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☆ Autoren-Talk ☆

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Figurenbau

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anhand eines Beispiels:

Ich habe euch eine Figur von mir in komprimierter Form herausgesucht. Im Original ist das alles tatsächlich noch ausführlicher, aber ich denke mal, dass das schon reicht :D 

Nennen wir die imaginäre Figur, um die es heute geht, einfach mal:

  

"Prota"

    
Name: Prota Gonist (wie einfallsreich, wow...)
Geschlecht: männlich
Alter: 30 Jahre

Allgemeines:

- wirkt auf den ersten Blick nachdenklich, abwesend und gefühlskalt

- vergisst manchmal zu essen oder schläft zu wenig, hat keinen geregelten Tagesablauf

- Raucher

- legt wenig Wert auf Aussehen, begrpndet das damit, kein Geld für neue Kleidung zu haben, trägt dadurch zB Schuhe, die schon lange kaputt sind

- wirkt fast so, als würde er sich in einem ständigen Tagtraum befinden, dabei analysiert er zu jedem Zeitpunkt, spinnt diverse Theorien und versucht alles mit rigoroser Logik zu erklären

- ist schweigsam, anderen erzählt er nicht, was alles in seinem Kopf vorgeht

- kann Emotionen schlecht einschätzen, verliert sich deswegen in Analysen und wirkt deswegen gefühlskalt. Dabei ist er sehr wohl in der Lage starke Gefühle zu empfinden

- wenn er von etwas begeistert ist, wird er das niemals sagen, am wahrscheinlichsten ist, dass man ihm ansieht, dass er zu denken und analysieren aufhört und stattdessen lieber seinen Blick in die Ferne schweifen lässt

Kindheit/ Familie:

Prota ist als Einzelkind bei seiner alleinstehenden Mutter (62) aufgewachsen. Diese hat aus erster Ehe allerdings noch 2 weitere Kinder. Sie haben aber keinen Kontakt mehr zu ihnen, da der damalige Mann seiner Mutter die Kinder gegen sie aufgehetzt hat. Protas Vater war nur kurz mit seiner Mutter zusammen, er kennt ihn nicht wirklich, legt aber auch keinen besonders großen Wert darauf. Seine Mutter hat ihn sehr liebevoll und engagiert erzogen, auch wenn sie als Alleinverdienerin sehr viel arbeiten war und teilweise mehrere Jobs gleichzeitig hatte. Er ist ihr sehr dankbar für alles und sie haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander.

Seine Kindheit hat er allein oder in der Schule verbracht. Durch seine schwierige Lebenssituation hat er angefangen, sich alles logisch erklären zu wollen. Viele seiner Mitschüler haben ihn als abweisend und kühl erlebt und ihn gemieden. Er war immer schüchtern und hat alles still von außen betrachtet und die Menschen analysiert.

Aktuelle Situation/ Wohnsituation:

Prota wohnt in mit seiner demenzkranken Mutter in einer kleinen 3 Zimmer Wohnung, die Kosten für die Miete muss er alleine tragen. Die Wohnung ist spärlich eingerichtet, Möbel sind zusammengewürfelt.

Gemeinsames Wohnzimmer ist Mittelpunkt, Mutter hat eigenes Zimmer, Prota hat eigenes Zimmer (einziger Rückzugsort)

Mit Nachbarn besteht kein Kontakt, außer zu der Nachbarin direkt gegenüber. Sie kümmert sich manchmal um Protas Mutter, wenn er arbeiten muss

Beruf:

Prota hat ein Studium (im Bereich Musik) angefangen, musste es allerdings abbrechen, als seine Mutter krank geworden ist. Um Geld zu verdienen fängt er in einem kleinen Szeneladen an (suchen dringend nach Aushilfen, Prota hat sich zuvor bei anderen Stellen beworben ohne Erfolg)

Freundschaft:

Selbst enge Freunde haben Schwierigkeiten, in Protas Herz und Gedanken zu gelangen.

Er ist für die Menschen um ihn herum kein richtiger Gesprächspartner. Er diskutiert lieber alles mit sich selbst aus. Ein Freund wird daher in ihm niemals einen guten Freund finden, bei dem er sich aussprechen kann oder der als emotionale Stütze dient. Zudem versteht er nicht, wenn Menschen ihre Denkprozesse auf subjektiver Wahrnehmung und Gefühlen stützen, denn das ist für ihn weder greifbar, noch logisch. Daraus resultiert, dass er wenig Verständnis für emotionale Probleme hat. Dennoch ist er engagiert, wenn es um Probleme geht, allerdings wird er sie auf seine logische Art und Denkweise zu lösen zu versuchen. Dies dauert mitunter jedoch so lange (es muss ja absolut alles bedacht werden), dass seine Lösungsvorschläge manchmal zu spät kommen.

Einziger Freund: Deuter, sein Arbeitskollege

Hobbies und Freizeit:

Früher hat Prota leidenschaftlich gerne Klavier gespielt (in Schule, Uni), er hat jedoch nicht die finanziellen Ressourcen, sich ein eigenes zu kaufen. Er betrachtet es von der logischen Seite, wo kein Geld, da kein Klavier. Seine Sehnsucht danach zerredet er sich selbst durch harte Fakten. Ansonsten hat er keine Hobbies, da er sich dafür nicht die Zeit nehmen kann, immerhin ist das Pflegen seiner Mutter ein 24 Stunden Job.

Das einzige, was er genießen kann, ist über Kopfhörer Musik zu hören. Er denkt gerne dabei nach und lässt sich von der Musik führen. Das macht er jedoch nur, wenn seine Mutter schläft und er noch genug Kraft hat, um wach zu bleiben.

Stärken und Schwächen:

Die Königsdisziplin und das, worum es in der Geschichte dann eigentlich gehen soll. Man muss sich überlegen, was man mit einer Geschichte erzählen möchte. Man entwickelt eine Figur und dann steht man praktisch vor zwei Figuren: 

  
Der Figur VOR der Entwicklung
und
Der Figur NACH der Entwicklung 

  
Ich persönlich fange mittlerweile damit an, zu überlegen, wie die Figur am Ende sein soll. Und danach erst, wie sie am Anfang der Geschichte ist. Die Handlung bildet dann den Weg, den die Figur gehen muss, um an das erwünschte Bild am Ende zu gelangen. Wenn ich das soweit klar habe für mich, beginne ich, die Figur detaillierter zu planen. Dazu gehören für mich mittlerweile 5 Punkte, denen ich besondere Aufmerksamkeit schenke. Wenn ich das klar habe, weiß ich, was passieren MUSS, damit sie sich entwickelt.

1. NARBE:

Sind die Geschehnisse, die einen geprägt/ verändert haben. Sie finden oft schon in der Kindheit statt und sorgen manchmal für Traumatisierungen

Beispiel:

Die Trennung der Eltern in seiner Kindheit und der Verlust seines Vaters. Er hat sich oft gefragt, wie seine Geschwister sind und ob er mit ihnen klarkommen würde. Mittlerweile verabscheut er sie, weil sie ihn alleine lassen.
Die Demenzerkrankung der Mutter setzt ihm stark zu, nicht nur weil er sie dadurch permanent im Auge behalten muss oder sie anstrengend ist, sondern weil sie zunehmen vergisst, wer sie ist. Prota muss viel zu früh die Rolle des Erwachsenen einnehmen ohne Stütze von anderen

2. SYMPTOME:

Wie versucht die Figur, seine Narben nicht wieder aufreißen zu lassen? Wie schützt er sich vor neuen Verletzungen?

Beispiel

Prota hat enorme Verlustängste, weil er in seinem Leben zu viele Verluste erlebt hat. Weil er auch seine Mutter zunehmend verliert, baut er sich eine Art Schutz auf. Er lässt kaum Emotionen zu. Wenn doch, überlegt er vorher, ob es eine logische Begründung dafür gibt, bevor er sie wirklich zulassen kann. 

Flüchtet sich gerne nach innen, damit er nicht so viele Eindrücke von außen bearbeiten muss. Ist dadurch oft abwesend, hört Gesprächspartnern nicht zu, verlässt den Ort der Konversation ohne dies zu begründen.

Hat massive Schlafprobleme, ist dadurch schnell gereizt, unkonzentriert oder hat Kopfschmerzen.

Ist der festen Überzeugung, dass das Rauchen es besser macht und er dadurch weniger nachdenken muss. (In dem Fall kann er sehr ausführlich erläutern, an welche Rezeptoren das Nikotin andockt, was es für Auswirkungen auf seine Verfassung hat etc. Die schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit stellt er dabei hinten an, weil er glaubt, dass Stress einen eher krank macht, als die Schadstoffe einer Zigarette)

3. LÜGE:

Zu verstehen als "Selbstlüge". An welche Grundsätze hält sich die Figur? Zu welchen Selbstlügen führen die oben genannten Narben ud Symptome? 

Beispiel:

"Wenn ich mich emotional auf jemanden einlasse, werde ich verletzt." - Prota hält alle auf Abstand und distanziert sich emotional von ihnen, weil er glaubt, dadurch nicht angegriffen werden zu können.

4. WANT: 

Das ist das, was die Figur glaubt, erreichen oder haben zu müssen, damit  ihr Leben sich zim positiven entwickelt, sie ein Lebensziel erreicht oder damit eine gewünschte Veränderung eintritt. Das ist allerdings mit Fehlern behaftet.
Im Laufe der Geschichte kann eine Figur das Want bekommen, damit sie feststellt, dass es nicht das richtige war, was sie braucht.

Beispiel:

Prota will die Welt um sich herum verstehen, damit es ihm leichter fällt, auf Probleme zu reagieren. Er arbeitet daran, dass seine Logik ausgefeilter wird und kontrolliert, ob frühere Analysen wirklich gut genug begründet waren. 

Er versuch das Krankheitsbild Demenz besser zu verstehen, kauft sich Fachliteratur dazu und verzweifelt, dass es ihm trotzdem nicht gelingt, an seine Mutter heranzukommen. Es bestärkt ihn darin, dass er noch viel mehr über diese Thematik lernen muss, um damit adäquat umgehen zu können. 

5. NEED:

Im Gegensatz zum Want ist es das, was die Figur tatsächlich benötigt oder was sie erreichen muss, damit ihr Leben sich verbessert oder sie ein Ziel erreicht. Wichtig ist, dass dieses Need erst im Laufe der Geschichte klar wird, wenn das Want erreicht wurde.

Beispiel:

Prota muss lernen, seine Gefühle zuzulassen und darüber reden zu können. Er muss einsehen, dass manche Dinge nicht logisch begründbar sind, weil Entscheidungen auch auf der Gefühlsebene gemacht werden können.

Muss lernen, dass die Fachliteratur ihn bei Demenzerkrankungen nicht weiterhilft. Seine Mutter braucht vor allem eins: emotionalen Halt, Vertrauen und einen Mensch, der zu seinen Gefühlen steht, weil sie dafür besonders feinfülig sind.

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Autorentalk

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Jetzt seid ihr dran :D

- Was gelingt euch beim plotten, bei euren Figuren und/oder eurem Weltenbau besonders gut?

- Wo habt ihr Schwierigkeiten?

- Wo bekommt ihr Inspirationen für Handlungen oder Figuren her?

- Plant ihr eure Protagonisten ausführlich? Oder lasst ihr euch überradchen, wohin sie sich entwickeln?

- Habt ihr schon mal ausführlich geplottet? Was hat es euch gebracht?

Wichtig:

Ihr dürft alles fragen, beachtet dabei aber bitte einen freundlichen Umgangston. Hier geht es darum, einen austausch zu ermöglichen und Anregungen für die eigene Schreibentwicklung zu bekommen und nicht darum, andere schlecht zu machen oder in ihrer Herangehensweise zu kritisieren!

Ich freue mich auf die Gespräche mit euch :D

Sonnige Grüße
Taelirium

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