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7 | IVETE

Heiße Beats, dröhnende Bässe hallen in meinem Brustkorb wider. Die Musik ist nicht ganz mein Stil, aber sie sorgt für eine gute Stimmung. Genauer gesagt ist die Hölle los. Kein Wunder bei der ersten Party in diesem Semester.

Die Mädels haben mich dazu überredet, ins All-in-One mitzukommen. Und ausnahmsweise habe ich einmal mein Vermögen ausgenutzt und uns einen Tisch im VIP-Bereich reserviert, auf einer Loge über der Tanzfläche. Wir haben es uns mit unseren Getränken in der überraschend bequemen Sitzecke mit Blick auf die überfüllte Tanzfläche gemütlich gemacht. Glasfronten sorgen dafür, dass es hier etwas ruhiger ist und man sich durchaus auch unterhalten kann.

Das All-in-One ist ein Club in unmittelbarer Nähe des Campus. Für mich ist der Besuch eine Premiere und ich bin tatsächlich positiv überrascht. Es gibt zwei Dancefloors und mehrere logenartige Balkone. Die Bar erstreckt sich über die komplette Seite. Die Wände sind pechschwarz und mit kleinen Spiegeln oder Spiegelscherben versehen, die das Licht eines riesigen Kronleuchters direkt über der größten Tanzfläche reflektieren.

Ich genieße den Abend in vollen Zügen. Endlich mal keine Verpflichtungen, keine Einschränkungen, weil ich noch einen Job zu erledigen habe. Ich habe frei!

Mein Blick fällt auf unsere kleine Gruppe. Meine Mädels kennen sich bereits aus dem Bachelor-Studium und haben mich in ihrer Mitte sofort aufgenommen. Wir alle studieren Wirtschaftswissenschaften. Mae wohnt im gleichen Haus wie ich. Wir sind uns an meinem Umzug über die Füße gelaufen und haben uns sofort angefreundet. Clara stammt ebenfalls aus Brasilien, lebt aber schon seit ihre Kindheit in den USA. Sie genießt es, endlich jemanden außerhalb ihrer Familie zu haben, mit dem sie sich auf Portugiesisch unterhalten kann. Sie lebt mit Anya in einer WG auf der anderen Seite des Campus.

Anya und Mae sind gerade lachend und völlig außer Atem von der Tanzfläche zurückgekommen und machen sich nun über die Getränke her.

Mae lässt sich mit einem lauten Stöhnen neben mir fallen. »Gott, wie habe ich das vermisst. Mädels, ich freue mich, dass wir endlich wieder beisammen sind. Inklusive Zuwachs.« Sie zwinkert mir zu und hebt dann ihren Cocktail. »Das Semester wird legendär, ich sags euch!«

Wir tun es ihr gleich und stoßen unsere Gläser aneinander.

»Wisst ihr, was ich wirklich vermisst hab?«, meinte Clara. »Das endlich mal wieder was los ist! Während der Semesterferien ist irgendwie die halbe Uni ausgeflogen und nichts geht mehr. Dabei gibt es immer noch genug, die hier bleiben.«

Ich lache. »Du lebst in LA, hier ist immer was los.«

Sie schüttelt den Kopf, kommt aber nicht dazu, mir zu antworten. Anya beugt sich zu ihr hinüber und boxt ihr gegen die Schulter.

»Was sie damit eigentlich sagen will ist, dass sie völlig untervö- ... ich meine, unterfordert ist.«

»Ey!«, protestiert Clara.

Aber Anya grinst und schickt ihr einen Handkuss zu. Ich beobachte die beiden lachend. Wir kennen uns noch nicht so gut, aber ich hab jetzt schon das Gefühl, dass ich mich in dieser Mädelsgruppe sehr wohlfühlen werde. Anyas direkte Art und ihren Sinn für Humor finde ich jedenfalls schonmal großartig.

»Also Ivete braucht nicht mehr zu suchen, die hat schon einen Verehrer«, verkündet Mae mit einem anzüglichen Grinsen.

Verwirrt sehe ich sie an. Bitte was? Ich folge ihrem Blick Richtung Bar und scanne dort die Gesichter der Männer ab. Aber niemand hat sich zu mir gewandt und beobachtete mich auffallen, bis auf ... ich stutze.

Bob?

Wie automatisch heben sich meine Mundwinkel zu einem Lächeln und ich winke ihm zu. Er erwidert die Geste und ich sehe im Schein der Leuchten, wie seine Mundwinkel zucken. Er steht an der Bar. Sein großer rothaariger Freund sitzt neben ihm auf einem der Hocker, ist aber in ein Gespräch mit einem Pärchen vertieft.

Anya und Clara beugen sich so weit aus der Sitzecke, um etwas sehen zu können, dass sie beinahe herausfallen.

Clara pfeift durch die Zähne. »Wow, also Geschmack hast du ja, das muss man dir lassen.«

»Wer ist das?«, fragt mich Mae neugierig.

Ich zucke mit den Schultern. »Wir haben uns am Wochenende kennengelernt, aber noch keine Gelegenheit gehabt, mehr als unsere Namen auszutauschen.«

»Worauf wartest du dann noch?« Clara sieht mich an, als hätte ich den Verstand verloren. »Auf, geh hin zu ihm und schnapp ihn dir, bevor es eine andere tut!«

»Zu spät, er kommt«, warnt mich Anya grinsend vor.

Tatsächlich schiebt er sich jetzt durch die Menge in unsere Richtung.

Bis er uns erreicht hat, habe ich die Gelegenheit, ihn ausgiebig zu mustern. Mir fällt sofort auf, dass er heute keine Brille, sondern vermutlich Kontaktlinsen, trägt. Außerdem scheint er definitiv nicht zu der Sorte Mann zu zählen, die stundenlang im Bad verbringen, bis jedes Haar an der genau richtigen Stelle sitzt. Er sieht eher aus, als wäre er nach dem Duschen maximal mit dem Kamm durch die Haare gefahren. Auch seine Jeans und das weiße T-Shirt mit irgendeinem schlichten Print drauf, sind im Grunde nichts Besonderes. Aber gerade diese Natürlichkeit gefällt mir.

Mit einem breiten Grinsen erreicht er unsere Sitzgruppe, nickt meinen Freundinnen zu und richtet dann seine Aufmerksamkeit auf mich. Ich springe auf, zögere nur einen winzigen Augenblick, folge dann aber meinem brasilianischen Temperament und umarme ihn. Kurz wirkt er überrascht, dann legt sich seine Hand warm auf meinen Rücken. Der herbe Duft seines After Shaves oder Deos steigt mir in die Nase.

»Olá! Was für eine schöne Überraschung. Diesmal ganz ohne Zusammenstoßen.«

Er lacht. »Hey, ich hoffe, ich störe euch nicht?«

»Setz dich schon zu uns!«, fordert Mae ihn auf.

Die Mädels rutschen ein bisschen zusammen. Viel Platz haben wir nicht, aber das scheint ihn nicht zu stören und mich schon gar nicht.

Ich stelle die Mädels eine nach der anderen vor. Ich habe ein bisschen Angst, dass die drei sich jetzt auf ihn stürzen. Aber nichts dergleichen passiert. Nach einer kurzen Runde Smalltalk verabschieden sie sich auf die Tanzfläche und lassen uns allein zurück. Nicht ohne mir süffisant zuzuzwinkern. Mae zeigt mir hinter Bobs Rücken sogar beide Daumen, bevor sie die Treppe runter verschwindet.

»Ich wollte deine Freundinnen jetzt nicht vertreiben. Aber ich wollte die Chance nicht wieder verstreichen lassen, dich näher kennenzulernen«, gesteht er mit einem Lächeln, dass ihn irgendwie wie einen Schuljungen aussehen lässt.

Ich winke ab. »Ich glaube, wenn du nicht gekommen wärst, hätten sie mich früher oder später zu dir geschleift.«

Er hebt seine Bierflasche in meine Richtung und ich greife nach meinem Cocktailglas und stoße mit ihm an. Während wir trinken, sehen wir uns tief in die Augen. Grinsend deutet er in die Richtung des Glases, nachdem ich es wieder abgestellt habe.

»Ich hoffe, das hat diesmal ein Profi gemixt?«

Ich muss lachen. »Hey, so schlecht fand ich deinen Cocktail nicht. Er hatte wirklich Potential.«

»Das ist nett von dir, aber du musst nicht lügen.« Er zwinkert mir zu.

»Wie bist du an den Job gekommen, wenn du keine Cocktails mixen kannst?«

Er verzieht das Gesicht. »Ein bisschen Verzweiflung auf beiden Seiten? Ich brauchte das Geld und der Cateringbetreiber brauchte dringend noch Personal. Ich hab nen Crashkurs bekommen und einen Spickzettel mit allen Rezepten unterm Tresen liegen gehabt.«

»Schlau«, bemerke ich schmunzelnd. »Sag mir nicht, mein Extrawunsch stand da auch drauf. Ich hatte angenommen, du hast ihn dir spontan selbst überlegt.«

»Fast«, gibt er zu. »Das ist so ziemlich das einzige Rezept, was ich kenne. Eine gute Freundin trinkt auch keinen Alkohol und das ist ihr Standarddrink.«

Warum mache ich mir gerade Gedanken darüber, wer diese ›gute‹ Freundin ist? Und was ›gut‹ in diesem Fall heißt? Innerlich schüttel ich den Kopf über mich selbst.

»Willst du tanzen?«, fragt er mich plötzlich.

Unbedingt! Statt zu antworten, packe ich ihn kurzerhand am Arm und ziehe ihn mit mir die Treppe hinunter. Sein Lachen höre ich auch über den Lärm des Clubs hinweg.

Auf der Tanzfläche drehe ich mich zu ihm um, lasse zu, dass er mich an sich zieht. Es dauert nicht lange, bis wir einen gemeinsamen Rhythmus gefunden haben. Er ist ein überraschend guter Tänzer und wir harmonieren sehr gut miteinander. Immer wieder wirbelt er mich herum, zieht mich dann wieder an sich, um sich mit mir gemeinsam zu drehen.

Keine Ahnung, wie viele Lieder wir so miteinander tanzen. Ich verliere vollkommen das Gefühl für die Zeit und lebe einfach nur in diesem Augenblick. Wir albern herum, lachen viel und es macht unglaublich viel Spaß.

Als der DJ zu einem langsameren Musikstück wechselt, zieht er mich näher. Seine Hände liegen auf meinem unteren Rücken und eine heißkalte Gänsehaut breitet sich von der Stelle aus. Er scheint meine Reaktion zu spüren und das ist der Moment, in dem sich die Atmosphäre zwischen uns verändert. Ohne mein Zutun fahren meine Hände seine Brust hinauf und ich lege meine Arme um seinen Hals. Sein Blick wird intensiver, seine Pupillen weiten sich.

Während sich unsere Blicke ineinander verhaken, wird eine kleine nervige Stimme in meinem Kopf immer lauter.

Es ist vollkommen unverantwortlich, was ich hier tue. Ich sollte die Finger von ihm lassen nach dem, was Victor über ihn angedeutet hat. Es gibt genug attraktive, interessante Männer auf diesem Campus. Warum muss es unbedingt jemand sein, der mir so gefährlich werden kann?

Detektiv und angehender Journalist? Puta merda!

Nein, ich sollte es nicht tun! Definitiv nicht! Es ist das dümmste, was ich jemals ...

Meine Gedanken machen eine Vollbremsung, als er plötzlich seine Hand an meine Wange legt und sanft mit dem Daumen über meine Unterlippe streicht. Die andere liegt weiterhin an meiner Hüfte, packt mich fester und zieht mich näher an ihn ran. Die Berührung sorgt für eine Ganzkörpergänsehaut.

Ein fragender Ausdruck liegt in seinem Blick. Ganz der Gentleman.

Que se lixe!

Ich überbrücke die Distanz und lege meine Lippen auf seine. Sofort packt er mich fester und ich bin heilfroh drum. Ohne diesen Halt hätten mich meine zittrigen Knie nicht mehr gehalten. Wie automatisch öffne ich den Mund und unsere Zungen finden einander, spielen miteinander, und jede Berührung löst ein erregendes Kribbeln in mir aus. Er greift in meine Lockenmähne im Nacken und ich spüre, wie mir die Luft wegbleibt, als sein Kuss noch an Tiefe gewinnt.

Der Kuss ist der absolute Wahnsinn. Ungelogen das Beste, was ich jemals erlebt habe. Ich ziehe ihn noch näher an mich heran, obwohl eigentlich kein Blatt mehr zwischen uns passt, damit er ja nicht auf die Idee kommt, das hier zu beenden.

Wir sind so ineinander vertieft, dass wir gar nicht mitkriegen, wie die Musik wieder anzieht. Die Menge um uns herum beginnt im Rhythmus zu toben.

Wir bemerken es erst so richtig, als wir plötzlich so heftig angestoßen werden, dass wir ins Wanken geraten. Bob gelingt es gerade noch, uns beide auf den Beinen zu halten.

Benommen blinzel ich, suche seinen Blick und finde darin genau das, was auch ich in diesem Augenblick fühle: Überraschung, Verlangen und den Wunsch, einfach ewig weiterzumachen.

Aber nachdem mich ein weiterer Ellenbogen in die Seite trifft, muss ich erkennen, dass dies hier definitiv der falsche Ort zum Knutschen ist.


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