Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 22 ~ Der Neue

Sobald sich ihre Lippen auf seinen Mund legten, verlor Gaius den Boden unter den Füßen und begann sich in ihr zu verlieren. Ihr Geschmack berauschte ihn. Ihre kleinen Hände, erst zögerlich, dann neugierig, entflammten ihn. Stöhnend fuhr er ihr durch die Haare, die sich sogar noch weicher anfühlten, als er es sich vorgestellt hatte. Fordernd zog er sie noch näher an sich. Er kam erst wieder zur Besinnung, als sie sich mit ungeschickten Fingern an seiner Tunika zu schaffen machte.
„Hör auf, meine Schöne", wisperte er leise und verwirrt blickten ihre meerblauen Augen zu ihm auf.
„Ich dachte, du würdest dasselbe empfinden wie ich", hauchte sie atemlos. Gaius lächelte sanft und fuhr mit den Fingerspitzen zärtlich ihre wunderschönen Gesichtszüge nach. Sie war einfach so verdammt perfekt, dass es wehtat. Sie hatte etwas Besseres verdient.
„Glaub mir, meine goldene Aurelia", raunte er zärtlich. „Das tue ich. Aber während mein Leben so ungewiss ist, kann ich dich einfach nicht mit mir verdammen. Glaubst du, ich sehe dir nicht an, dass du mein Schicksal bereits kennst? Glaubst du wirklich, wir können jetzt und hier die Vergangenheit ändern, die du kennst?"
Sie blickte ihn an, als hätte er sie geschlagen. In seinem Magen ballte sich wieder die Kälte zu einem eisigen Klumpen zusammen. Eine Träne schlüpfte widerspenstig aus ihrem Augenwinkel und bahnte sich stur ihren Weg über ihre wunderschöne Wange. Lange musterte sie ihn.
„Ich weiß es nicht, Gaius", meinte sie bedrückt. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und stürmte aus seinem Zelt. Mit ihr verschwand jegliche Wärme. Gaius fühlte sich so leer. Langsam öffnete er seine linke Hand, die er immer noch fest zur Faust geballt hatte. Auf seiner Handfläche schimmerte der Ring seiner Mutter und erinnerte ihn an Aurelias Augen bei Anbruch der Nacht. Zögerlich steckte er ihn wieder an seinen alten Platz. Irgendwie fühlte es sich falsch an ihn zu tragen, nachdem er an ihrem Finger mit ihren Augen um die Wette gefunkelt hatte. Warum musste nur alles so kompliziert sein? Doch nun wusste er es mit Sicherheit. Seine Zukunft war so düster, dass sie Aurelia Angst machte.
Plötzlich wurde die Plane des Zelts zurückgeschlagen. Gaius hoffte für einen Moment Aurelia hätte ihre Meinung geändert und sei zu ihm zurückgekehrt. Doch stattdessen trat Clemens' vertraute Gestalt ein und teilte ihm leise mit, er habe Besuch. Neugierig wies Gaius an, er solle hereingelassen werden. Ins Zelt trat die trainierte Gestalt seines Freundes Vespasian, der im Gegensatz zu Gaius bereits in einigen Schlachten für Rom gekämpft hatte. Ein Lächeln erschien auf Vespasians attraktivem Gesicht und seine braunen Augen blitzen, als er ihm den Arm reichte.
„Wie ich sehe, ist unser Plan die Adoptivtochter meines Onkels unauffällig aus der Villa nach Rom zu schleusen hinfällig", ertönte die warme Stimme seines Freundes und Gaius ergriff das Lächeln erwidernd dessen Arm.
„Ich bin froh, dass du hier bist", erwiderte Gaius freundlich, dann zog er seinen Arm zurück. „Denkst du der Senat wird mich als Tiberius' Nachfolger unterstützen?"
Vespasian legte den Kopf schief und sein Lächeln verzog sich zu einem spitzbübischem Grinsen.
„Es gibt keinen Besseren als dich, Gaius", lachte Vespasian. „Und das weißt du auch. Wer sonst sollte den Platz einnehmen? Dein Onkel Claudius, die Karikatur eines Mannes oder dieses halbe Kind Gemellus?"
Verschwommen tauchte in seinen Gedanken das groteske Bild seines zitternden und stotternden Onkels im Purpur auf. Niemand würde Claudius in Betracht ziehen, solange es andere Kandidaten geben würde. Doch auch wenn sein Onkel vom Rest seiner Familie als Monster und Missgeburt gespottet wurde, war der Mann mehr als nur seine Behinderungen. Als Historiker war er genial und Gaius kannte abgesehen von Aurelia keinen anderen Menschen auf der Welt, der wie sein Onkel stundenlang über Geschichte reden konnte, ohne dass einem dabei langweilig wurde. Der Gedanke an Aurelia versetze ihm einen Stich ins Herz und Gaius fuhr sich frustriert durchs Haar. Er musste unbedingt mit ihr reden.
Vespasian zog einen Brief aus seiner Manteltasche und überreichte ihn ohne großes Tamtam. Stirnrunzelnd zerbrach Gaius das Siegel seiner Großmutter und überflog den Brief. Anscheinend hatte dieser Widerling von einem Princeps sein Testament kurz vor seinem Tod umgeändert. Nun sollte ihm nicht mehr Gaius allein folgen, sondern sich die Macht mit diesem Schwachkopf Gemellus teilen. Lächelnd rollte Gaius den Brief zusammen. Niemand würde dieses Testament anerkennen. Dafür würde er sorgen. Doch zuerst musste er mit Aurelia sprechen.
„Na dann bring ich dich mal zum Rest deiner Familie", sagte Gaius und setzte sich in Bewegung. Während des kurzen Weges brachte Vespasian seinen Freund auf den neuesten Stand über die Ereignisse in Rom. Dort wusste niemand, dass der unliebsame Machthaber Tiberius tot war. Irgendwie musste Gaius sich das zu Nutze machen. Immer wieder wurde Gaius in Gespräche mit irgendwelchen Adligen verwickelt, an deren Zelten sie vorbeikamen.
Nach einer kleinen Ewigkeit erreichten sie den Baum, in dessen Schatten Vespasius' Zelt aufgestellt war. Die Plane war wie bei den anderen Zelten der Adligen aufgekrempelt, damit der Frühlingswind für zusätzliche Erfrischung sorgen konnte. Vespasius unterhielt sich mit einem Freund, den er wohl zum Essen eingeladen hatte und dessen Namen Gaius nicht kannte, während Aurelia nicht da war. Das Gesicht des fetten Senators leuchtete auf, als er Vespasian sah. Sofort sprang er auf und begrüßte Gaius höflich. Dann drückte er Vespasian auf jede Wange einen feuchten Kuss, während er sich nach dem Wohlbefinden seines Neffen erkundigte. Lachend beantwortete Vespasian jede Frage seines Onkels. Die Wärme in den Augen der beiden bereitete Gaius einen Kloß im Hals. Niemand aus seiner Familie abgesehen von seinen Schwestern hatten ihn jemals mit so viel aufrichtiger Zuneigung angesehen. Er war sich immer vorgekommen wie ein Pferd, dessen Kaufinteressent erst überlegen musste, ob sich die Investition für den Rennstall auf lange Sicht lohnen würde.
Bevor er sie sah, spürte er sie. Mit eleganten Schritten und höflichem Gesichtsausdruck betrat sie das Zelt. Ohne sich in das Gespräch der Männer einzumischen, stellte sie sich mit gesenktem Blick neben Vespasius. Dieser lachte leise, als er den fragenden Blick Vespasians bemerkte.
„Mein lieber Junge, dies hier ist meine Tochter Aurelia Vespasia", meinte er kichernd. „Aurelia, dies ist mein Neffe Titus Flavius Vespasianus"
Schon beim Wort Neffen hob Aurelia schlagartig den Blick und fixierte den jungen Mann. Ihre wunderschönen meerblauen Augen trafen seine Haselnussbraunen. Sie blinzelte ein paar Mal, als ob sie sich zum Aufwachen zwingen wollte. Als sie erkannte, dass sie wach war, öffneten sich ihre Lippen und in ihren Augen trat ein beunruhigender Glanz. Eine sanfte Brise wehte ins Zelt und spielte mit ihrem langen, goldenen Haar. Sie sah aus, als würde ein lang gehegter Traum nun so unerwartet in Erfüllung gehen, dass dieser Augenblick sie jeden Moment überwältigen konnte. Sein Magen zog sich schmerzhaft zusammen und sein Inneres wurde taub.
Mit einem überraschten Lächeln nahm Vespasian ihre Hand, verbeugte sich leicht und führte ihren Handrücken elegant zum Mund.
„Es ist eine Freude dich kennenzulernen, Cousinchen", raunte er und Aurelias Lippen verzogen sich zu einem strahlenden Lächeln, wodurch sie noch schöner wirkte.
„Ich habe schon so viel von dir gehört, Vespasian", antwortete sie und zwinkerte ihm vertraulich vor. Sie hatte Gaius noch nie zugezwinkert.
Endlich ließ Vespasian ihre Hand los und richtete sich lächelnd auf. Sofort erklärte Gaius ruhig, er müsse sich noch um einige wichtige Angelegenheiten kümmern, bevor sie nach Rom weiterreisen würden. Vespasian nickte in seine Richtung, Vespasius verabschiedete ihn höflich, während Aurelias Aufmerksamkeit allein ihrem Vetter galt. Energisch riss er sich von diesem überraschend schmerzhaften Anblick los und kehrte ohne Verzögerung in sein Zelt zurück. Ob Clemens ihm die aufdringlichen Adligen vom Hals hielt oder ob Gaius sie einfach nur nicht wahrnahm, war ihm vollkommen gleich. Allein in seinem Zelt atmete er tief durch. Aufgebracht irrte sein Blick gehetzt über die Einrichtung. Wütend stieß er eine leere Obstschale um, die dumpf auf dem Erdboden aufschlug. Entsetzt starrte er die Schale an. Wann hatte er sich das letzte Mal erlaubt seine Gefühle derart auszuleben? Langsam kniete er sich neben sie und hob sie hoch. Warme Tränen fielen auf das sanft schimmernde Gold. Nun hatte er sie wirklich verloren.
Trotzig wischte er die Tränen fort und betrachtete sein ausdrucksloses Spiegelbild. Von Anfang an hatte er doch genau gewusst, dass Aurelia nicht in seinem Leben bleiben durfte. Doch warum machte es ihm nun so viel aus nicht an ihrem Leben teilhaben zu können?
Langsam beruhigte sich seine Atmung und das Zittern legte sich. Nach einer Weile trat Clemens geräuschlos hinter ihn und meinte, es sei Zeit den Weg fortzusetzen. Gelassen erhob sich Gaius, richtete seine Toga und stellte die Schale ganz selbstverständlich wieder an ihren Platz.
Mit erhobenem Haupt verließ er das Zelt, stolzierte fröhlich zu seinem Pferd und saß entspannt auf. Warm und tröstend streichelten die Sonnenstrahlen seine Wangen und vertrieben seine Ängste und Sorgen.
Jetzt musste er sich die Macht nur nehmen, die ihm zu Füßen lag und dafür brauchte er einen klaren Kopf. Zuversichtlich gab Gaius seinem Pferd die Sporen und galoppierte davon in Richtung Rom. Es war an der Zeit nach Hause zurückzukehren.

In der fünften Stunde des Tages erreichte er endlich das Forum, sprang vom Pferd und rannte in den Senat. Sobald er den Saal betrat, drehten sich alle Köpfe der anwesenden Senatoren ihm zu. Nach wenigen eiligen Schritten blieb er erschöpft stehen. Eine anmutige Stille senkte sich über den Raum. Um Atem ringend ließ Gaius sich eine Träne aus dem linken Auge rollen, dann hielt er den Siegelring des Princeps hoch und verkündete: „Ihr ehrenwerten Senatoren Roms, ich bin sofort aus Misenum herbeigeeilt, um Euch die traurige Nachricht mitzuteilen: Der große Princeps Tiberius Julius Caesar Augustus ist tot"
In den Reihen der Senatoren waren sofort Ausrufe von tiefster Trauer und Schluchzen zu hören. Demütig sank Gaius auf die Knie, hob den Kopf und beide Hände theatralisch zum Himmel. Schlagartig verstummten die Anwesenden und labten sich an seinem Schauspiel.
„Mögen die Götter uns in diesen schweren Zeiten, die uns nun bevorstehen leiten!", rief er aus. Die Stille auskostend erhob er sich und ging mit festen Schritten auf den Konsul zu. Direkt neben dem kurulischen Stuhl blieb er stehen. Nachdem er dem Konsul den Ring des Princeps übergeben hatte, drehte er sich zu den erwartungsvoll wartenden Senatoren um, wischte sich eine weitere Träne fort und sagte mit fester Stimme: „Mein Großonkel hat vor seinem Tod, als er nicht mehr bei sich war, sein Testament geändert. Darin bittet er Euch, ehrenwerte Senatoren, die Macht des Princeps auf meinen teuren Verwandten Gemellus und mich aufzuteilen. Doch selbst die besten Männer unseres Staates haben es nicht geschafft unser schönes Land ohne Gewalt zwischen sich aufzuteilen oder gemeinsam friedlich zu regieren. In Zeiten wie diesen brauchen wir einen Führer. Gemellus ist noch nicht bereit diese Last zu tragen und würde uns alle ins Verderben stürzen. Deshalb flehe ich Euch zu unser aller Wohl und dem Wohle unseres gesamten Staates an, mir, dem Sohn des großen Germanicus, zu erlauben den Platz meines Großonkels einzunehmen, auf das ich ihn so würdig ausfülle, wie es mein Vater getan hätte und Tiberius nie konnte"
Kaum schloss er den Mund, brachen die tief bewegten Senatoren in lauten Jubel aus, der einige Minuten anhielt. Bescheiden trat Gaius hinter die letzte Bankreihe, da er selbst noch kein Amt innegehalten hatte und deshalb kein Mitglied des Senats war. Bei dieser Geste der Achtung der ehrwürdigen Traditionen der Institution schrien die Senatoren begeistert seinen Namen und nach einer Weile hob der Konsul die Hand. Sofort kehrte Ruhe ein. Bedeutsam nickte er Gaius zu, dann wandte er sich an die versammelten Mitglieder und führte die Abstimmung durch. Nicht ein Einziger stimmte dagegen oder enthielt sich.
„Kommt nach vorn, Gaius Julius Caesar!", bat der Konsul und hoheitsvoll schritt Gaius unter dem Applaus des Senats auf den Konsul zu. Direkt vor ihm kniete er sich nieder und blickte demütig zum Konsul auf.
„Nehmt Ihr das Ergebnis des Senats und das Amt des Princeps an?", fragte der Mann mit seiner Senatorentoga ernst. Mit fester Stimme bekundete Gaius seine Zustimmung. Der Konsul gab ihm ein kurzes Zeichen. Gaius reichte ihm seine Hand und der Konsul steckte ihm den Ring des Princeps feierlich auf den Finger.
„Erhebt Euch, Princeps"
Sofort stand Gaius auf. Der Konsul trat zurück vor die übrigen Senatoren Roms.
„Wir, die Senatoren Roms", verkündete der Konsul. „Verneigen uns vor unserem Princeps: Gaius Caesar Augustus Germanicus, Pontifex maximus, Tribunicia potestate, Consul, Imperator, Pater patriae. Es lebe der Princeps"
Synchron senkten sich die Häupter des ganzen Saales vor ihm und die Menschen auf dem Forum, die aufgeregt das Geschehen beobachtet hatten, taten es ihnen gleich. Sie alle wiederholten die letzten Worte des Konsuls. Er hatte es geschafft. Er hatte tatsächlich überlebt und nun die Herrschaft über den gesamten Erdball. Zufrieden lächelte Gaius seine Untertanen an.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro