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8. Kapitel

Bis auf den älteren Mann kam keine weitere Wache mit. Hielten sie sie für so ungefährlich?

"Sie heißen Mobius, oder?", fragte Acelia höflich. Der Mann nickte.

"Genau der bin ich. Und Ihr Name ist Acelia."

"Ja, freut mich Sie kennenzulernen."

"Nun, ich bin mir nicht sicher, ob es Sie freut, aber mich freut es definitiv."

Acelia musste ein wenig lachen, im Grunde hatte der Mann recht. Und er schien nett zu sein, zumindest redseliger als alle bisherigen Wachen.

"Dürfte ich Sie etwas fragen?"

"Fragen kostet nichts, nur zu. Aber Sie wollen wahrscheinlich wissen, ob ich Ihnen dann auch die Wahrheit sage?"

"Ja, das wäre nett."

"Hm, wir werden sehen, was möchten Sie wissen?"

"Loki... Habt ihr ihn schon gestutzt?"

Sie wusste nicht, ob sie Mobius ins Gesicht sehen sollte, also blickte sie gerade aus und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.

"Ich sehe, Sie haben sich ziemlich schnell an unsere Bezeichnungen gewöhnt." Mobius lachte und ließ sich mit einer Antwort Zeit.

"Ich möchte ehrlich mit Ihnen sein, Sie machen einen vernünftigen Eindruck. Nein, haben wir nicht. Er lebt noch, da ich noch ein paar Dinge mit ihm zu besprechen habe."

Acelia wurde hellhörig. Loki war wichtig für irgendetwas?

"Sie benötigen seine Hilfe?"

"Nun, so würde ich es nicht ausdrücken... Es ist eher persönliches Interesse."

"Verstehe."

Wenn sie Loki am Leben ließen, musste er irgendeinen Wert für sie haben, egal ob aus beruflichen oder persönlichen Gründen. Das konnte sie nutzen.

"Kommt so etwas öfter vor? Dass ihr jemanden nicht direkt stutzt, sondern noch ein bisschen am Leben lasst?"

"Haben Sie etwa auch vor, uns zu helfen, damit Sie mehr Zeit bekommen?" Mobius lachte und Acelia stimmte mit ein.

"Nein, nein, keine Sorge. Ich bin nicht so manipulativ, das ist eher Lokis Ding. Außerdem denke ich nicht, dass ich großartig von Nutzen wäre."

Mobius sah sie an und wiegte nachdenklich den Kopf, als wolle er widersprechen.

"Also?", brachte Acelia das Gespräch wieder auf ihre Frage zurück.

"Nein, es passiert selten, wenn nicht sogar fast noch nie. Es ist eine Art Ausnahmesituation, auf die ich, ehrlich gesagt, nicht viel Lust habe. Daher bin ich froh, dass wir endlich einen Loki gefangen haben und es hoffentlich bald weitergeht."

Einen Loki, bemerkte Acelia im Stillen. Es gab also mehrere Loki-Varianten?

"Sie scheinen ziemlich wichtig zu sein, wenn Sie damit betraut werden, Loki zu verhören."

"Sie meinten doch gerade noch, dass Sie nicht so manipulativ seien?", neckte Mobius sie und Acelia schmunzelte.

"So war das auch eigentlich nicht gemeint, ich..."

"Ach, ich wollte Sie nur ein wenig aufziehen, Verzeihung. Aber er fällt in meinen Aufgabenbereich, daher bin ich für seinen Fall verantwortlich."

"Ich verstehe. Haben Sie viel zu tun?"

"Ich könnte Ihnen meinen Schreibtisch zeigen, dann wüssten Sie, was ich meine."

Mobius lachte erneut und Acelia grinste.

"Ich bin mir nicht sicher, ob ich das wirklich sehen will... Aber ich komme ja nicht drum herum, wenn wir jetzt zu Ihrem Büro gehen."

"Aber wir gehen doch gar nicht zu meinem Büro!" Mobius sah sie erstaunt an.

"Ah, wohin denn dann?"

"In eine Art Verhörraum, ich habe ihn reserviert, könnte man sagen."

"Man kann solche Räume reservieren?"

Eigentlich gab es keinen Grund, warum man das nicht können sollte, aber sie wollte mehr Informationen über den Raum haben.

"In der Regel nicht, aber ich bringe dort alle Varianten hin, wenn ich Informationen von ihnen brauche, bevor sie gestutzt werden, also könnte man sagen, dass es mittlerweile mein Raum ist."

"Ich verstehe, dann haben Sie ja wirklich einiges zu tun." Sie lächelte zufrieden.

Wenn er alle Varianten dorthin brachte, war ja klar, wen sie dort noch finden würde... Loki hatte er mit Sicherheit noch nicht verhört.

"Gibt es denn viele dieser Räume? Also, wenn Sie einen ganz für sich nutzen können, meine ich."

"Naja... Einige sind es schon. So um die zweihundert. Leider reichen sie manchmal nicht, aber dann ist wieder alles leer. Als wolltet ihr Varianten uns damit nerven."

Diesmal lachte Acelia nicht mit. Um die zweihundert? Wie sollte sie da den richtigen Raum mit Loki drin finden?

"Gibt es Unterschiede in den Räumen oder sind einfach alle identisch? Zweihundert sind wirklich viele!"

"Im Grunde sind sie wirklich alle gleich, ein bisschen eintönig, wenn du mich fragst. Ah, wir müssen hier entlang, in den Aufzug. Obwohl, die ersten hundert sind nicht ganz so modern wie die letzten hundert. Die letzten haben zusätzlich noch ein Gefängnis und mehr Sicherheit."

"Dann haben sie bestimmt einen der modernen, oder? Wenn sie ihn so oft nutzen, kann Sicherheit ja nicht schaden."

"Oh nein, ich hab einen der ersten Hundert. Raum 21 um genau zu sein. Ich habe zwar mit gefährlichen Varianten zu tun, aber meistens ist so viel Sicherheit nicht notwendig. Wenn es zu gefährlich wird, werden die Varianten sowieso schnell gestutzt und..."

Er stockte und blickte sie nachdenklich an.

"Ich frage mich, ob Sie einfach eine sehr nette Person und eine gute Gesprächspartnerin sind oder ob Sie nicht doch etwas im Schilde führen..."

Acelia schmunzelte.

"Nun, für so gefährlich scheinen Sie mich ja nicht zu halten, wenn ich nur von Ihnen ohne jegliche Wache herumgeführt werde."

Nun lachte Mobius wieder. "Ach, nicht so bescheiden. Aber ja, hier sind sie wirklich nur ein kleiner Fisch, wenn Sie mir die Bezeichnung nicht übel nehmen. Ich möchte Sie keinesfalls beleidigen. Aber Sie sind eine Magierin, kein Krieger und Magie wirkt hier nicht, daher mache ich mir keine großen Sorgen."

Acelia wiegte nachdenklich den Kopf. "Wo Sie recht haben, haben Sie recht..."

"Aber keine Sorge, das ist nicht der Grund, weshalb wir Sie kaum bewachen. Ich halte Sie lediglich für sehr kooperativ."

"Tatsächlich?" Acelia war nun wirklich ein wenig erstaunt.

"Ich bitte Sie, Sie haben es geschafft mit einem Loki ein Team zu bilden und..."

Er stockte, als sich der Aufzug öffnete und sie in einen anderen Gang traten.

"Sie waren mit einem Loki in einem Team. Außerdem sind Sie vernünftig genug, hier keinen Kampf anzufangen, ich mache mir keine Sorgen, dass Sie Ärger machen werden. Sie sind nicht so ein Mensch."

Richtig, sie war gar kein Mensch.

"Woher wissen Sie so viel über mich?", erkundigte sie sich neugierig und begann, sich umzusehen. Leider waren ein paar Menschen in der Nähe, aber sobald sie weg waren, stünde ihrem Plan nichts mehr im Weg...

"Ach, leider weiß ich gar nicht so viel. Über Loki bin ich deutlich besser informiert, aus Ihrem Leben habe ich mir nur ein paar Ausschnitte angeschaut, weil Sie mit ihm unterwegs waren. Aber es sah wirklich toll aus, wie Sie immer gezaubert haben und durch die Luft geflogen sind... Ihre Flügel sind schon etwas Schönes."

"Oh ja, das sind sie..."
Acelia wurde nervös. Konnten sie wieder das Thema wechseln?

"Der Abschied von ihren Eltern war aber wirklich herzzerreißend, auch wenn ihr alle irgendwie sehr gefasst wart... Aber sag mal, deine Eltern hatten auch Flügel. Ihr seid keine Menschen, nicht wahr? Haben alle wie ihr Flügel?"

"Ja, haben sie. Das ist bei unserem Volk üblich."

Acelia stockte. Gar nicht gut...

"Also, wegen Loki nochmal. Was genau ist eigentlich Ihr Plan mit ihm?"

Die Frage war viel zu plump formuliert...

Mobius antwortete nicht, er war stehen geblieben und blickte sie traurig an.

"Acelia, Sie beeindrucken mich."

"Das ist sehr freundlich, ich fühle mich geehrt. Aber wie gesagt, ich bin nichts besonderes, alle in meinem Volk haben Flügel..."

"Oh, davon rede ich gar nicht, aber das wissen Sie. Ich rede von Ihrem erstaunlichen Talent mit Wörtern umzugehen."

"Wie meinen Sie das?" Das lief hier alles ganz falsch...

"Ich bitte Sie, Acelia. Sie sind wirklich gut darin, an Informationen zu kommen. Es wundert mich nicht, dass Loki und Sie ein gutes Team waren."

Acelia warf nochmal einen Blick hinter sich, aber dort war niemand zu sehen. Endlich!

Genau in diesem Moment öffnete sich hinter Mobius eine Tür und zwei Wachen traten hinaus.

So ein verdammter Mist! Warum konnten nicht alle kurz verschwinden, damit sie endlich abhauen konnte!

"Damit habe ich doch gar nichts zu tun. Es freut mich, dass Sie so ein guter Gesprächspartner sind, ich wollte mich lediglich ein wenig von der Tatsache ablenken, dass ich in wenigen Minuten ausgelöscht werde."

Mobius schmunzelte leicht.

"Es ist wirklich schade, dass Sie eine Variante sind. Mitarbeiter wie Sie könnten wir hier wirklich gebrauchen, das würde Probleme mit anderen Varianten so viel leichter lösen und mir eine Menge Papierkram sparen... Es ist wirklich schade..."

"Es ist wirklich sehr freundlich, dass Sie das sagen." Acelia lächelte. Irgendwie war Mobius wirklich sympathisch, aber er war von der TVA und damit ihr Feind...

Langsam trat sie auf ihn zu, die anderen Wachen waren mittlerweile verschwunden, aber vermutlich noch in Hörweite.

"Würden Sie sich vielleicht sicherer fühlen, wenn Sie mir Handschellen oder so etwas in der Art anlegen würden? Dann könnte ich sicher nichts mehr tun."

Sie hielt ihre Hände hinter den Rücken und drehte sich langsam um.

Natürlich hatte Mobius keine Handschellen, stattdessen suchte er hektisch in seiner Tasche nach dem Gerät, mit dem er die Halsbänder steuern konnte.

Doch es war bereits zu spät. Mit einem mal spannte sich der Stoff an ihrem Rücken und zwei riesige, gefiederte Schwingen brachen aus ihrem Rücken hervor. Mobius, der direkt hinter ihr stand, wurde von den Füßen gefegt und knallte gegen die Wand.

Als Acelia sich hastig umdrehte, rührte er sich nicht, lediglich seine Brust hob und senkte sich leicht. Er war am Leben... So ein Glück...

Schnell durchwühlte sie seine Taschen und hob kurz darauf triumphierend sowohl das Gerät für die Halsbänder als auch ein TemPed hoch.

Leider währte dieses Glück nicht lange, denn in diesem Moment ertönten Schritte.

Es dauerte nur eine Sekunde, bis sie sich vom Boden abgestoßen hatte und an der Decke in halsbrecherischem Tempo den Gang entlang flog.

Sie würde hier niemals entkommen können, ohne dass die TVA sie wieder einfing. Sie musste zu Loki, schnell!

Es tat ihr ein wenig leid, Mobius einfach auf dem Boden liegen zu lassen, nachdem er ihr so viele Informationen gegeben hatte. Sie hätte es gerne auch anders gelöst, aber nachdem er bemerkt hatte, dass ihre Flügel keine Magie sondern ein Teil ihres Körpers und damit nutzbar waren, wäre es zu gefährlich gewesen, noch länger zu warten.

Glücklicherweise waren die Erbauer der TVA intelligent gewesen und so waren die Verhörräume nach Nummern sortiert. Es dauerte also nicht lange, bis Acelia Raum 21 fand und die überraschte Wache mit dem Flügel beiseite wischte.

Nachdem sie ihnen den Schlüssel abgenommen hatte, stürzte sie hastig in den Raum hinein und fand Loki auf einem klapprigen Stuhl sitzen, die Füße hochgelegt und in Gedanken versunken.

Er hob neugierig den Kopf, als Acelia hereinplatzte und ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit.

"Na, das ist ja mal eine nette Überraschung", begrüßte er sie.

Acelia war gerade nicht nach Witzen zumute. Sie hatte viel zu viel Aufmerksamkeit erregt und hörte die Schritte mehrerer Soldaten angerannt kommen.

Ohne viele Erklärungen warf sie Loki das TemPad zu. "Bring uns hier weg!"

Dann sah sie sich das andere Gerät genauer an, bis sie verstand, wie sie ihr Halsband lösen musste.

In dem Moment, als Loki ein Portal öffnete, öffnete sich auch die Tür und fünf Soldaten mit Mobius, der von einem weiteren Soldaten gestützt wurde betraten den Raum.
Allen voran die Soldatin mit der dunklen Haut, die sie bereits einmal gefangen hatte.

Fünf Leuchtstäbe wurden auf sie gerichtet.

Sie würden nicht rechtzeitig entkommen. Es wurde Zeit... Grob packte Acelia Loki am Arm und stieß ihn durch das Portal. Auf der anderen Seite angekommen löste sie auch sein Halsband und zog ihn schnell weiter, während sie etwas aus der Luft griff. Loki meinte, die Schriftrolle und noch etwas anderes zu erkennen. Zwei kleine runde Gegenstände... Aber bevor er sie fragen konnte, verschwand bereits alles wieder.

Sie waren in einem alten Gebäude gelandet, leider in einem langen Gang, der in einer Sackgasse endete.

Für eine Flucht fehlten ihnen sowohl die Möglichkeiten als auch die Zeit.

"Stehen bleiben! Ihr kommt hier nicht weg!"

Loki und Acelia drehten sich beide um und grinsten.

Loki, weil er nicht zugeben wollte, dass er keine Ahnung hatte, wie sie beide hier entkommen sollten.

Acelia, weil sie sehr wohl wusste, wie sie entkommen würden.

***

Ehe Loki wusste, wie ihm geschah, hatte Acelia ihn von hinten gepackt und presste ihm einen Dolch gegen den Hals. Es war einer seiner eigenen Dolche, den er ihr während ihrer Reise überlassen hatte.

Mit der anderen Hand ließ sie das Halsband, welches noch herumlag schweben und knotete ihm die Handgelenke damit zusammen.

"Wenn ihr noch einen Schritt macht, bringe ich ihn um, Mobius." Ihre Stimme klang kalt und fremd in Lokis Ohren.

"Wäre doch schade, wenn ihr gar keine Informationen mehr von ihm bekommen könntet."

"Dann töte ihn doch, er ist uns egal."

Es war die Soldatin, die antwortete.

Loki vermutete, dass Mobius der Mann im Anzug ganz hinten war.

Der Gott zwang sich, keinen Kommentar abzugeben. Was hatte Acelia erwartet? Dass die TVA ihn retten wollte? Warum sollten sie das tun und von welchen Informationen redete sie?

"Ich weiß, dass ihr ihn braucht. Und zwar lebend. Das ist der einzige Grund warum ich ihn überhaupt gerettet habe. Ich kann ihn natürlich auch einfach umbringen, aber dann müsstet ihr einen neuen Loki fangen, nicht wahr, Mobius? Wäre doch schade."

Loki konnte, nein, wollte nicht glauben, was er da hörte. Ihre Worte waren schlimmer als das Messer, das sie ihm gegen den Hals presste. Und das schlimmste war, sie klang nicht wie eine Lügnerin. Seit wann konnte sie so gut lügen? Oder war das etwa wirklich ihr Ernst...?

Er wusste nicht was er glauben sollte.

Hatte sie ihn die ganze Zeit angelogen? Ihn, den Gott des Schabernacks und der Lügen? Das konnte nicht sein. Ihn konnte man nicht so belügen, das hätte er doch gemerkt. Er war schließlich Loki!
Aber das würde bedeuten, dass sie jetzt log und davon konnte er genauso wenig spüren... Wie war das möglich? Sie musste einfach lügen! Aber er konnte kein Anzeichen erkennen...

Wie konnte sie ihn nur verraten?
Das ... das war ...

So mussten sich seine Verbündeten gefühlt haben, wenn er sie kurz vor dem Ende auf einmal von hinten erdolchte. Ein unerwarteter Stich, schrecklicher Schmerz und dann der Tod, alles von einer Person, der sie eigentlich vertraut hatten.

Obwohl... Ihm ging es schlimmer. Denn er starb nicht. Fassungslos hallten Acelias Worte in seinem Kopf wieder. Sie brauchte ihn nicht. Er war ihr egal. Sie wollte ihn töten.

Er war nicht zornig, bemerkte er leicht erstaunt. Er war einfach nur enttäuscht. Er, Loki, war enttäuscht von einem Verrat. Er war enttäuscht, dass er... Dass er Acelia nichts bedeutete. Dass er ihr nicht mehr bedeutete.

Während Acelia mit der TVA diskutierte, unter welchen Bedingungen sie gehen durfte, begannen seine Augen zu brennen. Sie versuchte nur, ihr eigenes Leben zu retten. Dass sie ihn ausliefern würde, stand schon fest.

Tränen tropften ganz langsam und unbemerkt auf den Boden. Niemand bemerkte es, niemand beachtete ihn. Er war egal. Er war allein. Wie immer, wie es ihm vorherbestimmt war.

Dabei wollte er doch nur eines: Nicht mehr allein sein. Er wollte nicht mehr allein sein! Er wollte einfach nur bei Acelia sein!

Ihr helles Lachen, ihr strenger Blick, ihre Freundlichkeit ihm gegenüber, die vielen Momente, die sie gemeinsam verbracht hatten. All das hatte keine Bedeutung? War er ihr wirklich egal? Das konnte doch nicht wahr sein!

"Weinst du jetzt? Du hattest doch selbst vor, mich umzubringen, also was hast du erwartet? Dass ich weiter das naive Mädchen spiele, das du scheinbar um den Finger gewickelt hattest?"

Acelia sprach ihn laut und deutlich an, damit auch alle der TVA hören konnten, was sie sagte. Ihre Stimme war so kalt, dass er das Gefühl hatte, die Tränen würden in seinem Gesicht festfrieren.

Auch alle anderen Blicke richteten sich nun auf ihn und Hohn war zu erkennen. Belustigung darüber, dass der Gott des Verrats heulte, dass er verraten wurde.

Acelia hatte nicht nur von Anfang an vorgehabt, ihn zu töten... Sie hatte nicht nur alles gespielt. Sie hatte erwartet, dass er das Gleiche tat.
Dachte sie wirklich, dass er jeden verriet? Er hatte ihr vertraut und das war, was sie von ihm dachte?

Es fühlte sich an, als hätte sie ihm ein Messer in die Brust gerammt. Vermutlich war das Messer sogar vergiftet, denn er spürte, wie er von innen zerfressen wurde. Von Enttäuschung, Trauer und ... immer noch keiner Wut? Er war noch immer nicht wütend?

Ein ganz anderes Gefühl machte sich in ihm breit. Es war heiß und es verbrannte ihn. Es riss ihn förmlich in Stücke und zerquetschte sein Herz mit seinen lodernden Krallen. Diese Qualen sollten aufhören... Sollte die TVA ihn doch umbringen, Hauptsache dieser Schmerz ging weg...

In der Zwischenzeit schien Acelia mit den Verhandlungen fertig zu sein.

"Ich gebe euch, was ihr wollt, aber dafür lasst ihr mich gehen. Ihn könnt ihr behalten." Für einen ganz kurzen Moment verstärkte sich der Druck des Messers. Loki nahm den Schmerz war, als sie ihm die Haut aufschnitt und Blut seinen Hals hinabrann, aber er reagierte nicht. Verglichen mit dem Schmerz in seinem Inneren war es nichts.

"In Ordnung, dann gib uns endlich die Rolle."

Acelia zögerte nicht lange, streckte eine Hand in die Luft und griff zu. Als sie ihre Hand schloss, hielt sie auf einmal ein längliches Kästchen in der Hand.

"Die Schriftrolle ist drin", erklärte sie. Sie schien es wirklich ernst zu meinen.

Dann streckte sie die Hand aus und das Kästchen schwebte zur Anführerin hinüber.

Selbstverständlich überprüfte diese, ob die Schriftrolle wirklich echt war. Sie war es, also nickte sie schließlich und öffneten ein Portal, mit welchem Acelia entkommen konnte. Loki sollte hierbleiben und gestutzt werden, vielleicht durfte er davor für das Verhör noch am Leben bleiben. Acelia brauchte ihn nicht mehr, seine Aufgabe als Geisel hatte er erfüllt.

Acelia blickte prüfend durch das Portal, schien aber zu dem Schluss zu kommen, dass es keine Falle war.

"Also, ich gehe hier durch und ihr lasst mich in Frieden, solange ich nicht versuche, den Planeten zu verlassen. Das ist eine Abmachung. Ich werde jeden von euch, der noch einmal versucht, mich anzugreifen, töten."

Sie blickte der TVA-Soldatin fest in die Augen, aber diese nickte nur ruhig. Mobius nickte ebenfalls.

"Keine Sorge, Acelia. Wir halten unsere Abmachungen."

"Gut. Ich hoffe, er wird euch genauso viel Ärger bereiten, wie mir..."

Sofort lagen alle Blicke auf dem Gott, der nicht aussah, als würde er überhaupt noch etwas tun. Schon gar keinen Ärger.

Doch dieser Moment der Unachtsamkeit war genau das, was Acelia brauchte.

Verwirrt sah Loki zu, was auf einmal passierte. Mit einem mal flog Acelias Dolch, der noch immer mit seinem Blut benetzt war durch die Luft, direkt auf die Soldatin mit der Schatulle zu.

Der Angriff wurde beinahe problemlos abgewehrt und sofort wurden ein Dutzend Waffen auf sie gerichtet. Alle Soldaten scharrten sich um die Frau mit der Schriftrolle, um sie vor weiteren Angriffen zu schützen.

In diesem Moment bewegte Acelia ihre Hände ruckartig aufeinander zu, als würde sie zwei Gegenstände gegeneinander schlagen. Und auf einmal füllte eine grelle Explosion den Gang.

Loki starrte staunend auf das sich bietende Schauspiel. Zumindest bis Acelia zu ihm hinüber lief, ihn packte und durch das Portal schubste.

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