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Kapitel 6 ~ Irgendwie anders

Gedankenverloren streifte Gaius durch die Gänge des großen Palastes. Plötzlich legte sich eine Hand auf seine Schulter und heftig zusammenzuckend drehte er sich hastig um. Wie lange war es her, dass sich jemand zuletzt einfach so an ihn heranschleichen konnte? Er erinnerte sich nicht. Seit wann war er so achtlos geworden? Blitzschnell setzte er seine undurchdringliche Miene auf, verbarg seine Gefühle hinter seiner Maske und schaute in das vom Alter gezeichnete Gesicht seines Onkels. Tiberius Körper triefte nur so vor lauter Parfum, dass Gaius ganz schwindelig wurde.
„Was machst du hier so allein, Caligula?", wollte Tiberius streng wissen und Gaius antwortete höflich, er habe seinen Großonkel gesucht. Tiberius runzelte die Stirn.
„Wieso warst du dann so überrascht mich zu sehen?", fragte der alte Herrscher weise und innerlich versetzte sich Gaius einen Tritt. Doch im selben Moment verbreiterte er sein Lächeln und sagte: „Aber avunculus, gestern hast du doch erst gesagt, dass du mit mir die Fortschritte auf der Baustelle besichtigen möchtest und weil ich weiß, wie sehr du dich auf dein neues Schlafgemach freust, war ich einfach davon ausgegangen, dass du bereits dort seist. Deshalb habe ich im Geiste überlegt, wie ich dich für meine Verspätung um Verzeihung bitten sollte. Denn niemand lässt einen Mann wie euch warten."
Tiberius strenge Miene wurde mit jedem Wort milder und schließlich nickte er. Sein Großneffe tat recht daran ihn zu fürchten. Immerhin war dieser nur hier, weil er es so wollte.
„Dann lass uns jetzt sofort dort hingehen!", befahl Tiberius und gab Gaius das Zeichen ihm zu folgen. Den ganzen Weg über erzählte ihm der junge Mann eine Geschichte nach der anderen, die eine komischer als die vorherige. Im Schlafgemach angelangt wurde Tiberius eigene Verzückung über die Mosaike nur von der seines Großneffen übertroffen. Der alte Herrscher war zutiefst zufrieden und befahl einem der Sklaven, der gerade den Boden säuberte, seinem Baumeister mitzuteilen, dass er morgen die Möbel aufstellen sollte. Der Junge sprang hastig auf, verneigte sich tief und rannte aus dem Zimmer, um den Befehl unverzüglich auszuführen.
Tiberius begutachtete noch immer das riesige Porträt seiner selbst, welches auf dem Mosaik in enger Umarmung mit einer hinreißend schönen Frau abgebildet war, als der Baumeister ins Gemach geeilt kam.
„Caligula?", rief Tiberius seinen Großneffen und dieser erschien sofort an seiner Seite. „Du darfst dich zurückziehen"
Dann kehrte er dem jungen Mann den Rücken zu und konzentrierte sich ganz darauf dem Baumeister zu erklären, wo er jedes einzelne Möbelstück aufgestellt haben möchte.
Wie Gaius den Raum verließ, bemerkte er nicht einmal. Doch kaum war seine Nase nicht mehr dem Gestank ausgesetzt, fielen die Beklemmung und seine Maske langsam von ihm ab. Mit einem Mal fühlte er sich unheimlich müde. Dieses Schlafzimmer, welches eher ein Schlafsaal war, bildete nun den Höhepunkt von Tiberius' Geschmacklosigkeit. Nicht einmal in einem Bordell würde man so viele nackte Menschen auf einem Mosaik abbilden. Unmerklich schüttelte sich Gaius bei dem Gedanken, wen der alte Mann dort alles mit hinnehmen würde.
Wirklich sicher fühlte sich Gaius aber erst, als sich seine Zimmertür endlich hinter ihm schloss. Kraftlos glitt er an der Tür herab und vergrub das Gesicht in den Händen. Warum machte er das alles? Wie lange würde er noch so weitermachen können? Wann würde er einen Fehler machen? Was war ein solches Leben nur wert? Wieso hatten die Götter ihm dieses Schicksal beschert?
Plötzlich legten sich sanfte, kleine Hände auf seine und lösten sie sanft von seinem Gesicht. Erst jetzt bemerkte er, dass er am ganzen Körper zitterte wie Espenlaub. Neben ihm kniete Aurelia, deren Haare noch immer leicht feucht waren, aber an einigen Stellen bereits golden schimmerte, wo das Licht der Sonne es durch sein Fenster berühren konnte. Aurelia, die Goldene - der Name passte wirklich zu ihr. Doch am meisten trafen ihn ihre Augen, deren dunkles Blau ihm versicherte, dass alles gut werden würde. Ihre wunderschönen Lippen verzogen sich zu einem zaghaften Lächeln, als wüsste sie nicht so recht, wie sie ihm helfen könnte. Bei den Göttern, das wusste er doch selbst nicht!
Ohne ein Wort zu sprechen zog sie ihn an sich heran und er vergrub sein Gesicht an ihrer Halsbeuge. Wie gut und frisch sie roch. An ihr haftete nur ein winziger Hauch von Parfum, so ganz anders als Tiberius. Langsam legte sich das Zittern, seine Atmung beruhigte sich und seine Gedanken wurden ruhiger. Ein letztes Mal sog er ihren leichten Duft tief in sich ein, dann hob er den Kopf und sah ihr tief in die Augen.
„Danke", murmelte er und blickte auf ihre immer noch ineinander verschränkten Hände. Als Aurelia ihre ihm entziehen wollte, schaute er hastig auf und hielt sie zurück. Es tat gut einfach nur ihre sanften, kleinen Hände in seinen größeren zu halten.
Wie lange sie so saßen wusste er nicht. Doch irgendwann klopfte es und jemand versuchte die Tür zu öffnen, gegen die Gaius immer noch lehnte. Nach einigen unsanften Stößen in seinen Rücken, welche die Tür keinen Zentimeter weiter geöffnet bekamen, rief eine vertraute Stimme durch die Tür, dass Tiberius Gaius' Anwesenheit beim Abendmahl wünsche. Gaius seufzte schwer. Am liebsten würde er bis in alle Ewigkeit mit Aurelia hier einfach nur stumm sitzen. Dennoch antwortete er Clemens, dass er sich gleich auf den Weg machen würde.
Widerwillig erhob er sich und zog Aurelia mit nach oben. Dieses Mal hielt sie ihn zurück.
„Was hast du mit mir vor?", fragte sie forschend und er konnte wieder die Furcht in ihren Augen aufblitzen sehen, die sie bis eben verlassen hatte. Galant führte er ihren Handrücken an seine Lippen und hauchte eine Ahnung eines Kusses darauf. Sein Mund verzog sich zu einem leichten Lächeln.
„Ab morgen werde ich dir helfen zu deinem Geburtsrecht zu kommen, goldene Aurelia", prophezeite er feierlich. Dann machte er auf dem Absatz kehrt und verließ zufrieden mit sich das Zimmer. Er würde nicht zulassen, dass sein Onkel sie in seine dreckigen, perversen, alten Finger bekam und er wusste auch schon wie er sie davor bewahren konnte.
Während des ganzen Abends lag Gaius in bester Stimmung neben seinem Onkel und beteiligte sich so begeistert wie immer am Gespräch. Seit er Aurelia das erste Mal begegnet war, war er endlich nicht mehr allein an diesem schrecklichen Ort. Vielleicht gab es ja doch noch Hoffnung für ihn.
Vollkommen ausgelaugt erreichte er nach dem Abendmahl sein Zimmer. Es wurde sogar schon wieder hell. Gaius hoffte, dass er wenigstens noch einige wenige Stunden Schlaf finden konnte. Erschöpft sank er auf sein Bett und war augenblicklich eingeschlafen.

Am nächsten Morgen war er mit einem Schlag wach. Wieso drückte sich ein warmer, weicher Körper an seinen Rücken und wieso hatte sich ein schlanker Arm um seine Taille geschlungen? Noch nie hatte er einer seiner Gespielinnen erlaubt in seinem Zimmer zu bleiben - schon gar nicht in seinem Bett. Vor allem weil er nicht daran erinnert werden wollte, wozu sein perverser Onkel ihn immer wieder trieb. Doch dies war die einzige Art für einige wenige Stunden seiner quälenden Realität zu entfliehen, nur um danach nur noch mehr zu hassen. So hatte er nie sein wollen. Also wieso war sie immer noch hier?
Blinzelnd bekämpfte er seine Müdigkeit. Beim Herkules! Wie viel hatte er beim letzten Fest getrunken, um dies zu vergessen? Vorsichtig löste er den Arm von seinem Bauch. Langsam zählte er bis zehn, um die wachsende Übelkeit zu verdrängen, dann öffnete er die Augen, drehte behutsam den Kopf und erschrak.
Bei den Göttern, was hatte er getan? Neben ihm schlief Aurelia friedlich und ihre Haare glänzten wie poliertes Gold im sanften Sonnenlicht. Er hatte doch nicht etwa... Nein, sie waren beiden noch vollkommen angezogen. Langsam kam seine Erinnerung zurück und er entspannte sich noch mehr. Solange sie immer noch Angst vor ihm hätte, würde er sie sein Verlangen nach ihr nicht einmal erahnen lassen.
Behutsam streckte er die Hand nach ihr aus, hielt sich in letzter Sekunde jedoch zurück. Bei Mercurius, er musste endlich wieder vernünftig werden. Obwohl jede Faser seines Körpers danach schrie bei ihr zu bleiben und den Augenblick so lange wie möglich zu genießen, stand er auf und verließ das Zimmer.
Wütend auf sich selbst saß er in der Schwitzstube und versuchte verzweifelt ihr Bild aus dem Kopf zu bekommen. Wann hatte ihn jemals ein Mädchen so sehr fasziniert wie diese Fremde, die nun schon seit fast einem Monat bei ihm im Zimmer war. Doch seit Aurelia bei ihm war, war plötzlich alles irgendwie anders. Sie war anders. Er musste endlich wissen, wer sie wirklich war, sonst würde er noch den Verstand verlieren.

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