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Der Eisberg

Wir standen auf der riesigen Mauer des Wasserstamms und blickten hinaus aufs Meer. Dort schwamm unscheinbar ein Eisberg, der größte von vielen kleineren. Auf den ersten Blick nichts auffälliges, immerhin waren wir ja am Nordpol. Es wäre seltsamer gewesen, wenn keine Eisberge hier gewesen wären.
"Und ihr seid sicher, dass es dieser Eisberg ist? Er ist zwar groß, aber sieht für mich nicht so aus, als hätte das ganze Quartier der Imperialen dort Platz...", brachte ich meine Zweifel zum Ausdruck.
"Eisberge sind unberechenbar", begann Fohr zu erklären, "nur fünfzehn Prozent befinden sich oberhalb des Wassers. Man kann kaum einschätzen, wie sie unter der Oberfläche aussehen..."
Ich erschauderte, denn diese Vorstellung war mir nicht ganz geheuer. Was wäre, wenn man in so einem gewaltigen Eisberg eingeschlossen wäre und das irgendwie überleben würde, weit unter dem Meeresspiegel? Wie lange es wohl dauern würde, bis man gefunden wurde? Hundert Jahre? Nein, da musste man wahrscheinlich schon enorm viel Glück haben...
"Und wissen wir, was uns erwartet?", fragte ich unsicher.
"Ein paar imperiale Schweine und viel, viel Eis..."
Sayo schien nicht so erpicht darauf dort hinüber zu gehen. Das einzige, was ihr dabei etwas Motivation zu geben schien, waren die Imperialen.
"Und wie kommen wir dort rüber? Wir fünf gegen einen Haufen Imperialer?", fragte Yong.
"Sechs! Fürs erste..."
Das war Zena. Was machte sie hier?
"Ich, als Avatar", diesen Titel betonte sie ganz besonders, "wurde gebeten, bei der Befreiung des Wasserstamms von den Imperialen zu helfen. Und ich soll ausrichten, dass gerade Truppen aufgestellt werden, die dann nachkommen."
Sie beantwortete meine unausgesprochene Frage bereits von sich aus, was mich nicht verwundern sollte.
"Hör zu Zena. Du musst es doch mittlerweile auch gemerkt haben, dass-"
"-die Imperialen hier am Nordpol sind. Klar! Das wusste ich schon lange, ich hatte nur noch nicht genug Beweise!", unterbrach Zena Jun überheblich. Es war offensichtlich, dass sie nicht die geringste Ahnung gehabt hatte.
"Was Jun wahrscheinlich sagen wollte ist, ob du nicht nach all den Wochen mal daran gedacht hast, dass du vielleicht doch nicht der Avatar bist?", merkte Yong an, die Genervtheit in seiner Stimme war nicht zu leugnen. Zenas Blick durchlöcherte ihn tausendfach. Doch, wenn auch nur für einen kurzen Moment, glaubte ich etwas wie Zweifel darin aufflackern zu sehen. War das Einbildung?
"Nicht der Avatar?! Ich bin wie geschaffen dafür! Nur weil du mich nicht leiden kannst, heißt das noch lange nicht, dass du einfach solche wirren Behauptungen aufstellen kannst. Aber schön! Ich konnte dich nämlich auch noch nie leiden!"
Na schön, es war wahrscheinlich nur Einbildung. Sayo warf ihr einen verächtlichen Blick zu, woraufhin sie leicht zurückschreckte. Sie fing sich aber schnell wieder.
"Na schön! Dann mach ich das eben alleine! Ist ja nicht so, als würde ich eure Hilfe auch nur im geringsten benötigen!", schnaubte sie.
Ich starrte sie nur fassungslos an, als sie ihren Gleiter aufklappte und von der Mauer sprang. Sie segelte los in Richtung Eisberg und mir wurde klar, dass ihr ganzer Größenwahn sie wohl lebensmüde gemacht haben musste. Wollte sie etwa wirklich glauben, das ganze Versteck der Imperialen im Alleingang stürmen zu können?
"Irgendwann kostet sie ihr verdammter Stolz und ihre Dummheit noch ihr Leben...", merkte Yong an. Aber ich wusste, dass es nicht so kommen würde. Seltsamerweise waren es immer Leute wie Zena, die alles durch irgendeinen verzwickten Zufall unbeschadet überlebten.
"Also? Wie kommen wir jetzt alle hinüber?", brachte ich uns nochmal zurück auf das vorherige Thema.
Fohr schmunzelte und deutete hinab auf das Meer. Dort schwamm ein kleines Holzboot, an Bord ein einzelner Mann, der zu uns hinaufwinkte.
"Das ist unsere Mitfahrgelegenheit!"
Wir liefen Fohr hinterher die Treppenstufen hinunter, wo das Boot bereits auf uns wartete. Der Mann war ausgestiegen und Fohr grüßte ihn mit einem freundschaftlichen Handschlag.
"Schön, dass du es noch geschafft hast, Lou! Du hast immer so viel am Hut, da hab ich mir Sorgen gemacht, dass du vielleicht keine Zeit hast."
Lachend schüttelte dieser den Kopf.
"Spinnst du? Das lass ich mir doch nicht entgehen! Endlich können wir dem Imperium mal eins auswischen! Darauf hab ich schon Jahre gewartet. Wir werden nicht zulassen, dass sie den Wasserstamm zerstören!"
"Ich mag den Kerl...", teilte mir Sayo nuschelnd mit.
Grinsend wandte Fohr sich nach der Begrüßung wieder an uns und räusperte sich kurz.
"Das ist Lou. Er ist auch im Widerstand des nördlichen Wasserstamms. Er ist bestimmt von allen am engagiertesten!"
"Fohr, hör auf zu übertreiben."
"Tu ich nicht!", sie zwinkerte, "Sind die anderen auch bereit?".
Lou nickte.
"Ja, sie sind alle schon auf dem Weg. Ich hoffe, dass ein paar schon dort sind."
Meinten die beiden etwa andere vom Widerstand? Mehr Verstärkung wäre natürlich nicht schlecht. Wenn man dann noch bedachte, dass Fohrs Vater auch noch Truppen nachschickte, hatten wir doch gute Chancen, oder etwa nicht?
"Wollen wir wirklich einfach so hinüberfahren? Wäre das nicht etwas zu auffällig?", fragte Jun, das Boot musternd.
"Wer sagt denn, dass wir ganz normal hinüberfahren?" Fohr schmunzelte vielsagend.

Wir saßen in dem Boot warteten darauf, dass wir endlich losfuhren. Fohr besprach noch etwas mit Lou. Es war gerade genug Platz für uns alle fünf an Bord, keine Person mehr hätte sich dazwischenquetschen können. Sayo würde den Luftweg nehmen müssen.
"Willst du uns helfen Mika? Beim Manövrieren?"
"Wie meinst du das?", fragte ich verwundert, "Ich kenne mich ja kaum aus".
"Wir bräuchten drei Wasserbändiger. Lou übernimmt die Front, du die Mitte und ich würde das Schlusslicht bilden. Jetzt kommt der lustige Teil: wir fahren nämlich unter Wasser!"
Mit einem Mal war es still an Bord und alle - außer Lou, der nickte nur amüsiert - starrten Fohr fassungslos an.
"Ja, es ist nicht leicht, aber es funktioniert. Wir bilden quasi unter Wasser eine sehr große Luftblase, die wir dann, mitsamt Boot, vorwärts bändigen", erklärte sie.
Woher nahm dieses Mädchen nur immer ihre Ideen? Es klang bei ihr immer so selbstverständlich und logisch.
Fohr erklärte mir schnell, was ich genau tun sollte (wobei ich mir nicht so sicher war, ob ich diese Verantwortung wirklich tragen wollte), dann war es auch schon so weit, wir waren startklar.
Fohr und Lou bändigten uns langsam unter Wasser, während ich damit beschäftigt war, die Wasserwand, die uns langsam einhüllte, aufrechtzuerhalten.
Als wir endlich ganz untergetaucht waren, atmete ich erleichtert auf, dabei wusste ich genau, dass das erst der Anfang war. Wir waren von allen Seiten von Wassermassen umgeben, unter uns ein scheinbar bodenloses Schwarz, etwa fünf Menschenlängen über uns schimmerte etwas Sonnenlicht durch die Wellen an der Oberfläche. Alles, was uns daran hinderte jetzt zu ertrinken, waren unsere Bändigungsfähigkeiten.
"Bist du bereit?", fragte Fohr, für meinen Geschmack etwas zu unbekümmert.
Nein, war ich nicht!
"Ja", ich nickte ihr zu und Lou fing an uns vorwärts zu bändigen, ich lenkte den Strom weiter am Boot vorbei und Fohr schloss die Blase hinten wieder ab.
Ab und an sah man den ein oder anderen Fischschwarm vorbeischwimmen. So ein Luftblasenboot bekamen die Fische wohl nicht alle Tage zu sehen.
Yong lehnte sich zurück und starrte hoch zur Oberfläche, während Jun amüsiert schmunzelnd die Fische betrachtete. Trotzdem konnte man den Beiden, wegen dem, das gerade auf uns zukam, die Anspannung anmerken. Ja, das Ungewisse, in das wir geradewegs hineinfuhren, war niemandem von uns geheuer, daran bestand kein Zweifel.

"Da vorne! Der Eisberg!", rief Jun nach einer Weile aus. Wir alle starrten nun nach vorne, wo sich eine monströse Masse an Eis bis in die Meerestiefen hinab erstreckte.
Ich schluckte erst mal den Kloß hinunter, der sich in meinem Hals gebildet hatte. Von hier aus wirkte alles noch viel bedrohlicher, als wolle uns selbst der Eisberg warnen, nicht näher zu kommen.
Wir taten es dennoch, immer langsamer, bis wir das Eis schon fast berühren konnten und schließlich ganz zum Stehen kamen.
"Haltet ihr zwei kurz die Blase aufrecht", wies Lou uns an und hörte auf zu bändigen, was mich leicht überraschte. Dennoch schafften wir es die Wasserkuppel zu übernehmen, ohne gleich in Wasser getränkt zu werden.
Lou wanderte in die Mitte des Bootes und legte seine Hand bedächtig auf das Eis des Berges. Mit geschlossenen Augen fuhr er an der Oberfläche entlang und wir alle wussten, dass es wohl besser war, ihn hierbei nicht zu stören. Schließlich nickte er kurz und trat einen Schritt zurück. Er nahm einen stabilen Stand ein und führte die Arme langsam nach vorne, um sie dann zu spreizen und wieder nach hinten zu ziehen. Vor uns tat sich ein Tunnel im Eis auf der nach oben führte, groß genug, damit das Boot mit uns allen durchpassen konnte.
"Da haben wir unseren Eingang!", merkte Lou mit zufriedenem Gesichtsausdruck an.

Wir nahmen wieder unsere alte Formation an und steuerten uns durch den engen Durchgang, bis das Boot an der Oberfläche ankam und wir wieder Frischluft hatten.
Wir waren in einem schmalen Gang, die einzige Lichtquelle waren die Sonnenstrahlen, die von irgendwoher durch die meterdicken Eisschichten strahlten.
Von den Imperialen war noch keine Spur, was uns erst mal erleichtert aufatmen ließ. Wir stiegen alle aus dem Boot aus und ich war fürs erste froh, dass die Fahrt doch glimpflich gelaufen war. Lou ließ das Boot wieder sinken und gefror das Wasser darüber, um unsere Spuren zu verwischen.
"Und jetzt? In welche Richtung sollen wir gehen?", fragte Yong leise.
"Leider haben wir keine Karte, also müssen wir wohl etwas mutmaßen", meinte Fohr und ging in die Hocke. Mit dem Finger zeichnete sie in das Eis, das sie zum Schmelzen brachte.
"Wir haben uns von dieser Seite hier, von unten her in den Eisberg gegraben. Der Gang geht in diese beiden Richtungen. Gehen wir mal davon aus, dass die wichtigeren Räume größer sind, sich also weiter im Eisberg befinden. Demnach wäre dieser Weg der wahrscheinlichere."
Wir nickten zustimmend, auch wenn der Gang nicht gerade einladend aussah.
Je weiter wir in den Eisberg vordrangen, desto dunkler wurde es. Ich fragte mich schon, wie sich die Imperialen hier wohl nachts zurechtfanden, als ich gedankenverloren gegen eine große Metalltür lief.
"Autsch!", fluchte ich leise, verstummte dann aber bei dem Anblick, der sich mir bot. Das Metall um die Tür schien in allen Richtungen tief ins Eis zu reichen, so tief, dass ich das Ende nicht mehr erkennen konnte. Auf der Tür war das Symbol der Imperialen eingraviert, ein geschuppter Adler mit einem langen Echsenschwanz, flankiert von zwei geschwungenen Dolchen. Ich konnte jetzt mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit sagen, dass wir hier richtig waren.
"Wie haben die das Metall unbemerkt in den Eisberg gebracht und im Eis eingeschlossen?", fragte Jun nachdenklich.
"Das ist eine gute Frage. Anscheinend haben sie viele gute Wasserbändiger am Start. Mit den Metallschichten wollen sie wohl verhindern, das Licht aus ihrem Versteck nach außen dringt..."
Fohr fuhr mit ihrer Hand über das Metall, an dem sich bereits Eiskristalle abgesetzt hatten. Schließlich lehnte sie ihr Ohr dagegen, um zu lauschen.
"Nichts zu hören", murmelte sie nach einer Weile.
Sie nickte uns kurz zu und drückte die Flügeltür vorsichtig einen Spalt breit auf. Auf der anderen Seite war niemand zu sehen.
Lautlos schritten wir über die Türschwelle und blickten uns um. Von jenseits der Metallmauer sah es wieder aus wie vor dem Tor, nur waren am Rand nun Fackeln angebracht, deren Licht sich im Eis reflektierte und spiegelte. Sonst war alles recht lieblos gestaltet, aber vielleicht war das auch nur der Vergleich zum Wasserstamm, der ja ein Kunstwerk für sich darstellte.
Aus der Ecke hinter mir hörte ich ein leises Stöhnen.
"Was zum-? Wer ist da?", ertönte eine Stimme hinter dem Flügel der geöffneten Tür. Geschockt starrte ich in die Richtung aus der die Stimme kam und hielt meinen Stab fest umklammert.
Ein Mann hatte sich aufgerappelt und kam hervorgetorkelt. Er rieb sich verschlafen die Augen und begann uns blinzelnd zu mustern.
"Ihr seid nicht-?! Wie habt ihr hierhergefunden?"
Mit einem Mal war der Mann hellwach und nahm eine abwehrende Haltung an. Verdammt! Das war definitiv zu früh, um entdeckt zu werden.
Der Mann griff schnell nach etwas in seiner Tasche und zog blitzartig einen Gong hervor.
Er holte aus, um Alarm zu schlagen, doch kurz bevor der Schläger das dünne Metall berührte, schloss sich blitzschnell eine Hand von hinten um sein Handgelenk, eine zweite um seinen Mund, ein Fuß schob sich vor den Seinen und brachte ihn mit viel Schwung aus dem Gleichgewicht, sodass die Wache den eisigen Boden küsste.
"Jun! Das war gut reagiert!", merkte ich erleichtert an.
Jun fixierte den Mann mit einem Hebelgriff am Boden. Mit heftigem Treten und Winden versuchte sich dieser zu befreien, doch das half ihm alles nichts.
"Findest du? Etwas zu knapp, wenn du mich fragst", Jun schmunzelte leicht angestrengt, "Es wäre übrigens schon nett, wenn ich nicht den Rest meines Lebens damit verbringen müsste diesen Typen hier am Boden festzunageln und am Schreien zu hindern."
Lou lachte bei seinem Kommentar auf.
"Keine Sorge, dafür hab ich die hier dabei..."
Er zog ein paar Tücher aus seinem Jutesack und half Jun dabei, den Mann festzubinden. So wie es aussah, wollten sie dabei wirklich auf Nummer sicher gehen, denn sie knoteten die Armgelenke mit denen der Füße auf dem Rücken des Imperialen zusammen. Ein Tuch sollte ihn daran hindern, die anderen zu alarmieren.
Immerhin schien er zuvor noch nicht gewusst zu haben, dass der ganze Wasserstamm bereits von dem Vorhaben des Imperiums Kenntnis genommen hatte. Das wiederum müsste dann heißen, die Chancen stünden recht gut, dass der Überraschungseffekt auf unserer Seite lag.
Die Operation "Imperiale Ungezieferbeseitigung am Nordpol" konnte starten!

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