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-19- Millie

Der Tag zog sich wie totgekautes Kaugummi. Er war fad und langweilig und alles, was ich mir herbeisehnte, war mein Feierabend. Denn ich wusste, was mich erwartete. Dass ich Marlow wieder sah, der mein Herz zum Hüpfen brachte. 

Wie ein kleines Mädchen unterm geschmückten Tannenbaum, strahlte ich und meine Augen leuchteten, als ich auf die Uhr blickte und bemerkte, dass es endlich soweit war.

Ich hatte Feierabend ...

„Ich mache Schluss für heute. Schließt du dann gleich ab?", fragte ich meine Kollegin, in der Hoffnung, dass sie nicht wieder ein Date mit dem Zeitungsjungen hatte, mit dem sie sich seit einigen Tagen traf. Meistens schloss ich ab, da ich den kürzeren Weg nach Hause hatte, aber Gott sei Dank nickte sie. 

„Ja klar, mache ich. Schönen Feierabend, Millie."

Um sicher zu gehen, dass ich nach meiner Schicht nicht aussah, wie ein gerupftes Huhn, schaute ich auf unserer Mitarbeitertoilette in den Spiegel und rettete, was zu retten war. Dann zog ich meinen Schal und meine Jacke über. Bei dem Blick nach draußen fröstelte es mich. Es hatte Neuschnee gegeben und der Wind tobte pfeifend. Doch das alles hielt mich nicht davon ab, dass ich mich freute, gleich nach draußen zu müssen.

Bevor ich das Café verließ, checkte ich nochmal den Weg zu Marlow's Adresse, die er mir geschickt hatte, obwohl ich ihn mir schon einige Male im Laufe meiner Schicht angesehen hatte. Natürlich wohnte er in der Nähe des Central Parks. Diese Wohngegend war wohl eine der teuersten in ganz New York und doch wunderte es mich nicht, dass er dort lebte. 

Warum auch nicht? Er war schließlich Vorstandsvorsitzender einer Bank, was mich noch immer stutzig machte. Was wollte er von mir? Er konnte jede haben und damit meinte ich wirklich jede.

Frauen, deren Haare so lang waren, dass sie bis übers Knie reichten.

Frauen, die so dünn waren, dass sie unter dem Duschstrahl hin und her springen mussten, um nass zu werden.

Frauen, deren Brüste mehr als eine Hand voll ausfüllten.

Frauen, deren Lippen weich und ansehnlich waren.

Okay, meine Lippen waren auch weich, aber darum ging es nicht. Der Unterschied war, sie waren echt und nicht voll mit diesem Hyaluron.

Warum passte er auf meinen Hund auf? Warum wollte er einen Kaffee mit mir trinken? 

Mochte er mich? War er ein Kerl, der einfach nur nett war? Bodenständig und eben ganz normal?

„Was ist schon normal?", fragte ich mich innerlich, doch ich meinte damit einen Kerl, der eben nicht nur auf Geld und Oberflächlichkeiten stand. Einer, der sogar vielleicht auf der Suche nach der großen Liebe war.

Zumindest kam er mir nicht so vor. Weder oberflächlich noch spießig. Und ich glaube auch nicht, dass er nur auf das eine aus war.

Während ich mich durch die Kälte quälte, versuchte ich mir zu überlegen, wie ich es hinbekam, ein bisschen länger bei ihm zu bleiben. Vielleicht bot er mir von ganz alleine noch ein Wasser an oder vielleicht würden wir noch mit Bailey spielen. Doch als ich vor seinem Haus zum Stehen kam und auf das Klingelschild sah, waren all meine Gedanken wie weggeblasen. 

Wie versteinert las ich nicht nur Marlows Nachnamen, sondern noch einen weiteren.

„Murray?", platzte es leise aus mir heraus und ich spürte, wie meine Freude in den Keller sank.

War ja zu erwarten, dass ein Typ wie er eine Freundin hatte. Warum hatte er mich dann geküsst? Da der süße Vierbeiner oben auf mich wartete, beschloss ich trotzdem zu klingeln.

Welche Wahl hatte ich schon?

„Hallo?", drang Marlows Stimme durch den Türsprecher.

„Ich bin's, Millie."

„Nimm den Fahrstuhl. Ganz oben."

Der Türsummer ertönte, woraufhin ich die Tür öffnete und zum Fahrstuhl ging. Mit zittrigen Fingern drückte ich den obersten Knopf und schlagartig fing mein Magen wieder an zu kribbeln. Ich wollte, dass es aufhörte. Denn, wenn er wirklich eine Freundin hatte, dann durfte ich diese Gefühle nicht haben. Und dann wollte ich sie auch nicht haben.

Doch ich konnte mir nichts vormachen. Der Kuss ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Erst gestern war es gewesen, doch ich hatte das Gefühl, dass es Ewigkeiten her war, dass ich seine Lippen auf meinen gespürt hatte. 

Als sich die Fahrstuhltüren öffneten, stand Marlow bereits in seinem Türrahmen. Er trug ein graues Muskelshirt, was es mir noch schwerer machte, nicht sabbernd über ihn herzufallen.

Zum ersten Mal sah ich mehr Haut von ihm. Er hatte mehrere Tätowierungen, die das perfekte Bild eines Mannes abrundeten. Zumindest für mich. Sein Blick und sein schiefes Lächeln brachten mich augenblicklich zum Schmelzen. Doch zum Glück kam gerade noch rechtzeitig Bailey auf mich zugerannt und stoppte meine unsittlichen Gedanken. Ich kniete mich zu ihm, strich über sein Fell und begrüßte meinen kleinen Freund.

„Hey mein Kleiner."

Mit Herzklopfen sah ich von Bailey auf zu Marlow, der uns lächelnd beobachtete. 

„Na, wie war die Arbeit?"

„Ruhig. Viele sind um diese Zeit auf dem Weihnachtsmarkt. Und was habt ihr zwei Schönes gemacht?", fragte ich ganz unauffällig und wollte ihm entlocken, ob sie wirklich nur zu zweit waren.

„Wir haben gespielt, waren spazieren und wir haben meine Wohnung ausgemistet. Naja, eher ich, aber Bailey hat das Ganze gut überwacht. Ich glaube, wir waren ein richtig gutes Team heute."

Es freute mich, dass die beiden Spaß hatten und dass sie gut miteinander zurechtkamen. Mittlerweile hatte ich mich so sehr an ihn gewöhnt, dass ich gar nicht wollte, dass diese Nachbarin zurück kam. Und Marlow ging es glaube ich fast genauso.

Doch mein Versuch, herauszufinden, ob er eine Freundin hatte, war kläglich gescheitert. Also musste ich wohl deutlicher werden und nochmal nachhaken.

„Oh gut, okay. Dann wollen wir mal. Nicht, dass es noch Ärger gibt."

Mit gerunzelter Stirn sah er zu mir und wusste scheinbar nicht, welchen Ärger ich meinte.

„Mit der Mitbewohnerin? Dem...Mitbewohner?"

Doch er wirkte noch verwirrter.

„Deiner... Freundin?"

So, jetzt war es raus. Er wusste, dass ich es wusste. Gespannt wartete ich, ob er ehrlich zu mir war.

„Was meinst du?", wollte er wissen, doch er schien in dem Moment zu verstehen und holte tief Luft.

Oh Gott, war das unangenehm.

Vielleicht sollte ich besser gehen. Anscheinend gab es wirklich eine Frau in seinem Leben, so verdutzt wie er mich ansah. Als hätte er ein schlechtes Gewissen.

Ich konnte es nicht fassen, dass ich auf ihn hereingefallen war. Niemals hätte ich gedacht, dass er so einer war.

„Es tut mir leid. Wegen allem, ich gehe besser. Komm, Bailey", sagte ich hektisch, doch er fing an zu grinsen. Als ich mich gerade nach unten zu Bailey beugte, hielt er mein Handgelenk weiterhin fest und ließ sich nicht beirren.

„Ich wohne alleine hier, Millie", entgegnete er mir, doch ich wollte nicht dazwischen stehen. Was auch immer das war.

„Geht mich ja auch nichts an", erwiderte ich schon fast traurig, doch als ich mich von ihm lösen wollte, hielt er seine Hand weiterhin dicht um mein Handgelenk.

„Kein Mitbewohner. Keine Mitbewohnerin. Und ... Keine Freundin, Millie."

Was sagte er da? Keine Freundin?

Wir sagten beide einen Moment lang nichts, doch mein Blick wich durch den Hausflur, nur um ihn nicht ansehen zu müssen. Irgendwie war es mir plötzlich unangenehm, dass ich dachte, er hätte mich geküsst, obwohl er eine Freundin hatte.

Herrje, war das peinlich. Warum hatte ich diese Klingelsache überhaupt angesprochen?

Es konnte ja immerhin auch sein, dass er hier mal mit einer Freundin gelebt hatte und nicht an eine schmerzliche Trennung erinnert werden wollte. Vielleicht bekam sie noch Post und deswegen hatte er den Namen noch nicht durchgestrichen.

Nachdenklich biss ich auf meine Unterlippe und schaute geniert zu ihm, als er sich leise räusperte. Dabei entging mir nicht, wie er, genau wie gestern, ununterbrochen auf meine Lippen starrte.

„Millie", flüsterte er kaum hörbar und kam mir in Zeitlupe immer näher. Sein undurchdringlicher Blick, der mich fixierte, ließ mich immer schwerer schlucken. Es bildete sich ein schwerer Kloß in meiner Kehle, den ich mit viel Mühe und Not versuchte, herunterzuschlucken. 

„Ich..." Mehr als dieses kleine Wort, brachte ich nicht hervor. Meine Stimme zitterte vor Verlangen nach ihm. Im gleichen Moment nahm er meine Hand und zog mich näher an sich. Mein Herz stolperte und in mir explodierte vor Aufregung ein Feuerwerk, als sich unsere Lippen erneut trafen.

Mein Gott, konnte dieser Mann gut küssen.

Er küsste mich fordernd und gierig. Ganz anders, als gestern. Und als ich meinen Mund leicht öffnete, spürte ich seine Zunge, die auf Erforschungstour war. 

Kribbeln.

Schnappatmungen.

Herzaussetzer.

Atmen!

Ich versuchte mich selbst zu zügeln, erinnerte mich daran, zu atmen, doch sein Duft drang in meine Nase und brachte mich dazu, nicht mehr klar denken zu können. Er roch so unwiderstehlich gut, dass ich ihn am liebsten aufgefressen hätte. Na schön, abschlecken reichte vollkommen aus ...

Ihn zu küssen, war das Tollste, was ich die letzten Monate gefühlt hatte. Ich liebte es, seine Lippen auf meinen zu spüren. Seine Hände lagen auf meiner Taille und mit etwas Druck zog er mich so dicht an sich, dass nicht mal mehr ein Stück Papier Platz zwischen uns gehabt hätte.

Als wir beide nach Luft rangen, kicherten wir leise und schauten uns durchgehend in die Augen. Als wäre dieses prickelnde Gefühl in mir nicht schon mehr als genug für mich, strich er mit seinem Daumen sanft über meine Wange. Das war zu viel für mich ... Ich war ihm verfallen. So richtig.

Nachdem wir einen Moment lang alles um uns ausgeblendet hatten, nahmen wir Bailey neben uns wahr, der brav auf dem Boden saß, mit seinem Schwanz wedelte und hechelte.

„Wow", keuchte Marlow, während ich meinen Blick wieder nach oben richtete und ihm in die Augen sah.

Doch Bailey kratzte direkt an meiner Jeans, woraufhin ich automatisch einen Schritt nach hinten wich.

„Okay", begann ich mich zu verabschieden, doch Marlow ließ mich nicht ausreden.

„Was machst du morgen Abend?"

Schlagartig wüteten tausend Schmetterlinge in mir, denn offenbar meinte er das ernst. Er wollte mich treffen. 

„Nichts. Warum?"

Ich biss mir unschuldig auf die Lippen, noch immer total geflasht von diesem Kuss und der Tatsache, dass er mich wiedersehen wollte.

„Geh mit mir aus."

Himmel, ja!

„Sehr gerne."

„Gut, dann hole ich dich morgen ab. Ich schreibe dir noch, wann."

Bailey folgte mir zum Fahrstuhl, während meine Knie weich wie Pudding waren und ich Mühe hatte, mich nicht an der Hauswand festzuhalten. Ich spürte Marlow's Blick auf mir und bildete mir ein, dass er genauso lächelte wie ich.

Bevor ich den Knopf gedrückt hatte, drehte ich mich nochmal zu ihm um und winkte ihm zum Abschied. Auch er hob mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht seine Hand und sah zu, wie wir beide in den Fahrstuhl stiegen. Erst als die Türen geschlossen waren, lehnte ich mich gegen die Wand und atmete glücklich und erleichtert durch.

Bailey hatte sich gesetzt und sah hoch zu mir. Ich konnte es noch gar nicht glauben ... Wir hatten ein Date.

Marlow und ich.

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