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Die Flut

"Was meinst du damit? Die Imperialen wollen den Eisberg fluten? Aber es sind doch noch so viele von ihnen hier drinnen!"
Geschockt wartete ich auf eine Erklärung.
"Das scheint sie nicht zu kümmern", meinte Fohr, den Kopf gesenkt.
So etwas hätte ich sogar dem Imperium nicht zugetraut. Sie waren wohl noch viel skrupelloser, als ich es je vermutet hatte.
"Zena, wo willst du hin?", fragte Yong misstrauisch. Alle drehten sich in ihre Richtung. Sie hatte sich ihren Gleiter geschnappt und humpelte in Richtung Hintertür.
"Wohin denn wohl? Hier raus natürlich. Ihr habt doch gehört, was das Mädchen gesagt hat. Sie fluten den Eisberg und wenn es so weit ist, will ich sicher nicht mehr hier drinnen sein!"
Zenas sah genervt zu uns hinüber, meinen Blick mied sie mit Absicht.
"Was ist mit den anderen?", rief ich ihr noch hinterher, aber da war sie schon durch die Tür gehuscht.
Fluchend kickte ich einen Eisklotz vor meinen Füßen weg. Aus Zena wurde ich, selbst nach all den Jahren, die wir im selben Tempel verbracht haben, beim besten Willen nicht schlau. Selbst wenn ich versuchen würde sie zu verstehen, wäre das Ganze bestimmt aussichtslos.
"Lasst sie einfach. Mit ihr kann man sowieso nicht diskutieren", meinte Yong, "Also kommt. Wir müssen los".
Unsicher drehte ich mich um.
"Was machen wir mit den Imperialen?", fragte ich unentschlossen. Sicher, wir könnten sie hier einfach ihrem Schicksal überlassen, aber dann wären wir nicht viel besser als sie selbst.
"Willst du sie wirklich retten, nach alldem, was sie uns angetan haben?", fragte Fohr mit hochgezogener Augenbraue.
"Sie kennen sich hier im Eisberg besser aus als wir, sie könnten uns den Weg nach draußen weisen. Außerdem sollte doch lieber der Wasserstamm über ihre Strafe entscheiden", warf ich schnell ein.
Fohr seufzte: "Wie du meinst, aber wir müssen uns beeilen. Die warten mit dem Fluten sicher nicht auf uns!".
Ich nickte und ging auf einen der am Boden liegenden Imperialen zu, um diesen auf die Beine zu hieven, doch dieser begann wie wild um sich zu treten.
"Halt gefälligst still, wir versuchen euch hier rauszubringen!", beschwerte ich mich.
Der Imperiale verzog angewidert das Gesicht und spuckte auf den Boden.
"Und wenn schon! Dann gehen wir eben hier drauf. Ist immer noch besser als mit euch mitzugehen!", zischte der Imperiale, immer noch wild um sich tretend.
"Mika, lass die Imperialen. Wenn sie nicht mitwollen, dann verschwenden wir hier nur unsere Zeit. Wertvolle Zeit, in der wir andere retten könnten", merkte Jun an und legte mir die Hand auf die Schulter. Ich wusste, dass er recht hatte.
"Ich verstehe ohnehin nicht, warum wir den Imperialen Schweinen überhaupt helfen wollen", entgegnete Sayo trotzig.
Zögerlich ließ ich von dem Imperialen ab und lief den anderen hinterher, heraus aus dem Raum und die Wendeltreppe hinunter. Der Eisberg bebte heftiger, das Wasser drang allem Anschein nach schon in den Eisberg ein, also mussten wir uns beeilen.
Wir bahnten uns den Weg zurück durch das Eis und zu dem verzweigten Tunnelsystem. Dort wimmelte es nun schon von panischen Menschen, die verwirrt durch die Gänge eilten. Ein paar wenige, die die Ruhe einigermaßen bewahren konnten, kümmerten sich bereits um die Verletzten, die auf dem Boden lagen.
Lou fanden wir ein paar Räume weiter. Er versuchte verzweifelt etwas Ordnung in die Unruhe zu bringen und wies ein paar Leute an zu helfen.
Fohr lenkte mit einem lauten "Ruhe!" die Aufmerksamkeit von allen im Raum auf sich, die augenblicklich verstummten.
"Alle, die in einer einigermaßen guten Verfassung sind, schnappen sich mindestens einen Verletzten, und helfen ihm dabei hier herauszukommen! Wir lassen niemanden hier zurück, dass das klar ist!", ordnete Fohr mit kräftiger Stimme an. Manchmal bewunderte ich sie wirklich für ihr Selbstbewusstsein.
Die Leute gehorchten, auch wenn es vielen nicht leichtfiel, die Ruhe zu bewahren. Das immer stärker werdende Beben des Eisberges half dabei auch nicht wirklich. Das Wasser sickerte bereits in die Räume, sodass wir schon bald knietief im eisigen Wasser standen, das Dreck und Blut mit sich spülte. Nach und nach wurde mir klar, dass es wohl knapper werden würde, als zunächst vermutet. Wenigstens waren Fohrs Zeichen noch auf den Wänden und man könnte sie mit etwas Wasserbändigen gut erkennen. Sie bewahrten uns davor, uns noch zusätzlich zu dem Chaos zu verlaufen.
Der Eisberg erschütterte noch mehr und Schreie hallten durch die Menge, das Wasser stieg immer schneller an, es war fast unmöglich noch zu deuten, wo wir hinirrten, aber die Metalltore waren bereits in Sichtweite, von dort aus würde es mit den vielen Wasserbändigern nicht so schwer fallen einen Ausweg zu finden.
Meine Freunde und ich bildeten das Schlusslicht, sorgten dafür, dass niemand übersehen wurde.
Plötzlich ging alles viel zu schnell. Der Eisberg bebte abermals und neigte sich gefährlich zur Seite. Tonnen über Tonnen Wasser schwappten in unsere Richtung. Wie in Zeitlupe sah ich die Leute zu Boden fallen, hinein in die Fluten und ich hatte Mühe, mich selbst auf den Beinen zu halten.
"Hier!", rief ich Yong zu und übergab ihm noch zusätzlich den Verletzten, den ich gestützt hatte. Yongs verwirrten Blick ignorierte ich dabei.
Geschwind festigte ich meinen Stand mit etwas Eis und streckte dann die Arme nach vorne, um die Wassermassen aufzuhalten. Ich spürte den enormen Druck, der sich hinter der Wassermauer, die ich geschaffen hatte, aufbaute und konnte ihm gerade noch so, mit Mühe und Not, standhalten.
"Schnell, geht!", rief ich mit gepresster Stimme.
"Bist du verrückt? Wir lassen dich nicht hier zurück! Du kannst das doch nicht lange alleine aufrechterhalten!", rief Jun über den Lärm des rauschenden Wassers hinweg.
"Die Zeit reicht, dass ihr alle hier rausbringt! Macht euch keine Sorgen um mich, ich schaff das dann schon alleine hier heraus!" Davon musste ich mich erst mal selbst überzeugen, verbarg aber die Unsicherheit in meiner Stimme.
Yong warf mir einen besorgten Blick zu, er erkannte es immer schon gut, wenn ich log, aber ich warf ihm einen warnenden Blick zu, woraufhin er nur seufzte und bedrückt zur Seite schaute.
"Jetzt geht", zischte ich zwischen meinen zusammengebissenen Zähnen hervor. Das Wasser verlangte mir schon einiges an Kraft und Konzentration ab und so war ich zunächst erleichtert, als ich hörte, wie sich die Schritte der Anderen eilig entfernten. Nun standen hier nur noch ich und die drohenden Wassermassen vor mir. Mein Mut schwand mit jedem Atemzug und ich fragte mich, was mich dazu geritten hatte.
Und dann geschah, was geschehen musste. Der Eisberg kippte abermals und das nächste was ich merkte war, wie ein enormer Schwall Wasser auf mich einschlug und mich von meinen Füßen riss. Das einzige, was ich jetzt noch hörte, war ein ohrenbetäubendes Rauschen und mein eigenes Herz, wie es gegen meine Brust hämmerte. Dann spürte ich nur noch, wie mein Kopf gegen etwas Hartes prallte und alles um mich herum verfinsterte sich, bis nur noch ein schwacher Herzschlag zurückblieb, der mich leise in den Schlaf wog.

...

... ...

... ... ...

"Mika! Avatar Mika! Hörst du mich?"
Wer rief mich da? Die Stimme kam mir bekannt vor. Wo war ich? Was war passiert?
"Mika! Willst du etwa schon aufgeben?"
Wollte ich das? Dazu müsste ich erst mal wissen, was los war. Warum war es hier nur so schrecklich kalt?
Aber nein, aufgeben war nicht mein Stil.
Ich schlug meine Augen auf und fand mich im eisigen Wasser schwebend wieder. Meine Erinnerungen rauschten zurück in meinen Kopf. Richtig, ich war ja noch im Eisberg und wo war ich stehen geblieben? Ach ja, ich war gerade beim Ertrinken. Ohne jegliche Orientierung und ohne zu wissen, wo oben oder wo unten war, driftete ich durch das Wasser.
Meine Lunge fühlte sich steif und eiskalt an. Ich wusste, ich brauchte dringend Luft, also schloss ich meine Augen und konzentrierte mich, Panik zu schieben wäre in so einer Situation tödlich. Irgendwo hier müsste doch der ein oder andere mit Luft gefüllte Hohlraum sein. Und tatsächlich, ein paar Meter weiter von mir in einer Ecke fühlte ich die Anwesenheit von Luft. Es war nicht viel, aber besser als nichts, es musste einfach reichen, um hier herauszukommen. Schnell tauchte ich in die Richtung und als mein Kopf die Wasseroberfläche durchstieß, rang ich verzweifelt nach Atem. Meine Lunge schmerzte unter der Kälte der einströmenden Luft, aber das Gefühl endlich wieder atmen zu können ließ mich diese Tatsache ignorieren. Fröstelnd wärmte ich mit Wasserbändigen das Wasser um mich herum und schaffte es endlich wieder etwas zur Ruhe zu kommen. Jetzt musste ich hier dringend rausfinden, bevor der Eisberg wieder kippte und das letzte bisschen Luft aus den Hohlräumen drängte.
Nur, wo war der Ausgang.
"Meiyen! Wo bist du?", rief ich in die Luft und meine Stimme hallte in der kleinen Eisnische wieder.
"Du hast dich also dafür entschieden nicht aufzugeben? Sehr gut, ich dachte schon du hättest unsere Abmachung gänzlich vergessen", schallte die Stimme durch meinen Kopf, klarer und nicht mehr so verschwommen wie zuvor.
Ja, ich wusste nur zu gut, dass ich noch in Meiyens Schuld stand, jetzt vielleicht sogar noch mehr.
"Wie könnte ich das vergessen? Nur stecke ich hier gerade fest und bin dir so wahrscheinlich keine große Hilfe."
"So bist du mir lieber als tot. Folge meiner Stimme, junger Avatar, und du wirst hier heraus zu mir finden!"
Ich bändigte eine Blase um meinen Kopf und tauchte wieder hinab. Die Lichtreflektionen von Eis und Wasser irritierten mich in meiner Orientierung, aber Meiyens Lied, das immer weiter in meinem Kopf wiederhallte, wies mir meinen Weg. Durch manche eingestürzten Gänge musste ich mich hindurchbändigen um weiterzukommen, aber nach kurzer Zeit war ich auch schon wieder an der Metalltüre angekommen, die für mich nur mehr eines bedeutete: Freiheit.
Von hier aus konnte ich mich einfach durch die Eismassen hindurchbändigen, ohne fürchten zu müssen, wo ich endete, denn alles war besser, als in diesem Eisklotz eingeschlossen zu sein.
Doch dann, endlich, nach ein paar Sekunden, die mir vorkamen wie eine halbe Ewigkeit, erblickte ich einen weißlich schimmernden Körper, der durch die Eiswand hindurchschimmerte.
Ein letzter Bändigungszug und ich war frei, zurück im scheinbar endlosen Ozean. Vor mir schlängelte sich der anmutige und gleichzeitig ehrfurchterregende Körper von Meiyen, die mich mit ihren großen Schlitzaugen anstarrte.
"Eine Sekunde länger und ich hätte dich jetzt getadelt, dass du mich warten lässt. Aber da hast du wohl Glück gehabt", Meiyen drehte mir ihren Kopf seitlich hin, "Hier, steig auf, Kleine, und halt dich sehr gut fest. Sonst steht das, was mit dir passiert nicht weiter in meiner Verantwortung".
"Du lässt mich auf dir reiten?", fragte ich fassungslos.
Meiyen zischte nur gleichgültig: "Mach schon, bevor ich es mir anders überlege und dich nicht lieber aufesse!".
Ich unterdrückte ein Schmunzeln und schwamm schnell zu ihrem Kopf, ihre Art zu bluffen erinnerte mich einfach ein wenig an Sayo.
Mein Griff schloss sich fest um eines ihrer Hörner und ich wollte ihr gerade Bescheid geben, dass ich bereit war, da schoss sie schon durch das Wasser. So schnell, dass meine Atemblase platzte und mir meine Gesichtszüge durch die starke Gegenströmung entglitten. Im nächsten Moment durchstießen wir auch schon die Wasseroberfläche und schnellten meterhoch in die Luft. Innerlich dankte ich Sayo für mein Training im Festhalten, das Reisen mit ihr hatte mich da wirklich abgehärtet. Alles um mich herum schien wie in Zeitlupe zu vergehen. Ich sah unten zahlreiche Schiffchen aus Eis, in denen die geretteten Leute saßen, sie alle sahen erstaunt und erschrocken zu uns hoch. In einem Boot erblickte ich Fohr, Jun und Yong, alle drei mit einem erleichterten und erfreuten Grinsen im Gesicht.
Im nächsten Moment tauchten wir wieder hinab in die Tiefe, wobei ich gerade noch Zeit hatte, etwas Luft zu schnappen.
Doch anstatt sich dafür zu entscheiden unter Wasser weiter zu tauchen, erbarmte sich Meiyen meiner und schwamm an der Oberfläche entlang, weiter ins offene Meer hinaus.
"Wohin bringst du mich und wie kann ich dir jetzt helfen?", fragte ich, die Gischt in meinem Gesicht. Ich ließ mich auf Meiyens Schnauze nieder.
"Du magst es vielleicht nicht wissen, aber eben hast du mir schon gut geholfen, aber um eine Kleinigkeit müssen wir uns jetzt noch kümmern."
Ich hatte ihr schon geholfen? Wie?
"Von welcher Kleinigkeit sprichst du?"
"Die Imperialen. Hilf mir sie aufzuhalten, bevor sie das Festland erreichen. Sie haben einen Teil des Eisbergs abgespalten und verstecken sich darin, denken sie seien sicher, aber ich weiß genau wo sie sind!"
Verdutzt hielt ich Inne.
"Warum machst du das alles?", fragte ich vorsichtig.
"Für meinen Stolz. Einst, vor Jahrhunderten war ich der stolze Schutzgeist des nördlichen Wasserstamms. Wir hatten einen Pakt. Ich sollte sie beschützen und dafür würden sie mich hier in diesen Gewässern leben lassen. Beide Seiten waren zufrieden, der Wasserstamm erlangte Ansehen und Respekt und so kam eine lange und friedliche Zeit. Niemand wagte es mehr, den Wasserstamm anzugreifen. Und so kam es, dass ich nicht mehr gebraucht wurde, bis eben vor ein paar Jahren, als die Imperialen an den Nordpol kamen, verdeckt unter unserer Flagge. Endlich wieder meinen Pflichten folgend, versenkte ich die Schiffe. Aber alles, was ich vom Wasserstamm, der mich einst so verehrt hatte, dafür bekam, waren angst- und hasserfüllte Blicke. Sie hatten mich vergessen, so wie den Pakt. Die einen jagten mich, die anderen mieden mich. Doch dann...", Meiyen stockte. Ich sah die Bilder aus ihrem früheren Leben vor meinem Auge vorbeizischen. Sie war einst so glücklich mit ihrer Verbindung zum Wasserstamm und ich fühlte, wie unfassbar verletzt sie nun war. War das die spezielle Verbindung zu Geistern, von der Sayo gesprochen hatte?
"Und dann?", fragte ich weiter.
"Dann kamst du zum Nordpol, junger Avatar, und ich wusste, dass ich dich treffen musste. Wenn die Leute vom Wasserstamm sehen, dass ich mit dir zusammen für ihr Wohl kämpfe, vielleicht sehen sie mich dann endlich wieder als das, was ich wirklich bin..."
Ich schwieg vor mich hin und wischte mir eine kleine Träne weg, die meine Wange hinunterkullerte. Oder war das die Gischt?
"Keine Sorge, zeigen wir es den Imperialen!"
Ich stand auf und zog meinen Stab von meinem Rücken.
Meiyen zischte zufrieden.
"Siehst du den kleinen Eisberg dort vorne? Das sind sie", erklärte Meiyen. Ich nickte und machte mich bereit, den immer näher rückenden Eisberg nicht aus den Augen lassend.
Gebannt wartete ich auf den richtigen Moment. Jetzt! Blitzschnell schoss Meiyen am Eisberg vorbei und ich holte weit aus, um eine riesige Welle in Richtung des Eisbergs zu schicken, die ihn ordentlich ins Wanken brachte. Die Wasserschlange machte eine scharfe Kurve und begann unser Ziel zu umkreisen. Mit Wasserbändigen half ich nach, um einen Strudel um es herum zu erzeugen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und doch gab mir Meiyen ein Gefühl von Sicherheit und Mut. Ich packte meinen Gleiter und sprang von ihrem Kopf ab, flog direkt auf den Eisberg zu. Mit einer flinken Handbewegung teilte ich die Eismassen sauber in der Mitte durch, was es mir erlaubte, einen Blick auf die Ansammlung erschrockener Imperialer im Inneren zu werfen, und drückte anschließend die beiden Hälften mit einem Luftschwall auseinander. Geschickt landete ich wieder auf Meiyens Kopf.
"Frier sie fest!", schlug diese vor und raste zwischen den beiden Hälften hindurch. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und ließ Wasser in beide Richtungen schnellen, das ich dann umgehend gefror. Die von unserem Angriff überrumpelten Imperialen klebten nun fest an Wänden und Böden.
"Bringen wir die Flüchtigen mal wieder zurück zum Nordpol, oder was meinst du, Meiyen?", fragte ich schmunzelnd.
Ich wusste nicht, ob ich das richtig deutete, aber ich glaubte Meiyen lächeln zu sehen.
"Ich würde es nicht anders wollen, Kleine."

...

Die Gesichter Aller waren auf uns gerichtet, als wir mit den Imperialen zurückkehrten. Viele schienen noch leicht verunsichert, was die riesige Meeresschlange direkt vor den Mauern des Nordpols anging, aber es war kein Hass mehr in ihrem Blick, was mir Hoffnungen machte, dass sie sie doch recht schnell unter sich akzeptieren konnten.
Ich wurde gleich mit Fragen zu Meiyen bombardiert, die ich aber - so viel war ich ihr schuldig - gerne für sie beantwortete.
"Platz da! Wir haben auch ein Wörtchen mit ihr zu bereden!", kämpfte sich Fohr, dicht gefolgt von Yong und Jun, zu mir durch.
"Verdammt, wir waren alle ganz krank vor Sorge! Du warst so lange dort unten in dem Eisberg gefangen! Wir dachten, du-", sie stockte.
"Sie dachten, du seist tot", ergänzte Sayo, die in der Menge stand, als sei nichts dabei, "Ich hab ihnen gesagt, du bist nicht so leicht klein zu kriegen, aber die haben mir natürlich nicht geglaubt. Du hättest Yo- Autsch!".
Yong hatte sie mit dem Fuß gestupst und schickte ihr einen warnenden Blick.
"Tu nicht so, als hättest du dir keine Sorgen gemacht!", ermahnte er sie.
Ich konnte nicht anders, als zu lachen.
"Und ihr zwei streitet mal wieder wie ein altes Ehepaar", kommentierte ich und erntete dabei zwei wütende Blicke.
"Mach einfach nie wieder so leichtsinnige spontane Entscheidungen, okay?", konterte Jun und schüttelte belustigt den Kopf.
"Dafür kann ich nicht garantieren, aber ich gebe mein Bestes. Aber hey, ich lebe noch und das ist ja schon mal was, oder?", erwiderte ich neckend.
"Der Wunde an deinem Kopf nach zu urteilen, war es aber doch knapper, als du es darstellst, oder?", bemerkte Fohr, meinen Hinterkopf musternd. Eine Wunde? Die hatte ich vor lauter Aufregung gar nicht bemerkt, aber jetzt wo sie es erwähnte... Verdammt!
Hinter uns räusperte sich jemand und wir drehten uns allesamt um. Dort stand Fohrs Vater und nickte uns anerkennend zu.
"Erlaubt mir, heute zur Anerkennung der heutigen Leistung ein kleines Fest zu schmeißen."
Die Menge jubelte bei dem Wort "Fest" laut auf und ehe wir uns versahen, war jeder schon in die Vorbereitungen vertieft und der Abend rückte immer näher.

Der gesamte nördliche Wasserstamm feierte ausgelassen. Es wurde gesungen und getanzt und es gab Berge an Essen für alle.
Man hörte das Klirren eines Glases und alle verstummten mit einem Schlag. Die ganze Aufmerksamkeit war nun auf Fohrs Vater gerichtet.
"Ich weiß, der Wasserstamm hat in den letzten Monaten eine schwere Zeit durchgemacht. Aber das ist nun vorbei, denn das Imperium wurde vertrieben. Und wir können uns alle glücklich schätzen, hervorragende Krieger an unserer Seite gehabt zu haben. Es war uns eine Ehre, mit dem Avatar und seinen Freunden an unserer Seite kämpfen zu dürfen. Weil es bis jetzt ausgeblieben ist sie vorzustellen: Der neue Avatar. Avatar Sayo!"
Er wies in meine Richtung und ich hätte mich fast an meinen gedämpften Seepflaumen verschluckt, was sie nicht gerade appetitlicher gemacht hätte. Die Leute hier dachten ja immer noch, ich hieße Sayo. Sollte ich es vielleicht mal erwähnen? Ich öffnete den Mund, um zu erwidern, aber da fuhr Fohrs Vater schon mit seiner Rede fort (bildete ich mir das ein, oder mochte er Reden wirklich gerne?)
"Ohne sie und ihre Freunde hätten wir es nie so weit geschafft!"
Applaus ertönte, und ich seufzte. Es störte mich, dass er die Namen der Anderen nicht erwähnte.
"Auch meine Tochter hat sich durchaus als große Hilfe erwiesen. Dennoch hat sie jahrelang gegen unsere Regeln und Traditionen verstoßen und sich heimlich das Wasserbändigen beigebracht und das darf hier nicht vernachlässigt werden. Fohr, so leid es mir tut, hiermit schicke ich dich ins Exil des nördlichen Wasserstamms. So lange bis du es akzeptierst, unter unseren Regeln zu leben."

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