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3. Kapitel

"Loki? Könnten wir bitte nochmal zurück zu meinem Planeten?"

Loki betrachtete Acelia misstrauisch. "Weshalb?"

"Sicherheitsvorkehrungen, könnte man sagen. Für den Fall, dass ich nicht mehr zurückkommen werde, würde ich gerne eine Nachricht hinterlassen und vielleicht ein paar Sachen mitnehmen, die uns helfen könnten."

Es waren ganze zwei Wochen vergangen, seit sie den Soldaten der TVA gefangen und verhört hatten. Seitdem hatte sich im Grunde nicht viel verändert.

Es war alles routinierter und ein wenig entspannter geworden, schließlich taten sie immer das Gleiche. Ein Lager aufschlagen, essen, schlafen, Wache halten und nach bestenfalls ein paar Tagen weiterreisen.

Der Gott zögerte. "Was hält dich davon ab, einfach wegzufliegen, sobald wir dort sind?"

"Die Tatsache, dass ich ohne TemPad oder deinen Leuchtstein niemals allein vor der TVA fliehen könnte", schlug Acelia leicht amüsiert vor. Sie hatten das doch alles schon besprochen...

"Ich brauche dich oder eine Erklärung, wie das TemPad funktioniert. Ansonsten habe ich kaum eine Chance."

"Na schön. Ich kümmere mich um das Portal."

Acelia nickte dankend und sah sich dann weiter aufmerksam um, ob irgendwelche Lebewesen in der Nähe waren. Loki brauchte mit dem TemPad immer ein bisschen, wenn er einen genauen Ort aussuchen wollte. Aber dafür kamen sie sicherer an, als wenn er seinen blauen Stein, nutzte... Wie hatte er ihn nochmal genannt? Tesserakt oder so ähnlich...

Die TVA bewachte ja den wahren Zeitstrahl, überlegte sie, während sie wartete... Also den gesamten Strahl. Konnte es auch jetzt noch Nexus-Vorfälle in der Vergangenheit geben? Dort war schließlich alles schon passiert... Allerdings kannten sie auch die Zukunft, also war die Gegenwart ja auch eigentlich die Vergangenheit, oder nicht?

Warum war das nur alles so kompliziert... Acelia seufzte. Es wäre so praktisch, wenn sie mit dem TemPad auch durch die Zeit reisen könnten... Obwohl, vielleicht war das ja sogar möglich?

Neugierig hob sie den Kopf und wollte Loki gerade danach fragen, als sie inne hielt. Halt, das war eine ganz schlechte Idee... Er würde direkt zwei Monate in die Zukunft springen, schließlich wollte er die Rolle lesen und dann wären sie wieder auf sich allein gestellt, allerdings trotzdem noch mit der TVA im Nacken. Anstatt alles zu beschleunigen, sollte sie sich Gedanken machen, wie es danach weitergehen sollte...

Loki konnte einfach als Herrscher nach Asgard zurückkehren und musste nichts mehr befürchten...

Aber sie?

"Ich müsste es jetzt haben."

Freudig sprang Acelia auf. "Das ging ja schon viel schneller!"

"Selbstverständlich." Loki grinste auf seine typisch arrogante Art.

Sie ließen einen kurzen Blick über die kleine Lichtung schweifen, aber im Grunde hatten sie sowieso nichts, was sie mitnehmen konnten.

Also traten sie durch das orangene Portal und Acelia hatte augenblicklich wieder das Gefühl, Zuhause zu sein.

"Ich schaue kurz, wo wir sind", erklärte sie und hob vom Boden ab.

Nachdenklich blickte sie sich um und drehte sich im Kreis, bis sie wusste, wo sie sich befanden.

Zu Fuß waren sie wahrscheinlich noch eine Stunde unterwegs, das würde Loki überleben müssen...

Begeistert war er zwar nicht, aber Acelia bemühte sich, das zu ignorieren. Sie würde gerne ein Gespräch führen, aber das war gar nicht so einfach, wenn Loki deutlich zeigte, dass er von absolut allem genervt war. Sie startete dennoch einen Versuch.

"Magst du die Natur?"

"Wie bitte?"

"Magst du die Natur, also den Wald, die vielen Pflanzen und Tiere?"

Loki schwieg einen Moment und schien zu überlegen.

"Wir haben auf Asgard einen sehr schönen Garten, dort bin ich gerne hingegangen."

Acelia lächelte. "Wachsen da hauptsächlich Blumen?"

"Zum Großteil, aber nicht ausschließlich."

"Verstehe. Sag mal, kennst du diese Pflanze da?" Sie zeigte auf einen kleinen Strauch, der spitze, türkisfarbene Blätter hatte.

"Nein, das habe ich noch nie gesehen."

Also begann Acelia ihm freudig zu erklären, was das für eine Pflanze war und wofür man sie nutzen konnte.

Und sobald sie fertig war, fand sie eine weitere Pflanze, manchmal auch ein Tier und Loki hörte zu. Bis er schließlich selbst anfing zu fragen, wenn er eine Pflanze nicht kannte oder sie ihn interessierte.

"Woher weißt du so viel über alles hier?", erkundigte sich Loki irgendwann.

"Ich bin im Wald aufgewachsen, ich liebe all das Grün überall einfach. Es ist alles so friedlich und harmonisch." Acelia strahlte ihn an und er stellte fest, das sie sich perfekt in das Bild des Waldes einfügte. Wild, frei, aber auch elegant und magisch.

***

Eine Stunde verging viel schneller, als Loki erwartet hatte, Acelia lächelte nur zufrieden und deutete vor sich.

"Das ist mein Haus!"

Staunend blickte Loki nach oben. Mitten in einem prächtigen Baum thronte ein Baumhaus. Es war weder besonders groß, noch aus besonderen Materialien gearbeitet, aber es wirkte gleichzeitig erhaben und gemütlich.

Leichtfüßig und mit perfektem Gleichgewicht lief Acelia vor dem Gott eine kleine Wendeltreppe hinauf. Sie hatte keinerlei Geländer und die Stufen sahen besorgniserregend dünn aus, aber es war besser als gar keine Treppe.

Von oben hatte man eine wunderschöne Aussicht auf den Wald, der sich um sie herum erstreckte.

Acelia öffnete die Tür, die nicht verschlossen war, und ließ den Gott hinein.

***

Loki blickte sich neugierig um.
Das Gebäude bestand aus einem einzigen Raum.

Auf der linken Seite standen zwei gepolsterte Holzstümpfe, vermutlich als Sitzgelegenheiten, und mehrere Bücherregale. Auf dem Boden war weiches Moos als Teppich ausgebreitet.

In der Mitte des Raumes stand ein großer Tisch mit ebenfalls zwei höheren Holzstümpfen.

Ob die Sitzgelegenheiten wohl keine Lehne hatte, damit man auch mit Flügeln problemlos sitzen konnte?

Allerdings hatte Acelia nicht immer Flügel, irgendwie konnte sie sie auflösen, aber genau hatte Loki es noch nie mitbekommen. Sobald er bemerkte, dass sie gelandet war, waren ihre Flügel schon wieder weg... Allerdings tat sie das auch erst seit kurzem. Als ihre Flügel zum ersten Mal verschwunden waren, hatte er wohl ziemlich verwirrt ausgesehen und Acelia hatte bei dem Anblick nicht mehr aufgehört zu lachen.

Ob sie ihm mittlerweile vertraute und deshalb darauf verzichtete, dauerhaft bereit für eine Flucht zu sein? Dann war sie wirklich naiv, dem Gott der Lügen zu vertrauen!

Es wäre nicht das erste Mal, dass er seine Kameraden verriet. Vermutlich würde er es auch diesmal wieder tun, wenn es irgendwann soweit war, dass sie die Schriftrolle lesen konnten...
Naja, zumindest wahrscheinlich.

Er schüttelte die Gedanken ab und sah sich weiter in Acelias Haus um. Über Verrat konnte er sich Gedanken machen, wenn es soweit war.

Auf der rechten Seite des kleinen Hauses gab es eine Kochnische. An den Wänden und der Decke hingen Unmengen an Kräutern, Pilzen und irgendwelchen Pflanzen, die Loki nicht identifizieren konnte.

Ansonsten rankten sich eine Menge Blumen an den Wänden hinauf und Loki war sich nicht sicher, ob das so geplant gewesen war. Aber es schien Acelia nicht zu stören und sah auf eine ganz eigene Weise schön aus.

Es war offensichtlich, dass Acelia hierher gehörte.

"Warum hat dein Haus überhaupt eine Treppe?", erkundigte Loki sich neugierig, nachdem er sich auf einem der Holzstümpfe niedergelassen hatte.

"Ah, das ist...also..." Es schien ihr unangenehm zu sein, darüber zu reden und Loki wurde neugierig.

"Ich hab mir mal die Flügel gebrochen und...dann brauchte ich eine Treppe...", gab Acelia verlegen zu. Loki starrte sie verdutzt an, dann brach er in Gelächter aus.

Einen Moment verzog Acelia das Gesicht, aber dann fing sie ebenfalls an, darüber zu lachen.

"Und du wohnst allein hier?"

"Ja, ich bin vor etwa zweihundert Jahren hier her gezogen, weg von meinen Eltern."

Loki nickte langsam.

"Naja, allein zu leben ist nicht so schwer, ich habe ja alles gelernt, was ich wissen musste. Und gefährlich ist hier eigentlich auch nichts. Daher ist es merkwürdig, wenn ich einfach so verschwinden würde. Ich schreibe einen Zettel, dass ich..."

Sie überlegte.

"Dass ich umgezogen bin."

"Und wohin?" Loki runzelte die Stirn.

"Weg. Ist vollkommen egal, wohin. Mich wird wahrscheinlich eh niemand suchen. Aber was ist mit dir? Wird sich Asgard nicht fragen, wo ihr König abgeblieben ist?"

Einen kurzen Moment zögerte Loki, einfach ihre Fragen zu beantworten, nachdem sie so eine merkwürdige Andeutung gemacht hatte, dass niemand sie vermissen würde.
Aber nur einen ganz kurzen.

"Ich habe gewisse Vorbereitungen getroffen, damit niemand misstrauisch wird. Asgard geht davon aus, dass Odin eine wichtige, diplomatische Mission hat, um den Frieden weiterhin zu gewährleisten."

Nun war es Acelia, die ihn verdutzt anschaute.

"Ich dachte, du bist Herrscher. Warum denn jetzt Odin?"

Lokis Gesicht verzog sich zu einem Grinsen. Dann zog sich ein grünes Licht über ihn und Odin, oder zumindest vermutete Acelia, dass es Odin war, stand vor ihr.

"Verstehe."

Loki verwandelte sich wieder zurück und breitete mit einem selbstzufriedenen Grinsen die Arme aus. "So einfach hat man ganz Asgard unter Kontrolle."

"So einfach. Würde ich auch sagen." Acelia lachte leicht.

"Ich mach kurz was zu essen, du kannst es dir hier drinnen oder draußen gemütlich machen, wie du willst."

"Ich bleibe drinnen." Loki wollte sie lieber nicht aus den Augen lassen.

Acelia schien einen Moment zu überlegen, dann sah sie ihn ruhig an.

"Loki, ich werde dich nicht verraten. Ich werde nicht einfach abhauen, ich werde dich nicht umbringen, ich möchte einfach nur diese Flucht überleben. Ich werde dich nicht verraten, versprochen."

Sie blickte ihn so ehrlich mit ihren blaugrünen Augen an, dass Loki ihr für einen Moment glaubte. Dass sie niemals etwas tun würde, um ihm zu schaden. Aber dann lachte er.

"Acelia, ich bin der Gott der Lügen! Denkst du wirklich, ich glaube an ein billiges Versprechen?"

Acelia zuckte nur mit den Schultern.

"Ich weiß nicht, an was du glaubst. Aber vielleicht vertraust darauf: Wenn ich allein fliehen würde, hätte ich weder TemPad noch Tesserakt, ich kann nichts davon nutzen. Wie hoch wären meine Chancen vor dir und der TVA zu fliehen und zu überleben? Gleich Null, genau. Ich bin kein Idiot, ich habe diesen Deal mit dir gemacht, weil ich weiß, dass ich sonst keine Chance habe und ich werde diese Chance, die ich jetzt habe, nicht einfach ruinieren."

Diesmal grinste Loki. "Wie du meinst. Aber denke daran, wer mich hintergeht, wird schreckliche Folgen erleiden!"

"Klar doch." Acelia schmunzelte und kümmerte sich weiter ums Essen.

Ihre entspannte Antwort hatte ihm etwas den Wind aus den Segeln genommen und so stand Loki einen Moment ratlos im Raum, bis er letztendlich nach draußen trat.

Ein Holzplateau zog sich einmal um die gesamte Hütte herum und wurde von einem groben Holzgeländer eingegrenzt, was Loki ganz recht war. Acelia hatte ja kein Problem mit Höhen, aber er fände es dann doch unangenehm, aus dieser Höhe auf den Waldboden zu stürzen.

Während er das Baumhaus betrachtete, fiel ihm auf, wie viel Mühe sich Acelia beim Bau gegeben haben musste. Obwohl, hatte sie es überhaupt selbst errichtet? Wer auch immer es war, hatte sehr viel Wert auf hübsche Details gelegt.

Obwohl das Holz selbst eher gewöhnlich aussah, waren in die Eckpfosten große Blumen geschnitzt. Bei genauerem Hinsehen erkannte Loki auch feine Blütenmuster in den anderen Brettern. Um das Geländer rankte sich eine Pflanze, die Loki noch nie gesehen hatte. Ihre rosafarbenen Blüten waren beinahe handtellergroß und sie hatte einen Teil des Baumes, der durch das Haus ragte, überwuchert, genauso wie das gesamte Geländer und einen kleinen Teil des Dachs.

Ein wenig zögerlich ging Loki näher an die Blumen heran und schnupperte an einer Blüte. Sie roch weniger heftig als er erwartet hatte, es war nur ein ganz sanfter, leicht süßlicher Geruch. Erstaunlich angenehm, fand er.

"Gefallen dir die Blumen?", erkundigte sich Acelia neugierig und Loki fuhr herum. Er hatte gar nicht gemerkt, dass sie sich neben ihn gestellt hatte.

"Sie sind...hübsch."

Acelia lächelte. "Meine Mutter liebt diese Blumen, das ganze Haus meiner Eltern ist damit vollgewachsen. Mir war das fast ein bisschen zu viel, aber ich kann sie verstehen, ich mag sie auch."

Loki nickte langsam.

"Sie sind wirklich schön."

Acelias Lächeln wurde noch heller.

'Was machst du eigentlich hier?", erkundigte sich Loki nach einer kurzen Pause. Sie wollte sich doch eigentlich um das Abendessen kümmern.

"Achso, stimmt. Ich wollte nur vorschlagen, dass wir heute Nacht hierbleiben. Ich glaube nicht, dass es sich lohnt, direkt wieder zu verschwinden, außerdem müssten wir ansonsten wieder irgendwo am Boden schlafen."

Loki war direkt einverstanden. Er war zwar ein wenig skeptisch, was Acelia für ein Bett in ihrem Haus hatte, aber vermutlich war alles besser, als der bloße Waldboden.

"Das Essen ist fast fertig, du kannst schon reinkommen, wenn du willst."

Nachdem er noch einen prüfenden Blick auf die Umgebung geworfen und kurz die Blumen bewundert hatte, drehte er sich um und folgte Acelia nach drinnen.

Sie hatte es geschafft, aus den eher kümmerlich aussehenden Nahrungsmitteln, die sie noch da hatte, einen leckeren Eintopf zu kochen. Loki versuchte gar nicht erst, zu erraten, was er eigentlich aß und Acelia hätte ihn wahrscheinlich problemlos vergiften können. Es war kein Fleisch im Essen, das war das einzige, was er relativ sicher sagen konnte. Entweder hatte Acelia einfach keines da oder sie war Vegetarierin, was er für wahrscheinlicher hielt.

Nachdem sie alles weggeräumt hatten, holte Acelia eine kleine Holzkiste aus einem Regal und stellte sie auf den Tisch.

"Magst du Süßigkeiten?"

Loki nickte vorsichtig. Aber er hatte auch das Essen ohne allzuviel Misstrauen verspeist, es würde sich nicht lohnen, ihn jetzt mit irgendwelchen Süßigkeiten zu vergiften.

Schmunzelnd öffnete Acelia die Kiste und Loki blickte staunend die vielen mit Honig ummantelten Nüsse an. Nüsse gab es natürlich auch in Asgard, aber in Honig getaucht hauptsächlich bei besonderen Anlässen oder wenn er sich welche aus der Küche "besorgt" hatte. Meistens hatte er davor mit Thor gestritten, wer sich diesmal dorthin wagen sollte. Auch wenn er die Streitereien, die oft in Kämpfen endeten, häufig verloren hatte, war er deutlich erfolgreicher als Thor, Nüsse zu besorgen. Er war kein einziges Mal mit leeren Händen zurückgekehrt. Allerdings musste Thor ja nicht wissen, wie er das schaffte. Er sollte ruhig weiter staunen.

"Bedien dich ruhig", forderte Acelia ihn freundlich auf. "Ich fürchte, das ist sowieso das letzte Mal, dass ich hier in dieser Hütte etwas essen werde. Alles was wir nicht essen, wird also irgendwann verrotten."

Sie steckte sich eine Nuss in den Mund und kaute mit einem genüsslichen Lächeln. Auch Loki zögerte nicht länger. Die Nüsse schmeckten genauso köstlich, wie er sie in Erinnerung hatte. Vielleicht sogar ein bisschen besser, denn diesmal musste er sich nichts mit Thor teilen. Naja, dafür mit Acelia... Aber das machte ihm nichts aus. Zum einen waren es schließlich ihre und zum anderen störte es ihn einfach nicht, sie hatte ihm nichts getan und war einfach anders als sein werter Bruder.

Schließlich waren sie allerdings satt und die Kiste immer noch gut gefüllt.

"Sollten wir etwas zu essen mitnehmen? Dann müssten wir nicht immer etwas suchen", schlug Loki vor. Acelia stimmte zu und packte eine Menge Nüsse und einfach alles was sie sonst noch finden konnte in einen Sack. Viel war es nicht, aber besser als nichts.
Den Großteil ihrer Vorräte hatte sie bereits zu ihrer Reise in die Berge und zur Flucht mitgenommen.

"Gut, dann sollten wir schlafen gehen. Ich übernehme die erste Wache, in Ordnung?"

Loki hatte nichts dagegen, die Aussicht auf Schlaf und ein richtiges Bett war zu verlockend.

Acelia nickte zufrieden und bedeutete ihm, ihr zu folgen.

Neben der Küche, hinter einigen Kletterpflanzen versteckt, zog Acelia eine Strickleiter hervor und kletterte flink hinauf. Bevor er ihr folgte, blickte Loki nach oben und stellte fest, dass es wohl noch ein ganzes Stockwerk über ihm geben musste, denn das Dach war deutlich höher als die Decke des Raumes.

"Kommst du?", erklang Acelias Stimme und er beeilte sich, die Leiter nach oben zu klettern.

Ein ganzes Stockwerk war es nicht, eher ein Dachgeschoss. Unter einem kleinen Fenster stand ein Bett. Ein einziges.

"Du kannst das Bett haben", bot Acelia unbekümmert an und Loki nickte langsam. Er war ein Gott, natürlich würde er nicht auf dem Boden schlafen. Aber... Was machte Acelia da?

Erstaunt sah er zu, wie sie eine Luke in der Decke öffnete und sich mühelos nach oben zog.

Irritiert trat Loki unter das Loch und blickte nach oben. Acelia befand sich in einer Art winzigem Turm und ließ im nächsten Augenblick etwas zu ihm nach unten fallen.

Loki hatte gerade einen Schritt zurück gemacht, als sie auch schon selbst vor ihm landete und sich ihre langen, wilden Haare aus dem Gesicht strich.

Sie warf ihm ein kurzes Lächeln zu und machte sich daran, das Stück Stoff, welches sie geholt hatte, aufzuspannen. Als sie fertig war, erkannte auch Loki, was es sein sollte. Eine große, grüne Hängematte. Dort würde sie dann wohl schlafen.

"Also... Ich bin dann unten und halte Wache, wenn du was brauchst bedien dich einfach oder gib mir Bescheid..."

Acelia zuckte mit den Schultern und schien nicht recht zu wissen, was sie sagen sollte. Also hob sie nur noch kurz die Hand und kletterte dann die Leiter nach unten.

Ein leises "gute Nacht und schlaf gut" klang zu dem Gott nach oben und er hielt leicht verwundert in seiner Bewegung inne. Es gab nur eine Person, die das jemals zu ihm gesagt hatte: seine Mutter. Und selbst das war schon unglaublich lange her, er war schließlich kein Kind mehr...

Zögerlich zog er seine Stiefel aus und legte seinen Umhang am Fußende ab. Nachdenklich wog er seine Dolche in der Hand. Eigentlich hatte er sie immer direkt unter seinem Kopfkissen liegen, damit er sie sofort griffbereit hatte... Er schüttelte kurz den Kopf und legte sie auf einen Nachttisch, der noch immer nah genug war, um schnell danach zu greifen, aber dennoch weiter von ihm entfernt als er sie normalerweise aufbewahrte.

Erst als er mit allem fertig war, streckte er sich auf dem erstaunlich gemütlichen Bett aus. Kaum hatte er seinen Kopf auf dem Kissen abgelegt, stieg ihm ein sanfter Geruch in die Nase.

Es kam ihm merkwürdig vor in einem fremden Bett zu schlafen... Selbst nach den Wochen, die sie geflohen waren, hing Acelias Geruch noch in dem Stoff.

Aber an irgendetwas erinnerte ihn der Geruch... Leicht süßlich, aber nicht aufdringlich. Er mochte den Geruch, er war beruhigend.

"Wie die Blumen", schoss ihm durch den Kopf, dann war er eingeschlafen.

***

Als Loki wieder aufwachte, war es dunkel draußen. Er hatte keine Ahnung, wie lange er geschlafen hatte. Allerdings hatte er Durst und stand auf. Schnell zog er seine Stiefel und den Umgang an. Er zögerte einen Moment, ob er seine Dolche mitnehmen sollte und entschied sich dazu, sie liegen zu lassen.

Acelia hielt Wache und würde ihn rechtzeitig warnen, wenn Gefahr drohte.

"Hoffentlich", fügte er schnell hinzu. Seit wann vertraute er ihr bitte?

Bevor er sich zu sehr in seine Gedanken verstricken konnte, kletterte er die Leiter hinunter und suchte nach etwas zu trinken.

Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er zwei Becher und einen Krug mit Wasser auf dem Tisch stehen sah.

Mit großen Schlucken trank er seinen Becher leer und füllte ihn gleich wieder auf.

Währenddessen ließ er seinen Blick durch den Raum gleiten. Acelia war nicht zu sehen. Vielleicht hielt sie draußen Wache? Das war ohnehin vernünftiger.

Also stellte er seinen Becher wieder ab und lief nach draußen. Hier konnte er kaum etwas erkennen, von drinnen drang kein Licht hinaus und der einzelne Mond, der voll am Himmel stand, reichte nicht aus, um die Umgebung zu beleuchten.

Zögerlich machte er ein paar Schritte nach vorne und war dankbar über das Geländer, welches verhindern würde, dass er einfach hinabstürzte.

Als er die Hand nach vorne streckte, stieß er an eine Blüte, die auf einmal ein warmes Licht abstrahlte. Verwundert blickte er die Blume an, bis ihm auffiel, dass nicht sie leuchtete, sondern das kleine Glühwürmchen, welches auf ihr gesessen hatte.

Noch während Loki starrte, flog es durch die Luft und überall, wo es vorbeikam, flackerten mehr und mehr Glühwürmchen auf. Nur ein paar Augenblicke später war alles in leichtes, gelbes Licht getaucht. Und wieder erschien ein Lächeln auf Lokis Gesicht.

Aber mit jedem Schritt, den er machte, einmal um das kleine Haus herum, verblasste es. Acelia war nicht da.

Wo war sie? Sie sollte doch aufpassen. Loki versuchte, sich seine Unruhe nicht anmerken zu lassen, während er den Blick schweifen ließ. Entweder sie hatte sich so gut versteckt, dass er sie einfach übersehen hatte oder sie war weg und hatte ihn zurückgelassen. Verraten.

Loki konzentrierte sich darauf, sich wieder zu beruhigen. Was regte er sich überhaupt auf? Es war von Anfang an unlogisch gewesen, warum sie ihn mitnahm. Und außerdem hatte er selbst Verrat ja auch nicht endgültig ausgeschlossen.
Allerdings... wenn sie sich an ihre Abmachung gehalten hätte, dann hätte er sie vielleicht doch nicht verraten. Schließlich gab es keinen Grund dazu.
Acelia schien anders entschieden zu haben.

Loki schüttelte energisch den Kopf und holte sich wieder in die Gegenwart. Bevor er über Verrat nachdachte, musste er erstmal sicherstellen, dass sie wirklich weg war. Er brauchte einen Überblick, über die Lichtung, vielleicht war Acelia ja irgendwo hier auf einem Baum und versteckte sich einfach gut.

Nach einer kurzen Überlegung begann er, an einem Pfosten auf das Dach zu klettern. Mit Stiefeln kam er nicht weiter, wurde ihm klar und er ließ sie an der Wand stehen.

Nun fiel es ihm fast leicht, an den erstaunlich stabilen Blumenranken und den ins Holz geschnitzten Mustern nach oben zu klettern.

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