Kapitel 53
Die letzten Sonnenstrahlen verschwanden hinter den Wolkenkratzern und wurden von der Nacht verschluckt, die sich wie ein schwarzes Tuch über uns ausbreitete.
Wir waren nun seit Stunden unterwegs.
Mittlerweile rannten wir jedoch nicht mehr, sondern gingen im Schritttempo.
Meine schmerzenden Beine trugen mich schleppend durch die Nacht und auch wenn ich schon lange nicht mehr laufen wollte, durst hatte und hungrig, sowie müde war, so war ich einfach nur erleichtert, dass wir unseren Verfolgern entkommen sind.
"Wir sollten mal überlegen wo wir über Nacht bleiben wollen," meinte Enver, der zusammen mit Kate ein paar Meter vor mir und Caven ging.
Da hatte er recht, denn mittlerweile war es schon dunkel und wir wussten noch immer nicht, wo wir die Nacht verbringen sollten.
"In ein Hotel zu gehen, kommt nicht in Frage," überlegte der Teddyjunge laut.
Er hielt immer noch meine Hand und das war ein sehr schönes Gefühl.
Ich lächelte und bemerkte, wie ich rot wurde, doch das konnte dank der Dunkelheit zum Glück niemand sehen.
"Ja da hast du recht," stimmte ich ihm zu, "nicht dass dich noch jemand erkennt!"
Enver und Kate warteten kurz auf uns und wir gingen alle nebeneinander her um besser reden zu können.
Da es dunkel war, konnte Cavens Schwester die Gebärdensprache nicht nutzen und so schrieb ich alles, was wir besprachen auf dem Handy mit und zeigte es ihr, damit sie wusste um was es ging.
"Wisst ihr was? Wir gehen einfach in eines der leerstehenden Häuser, die sind so weit ich weis, hier in der nähe," Caven blickte sich suchend um.
"Als ich das letzte mal hier war hab ich eine Stadtführung gemacht und da haben wir ein paar solche alten Häuser gesehen, in denen niemand mehr wohnt. Ich glaube die waren ganz in der Nähe von hier."
Ich schauderte beim Gedanken an leerstehenden, alte Häuser, in denen wir übernachten sollten.
"Bist du sicher?," fragte Enver unsicher.
Sein bester Freund nickte, "ja, ich erinnere mich daran."
Er blickte in die Runde, "ist das für alle okay?"
~~~
Die Holztür knarrte, als ich sie aufstiess und in das alte Haus trat.
Die anderen folgten mir ins innere und Enver, der als letztes reinkam, schloss die Tür hinter uns.
Ich wollte mich umsehen, doch es war so dunkel, dass wir kaum etwas erkennen konnten.
Langsam tastete ich mich an der Wand entlang, auf der Suche nach einem Lichtschalter.
Doch als ich ihn fand und drauf drückte, blieb alles genau so dunkel wie zuvor.
Er war kaputt.
Na toll.
Nach einer Weile gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit und ich konnte die Silhouetten von zwei Stühlen und einer Decke auf dem Boden ausmachen.
Ansonsten schien der Raum leer zu sein.
Hinter mir raschelte es und ich schrie erschrocken auf.
Doch als ich meine Schulter nach hinten blickte, sah ich, dass es nur Kate war, die in ihrem Rucksack kramte und etwas zu suchen schien.
Ein paar Minuten verstrichen, in denen ich mich durch den Raum tastete.
Alles schien leer zu sein.
Doch dann sties ich plötzlich auf eine Tür.
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