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-33- Millie

Nachdem wir uns die Bäuche vollgeschlagen hatten, saßen wir in besinnlicher Stimmung zu viert unter dem geschmückten Tannenbaum und packten unsere Geschenke aus. Unsere Eltern hatten von Hazel und mir Konzertkarten bekommen. Sie freuten sich abgöttisch und vor allem meine Mum hatte laut gekreischt, als sie das Geschenk ausgepackt hatten. Wir wussten, dass wir ihnen damit eine Freude machen würden, denn das war die Band, bei der sie sich damals kennengelernt hatten. Natürlich hatten wir direkt zugeschlagen, als die Karten in den Vorverkauf gingen.

Hazel und ich hatten uns vorgenommen, uns dieses Jahr nichts zu schenken. Nur, dass wir uns im kommenden Jahr öfter sehen wollten. Tatsächlich hatten wir uns beide daran gehalten. Bailey bekam von ihr einen riesigen Hundeknochen. Somit war er den Abend über beschäftigt.

„Lass es dir schmecken, Kleiner", sagte sie und packte ein weiteres Geschenk aus, welches für sie unter dem Baum lag.

Der Abend war wirklich schön, auch wenn ich Marlow gerne bei mir gehabt hätte. Ich freute mich, dass es ihm so gut ging und dass er im Gegensatz zum letzten Jahr, ein schönes Weihnachtsfest hatte. Hoffte ich zumindest. Immerhin konnte es ja auch sein, dass ihn das letzte Jahr wieder eingeholt hatte.

„Du denkst an ihn, richtig?"

Ich blickte von dem Geschenkpapierknäuel in meinen Händen auf zu Hazel, die mich lächelnd ansah.

„Ich weiß nicht, wie es ihm heute Abend geht", erklärte ich. Während meine Eltern das Esszimmer aufräumten, hatten Hazel und ich uns gegen die Couch gelehnt und sahen Bailey dabei zu, wie er seinen Knochen verschlang.

„Du siehst ihn doch später noch, oder?"

„Ja, so war jedenfalls der Plan. Aber wer weiß, wie lange er bei seiner Mutter ist und ich will auch nicht wie die Klette des Jahrhunderts nerven."

Meine Schwester kicherte vor sich hin, während das flackernde Feuer des Kamins in ihren Augen schimmerte.

„Ich bin froh, dass ihr euch ausgesprochen habt. Und vor allem, dass ihr jetzt zusammen seid. So kann ich wenigstens beruhigt nach den Feiertagen zurückfahren und mich auf mein Studium konzentrieren."

„Dein Studium ist bald vorbei. Was machst du dann?", fragte ich mit verträumten Blick auf Bailey.

„Keine Ahnung ... Verreisen? Mir die Welt ansehen?"

Klingt für mich nach dem perfekten Plan.

„Ich dachte, wir wollten uns öfter sehen", ärgerte ich sie und lehnte mich grinsend an ihre Schulter.

„Ich weiß, aber ich bin jung und single. Und ich lebe nur einmal. Wer weiß ... Irgendwann kommt mein Marlow um die Ecke und dann ist es für so etwas womöglich zu spät."

Wie sich das anhörte ... Mein Marlow. Als wäre er der Inbegriff für eine schöne und unkomplizierte Beziehung, die sich jeder wünschen würde. Doch wie recht sie damit hatte. Auch wenn reisen und die Welt erkunden eine tolle Vorstellung waren - gerade konnte ich mir das einfach nicht vorstellen. Zumindest nicht ohne Marlow.

Ich liebte es, zu wissen, dass wir uns gefunden hatten und obwohl es noch so frisch mit uns war, war ich noch keinem Mann so nahe, wie ihm. Und damit meinte ich keinen Sex. Sondern auf einer anderen Ebene.

Manchmal fragte ich mich, ob es tatsächlich daran lag, dass ich einen Teil von Cathy in mir trug. Sie waren sich immerhin noch viel näher und ich hatte doch direkt von der ersten Sekunde an, diese Verbindung zwischen uns gespürt. Aber ganz offenbar hatte sie mich auserwählt. Für Marlow. Und hatte mich dabei auf Herz und Niere geprüft.

Nachdenklich seufzte ich, trank einen Schluck meines Kinderpunschs und beobachtete Bailey währenddessen.

„So, ihr zwei Hübschen", rief uns mein Vater und riss mich aus meiner Gedankenblase. „Es gibt Nachtisch. Hat euer Dad höchstpersönlich zubereitet, also möchte ich keine Klagen hören. Verstanden?"

Lachend standen wir auf und setzten uns an den Esstisch. Mittlerweile war es Tradition, dass Dad den Nachtisch zubereitete. Was auch bedeutete, dass immer eine fünfzig zu fünfzig Chance bestand, ob es schmeckte oder nicht.

Was man bei süßen Desserts alles falsch machen konnte?

Eine ganze Menge ... Zumindest wenn man Joey Carter hieß.

Die letzten zwei Jahre hatte er mit seinem Dessert in die Tonne gegriffen. Umso gespannter waren wir auf dieses Jahr.

„Was hast du denn heute für uns gezaubert?"

„Es gibt gebratenen weißen Pfirsich mit Lavendelblüten-Eis und Pinien-Honig-Sirup", erklärte er voller Stolz. Hazel lief bereits das Wasser im Mund zusammen, doch ich hatte mittlerweile die Erfahrung gemacht, dass diese außergewöhnlichen Kreationen auch abschreckend sein können.

„Was spricht gegen das gute alte Vanilleeis mit Schokosauce?", fragte ich ironisch und erntete ermahnende Blicke meines Vaters.

„Quatsch nicht. Probier lieber."

Er stellte mir einen kleinen Dessertteller vor die Nase, als es im gleichen Moment an der Haustür klingelte.

„Nanu? Erwartet ihr jemanden?", fragte meine Mum in die Runde, doch wir schüttelten allesamt den Kopf. Gerade als mein Dad aufstehen wollte, drückte meine Mum ihn an seinen Schultern zurück in den Stuhl.

„Ich gehe schon."

Wir hörten nur leises Gemurmel, doch je mehr ich hinhörte, desto größer wurde mein Grinsen auf meinem Gesicht. Als Marlow in der Tür stand, rannte Bailey sofort auf ihn zu. Er streichelte seinen Kopf, ohne auch nur den Blick von mir zu nehmen. Und er strahlte mindestens genauso wie ich.

„Hallo", lächelte mein Vater ihn an.

„Ich bin Marlow. Freut mich, Sie kennenzulernen."

Marlow trug einen legeren grauen Pullover und dazu eine schwarze Jeans. Eine Lederjacke und die coolen Boots rundeten das Abbild eines perfekten Mannes ab. Mein Freund ...

Unglaublich, dass er herkam, um mich zu überraschen. Er war einfach toll und ich hätte augenblicklich dahinschmelzen können. Genauso wie das Lavendelblüten-Eis.

Seine dunkelblonden Locken waren zerzaust und deuteten darauf hin, dass er es entweder eilig gehabt haben musste oder dass draußen ein eisiger Wind tobte. Beides kam in Frage.

Bevor ich ihn noch länger anstarrte, stand ich auf und legte meine Hände um seinen Nacken. Ich zog ihn an mich und legte meine Lippen zärtlich auf seine. Einen Moment lang vergaßen wir, dass wir Zuschauer hatten. Mein Vater war derjenige, der räuspernd hinter uns stand und uns daran erinnerte.

Marlow ging einen Schritt auf meinen Vater zu, reichte ihm seine Hand und entschuldigte sich bei ihm für die Störung.

„Setz dich doch, Marlow. Möchtest du auch ein Dessert?"

„Bloß nicht, Dad", sagte Hazel geschockt, worüber ich ehrlich gesagt heilfroh war.

„Wir wissen doch nicht mal, ob es schmeckt, also lass gut sein."

„Ja soll denn der arme Junge zusehen, wie wir essen?", wollte mein Vater von uns wissen.

Marlow, der kein Wort verstand, grinste irritiert in die Runde.

„Was soll denn mit dem Dessert sein? Außer, dass es fast geschmolzen ist", wies er uns darauf hin.

„Haut rein jetzt, Kinder", forderte Dad uns auf und stellte Marlow in Windeseile einen weiteren Teller auf den leeren Platz neben mir.

„Setzen und genießen, Marlow."

Nun war die Stunde der Wahrheit gekommen ... Ich füllte meinen Löffel mit dem Eis und dem Sirup und führte ihn langsam und gespannt zu meinem Mund. Nachdem ich einige Zeit gewartet hatte, damit sich der Geschmack auf meiner Zunge entfalten konnte, sah ich herüber zu Marlow, der seine Augen aufriss und seinen Mund leerte, indem er schwer schluckte.

„Schmeckt es dir, mein Junge?", fragte mein Vater sichtlich begeistert. Marlow atmete tief durch, legte seinen Löffel beiseite und nickte schwach.

Daraufhin mussten wir alle losprusten, denn er war ein ziemlich schlechter Schauspieler. Er wusste überhaupt nicht, wie ihm geschah, sah verwirrt in die Runde und lachte plötzlich mit uns.

„Oh mein Gott, Dad! Das übertrifft die letzten Jahre um Längen", lachte ich.

„Du kannst es ruhig zugeben", wandte ich mich an Marlow. „Es schmeckt scheußlich."

„Also ich ...", stotterte er, woraufhin mein Dad seine Arme vor seiner Brust verschränkte. „Ihr seid echt unfair - wisst ihr das? Jedes Jahr stelle ich mich in die Küche und bekomme nur Rumgenörgel von euch zu hören."

„Mum, hast du zufällig an ein Notfalldessert gedacht?", wollte Hazel wissen, doch meine Mum schüttelte den Kopf.

„Nein. Tradition ist Tradition. Gewöhnt euch daran."

Nach einer lustigen Dessertrunde, saßen wir im Wohnzimmer zwischen den vielen ausgepackten Geschenken. Bailey zwischen Marlow und mir und während wir beide über sein Fell streichelten, unterhielten wir uns. Immer wieder berührten sich unsere Hände und jedes Mal aufs Neue, fühlte es sich magisch zwischen uns an.

Wir starrten uns eine Weile nur in die Augen und lächelten, bis er seine Hand auf meine Wange legte und ich mich genüsslich an ihn schmiegte.

„Nimmst du mich mit zu dir?"

„Jetzt?" fragte er flüsterleise, aber ich sah, wie seine Augen vor Freude glänzten und nickte eifrig.

„Jederzeit."

Lächelnd raffte ich mich auf und strich mein schwarzes Kleid glatt.

„Mum, Dad ... Wir sind weg, okay?"

„Jetzt schon?"

Meine Mum sah auf die Uhr, grinste dann aber.

„Na gut, aber lasst euch morgen hier blicken. Ich habe genug für alle eingekauft, okay?"

„Okay, bis morgen."

Wir verabschiedeten uns, wünschten allen noch frohe Weihnachten und machten uns dann mit Bailey auf den Weg zu Marlow. Als wir oben in seiner Wohnung ankamen, konnten wir kaum die Finger voneinander lassen. Wir hatten Bailey noch frisches Wasser gegeben und waren dann direkt im Schlafzimmer verschwunden.

***

Glücklich und zufrieden lagen wir im Bett und kuschelten uns aneinander.

„Ich habe noch etwas für dich."

Marlow griff neben sich auf den Nachttisch und holte ein kleines Geschenk hervor.

„Du ... Nein, wir ... Ach Mann, ich habe gar nichts für dich", gestand ich, doch er beugte sich zu mir herüber und erstickte meine Worte mit einem gefühlvollen Kuss.

„Auspacken. Jetzt!"

Ich hatte keine Chance gegen ihn. Sein eindringlicher Blick war eindeutig und natürlich kam ich seiner Aufforderung nach. Grinsend öffnete ich die Schleife, nahm den Deckel der Schachtel ab und hielt die Luft an.

„Wow, Marlow", hauchte ich gerührt, während sich meine Augen mit Freudentränen füllten.

In der schwarzen Samtschachtel befand sich eine silberne Kette mit einem Unendlichkeitsanhänger daran.

„Gefällt sie dir?"

„Ob sie mir gefällt? Sie ist wunderschön."

Ich hatte schwer damit zu kämpfen, nicht in Tränen auszubrechen und wurde Gott sei Dank direkt von ihm abgelenkt.

„Darf ich?", fragte er, während er die Kette herausnahm und sie vor mich hielt. Sofort drehte ich mich um, woraufhin er die Kette um meinen Hals legte und sie verschloss. Seine Fingerspitzen kribbelten auf meiner Haut und lösten ein unbeschreibliches Verlangen in mir aus.

Überglücklich legte ich meine Hand an die Kette und lächelte ihn dankbar an.

„Vielen Dank. Aber ... Ich habe überhaupt nichts für dich. Die letzten Tage waren so anstrengend und nervenaufreibend, dass ich gar nicht daran gedacht hatte."

„Das macht nichts. Du bist hier und das ist das beste Geschenk zu Weihnachten, was man mir hätte machen können."

Gott! Konnte ein Mann denn eigentlich noch toller sein?

„Danke. Für alles, Marlow. Dafür, dass du in der Bar standest und mich aufgefangen hast. Dass du dir den Kaffee im Rosalie's Cottage geholt hast und dafür, dass du mich aus dem Schnee gezogen hast."

Ich hätte noch weitere Dinge aufzählen können, für die ich unendlich dankbar war. Aber als wir Bailey vor der Tür jaulen hörten, sprang Marlow auf und holte ihn zu uns. Er schmiegte sich sofort an mich und ließ sich von mir verwöhnen, während Marlow zusah.

„Für mich war es wirklich ein Wunder, dass ich dich getroffen habe. Lange Zeit habe ich nicht daran geglaubt, dass ich je wieder glücklich sein werde. Du hast mir mein Leben zurückgegeben, Millie."

Bei seinen Worten, bekam ich eine Gänsehaut.

Wunder ...

Schlagartig musste ich an die Worte meiner Mutter denken, die sie damals im Krankenhaus zu mir gesagt hatte.

„Nur wer an Wunder glaubt, wird auch Wunder erleben, meine Kleine."

War tatsächlich alles real?

Hatte ich wirklich Cathy getroffen?

Waren wir durch die Niere miteinander verbunden?

Hatte sie Marlow und mich verkuppelt oder waren es nur Zufälle?

Die Wahrheit würde ich wohl niemals herausfinden, aber für mich war es tatsächlich ein Wunder.

Scheinbar musste man nur daran glauben ...

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