59. Alicent Hohenturm
Nachdenklich wanderte die Königin durch den Garten, ihr stand eine Entscheidung bevor, welche sie eigentlich nicht treffen wollte: Die Vermählung ihres ältesten Sohnes Prinz Aegon mit ihrer einzigen Tochter und seiner Schwester Prinzessin Helaena.
Ihr Vater und ihre Berater rieten ihr dazu, um ihr Haus zu stärken und für das was kommt, bereit zu machen. Doch war sie sich nicht sicher ob sie diese Entscheidung treffen sollte. Da riss das Brüllen zweier Drachen sie aus ihren Gedanken und einen Augenblick später verschwand die Sonne und der Himmel hinter den gewaltigen Ausmaßen Vaelahs. Nachdem sich Prinz Daemon und Lady Laena über das Verbot ihres Gemahls hinweggesetzt und geheiratet hatten, war sie mit ihren Drachen nach Pentos gegangen – dies machte Vaelah nun zum größten Drachen Westeros.
Und sie wurde immer größer. In den letzten zehn Jahren war sie noch einmal ein ganzes Stück gewachsen – besonders nachdem sie auch vom Hofe noch gefüttert wurde und nicht selbst alles erjagen musste.
Auf Vaelahs dunkelblauer Körper und goldene Schwingen, folgte der hellblaue Körper des Drachens Traumfeuer und auch wenn diese gewaltig war, so erreichte sie gerade einmal die Hälfte der Größe Vaelahs.
Und doch tönte von diesem Monstrum das begeisterte Lachen ihrer Tochter hinab. Seit jenem Tag als sie den Drachen bestiegen hatte, verbrachten sie fast jeden Tag zusammen und mit der Zeit hatte man sie immer häufiger zusammen über den Himmel jagen sehen.
Besonders nachdem Rhaenyra mit ihrem dritten Kind schwanger geworden war und aufgrund dieser Umstände nicht mehr allzuviel Zeit auf ihrem Drachen verbringen konnte. Für Helaena war das gut, war sie doch allgemein als merkwürdig und eigenartig verrufen – so schien sich Selaena davon nicht beeindrucken zu lassen.
Sie hatte sich als sehr geschickt erwiesen, was diplomatische Geschicke anging und sie besaß einen scharfen Verstand. Rhaenys hatte sie als herzensgut beschrieben und die Königin musste zugeben, dass sie dies wohl auch war – wenn man von der Gefahr absah, die von ihr ausgehen konnte. So war sie überaus loyal, eine Freundschaft zwischen ihrer Tochter und ihr konnte daher vorteilhaft sein und vielleicht konnte auch sie davon profitieren.
Sie kannte die Umstände, mit denen Selaena Belaeres zu ihnen gekommen war und sie kannte die Legenden, die sich um sie rankten. Am Anfang hatte es kaum einer so wirklich glauben wollen, doch die Zeit bewies, was sie sagte: Waren die Prinzessin und die Königin mittlerweile zu Frauen herangereift, so war das Mädchen aus Valyria scheinbar keinen Tag älter geworden.
Doch die Menschen fanden sich damit ab, in einer Welt mit monströsen Drachen schien ein hübsches junges Mädchen keine große Gefahr zu sein.
Selbst ihr Gemahl, der König, welcher ihr misstrauisch gegenüber war, nachdem er von ihrer Geschichte erfahren hatte – verlor sein Misstrauen und fing an ihr zu Vertrauen. Und niemand wurde es wagen, dem König zu widersprechen.
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