1.-Allein mit der Vergangenheit
An den Grauen Anfuhrten....
_Legolas Sicht_
Nun stand ich also hier, ganz allein, ohne eine Person die mir wirklich etwas bedeutet.
Ich blickte Richtung Horizont,
wo man das Schiff, auf welchen mein Vater sich befand, nur noch als kleinen schwarzen Fleck in der untergehenden Sonne erkannte.
Er ist auf dem Weg Richtung Valinor, um in Frieden zu Leben.
Da er nun fort war, bin ich rechtmäßig als Nachfolger in seine Fußstapfen als König des Waldlandreiches getreten, ganz wie er es mein Leben lang vorhersagte.
Als Gefährtin an meiner Seite habe ich eine junge hübsche Elbenprinzessin aus dem Norden.
Ihr Name ist Camilla.
Sie besitzt eine ebenmäßig schlanke Statur, bernsteinfarbene Augen und langes blondes Haar.
Eine echte Schönheit, wie es sie nur selten gab, dem Worten meines Vaters nach zu glauben.
Zudem war ihr ein wirklich edles Gemüt und eine aufrichtige Art zuzusprechen, die in seinen Augen vielversprechend für eine Ehe einhergingen.
Er versprach mich ihr, lange Zeit bevor ich überhaupt von ihr wusste oder sie je gesehen hatte.
Wie er zu sagen pflegte, tat er es um unseren Familienbestand im königlichen und ansehnlichen zu wissen aber ich liebte sie nicht und das war meinen Vater auch bekannt, jedoch interessierte ihn diese Tatsache nicht im geringsten.
Ich sollte mit ihr die Linie Oropher's fortführen, das war das Einzige, was für ihn zählte und Bestand hatte.
Seiner Worte nachzufolgen würde ich sie eines Tages lieben lernen und mit ihr an meiner Seite glücklich werden, doch weit gefehlt.
Tief in meinen Inneren wusste ich schon seit unserer ersten Begegnung bei Hofe, dass sie nie die Elbin werden würde, welche ich zur Frau nehmen wollte, denn in meinen Herzen ist schon seit ich ein junger Prinz war nur Platz für eine bestimmte Elbe gewesen.
_Tauriel, die Tochter des Waldes_
Wie sehr ich sie vermisste.
Seit der Schlacht der Fünf Heere ist sie spurlos verschwunden.
Jeden einzelnen Tag ging ich zu ihrer Kammer, wo sie wohnte als sie damals die Anführerin der könglichen Palastwachen war.
Nichts schien hier verändert worden zu sein seit ihrem Verschwinden.
Ihr dünnes leicht durchschaubares Nachthemd auf dem schmalen hölzernen Tisch am Fenster, die dünne Bettdecke, die sie wahrscheinlich am Morgen des Aufbruchs zur Schlacht an die Wand geschoben hatte, als sie aus dem Bett geklettert war, das Buch mit diversen Kampftechniken, was sie am Vorabend gelesen haben musste...
Alles lag unberührt in ihrem Zimmer, so als sei es erst vor Stunden verlassen worden.
Jeden Sonnenuntergang verbrachte ich, meist stundenlang auf ihrem Bett sitzend oder an ihrem Fenster stehend, in ihrer Kammer und weinte hemmungslos um den Schmerz in meinen Herzen zu lindern.
Sie fehlte mir so.
Alles, was mir von ihr geblieben ist, sind meine unverwechselbaren Erinnerungen an sie.
_Ihre stechend grünen Augen, ihr langes rostbraunes Haar........._
Ich dachte immer der Schmerz würde mit der Zeit weniger werden oder das ich eines Tages über ihr plötzliches Verschwinden hinwegkomnen würde aber die Realität sie verloren zu haben ist mit der Zeit nur noch extremer und schmerzlicher geworden.
Kein Tag verstreicht, ohne das ich an sie denke.
_Zeitsprung: ein paar Jahre später_
Nun bin ich schon seit fast zwei Jahren König des Waldlandreiches.
Mein Volk akzeptierte mich zwar, doch ich wurde mit jeden Tag, seit mein Vater den Grünwald verlassen hatte kühler und unnahbarer.
Unter einem, weil ich meinen Vater, die einzige Bezugsperson in meinen Leben verloren hatte.
Den Mann, der mir seitdem ich ein kleiner Elbling war, gezeigt hatte, was es bedeutete ein Prinz zu sein und wie man über ein Königreich regierte. Der mich mit in den Wald nahm, auf Spinnenjagd oder zum Hirsche beobachten und der mir lehrte die Natur und unser Reich bis auf die letzte Grenze kennen und schätzen zu lernen. Und bei dem ich schon immer wusste, dass er mich mehr liebte als es unser Volk zu glauben vermochte, selbst als er seine letzten Jahre im Waldlandreich mürrisch und betrübt auf seinem Thron gesessen und in Gegenwart seiner Angestellten kein einziges lieb gemeintes Wort mir gegenüber herausbrachte.
Und zum Anderen, weil ich dadurch das er gegangen war, noch mehr Zeit hatte um Nachzudenken.
Und zwar an meine Zukunft und Sie.
Tauriel.
Ferrin der Hauptwachmann meines Königreiches musste schon oft meine Launen ertragen, die täglich bis zu einem Vielfachen von tiefen Trauerphasen bis hin zu kaltherzigen Äußerungen umschlugen, jedoch war er mir seither immer treu und verständnisvoll an meiner Seite verblieben und zu einem treuen Freund geworden, dem ich alles anvertrauen konnte, so wie er mir.
Wieder einmal saß ich gelangweilt und tief in Erinnerungen versunken auf meinen Thron und starrte die gegenüberliegende Wand an als plötzlich mit einem Ruck die Türen zum Thronsaal geöffnet wurden und Ferrin hereintrat, wodurch ich in die Realität zurückkehrte.
"Mein König!.." sprach er.
"...es ist Nachricht aus Thal eingetroffen."
Ich wandte meinen Blick von der Wand ab und schaute zu ihm.
"Sie sollen so bald wie möglich nach Thal reisen, es gibt einige wichtige Handelsgeschäfte zuklären die nicht lange auf sich warten können."
sprach er weiter.
Ich seufzte und antwortete:
"Wenn das so ist, bereite alles für die Abreise morgen bei Sonnenaufgang vor."
Er nickte und eilte mit dem Worten "Jawohl ,mein König." davon.
Nach weiteren Stunden die ich Gedanken verloren starrend auf
einen bedeutungslosen Punkt auf dem Boden vor dem Thron verbrachte, machte ich mich auf in meine Gemächer.
Schon seit dem Tag des Verlassens meines Vaters an den Grauen Anfuhrten, hatte ich Camilla aus meinen Gemächern verbannt.
Außerhalb meiner Gemächer ignorierte ich sie und ging ihr so gut es geht aus den Weg.
Nicht etwa um sie zu kränken, sondern viel mehr weil ich unnötige hitzige Diskussionen bezüglich meines abwesenden Verhaltens ihr gegenüber vermeiden wollte.
In meinen Gemächern angekommen nahm ich ein langes Bad und legte mich anschließend auf meinen Bett nieder.
Ich schloss die Augen und dachte an meine Kindheit, meinen Vater und an Tauriel.
Mit den Gedanken an meine Vergangenheit fiel ich in einen tiefen Schlaf.
So das ist das erste Kapitel 😉
Ich hoffe es gefällt euch, würde mich über Kommentare freuen 💕(1011 Wörter)
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