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84. ...die Schatten winden sich...

Selbst wenn James und Lily nichts davon hörten, dass Marlene irgendwelche dummen Dinge getan hätte, so machten sie sich trotzdem Sorgen um ihre Freundin. Der Tod von Dorcas hatte sie sichtlich mitgenommen und sie wussten, dass Marlene sich gerne einmal von ihren Gefühlen leiten ließ. Die stärkste Erinnerung die James daran hatte, war das dritte Schuljahr, als Marlene den Schlafsaal der Rumtreiber komplett mit Flubberwurmschleim geflutet hatte, weil sie sauer auf Sirius gewesen war.

James hatte auch aus nächster Nähe bezeugen können, dass man eine Marlene McKinnon nicht wütend machen durfte. Nach den Sommerferien des fünften Schuljahres war seine Mitschülerin drauf und dran gewesen, ihn an eine Venemosa Tentacula zu verfüttern, weil James sich über ihren neuen Haarschnitt lustig gemacht hatte. Lediglich Professor Sprout hatte James damals davor bewahrt, einen schmerzhaften Tod im Magen einer Pflanze zu erleben, als sie Marlene aufgehalten und ihr drei Wochen Nachsitzen verpasst hatte. Professor McGonagall war noch nie so wütend gewesen, wie an diesem Tag. Ihr ganzes Gesicht war feuerrot gewesen, passend zu den Hausfarben und ihre Nasenflügel hatten so stark gebebt, das Sirius am Abend gemeint hatte, sie hätte sicher beinahe Rauch gepustet.

Es war nur ein einziges Mal gewesen, dass Marlenes Zorn frühzeitig verebbt war und das war in der zweiten Klasse gewesen. Sie, Lily und Ellie hatten zusammen an einem Schulprojekt für Zaubertränke gearbeitet und James und Sirius hatten sich damals den Spaß erlaubt, ihnen Stinkbomben in die Taschen zu werfen. Es war nur der wütend fauchenden und kreischenden Madame Pince zu verdanken, dass die beiden Jungs nicht auch noch den Zorn der Mädchen auch sich gezogen hatten, die wohl gemeint hatten, dass die Strafarbeit der Bibliothekarin für sie genug wäre. James und Sirius hatten damals die komplette Bibliothek per Muggelart von Staub befreit und er hatte noch Wochen danach Krämpfe in seinen Sehnen gespürt. Marlene hatte sie dafür ausgelacht.

Doch nun war James sich nicht ganz so sicher, ob Marlene diese Sache auf sich beruhen lassen würde. Die Tage vergingen, ohne, dass er oder Lily von ihr hörten und einerseits war es ein gutes Zeichen, denn wenn sie etwas angestellt hätte oder in Gefahr wäre, dann würden sie es wissen, andererseits machte diese Unwissenheit James auch fertig. Und noch mehr machte es ihn fertig, dass er das Haus nicht verlassen konnte.

Es musste ungefähr Mitte Mai gewesen sein, da hatte Dumbledore sie besucht. Keiner von ihnen wusste, wie er es überhaupt geschafft hatte, ins Haus zu gelangen, doch er hatte sich nicht mit diesen Kleinigkeiten aufgehalten, wie immer. Harry war zwar ganz angetan von Dumbledores langem Bart, doch Lily war alles andere als erfreut gewesen, ihren alten Schulleiter zu sehen. Deswegen hatte sie Harry auch genommen und ihn als Entschuldigung genutzt, um sich ins Schlafzimmer zurückzuziehen. Am Abend hatte sie James gesagt, dass sie Dumbledore nicht mehr traute. Sie hatte den Tagesproheten etwas genauer als James verfolgt und nicht ein Wort war über den alten Zauberer gefallen. Er hatte nicht ein einziges Mal versucht, etwas gegen Voldemort und seine Scharen zu unternehmen. James hatte es auch bemerkt. Dementoren hatten sich überall ausgebreitet, verbreiteten Angst und Schrecken und ernährten sich von ihren dunklen Erinnerungen.

„Dürfte ich mir Ihren Tarnumhang einmal genauer ansehen?", hatte Dumbledore gefragt und James war ziemlich überrascht gewesen. Das Dumbledore von dem Umhang wusste, war das eine, aber das er ihn sich ansehen wollte, war etwas merkwürdig, fand James. Denn so, wie er den alten Schulleiter kannte, wusste dieser immer über alles Bescheid. Warum also sollte erst jetzt fragen, ob er sich den Umhang ansehen dürfte? Gerade jetzt, wo sie ihn dringend gebrauchen konnten.

Trotzdem hatte er Dumbledore den Tarnumhang gegeben. „Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich ihn mir ein paar Tage mitnehme? Es gibt da etwas, das ich dringend untersuchen muss. Natürlich nur, wenn Sie auch einverstanden sind, Mr. Potter." Das klare Leuchten seiner hellblauen Augen und das freundliche Lächeln auf den Lippen es alten Mannes hatten James dann doch erweicht. Er hatte Dumbledore seinen Tarnumhang überlassen, auch wenn er sich nicht wohl dabei fühlte.

„Sie bekommen ihn so schnell wie möglich wieder", hatte er gesagt. „Und stellen Sie in der Zwischenzeit bitte nichts Dummes an, Mr. Potter." Der alte Mann hatte kurz gezwinkert, dann war er so schnell wieder verschwunden, wie er gekommen war.

„Er ist wie Rauch", hatte Lily gesagt. „Er scheint immer anwesend zu sein, aber niemand kann ihn wirklich einfangen."

Mit dem Verschwinden des Tarnumhangs blieb für James auch jeder geheime Besuch außerhalb des Hauses verwehrt. Er könnte sich zwar selbst mit einem Desillusionierungszauber tarnen, vermutete aber, dass die Wirkung nicht so stark würde, wie bei seinem Umhang und wollte es eigentlich auch nicht testen, in dem er mit der Hand vor dem Todesser vor ihrem Haus herumwedeln würde.

Der Tagesprophet schien mit der immer mehr wachsenden Bedrohung auch mehr und mehr von Voldemort eingenommen zu werden. Viele der Artikel, die er und Lily lasen, beinhalteten selten noch die Angriffe der Todesser, sondern meist nur noch kurz die „mysteriösen Todesfälle, für die es keinerlei Erklärung gab". Lily vermutete, dass Voldemort den Tagespropheten letztendlich doch eingenommen hätte und damit wahrscheinlich auch das Ministerium. „Ihm fällt die ganze Zaubererwelt in die Hände und wir können nichts tun. Es frustriert mich, zu wissen, dass Marlene da draußen ist und Voldemort zur Strecke bringen will, während wir hier weiterhin eingesperrt sind. Es scheint, als würde die Welt langsam aber sicher zerbröckeln und die Todesser würden die Einzelteile auffangen und wieder für sich nutzen. Das Ministerium, der Tages – und Abendprophet, das St. Mungos... sie alle sind von Voldemort eingenommen worden. Es gibt nichts mehr, das wir tun können, ohne einen offenen Krieg zu beginnen, der auch die Muggel mit hineinziehen würde. Wir können diesen Kampf nicht verlagern, ohne das Gleichgewicht der ganzen Welt zu zerstören. Wir würden enttarnt werden und da wir in diesem Moment eine Gefahr darstellen, wären die Muggel uns nicht sonderlich friedlich gesinnt. Es würden Millionen von Menschen sterben."

Selbst wenn James gewollt hätte, er hätte Lily in diesem Moment nicht beruhigen können.

Die Tage waren wieder zäh vergangen. James war damit beschäftigt seinen Unmut nicht an Lily auszulassen und Lily verbrachte die meisten Stunden mit Harry und versuchte ihm das Laufen beizubringen. Natürlich wussten sie beide, dass es für ihn vielleicht noch zu früh war, aber er würde bald ein Jahr alt werden und Lily hatte eh nichts anderes zu tun. Sie war schon so weit, dass er sich mit Stütze für kurze Zeit auf den Beinen halten konnte.

Der Juli begann dann so, wie der Juni aufgehört hatte: Heiß. Die Sonne strahlte bis zu vierzehn Stunden am Tag auf ihr Haus und es war nur Lilys Kältezauber zu verdanken, dass die vier Hausbewohner noch nicht zerlaufen waren. Während sie sich gerne mit Harry im Garten aufhielt und mit dem Aquamenti für ein bisschen Abkühlung sorgte, durchforstete James Bücher und Zeitungen. Einerseits, weil er etwas zu tun brauchte, er musste seine Finger bewegen, andererseits stellte er Nachforschungen an. Er verfolgte sogar Familienstammbäume zurück. Doch sein einziger Erfolg lag darin, dass er herausfand, dass er von einem Mann namens Ignotus Peverell abstammte und das würde ihm im Kampf gegen Todesser nicht wirklich weiterhelfen. Nicht, dass es ihm allgemein etwas nützen würde, denn er war in seinem Haus eingesperrt und konnte nicht hinaus.

Am Abend des wärmsten Tages bisher flog eine Eule direkt durch das Fenster hinein und ließ einen Brief auf der Sofalehne fallen, bevor sie kehrtmachte und leise schuhuhend wieder zum Horizont flog. Der Umschlag wirkte knitterig und voller Falten und seltsam feucht, als James ihn aufnahm. Auch das Briefpapier war feucht und an einigen Stellen schien die Tinte verlaufen zu sein. Vielleicht hatte es einen kurzen Schauer gegeben, dachte James sich, als er nichtsahnend die wenigen Wörter las.

James, Lily,

Marlene ist tot. Die Beerdigung ist am Wochenende.

Caradoc.

Der Brief entglitt seinen Fingern und ein Feuer entfachte in seinem Inneren. Kochend heiße Tränen schienen in seinen Augenwinkeln zu brennen und sein ganzer Körper stand auf einmal in Flammen. James fühlte sich selber verbrennen, während sein Herz in tausende Stücke zerbrach.

Nicht Marlene...

„Was ist los, Schatz?", fragte Lily besonnen und sah nicht einmal zu ihm auf, sondern saß weiterhin gegen sein Bein gelehnt am Boden und versuchte Harry immer noch beizubringen, dass er seinen Schuh nicht essen sollte.

James wollte etwas sagen, doch keine Laute verließen seine Kehle. Alles in ihm war wie zugeschnürt, keine Luft schien an sein Hirn zu kommen und sein Herz pochte unangenehm. Und viel zu schnell. Als würde es sogleich aus seiner Brust springen wollen, die sich wie Porzellan anfühlte.

„Marlene ist...", fing er an und gestikulierte schwach mit den Händen. Es fühlte sich wie ein Messerstich in seiner Brust an. Lily blickte auf, in ihren Augen lag die Angst. „Sie ist tot", hauchte er und seine Dämme brachen. Seine Augen schwammen in Tränen, seine Wangen waren feucht und nass und selbst auf seine Brust waren sie getropft.

„Nein", schrie Lily, vergaß Harry, vergaß ihre Umgebung und schrie einfach nur. „Nein, nein, nein, nein, nein, nein!" Sie hielt sich selber den Kopf, sie rollte sich ein und weinte so laut, als würde sie ihre Seele verlieren. James konnte sich nicht bewegen und da niemand ihm mehr Aufmerksamkeit schenkte, fing auch Harry an zu weinen.

Noch nie in seinem Leben war James so am Boden zerstört gewesen, wie in diesem Moment. Obwohl der Tod seiner Eltern ihn wirklich mitgenommen hatte, so fühlte sich Marlenes Tod nun so an, als hätte er sein Herz verloren. Als wäre es ihm aus der Brust gerissen wurden und in Einzelteile zersplittert worden. Alles war an diesem Tag zu viel für sie geworden und er und Lily hatten einfach nur geweint. Die ganze Zeit hatten sie ihren Tränen nachgegeben und hatten sich nicht einmal darum gekümmert, dass Harry neben ihnen auch geweint hatte.

Erst mitten in der Nacht, als Lily eingeschlafen war und ihr Gesicht gerötet war und auch James' Augen noch immer feucht waren und seine Wangen geschwollen waren, da stand er auf und kümmerte sich um ihren Sohn. Als seine Hände etwas zu tun bekamen, vergaß er für einen winzigen Moment den Schmerz, der sich wie eine Eisscherbe in sein Herz gebohrt hatte.

Und selbst als er sich Schlafen legte, wollten die Tränen nicht aufhören. Vielleicht waren sie auch der Grund, wieso er die Schatten sah, die sich vor dem Fenster wanden.

Marlene war tot und nichts war für James im Moment wichtig.

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