie sich wieder zu mir.
"Also... Sayo... Wir sehen uns morgen, nach-", fing sie an, als Jun sie unterbrach.
"Sayo? Ernsthaft?", Belustigung spiegelte sich in seinen Augen wieder. Ach ja stimmt, das wusste er ja auch noch nicht wirklich...
"Hättest du eine bessere Idee gehabt..?", meinte ich gespielt schmollend. Jun lachte und schüttelte fassungslos den Kopf, während Fohr nur daneben stand und sich scheinbar verrückt grübelte, worüber wir hier redeten.
"Also... Morgen nach ...der Zeremonie", sie sah zur Seite, als wäre ihr etwas unangenehm.
"Welche Zeremonie...?", fragte ich verwirrt aber ihr Blick sagte mir, dass ich die Antwort früher oder später selbst herausfinden würde (wohl eher früher als später, wenn die 'Zeremonie' morgen war...) und sie schien wohl ungern darüber sprechen zu wollen. Verständlich nickte ich: "Ja... bis morgen".
Sie nickte ebenfalls leicht lächelnd und verschwand durch die Tür, hinaus ins Freie. Wir sahen ihr alle nach und Yong kam zu uns hinüber.
"Das war ein sehr apprupter Abschied...", meinte er schulterzuckend. Jun und ich nickten zustimmend.
"Wundert euch nicht, meine Tochter ist oft kurz angebunden... Dann ist sie meistens in ihrer eigenen Gedankenwelt vertieft!", meldete sich Fohrs Vater zu Wort, "Aber gute Arbeit, junge Heilerin...". Er zeigte ein breites Grinsen, wobei man seine leicht schiefen Zähne bestaunen konnte. Ich nickte schnell: "Danke, aber ich habe gerade erst mit dem Heilen angefangen..."
"Jedenfalls müssen wir dann auch wieder mal los...", meinte Yong leicht drängend, als hätte er Angst, Fohrs Vater könnte uns noch spontan irgendwo mit einspannen. Dieser hingegen ließ ein lautes Lachen hören.
"Ach ja, die jungen Leute heutzutage... immer in Eile! Geht ruhig, geht ruhig...", meinte er gut gelaunt, mit einem breiten Grinsen auf seinem Gesicht.
"Ich komme mit!", meinte Jun neben mir schnell und sprang auf seine Beine. Überrascht blickte ich zu ihm hinüber, doch er nickte mir nur schmunzelnd zu, mit einem Blick, der mir sagte, dass ich jetzt dann wohl recht viel zu erklären hatte.

...

"Puh, ich dachte schon wir kommen da nie wieder raus...!", maulte Yong und stieß einen erleichterten Seufzer aus.
Wir waren an einen abgelegenen Platz geflohen, fernab von dem großen Getummel im Stadtzentrum. Es war eine Art höher gelegene Terasse mit ein paar Stühlen und Tischen, von der aus man fast über den gesamten Wasserstamm hinweg bis zum Meer blicken konnte.
"Wo ist eigentlich Sayo, also, nicht du sondern der Wolfsgeist, dessen Namen du dir offenbar geborgt hast?", fragte Jun in die angespannte Stimmung hinein. Die Augen weit geöffnet, sah ich zu ihm hoch.
"Gute Frage... In letzter Zeit ist sie öfters allein unterwegs. Das macht sie eigentlich selten. Ich wette, sie führt etwas im Schilde!", ich lachte leicht, um die Stimmung etwas zu lockern.
"Jetzt wo du das sagst...", warf Yong einsichtig ein, "Ich schätzte ich sollte sie einmal suchen gehen...". Er sprang mit dem Gleiter über das Geländer und ehe ich mich versah oder auch nur etwas erwidern konnte, war er auch schon verschwunden. Er wusste doch, dass es sinnlos war nach einem Geist zu suchen, der wohlmöglich unsichtbar durch die Stadt streunte. Ich schüttelte den Kopf und atmete kurz auf, so gut ich ihn auch Verstand, manchmal hatte er einfach viel zu leichtsinnige Ideen.
Neben mir hörte ich ein Räuspern und ich fuhr herum.
"Also, Mika... Ich denke wir haben etwas Nachholbedarf in Sachen Erklärungen...", meinte er, mir leicht vorwurfsvolle Blicke zuwerfend.
"H..haben wir das...?", fragte ich leicht verlegen, die Situation war echt unangenehm. Ich wette, Yong war extra abgehauen, damit ich mich hier alleine mit meinen Erklärungen herumschlagen musste.
Jun schmunzelte leicht.
"Der Avatar also...? Und wann hast du gedacht mir das zu sagen?", meinte er scheinbar halb enttäuscht, halb belustigt. Ich schluckte nervös und versuchte etwas zu erwidern: "Das... Nun ja... Das habe ich vor kurzem erst selbst erfahren. Nachdem wir getrennt wurden...". Jun nickte kurz und sah erwartungsvoll zu mir hinüber.
Ich holte tief Luft: "Ja, am besten fange ich ganz von vorne an. Als ich herausfand, dass ich irgendwie doch Luftbändigen kann..."
Jun hörte mir aufmerksam zu, als ich ihm meine Geschichte erzählte. Ich erzählte ihm von meiner ersten Begegnung mit dem Luftbändigen, warum ich es ihm verschwiegen hatte, von meiner Zeit in Gefangenschaft und der Flucht, von meinem Treffen mit Yong, von unserer Suche nach dem Macher der Fesseln, von dem Angriff der Kopfgeldjäger und meinem Traum, davon, wie ich erfuhr, dass ich der Avatar war, von unserer Reise zum Nordpol und von den Geschwistern im Fischerdorf, davon wie ich Meisterin Tuyet kennengelernt hatte und letztendlich von dem Wiedersehen mit ihm selber.
Jun sah perplex zu mir hinüber.
"Heftig... Das nenne ich mal eine komplizierte Geschichte... Du hast so einiges erlebt, was? Dagegen war mein Weg zum Nordpol wohl eine Spazierfahrt", er lachte laut auf.
"Dazu müsste ich wissen, wie eure Reise denn war...", murmelte ich, leicht schmunzelnd. Jun schnaupte amüsiert: "Das würde nicht mal eine Minute dauern und du würdest vor Langeweile umgehend einschlafen!". Lachend ließ ich meinen Blick über den Nordpol schweifen. Er untertrieb da wahrscheinlich gewaltig, so wie ich ihn kannte, und irgendwie hätte ich die Geschichte trotzdem gerne gehört aber jetzt war ich erstmal erleichtert, dass ich die Geschichte losgeworden war, als würde mir ein ganzer Berg vom Herzen fallen.
"Also... Du bist nicht sauer, dass ich...?", fing ich vorsichtig an zu fragen. Jun schüttelte lächelnd den Kopf.
"Nein, ich bin froh, dass du es mir jetzt von dir aus erzählt hast... Ein bisschen habe ich schon gemerkt, dass etwas seltsam war, damals, als du deinen kleinen Auftritt bei den Heilern hattest... Wie soll ich sagen... Du sahst dir einfach zu ähnlich!", er grinste breit. Ich lachte Kopfschüttelnd, ach was, ich sah mir selbst ähnlich, darauf wäre ich ja nie gekommen.
"Trotzdem ergibt noch nicht alles Sinn... Warum bezeichnet sich Zena zum Beispiel als Avatar... Ich habe ihr oft beim Training zugesehen und glaube wirklich, dass sie der felsenfesten Überzeugung ist, der Avatar zu sein. Auch wenn ihre Ergebnisse wohl eher nicht dafür sprechen...", meinte Jun nachdenklich, woraufhin ich zustimmend nickte. Ja, das war in der Tat seltsam... Aber die Antwort darauf war wohl fürs erste noch nicht in Aussicht...

...

Wir redeten noch eine Weile ausgelassen weiter, lachten, was mich an die Zeit vor meiner Gefangenschaft erinnerte, als ich von alledem noch nichts wusste, und ich genoss die kurzzeitige Unbeschwertheit.
Auch wenn diese nur von kurzer Dauer war. Wir verabschiedeten uns und ich ging zurück zur Unterkunft, wo mich eine noch völlig aufgelöste Hang begrüßte. Tuyet saß neben ihr, der Schock und die Trauer ließen sie gealtert erscheinen, als habe die Nachricht ihr ihre ganze Lebensenergie genommen. Sie legte Hang tröstend die Hand auf die Schulter und als sie mich hineinkommen sah, nickte sie mir bedeutend zu. Yong war ebenfalls schon dort und sprang auf, als ich die Tür öffnete.
Die Stimmung in dem Raum war extrem bedrückend und der Blutgeruch hing immer noch wie ein dichter Nebel über dem Raum, sodass die Erinnerungen wieder über mich hineinströmten.
Hang kam stillschweigend auf mich zu und drückte mir ein paar schwarze Klamotten in die Hände. Die Augen weit aufgerissen sah ich zu ihr hinüber.
"Das..."
"...Ist für die Zeremonie, von der Fohr schon gesprochen hat... Morgen verabschieden wir uns von Trai...", ergänzte Yong.
Ich stockte und hätte die Kleider fast wieder fallen gelassen.
"Morgen...?", fragte ich bedrückt, das war schon so früh...
"Ja, so sagt es die Tradition... Morgen"

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