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Epilog

Londinium, Mai 62 n. Chr.

Sanft und beständig prasselten die Regentropfen gegen das kalte Glas der Fenster der römischen Stadtvilla. Auch wenn sich der römische Statthalter, Gaius Suetonius Paulinius, gerade praktischerweise nicht in Britannia Superior aufhalten würde, so hätte er dennoch seinen Schreibtisch für die Frau räumen müssen, die im Takt des Regens durch das Zimmer lief und ihrer Sekretärin ohne Hast einen Brief an ihren Mann in Rom diktierte. Ihr goldenes Haar zeigte erste silbrig schimmernde Strähnen, aber ansonsten hatte sich Aurelia Vespasia seit ihrer Ankunft in dieser Zeit vor beinahe dreißig Jahren kaum verändert. In ihren meerblauen Augen strahlte noch immer die gleiche Entschlossenheit in dieser Zeit ihre Spuren zu hinterlassen und diese Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Aurelia war dem Drängen der Bewohner Londiniums gefolgt und in ihre Stadt gereist, um in ihrer Funktion als Schirmherrin der Universitäten des Imperiums vor Ort die Einweihung der neu gebauten Universität von Londinium zu übernehmen. Die Universität war eingeweiht, der Bibliothek hatte sie eine großzügige Spende zukommen lassen und zu allem Überfluss hatte sie auch die erste Vorlesung übernommen, damit der Lehrbetrieb ohne weitere Verzögerungen beginnen konnte. Aber nun war ihre Arbeit in Britannien endlich abgeschlossen und sie konnte nach Rom zurückkehren. Denn auch wenn sie es vor den Bewohnern Londiniums niemals zugeben würde, so konnte sie es gar nicht erwarten wieder zu ihrer Familie zurückzukehren. In seinem letzten Brief hatte Gaius ihr mitgeteilt, dass ihr ältester Sohn Britannicus endlich die Erlaubnis vom Senat erhalten hatte das Mädchen zu heiraten, welches er von ganzem Herzen liebte und es berührte sie zutiefst, dass ihr Sohn, der so lange auf diese Erlaubnis hatte warten müssen, nun beschlossen hatte auf die Rückkehr seiner Mutter zu warten. Wenn die Winde günstig waren, konnte sie in weniger als zwei Monaten wieder bei ihnen sein und Tyra nach all den Jahren endlich als ihre Schwiegertochter in die Arme schließen.
Ein ungeduldiges, fast schon nervöses Klopfen an der Tür unterbrach ihre um Rom kreisenden Gedanken und Aurelia hielt mitten in der Bewegung inne. Langsam drehte sie sich um die eigene Achse und fixierte die Tür. Beiläufig gab sie ihrer Sekretärin ein Zeichen, worauf sich Prunia eilig erhob und die Tür öffnete. Auf der Schwelle stand ein schwer atmender, vom Regen triefender Soldat, der nicht viel älter als ihre Tochter Drusilla sein konnte und starrte sie aus weit aufgerissenen Augen an. Zu seinen Füßen begann sich eine Pfütze zu bilden.
„Verzeiht die Störung, werte Dame", meinte er prustend. „Aber ich komme mit einer Botschaft von den Icenern. Ihre Anführerin, Boudicca, ist gerade dabei Truppen zusammenzuziehen und gegen Camulodunum zu führen. Ihr müsst unverzüglich nach Rom aufbrechen!"
Nur mit Mühe konnte Aurelia ihre Überraschung verbergen und begann nachzurechnen. Eine lästige Angewohnheit, die sie in Bezug auf besonderen Ereignissen nie hatte abstellen können. Sie wusste nicht viel über die Frau, die es gewagt hatte Rom herauszufordern. Wie hatte sie nur so töricht sein können ausgerechnet dieses Detail vor ihrer Abreise zu vergessen. Auf der anderen Seite hätte die Revolte schon vor zwei Jahren ausbrechen müssen. Nachdenklich wandte Aurelia den Blick ab und ignorierte das Unbehagen des jungen Mannes, der glaubte sie warnen zu müssen. Der Regen ließ bereits nach.
„Weshalb stellt sie sich gegen Rom?", fragte sie schließlich und die genagelten Sohlen des Soldaten verrieten ihr, dass er unruhig herumzappelte. Er hatte noch so viel zu lernen. Wie lange er wohl schon in der Armee war? Einen Monat? Vielleicht zwei?
Schließlich erklärte er mit nervöser Stimme, dass er den Grund nicht kennen würde. Man habe ihm nur mitgeteilt, dass er Aurelia warnen und sicher zum Hafen von Dubris geleiten sollte.
Wenn sie sich an die römische Überlieferung des Aufstandes richtig erinnerte, dann hatte Rom nicht nur das Testament von Boudiccas Ehemann ignoriert, sondern sich auch noch an ihren Töchtern vergriffen. Wenn jemand so mit Aurelia verfahren würde, würde sie sich auch wehren. Vielleicht war es wieder an der Zeit die Geschichte umzuschreiben.
Fest entschlossen drehte sie sich wieder zu dem jungen Soldaten um und erklärte mit fester Stimme, dass er ihre Eskorte den Befehl geben sollte sich bereit zu machen. Erleichterung zeichnete sich auf dem Gesicht des jungen Mannes ab, der ihren Befehl missverstand, zackig vor ihr salutierte und davoneilte.
„Ihr habt nicht vor nach Hause zurückzukehren, nicht wahr, Herrin?", ertönte Prunias Stimme mit einem Hauch von Belustigung und Aurelia strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Natürlich nicht", antwortete sie mit einem feinen Lächeln und ihre Sekretärin huschte davon, damit sie für ihre Herrin alle nötigen Vorkehrungen veranlassen konnte. Mit einem kleinen Seufzen setzte sich Aurelia an ihren Schreibtisch und verfasste acht Briefe – einen für jedes ihrer Kinder, einen für Gaius und einen für Boudicca. Gaius würde wissen, was zu tun war, wenn die Sache aus dem Ruder lief. Nachdem die Briefe aufgesetzt und einem Boten übergeben worden waren, fiel eine gewaltige Last von den Schultern. Für den Moment musste sie Rom hinter sich lassen, damit sie Britannien vor Rom beschützen konnte.

Ungefähr eine Stunde später fielen die letzten Strahlen der untergehenden Maisonne auf die Dächer Londiniums. Dampf stieg anmutig und schwerelos von den nassen Straßen auf und erhob sich zum Himmel empor.
Ohne viel Aufsehen zu erregen, schlüpfte Aurelia mit ihren Begleitern aus der prächtigen Stadtvilla und gab ihrem Pferd die Sporen. In den vergangenen Minuten hatte sie sich den Weg versucht einzuprägen, aber weil sie ihrem eigenen Erinnerungsvermögen gerade nicht sonderlich viel Vertrauen entgegenbrachte, befand sich die wertvolle Karte in ihrer Satteltasche. Zu viel stand auf dem Spiel, als dass sie es sich leisten konnten Zeit zu verlieren, nur weil sie nicht auf Anhieb den richtigen Weg fanden.
Nach einer Kreuzung schloss der junge Soldat, der sie über den drohenden Aufstand informiert hatte, zu ihr auf und wies sie unsicher darauf hin, dass sie gerade falsch abgebogen seien. Mit einem Lächeln schüttelte Aurelia den Kopf und verlangsamte ihr Pferd, da nun das Stadttor in Sicht kam.
„Ihr irrt Euch, Soldat", gab sie amüsiert zurück. „Wir reisen nach Venta Icenorum"
Voller Entsetzen blickte er sie an und sein Pferd wäre fast mit dem Stand eines Händlers zusammengekracht, hätte Aurelia ihm nicht im letzten Moment in die Zügel gegriffen. Schnell warf sie dem Händler ein paar Münzen als Entschuldigung hin und ignorierte den Soldaten, der ihr immer wieder versuchte zu erklären, dass er damit seine Befehle missachten würden.
„Nun, Soldat, ich habe hier die höchste Machtbefugnis und niemand wird mich aufhalten mit ihr zu sprechen", zischte sie ihm zu und beobachtete aufmerksam die wenigen Menschen, die sich in der Straße befanden. „Ich werde nicht nach Hause zurückkehren, solange hier diejenigen von einem Aufstand bedroht werden, die unter Roms Schutz stehen!"
Bevor der Soldat weiter auf sie einreden konnte, passierten sie das Stadttor und die bereits informierten Wachen winkten sie voller Ehrfurcht durch. Mit einem Lächeln trieb Aurelia ihr Pferd an. Sie durften keine Zeit verlieren.

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