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4. Kapitel

Sobald Loki auf dem Dach kniete und sich aufrichtete, breitete sich ein warmes Gefühl in ihm aus. Er versuchte, sein Lächeln zu verbergen, aber es wollte ihm nicht gelingen, als er die Gestalt mit den krausen Haaren vor ihm betrachtete.

Sie war hier.

Acelia fuhr zu ihm herum und starrte ihn einen Moment erschrocken an, bis sie lächelte.

"Ich habe nicht damit gerechnet, dass du hier hoch kommen würdest. Ist alles in Ordnung?"

Loki nickte schnell und setzte sich mit etwas Abstand neben Acelia. Als er sie wieder ansah, drehte sie sich hastig zu ihm herum. Einen Moment kam es Loki vor, als wolle sie etwas hinter sich verbergen. Aber was sollte das schon sein?

"Was machst du hier oben? Einfach Wache halten?", fragte er beiläufig.

"Ja, was sollte ich sonst machen? Hier oben hab ich einen guten Blick auf alles, besser als drinnen. Und auf dem Plateau wäre ich zu gut sichtbar."

Loki musterte sie genau, aber sie sah nicht aus, als würde sie lügen. Ein bisschen nervös zwar, aber das konnte auch daran liegen, dass er hier auf einmal aufgetaucht war und sie erschreckt zu haben schien. Also nickte er einfach nur und schwieg.

Nachdem sie eine Weile zugesehen hatten, wie sich die Glühwürmchen langsam wieder beruhigten und auf den Blumen niederließen, begann Loki wieder zu sprechen: "Du lebst hier seit zweihundert Jahren?"

Acelia nickte und richtete ihre Aufmerksamkeit auf ihn.

"Hast du dieses Haus gebaut?"

Zu seinem Erstaunen nickte sie wieder.

"Meine Eltern haben es mir beigebracht. Es ging sogar relativ schnell, aber das lag daran, dass ich mir schon als Kind überlegt habe, wie mein Haus später aussehen soll. Ich habe unglaublich viele kleine Modelle gebaut, bis ich herausgefunden habe, wie das Haus aufgebaut sein muss, damit es nicht zusammenstürzt."

Sie lachte leise bei der Erinnerung.

"Ich verstehe. Deine Eltern ... kamst du mit ihnen gut zurecht?"

"Ja." Es lag kein Zögern in Acelias Stimme. "Sie haben mir unglaublich viel beigebracht. Ich konnte kaum laufen, als ich schon fliegen gelernt habe. Meine Mutter hat mir alles über die Tiere und Pflanzen, die auf diesem Planeten leben, erklärt und mein Vater hat mir geholfen, meine Magie oder zumindest das Bisschen, welches ich beherrsche, anzuwenden."

Loki lächelte leicht.

"Meine ..." Er stockte kurz. "Meine Mutter hat mir meine Magie beigebracht."

"Dann ist sie ziemlich mächtig, wenn du das alles von ihr gelernt hast." Acelia lächelte ihn freundlich an und Loki spürte, dass es ihm nichts ausmachte, mit ihr zu reden.

"Sie war wirklich stark, auch wenn ihre größte Stärke nicht in der Magie lag..."

Acelias Blick verdunkelte sich leicht. "Verstehe. Was für einen Frau war deine Mutter? Falls du darüber reden möchtest."

Loki zögerte kaum noch, bevor er weitersprach.

"Sie war unglaublich gutmütig. Anders als mein ... anders als Odin war sie für mich da. Sie hat sich die Zeit genommen, mir Magie beizubringen, sie hat immer an das Gute geglaubt. Auch ... auch in mir hat sie immer versucht etwas Gutes zu sehen. Aber sie hat nie anerkannt, dass es meine Bestimmung ist, über Asgard zu herrschen. Oder über Midgard. Ich könnte über sie herrschen und all das Leiden, das ihre sogenannte 'Freiheit' verbreitet, vernichten. Aber in ihren Augen war es falsch, ich war weder ein rechtmäßiger Herrscher noch ein Retter. Das Gute, das sie suchte, war etwas anderes. Ich weiß nicht, was sie sah, was sie dazu brachte, mich so gut zu behandeln. Und trotz allem, was sie für mich tat, waren meine letzten Worte zu ihr, dass sie nicht meine Mutter sei. Und ich bin schuld an ihrem Tod..."

Seine Stimme versagte ein paar mal, bis er schließlich weitersprechen konnte.

„Ich sagte einem Dunkelelfen den Weg, wie sie meinen Bruder Thor finden könnten, aber ich schickte ihn versehentlich direkt zu meiner Mutter und er tötete sie. Während ihrer Beerdigung war ich eingesperrt, ich habe sie nie wieder gesehen... Ich ... ich hätte so gerne nochmal mit ihr gesprochen. Ich hätte mich entschuldigt. Sie war vielleicht nicht meine leibliche Mutter, aber das interessiert mich nicht. Für mich war sie immer meine Mutter. Ich wollte ihr nie etwas anderes sagen... Ich wollte nicht..."

Loki verstummte. Er konnte nicht weitersprechen. Ihm war klar, dass er Acelias Frage nur zum Teil beantwortet hatte und er wusste nicht, warum er ihr das alles erzählt hatte. Es war ihm einfach über die Lippen gekommen, als hätte er schon immer darauf gewartet, sich endlich jemandem anzuvertrauen. Und nun war dieser jemand ausgerechnet eine geflügelte Frau, deren Schicksal es war, zu sterben, um zu verhindern, dass er an noch mehr Macht gelangte...

"Ich denke..." Acelia verstummte ebenfalls kurz, unsicher, ob sie überhaupt etwas sagen sollte. Aber Loki blickte sie mit trübem Blick nur abwartend an.

"Ich denke, ich kann mir vorstellen, wer deine Mutter war. Und ... ich verstehe sie. Sie ... sie ist dir nicht böse. Ich kenne die Umstände nicht, aber ich bin mir sicher, dass sie verstand, dass du deine Worte nicht so meintest, dass sie einfach im Zorn dahergesagt waren. Und ich denke, ich verstehe auch, was sie in dir gesehen hat. Ein bisschen zumindest, ich will mir nicht anmaßen, so viel zu wissen wie sie. Und du hast recht. Sie war unglaublich stark."

Loki blickte Acelia erstaunt an. Sie klang so, als würde sie es wirklich verstehen. Nicht nur ihn, sondern auch seine Mutter. Als hätte sie sie persönlich gekannt...

Seine Augen weiteten sich, als er die Tränen sah, die in ihren Augen schimmerten und unauffällig ihre Wange hinunter liefen.

"Danke."

Acelia lächelte ihn als Antwort nur an und trotz der Tränen sah sie so aus, als wolle sie ihn am liebsten umarmen. Ihr Lächeln sprach ganz deutlich zu ihm, dass er ihr vertrauen konnte. Sie würde ihm zuhören, ihn nicht verurteilen, sondern für ihn da sein.

Und mit einem Mal erinnerte sie ihn sehr stark an seine Mutter. Die Herzlichkeit, der Blick immer auf das Gute, die Unterstützung, aber auch die Macht und die königliche Gelassenheit. Acelia musste keine Königin sein. Wenn sie durch den Wald lief oder durch die Luft flog, wirkte sie automatisch so, als würde sie genau dort hingehören und niemand würde auch nur eine ihrer Entscheidungen anzweifeln.

Acelia musste nichts fragen, Loki erkannte die Neugier in ihrem Blick und fuhr fort.

"Meine leiblichen Eltern sind keine Asen. Sie sind ... Ich bin ein Eisriese."

Er wartete auf eine geschockte Reaktion, aber Acelia blickte ihn einfach nur fragend an. Sie wusste überhaupt nicht, wovon er redete, wurde ihm klar.

"Die Eisriesen sind die schlimmsten Feinde der Asen. Im Grunde sind es ... Sie sind ziemlich so, wie du sie dir vorstellst. Groß, stark, eiskalt. In Asgard werden sie als grob und brutal beschrieben. Sie haben keine richtige Wissenschaft oder Technik wie andere Wesen und leben in einem Ödland."

Acelia sah ihn mit großen Augen an.

"Sie ... sie werden häufig als Monster bezeichnet. In Asgard wird Kindern Angst gemacht, dass die Eisriesen kommen, wenn sie sich nicht benehmen."

"Und du bist auch ein Eisriese?", fragte Acelia vorsichtig.

Loki nickte. "Odin hat mir diese Gestalt gegeben, damit ich nicht auffalle."

Wenn Acelia nicht wusste, was ein Eisriese war, vielleicht hätte er sie dann anders beschreiben können. Warum hatte er sie nicht etwas positiver dargestellt? Wenn sie ihn jetzt auch für ein Monster hielt... Warum hatte er daran nicht gleich gedacht!

Zögerlich blickte er ihr in die Augen.

"Das ... das klingt beeindruckend! Kann dir überhaupt kalt werden? Eher nicht, oder? Hat dich deshalb der Schneesturm beim Tempel nicht gestört?"

Loki nickte wieder. Sie schien ... neugierig. Erstaunt. Aber nicht abweisend. Sie kannte eben die ganzen Schauergeschichten nicht, die man in Asgard erzählte...

"Das ist unglaublich! Wie groß sind Eisriesen denn? Richtige Riesen oder einfach etwas größer als ich?"

"Richtige Riesen nicht, aber..." Loki betrachtete Acelia nachdenklich. "Trotzdem noch deutlich größer als du."

Er stand auf und zeigte, wie viel größer ein Eisriese als er selbst wäre und Acelia hörte nicht mehr auf zu staunen.

"Dann kannst du Hitze vermutlich nicht leiden. Daran sollten wir denken, wenn wir ein neues Portal öffnen..."

Loki lauschte verwundert, wie Acelia die Tatsache, dass Eisriesen quasi Monster waren, komplett ignorierte. Im Gegenteil, sie schien es eher toll zu finden, genau wie man normalerweise Superkräfte bewunderte.

Und ihm wurde klar, dass er Acelia alles erzählen könnte, selbst dass er in Wahrheit ein gigantischer Weltraum-Wurm wäre, der vorhatte ihren Planeten zu verschlingen und sie würde ihn zwar davon abhalten, aber ihn trotzdem bewundern. Sie würde ihn einfach akzeptieren, wie er war.

"Danke, dass du mir das erzählt hast." Acelia wurde schließlich wieder ernst und lächelte Loki an. Sie schien wirklich dankbar, dass er ihr auch die restliche Geschichte erzählt hatte.

Loki nickte nur, er wusste nicht, was er antworten sollte, aber Acelia erwartete auch keine Antwort.

Schweigend saßen sie nebeneinander, der Abstand, den Loki am Anfang zu ihr gehalten hatte, war verschwunden. Nachdenklich starrte er in den Himmel. Er fühlte sich leichter, nachdem er über alles gesprochen hatte, was in ihm vorging, auch wenn keines seiner Probleme dadurch gelöst wurde. Aber es war ein gutes Gefühl, nicht verurteilt, sondern einfach akzeptiert zu werden.

Er warf Acelia einen kurzen Seitenblick zu und automatisch schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen.

Sie bemerkte seinen Blick und sah ihn fragend an, also wandte sich Loki schnell wieder ab. Es stand ein Mond am Himmel, von den anderen beiden war nichts zu sehen... Ein Vollmond und zwei Neumonde... Das war wie auf dem Zettel der Schriftrolle...

Zögerlich öffnete er den Mund, um Acelia darauf anzusprechen, aber dann hielt er inne. Sie hatte gesagt, dass es erst in einem Monat soweit war. Vertraute er ihr oder nicht? Er brauchte nicht lange zu überlegen und schloss den Mund wieder.

Acelia sah ebenfalls zum Mond auf, allerdings reagierte sie gar nicht darauf. Es schien wohl der falsche Mond zu sein.

"Ist dir eigentlich kalt?", fragte Loki, nachdem er Acelia ein paar Sekunden lang beobachtet hatte.

Sie sah ihn erstaunt an und schmunzelte dann. "Ist das so offensichtlich?"

Loki zuckte mit den Schultern und grinste. "Also bitte, man hört noch hundert Meter gegen den Wind, wie du mit den Zähnen klapperst."

Acelia lachte. "Das stimmt doch gar nicht, ich klappere nicht mit den Zähnen!"

"Selbstverständlich nicht."

Acelia verdrehte die Augen. Sie hatte lediglich eine leichte Gänsehaut, mehr nicht.

Loki hörte nicht auf zu Grinsen, während er eine leichte Handbewegung machte und sich sein Umgang von seinen Schultern löste und Acelia einhüllte. Sie blickte den Gott einen Moment erstaunt an, dann lächelte sie dankbar und kuschelte sich in den warmen Stoff.

"Thor ist doch der Donnergott, oder?", erkundigte Acelia sich, nachdem eine kleine Pause entstanden war.

Loki nickte und verzog das Gesicht.

"Ihr kommt nicht gut miteinander aus?"

"Er ... er ist Odins leiblicher Sohn. Und wurde von ihm ausgewählt, um über Asgard zu herrschen."

"Und da hast du natürlich was dagegen."

"Genau. Außerdem... Er war immer Odins Liebling. Er wurde bedingungslos von allen akzeptiert. Ohne etwas dafür tun zu müssen, ist ihm alles in den Schoß gefallen."

Acelia schien noch etwas fragen zu wollen, aber dann entschied sie sich dagegen. Es war offensichtlich, dass Loki nicht über seinen Bruder reden wollte.

"Nun, ich denke meine Wache ist mittlerweile um, hast du etwas dagegen, wenn ich mich hinlege?"

Loki schüttelte den Kopf. "Mach ruhig."

Acelia lächelte und stand auf. Hätte er sie gebeten zu bleiben, hätte sie es getan, wurde Loki klar. Aber er brauchte jetzt ohnehin ein wenig Zeit zum Nachdenken.

Acelia zog den Umgang aus und hielt ihn dem Gott hin, aber er schüttelte den Kopf. "Ich brauche ihn nicht, gib ihn mir einfach morgen."

"In Ordnung, danke."

Sie lief ein paar Schritte auf dem Dach entlang und Loki beobachtete staunend, wie sie kein bisschen mit ihrem Gleichgewicht kämpfen musste. Das Dach war nicht sehr steil, aber sie lief so sicher, wie jeder andere am Boden.

Sie fing seinen Blick auf und verzog das Gesicht. "Ich weiß, mit Flügeln kann ich das Gleichgewicht deutlich besser halten, aber es reicht, damit ich hier nicht runterfalle."

Loki öffnete überfordert den Mund. "Nein... Ich meinte... Wie willst du denn noch besser dein Gleichgewicht halten?"

Acelia lachte und zuckte nur mit den Schultern. Dann ging sie in die Hocke und einen Moment später öffnete sie das Fenster, welches sich direkt über dem Bett befand. Scheinbar verbrachte sie viel Zeit auf dem Dach, wenn sich ihr Fenster extra von außen öffnen ließ...

"Also dann, gute Nacht." Acelia hob kurz die Hand und schwang dann die Beine durch das Fenster.

"Achso, Loki?" Sie hielt inne und sah ihn an. Ihr Blick war ernst, fast schon streng. Loki war sofort klar, dass sie nun nicht herumalbern würde.

"Ich liebe meine Freiheit", sagte sie nur und verschwand.

Loki zögerte, ob er etwas antworten sollte, aber er wusste nicht was. Also blieb er schweigend sitzen und dachte über ihre Worte nach.

Auf einmal klirrte etwas neben ihm und er fuhr herum. Automatisch wollte er nach seinen Dolchen greifen, aber die hatte er ja im Zimmer gelassen.

Eigentlich.

Grinsend starrte er die Dolche an, die vor ihm auf dem Dach lagen und von ihrem Aufprall noch leicht wackelten.

"Danke", meinte er, ohne zu wissen, ob Acelia ihn überhaupt hörte.

Das Frühstück ließen sie am nächsten Morgen ausfallen, denn als Acelia eine kleine Nachricht an ihre Eltern schrieb, konnten sie auf dem TemPad beobachten wie sich langsam ihre Nexus-Energie erhöhte. Also kümmerte sich Loki darum, schnellstmöglich ein Portal zu öffnen.

Allerdings konnte der Gott nicht anders, als ihr über die Schulter zu spähen und mitzulesen, was ihm einen teils strengen, teils amüsierten Blick von Acelia einbrachte.

An meine Eltern.

Macht euch keine Sorgen um mich. Ich habe "einen Freund" gefunden und verlasse dieses Haus, um mich an einem anderen Ort niederzulassen. Vielleicht treffen wir uns irgendwann nochmal, ansonsten wünsche ich euch ein friedliches Leben und guten Aufwind.

Eure Acelia

Das war alles? Loki war erstaunt. Und die Anführungszeichen um "einen Freund" verwirrten ihn. Entweder wollte Acelia ihn nicht als Freund bezeichnen oder es war etwas, das er einfach nicht verstand, nicht verstehen sollte.

"Bist du soweit?"

Loki nickte und kurz darauf öffnete sich ein Portal.

***

Als sie nur wenige Meter von einem Dorfeingang entfernt erschienen, erschrak Acelia ein wenig und sie und Loki suchten augenblicklich Deckung. Sie durften von den Einwohnern nicht bemerkt werden, sonst würden sie wieder zu viele Veränderungen auslösen.

Aber als sie das Dorf betrachteten, mussten sie feststellen, dass absolut keine Menschen oder andere Wesen zu sehen waren. Das Dorf war wie ausgestorben...

Etwas ratlos entschieden sie, ihr Lager in der Nähe aufzuschlagen. Nicht zu nah, als dass sie jemand sofort bemerken würde, aber nah genug, damit sie mitbekamen, was dort vor sich ging.

Loki kümmerte sich darum eine Art Dach und ein wenig Tarnung zu schaffen und Acelia suchte den Wald ab, in der Hoffnung irgendeinen Hinweis zu finden, was im Dorf los war.

Die ersten Tage hatte Loki darüber geschimpft, dass er helfen musste und sich geweigert, während Acelia alle Arbeit allein gemacht hatte. Es wunderte ihn ein wenig, dass sie ihn damals ausgehalten hatte und nicht einfach abgehauen war, als er so darüber nachdachte.

Seufzend hockte er sich auf den Boden, als er fertig war und betrachtete den Wald vor ihm.

»Ich bin im Wald aufgewachsen, ich liebe all das Grün überall einfach. Es ist alles so friedlich und harmonisch.«

Acelias Worte... Wenn er sich die Landschaft so in Ruhe ansah, wurde ihm klar, was sie meinte. Die Natur war wirklich wunderschön.

In diesem Moment landete Acelia hinter ihm und als er aufgestanden war und sich umgedreht hatte, waren ihre Flügel bereits verschwunden. Schon wieder.

"Weit und breit nichts Ungewöhnliches zu sehen, was auch immer hier los ist, hat nichts mit dem Wald oder seinen Bewohnern zu tun. Naja, es war ungewöhnlich ruhig, ich habe wenige Säugetiere gesehen, aber ich weiß auch nicht, was für Wesen hier überhaupt leben, daher kann ich das schwer einschätzen."

Loki nickte langsam. "Wie wäre es dann mit Frühstück?"

Acelia stimmte sofort zu. Nach einem Blick in den Himmel schüttelte sie allerdings den Kopf. "Abendessen trifft es besser..."

Das hielt sie aber nicht davon ab, etwas Leckeres zu kochen und ein weiteres Mal fragte sich Loki, wie das mit ihren mickrigen Zutaten überhaupt möglich war.

Aber letztendlich waren sie fertig mit Essen und die Sonne ging unter. So konnten sie auch schlecht ins Dorf gehen. Falls jemand dort war, sollten sie es besser am helllichten Tag versuchen.

Ein wenig skeptisch, weil sie bereits seit mehreren Stunden ihre Ruhe hatten, entschieden die beiden, dass Acelia wieder die erste Wache übernehmen würde, solange konnte Loki schlafen. Gestern war er doch zu lange wach gewesen, nachdem er nicht nur seine eigene sondern auch den Großteil von Acelias Wache auf den Beinen gewesen war.

Also verließ Acelia das Versteck und setzte sich auf einen hohen Ast auf einem Baum daneben. Von dort hatte sie einen guten Überblick, aber es war absolut unmöglich, dass die TVA zu ihr kommen konnte. Zumindest nicht schnell genug, um sie zu fassen... Sicherheitshalber behielt sie ihre Flügel.

***

Zwei Stunden lang saß sie regungslos da und lenkte sich nur damit ab, dass sie in ihrem Kopf ein Lied nach dem anderen sang, als unter ihr etwas raschelte.

Augenblicklich hatte sie die Dolche, welche Loki ihr zuvor gegeben hatte, in der Hand und beugte sich nach vorne wie ein Raubvogel, bereit, jeden Moment im Sturzflug hinunter zu stürzen und anzugreifen, wer auch immer dort war.

Konzentriert beobachtete sie die Gestalt, bis sie Loki erkannte. Es war viel zu früh für einen Wachenwechsel und warum lief er dort im Kreis?

Neugierig ließ sich Acelia hinabstürzen und landete ohne ein Geräusch hinter dem Gott.

Nachdem Loki sie nicht bemerkte und sich weiterhin umsah, sprach sie ihn an.

Augenblicklich fuhr Loki herum, in einer Hand seinen Dolch, aber dann erkannte er sie und seufzte.

"Wo warst du? Ich hab dich nirgendwo gefunden."

"Da auf dem Baum." Sie deutete hinter sich.

Loki nickte anerkennend. "Der Platz ist wirklich gut..."

"Sollen wir schon wechseln?", schlug er vor.

"Es ist noch so früh", warf Acelia ein und sie schwiegen einen Moment. "Du kannst nicht schlafen, oder?"

Loki schwieg ertappt. Acelia lachte leise und dem Gott lief ein wohliger Schauer über den Rücken.

"Keine Sorge, wir können auch beide wach bleiben, vielleicht schläft ja einer von uns ein."

"Können wir machen", stimmte Loki zu.

"Dann komm mit!" Acelia wollte sich schon umdrehen und wieder auf ihren Ast fliegen, als ihr auffiel, dass Loki nicht fliegen konnte.

Etwas zögerlich trat sie zu ihm und breitete die Arme aus.

"Darf ich?"

Bevor er überhaupt nachgedacht hatte, nickte Loki und Acelia umarmte ihn. Dann flog sie nach oben und setzte ihn nach wenigen Sekunden auf einem Ast ab.

Sobald er sicher saß, ließ sie ihn ein wenig peinlich berührt los und setzte sich neben ihn. Das war die einzige Möglichkeit, die ihr auf die Schnelle ein gefallen war...

Da Loki ebenfalls schwieg, sagte sie auch nichts mehr. Sie hätte ihn gerne gefragt, ob es einen Grund gab, weshalb er nicht schlafen konnte oder wollte, aber wahrscheinlich würde er es ihr sowieso nicht sagen wollen. Über Albträume sprach niemand gerne.

Die Stunden verstrichen und keiner der beiden sagte etwas. Es war eine angenehme Stille. Nach der ganzen Aufregung der letzten Tage und dem langen Gespräch letzte Nacht war es wundervoll so einen ruhigen Moment zu haben.

Und dann schlief Loki ein.

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