Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 59

Ich war immer noch hin- und hergerissen, als ich am nächsten Nachmittag in der Werkstatt sass und an dem alten Radio aus dem Geisterhaus herumschraubte. Das Gerät hatte sich als komplexer erwiesen. Zugegeben dass dass meine Gedanken immer wieder abschweiften, war nicht gerade hilfreich. Aber ich konnte nicht Anders. Obwohl der Gedanke komplett irrsinnig erschien, war er gleichzeitig auch unglaublich faszinierend. 
Es war das metallische Klicken des Griffs der Verbindungstür zum Laden, das mich dieses Mal aus meinen Gedanken riss. Ich seufzte leise und legte das kleine Zahnrädchen, welches ich gedankenverloren zwischen meinen Fingern gedreht hatte, zur Seite.
"Von dem VW Golf den du letztens zerlegt hast, war da von der Klimaanlage noch etwas zu gebrauchen?", drang Abe's Stimme von der Tür her zu mir hinüber.
"Ja, Kompressor und Kondensator. Ich kann's dir nachher raussuchen." Ich gestikulierte blind mit der Rechten in die Richtung der Kisten im hinteren Teil der Werkstatt, in der sich die wiederverwendbaren Autoteile ansammelten, während meine andere Hand wieder nach dem Schraubenzieher griff.
"Wärmetauscher nicht?", brummte er.
Ich schüttelte leicht den Kopf und drehte die nächste Schraube aus ihrem Gewinde. "Nein, der war hinüber. Und wir haben auch keinen Anderen rumliegen, der in dieses Modell passen würde."
Abe fluchte leise und ich hörte wie seine Stiefel über den Boden kratzten, als er sich auf der Stelle umdrehte. "Ach ja, da ist noch jemand für dich."
Verwirrt sah ich auf und drehte mich dieses Mal auch um, um den Grauhaarigen anzusehen. Doch der Schrottplatzbesitzer war bereits wieder in seinem Büro verschwunden. An seiner Stelle stand nun Kevins Vater in der Tür.

Der Schraubenzieher entglitt meinen Fingern, die sich vor Schock verkrampft hatten.
"Sierra hat mich gebeten, die hier vorbei zu bringen", erklärte der ehemalige Sheriff sein Auftauchen und legte ein paar in ein Küchentuch gewickelte Messer auf die Werkbank neben der Tür.
Tom hat lange mit ihm geredet, gingen die Worte der Anwältin wieder durch meinen Kopf. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie er gerade über mich dachte. Sollte die Tatsache, dass er die Messer vorbeibrachte eine versteckte Drohung sein?
Ich schluckte einmal trocken und bückte mich nach dem Schraubenzieher. Nun, da ich nicht mehr direkt in die grünen Augen, die er mit seinem Sohn teilte, starren musste, kehrte meine Stimme zurück. "Danke. Ich werd' sie zurückbringen sobald ich sie schärfen konnte. Wahrscheinlich morgen oder am Donnerstag."
Mr. Keller - es fühlte sich komisch an ihn weiterhin beim Vornamen zu nennen - nickte und wandte sich zum Gehen, entschied sich dann jedoch Anders. "Sierra sagte, dass du deine Anzeige zurückgezogen hast."
Ich biss mir auf die Lippen. Obwohl ich nie direkt mit Kevin's Vater über die ganze Mark-Sache gesprochen hatte, war ich immer davon ausgegangen, dass er Bescheid wusste. Schliesslich erwartete ich nicht, dass Sierra etwas von ihrem Mann verheimlichte. Aber das änderte nichts daran, dass ich mich gerade ziemlich Unwohl fühlte. Dennoch rang ich mich zu einem Nicken durch.
Mr. Keller drehte seinen Autoschlüssel in den Händen und nickte ebenfalls leicht. Ich konnte nicht genau sagen was es war, aber irgendetwas an seinem Gesichtsausdruck hinterliess bei mir den Eindruck, als ob er enttäuscht war.
"Falsche Antwort?", fragte ich daher vorsichtig. 
Der Grauhaarige haderte einen Moment mit sich selbst, gab dann jedoch zu: "Als Vater will ich den Dreckskerl hinter Gittern sehen für das, was er getan hat. Aber als alter Gesetzeshüter... Ich habe ein paar ähnliche Fälle vor Gericht gehen sehen, als ich noch ein Rookie in Centerville war. Diese Prozesse sind nicht ohne, langwierig und im schlimmsten Fall kommt der Täter am Schluss auch noch davon, weil es an handfesten Beweisen fehlt. Du hast das Richtige getan, in dem du das Geld genommen hast. So hast du wenigstens noch etwas von der ganzen Sache."
Ich atmete etwas befreiter ein und lächelte leicht. Es tat irgendwie gut zu hören, dass ich vielleicht doch nicht alles falsch gemacht hatte, im letzten Jahr.
"Aber tu mir einen Gefallen", hielt er meine Gedanken vom Abschweifen ab. "Verschwende das Geld nicht für etwas Unsinniges wie Drogen, Alkohol oder Geldspiele."
"- oder Häuser", ergänzte ich automatisch. Kevins Vater zog eine Augenbraue hoch. "Häuser?"

Ich schüttelte leicht über mich selbst den Kopf und drehte den Schraubschlüssel zwischen meinen Fingern. "Naja, mehr ein Haus. Ich hab für Sara einen kleineren Job in dem alten Geisterhaus erledigen müssen und jetzt will ich es irgendwie haben... Komplett verrückt, ich weiss."
Der Grauhaarige lachte schief und kratzte sich einmal an seinem Kopf. "Bei Anderen würde ich dem zustimmen. Aber wenn jemand mit dem alten Ding etwas anfangen kann, dann wärst es wahrscheinlich du." Er winkte mit der Hand einmal im Kreis und deutete damit auf all die alten Dinge, die mich hier in der Werkstatt umgaben. 
"Also nicht komplett verrückt?"
Mr. Keller schüttelte leicht den Kopf. "Nur halb verrückt."

Abe, Fangs und sogar Sweet Pea hielten mich dagegen für komplett verrückt als ich ihnen eine Woche später erklärte, dass ich ein Haus gekauft hatte. Doch nach ein paar Minuten, boten sie ihre Hilfe an. Abe meinte, dass ich den Truck nutzen konnte, wenn ich Material brauchte. Und die Werkzeuge aus der Werkstatt durfte ich mir auch ausleihen. Fangs versprach in den Semesterferien zurückzukommen und zu helfen und Sweet Pea verbrachte praktisch ab sofort seine Wochenenden wieder in Riverdale, richtig erpicht darauf zu zeigen, was er in seiner Ausbildung zum Schreiner bisher alles gelernt hatte. Und als Sierra und Tom dann von Saras Vater auch vernahmen, dass ich die Sache wirklich durchgezogen hatte, boten auch sie ihre Hilfe an. Ein Angebot, dass ich nicht ausschlagen konnte.

Ende August wurde ich mir dann langsam bewusst, was für ein Monsterprojekt ich mir da vorgenommen hatte. Nun, da ich fast jedes Wochenende in Centerville war, um auf die Kids aufzupassen, blieben mir nur noch die Abende nach der Arbeit um etwas am Haus zu machen. Einziger Vorteil daran: Ich war so stark beschäftigt, dass ich kaum noch Zeit hatte, dunkle Gedanken zurück in mein Leben zu lassen. Zu sehen, wie es mit dem Haus langsam, aber trotzdem Schritt für Schritt voran ging, half mir irgendwie dabei auch wieder einen festeren Fuss im Leben zu finden. Und länger ich an der Isolation, den Fenstern und dem Dach arbeiten konnte, desto mehr fühlte ich mich wieder wie ich selbst.
Dennoch gab es einige dunkle Tage. Vor allem als es langsam kälter wurde und der erste Schnee näher rückte, hatte ich ein paar Mal das Bedürfnis aufzugeben. Ich wusste, dass ich den Aussenbau vor dem Wintereinbruch fertig haben musste. Sweet Peas Wohnwagen war nicht für die Kälte gemacht, die Heizung lief immer noch nicht. Vermehrt fand ich mich wieder in diesem hilflosen Zustand wieder, in dem ich im Wohnwagen oder im Haus stand und einfach keine Ahnung hatte, was ich mit mir anfangen sollte. Es dauerte ein paar Wochen, doch schliesslich kam ich an den Punkt, an dem ich erkannte, dass ich es einfach akzeptieren musste, dass es diese Tage geben würde. Und das brachte mich schon wieder einen grossen Schritt weiter.

Ganz vor dem ersten Schnee hatten schafften wir es nicht. Doch Ende Oktober blieb die weisse Decke meist noch nicht wirklich lange liegen, sodass ich es noch einige Nächte im Wohnwagen aushalten konnte. Und da Abe mir kurzfristig noch ein paar Tage frei gab, schafften wir es rechtzeitig zum Wochenende vor Thanksgiving die Arbeiten an der Fassade und dem Dach abzuschliessen. Ich war erleichtert, doch damit fing die grosse Arbeit im Haus erst so richtig an.
"Wie arbeitest du über Thanksgiving?", fragte ich Sweets während ich das Feuer im Kamin im Wohnzimmer anmachte.
Der Schwarzhaarige setzte sich neben mir auf den Teppichboden und hielt mir ein Bier hin. "Donnerstag hab ich frei, aber Freitag soll ich bei einer Installation helfen gehen. Ich könnte am Samstag vorbeikommen, dann können wir die Schränke in der Küche herausreissen."
"Klingt gut. Ich werde nächste Woche wahrscheinlich schon mal mit dem Teppich anfangen." Ich stiess mit ihm an und löste dann die Kappe von meiner Flasche.
"Anderes Thema", warf Sweets ein und zog seine Beine an. "Fangs hat angerufen."
Ich nahm noch einen Schluck von meinem Bier und stellte es dann vor mir auf den Boden. "Ich weiss, mich hat er zuerst angerufen."
Sweets verdrehte seine Arme und boxte mir in den Oberarm. "Angeber."
"Du bist nur eifersüchtig", lachte ich. "Dann hat er dir schon von unserem Plan erzählt?"
Der Schwarzhaarige begann zu grinsen. "Was denkst du denn? Silvester in deiner Bude, das wird genial!"
Ich lachte und stiess nochmals mit ihm an. Es würde bestimmt ganz unterhaltsam sein. Vor allem konnte ich es kaum erwarten Fangs endlich mal wieder zu sehen. Wir telefonierten zwar ab und zu, aber es war einfach nicht dasselbe, wie meinen Bruder live hier zu haben.
Wir sassen noch eine Weile vor dem Feuer, so lange, dass es schon Dunkel war als Sweets zurück nach Glendale fuhr. Daher holte ich mir nur das Wichtigste aus dem Wohnwagen - Matratze, Kissen, Decke, Kleider, Zahnbürste und machte es mir auf dem Boden im Wohnzimmer gemütlich. Es war komisch, so ganz alleine in dem grossen Haus zu schlafen. Aber irgendwie war es auch ein unglaublich gutes Gefühl zu wissen, dass es mir gehörte. Das konnte mir niemand mehr wegnehmen. Jetzt hiess es nur noch zumindest das Erdgeschoss bis Neujahr so weit zu haben, dass die Kids in Ihren Winterferien ein paar Tage hier sein konnten.

Abe hatte richtig gute Laune, als ich ihn am Montagmorgen im Laden antraf. Dass Sodale immer mehr und mehr besiedelt wurde, sich die piekfeinen Leute da jedoch zu Schade für einen Schrottplatz waren, hatte dem Geschäft und somit auch der Laune des Grauhaarigen ziemlich gut getan.
"Morgen, wie läuft's auf der Baustelle?", begrüsste er mich ohne von seinem Kassenbuch aufzusehen.
"Gut. Ich hab letzte Nacht das erste Mal drinnen geschlafen. Kleine Frage, brauchst du den Truck über Thanksgiving? Wir wollen ein paar grössere Dinge rausreissen und da wär die extra Staufläche echt praktisch."
Er schüttelte leicht den Kopf. "Nein, kannst ihn mitnehmen. Mr. Mantle hat heute früh noch drei Autos vorbeigebracht, kriegst du die bis Thanksgiving verarbeitet?"
Ich nickte. "Klar. Ach ja, die Messer von Mrs. Summers hab ich am Samstag noch fertig gemacht. Kannst du sie anrufen und fragen, ob sie heute Abend da ist? Dann kann ich sie sonst auf dem Heimweg direkt vorbei bringen."
Abe schlug sein Buch zu und sah mich mit einem schiefen Grinsen an. "Wird gemacht. Und jetzt an die Arbeit, ich bezahl' dich nicht zum rumstehen."
"Ja Boss", gab ich ebenfalls grinsend zurück und verzog mich wieder nach Draussen, wo die drei Autos aufgereiht waren. 
Es war inzwischen wirklich kalt geworden, was das Suchen nach brauchbaren Teilen in den Autos nicht gerade angenehm machte. Das Metall war kalt und mit der schlammigen Schneemasse auf dem Boden, war auch unter die Wagen zu kriechen nicht gerade ein Highlight. Umso dankbarer war ich dafür, nach dem Feierabend nun nicht mehr aussen am sondern im Haus arbeiten zu können. Doch auch da wartete noch mehr als genug Arbeit auf mich. Denn wie so Vieles in diesem alten Ding, wollte sich auch der Teppichboden nicht so einfach entfernen lassen. Ich brauchte den ganzen Montag und Dienstagabend um den Eingangsbereich von dem grauen Stoff zu befreien und diesen in transportierbaren Stücken aufzurollen. Daher war ich Abe auch richtig dankbar, als er mich am Mittwoch gehen liess, sobald ich die Autos fertig hatte.

Direkt zu dem ungeliebten Teppich kam ich dennoch nicht. Ich hatte gerade erst die Fussleisten im Esszimmer gelöst und zur Aufbewahrung in den oberen Stock gebracht, als es auch schon an der Tür klopfte. Ich erwartete Sara, da die Blondine schon vor Wochen angekündigt hatte das Haus sehen zu wollen, sobald sie für Thanksgiving zurück in Riverdale war. Daher machte ich mir auch nicht die Mühe zu öffnen, sondern rief einfach in den Gang, dass sie hereinkommen sollte. Als dann aber anstelle des erwarteten blonden Schopfes braune Haare und ein paar unsichere grüne Augen um die Ecke kamen, entglitt mir das Stück Teppich, dass ich gerade aufgerollt hatte und breitete sich wieder über die ganze Zimmerfläche aus. Doch das hätte mich in diesem Moment nicht weniger interessieren können.
Durch das plötzliche Erscheinen des Braunhaarigen sprachlos, richtete ich mich wieder auf und wischte mir meine Hände an der Jeans ab. Einen Moment lang sahen wir uns einfach wortlos an und das erste Mal seit über einem Monat war mein Kopf wieder wie leergewischt. Ich konnte einfach keinen klaren Gedanken fassen.
"Sierra schickt mich. Ich soll die Messer holen", erklärte er schliesslich sein Auftauchen und half mir damit aus meiner Starre raus.
"D-die Messer, klar. Ich hab sie draussen im Wohnwagen", stammelte ich. Vielleicht etwas zu schnell ging ich ihm vorbei und aus dem Haus zum Wohnwagen hinüber. Die Messer,  die extra für den Thanksgivings-Truthahn nochmals geschärft werden sollten, lagen auf dem Küchentisch. Da wo ich sie bereits am Vorabend hingelegt hatte. Dennoch wartete ich eine Minute, bevor ich wieder zu Kevin nach Draussen ging. Ich brauchte einfach einen Moment, um mich wieder zu sammeln.
Ich hielt ihm die Messer hin und steckte dann meine Hände in die Hosentasche. "Ich hätte sie später vorbeibringen können, du musstest nicht-"
"Ich wollte", unterbrach er mich und wog die Plastiktasche, die ich ihm gegeben hatte, in seiner Hand. "Können wir reden?"
Ich nickte mit dem Kopf in Richtung des Hauses. "Drinnen ist es wärmer."

Kevin folgte mir zurück ins Haus und setzte sich wortlos auf eines der Kissen vor dem Kamin, während ich das Feuer in diesem mit neuem Holz spies.
"Wie geht es dir?", brach er schliesslich die Stille. Ich schob mit dem Schürhaken die Glut noch etwas zurück, ehe ich mich auf das Kissen neben ihm setzte und die Beine anzog.
"Besser... Das hier hat geholfen. Ich versuch mehr zu machen und nicht zu viel nachzudenken."
Ich sah den Braunhaarigen von der Seite an. Er war auf das Feuer konzentriert, die Flammen spiegelten sich in seinen Augen. "Wie ist das College?"
"Gut", gab er zu und sah nun auch zu mir hinüber. "Aber- Keine Ahnung. Jedes Mal wenn irgendetwas richtig Cooles passiert, bist du die erste Person, der ich das erzählen will. Und dann- Ich vermisse dich."
Ich biss mir auf die Unterlippe und senkte meinen Blick. Ich vermisste ihn auch. Ziemlich oft. Doch das änderte nichts daran, dass ich eine Fernbeziehung nicht verkraften konnte. Und gerade jetzt, wo es mir endlich wieder besser ging, wollte ich nichts riskieren.
"Ich hätte dich nicht so anfahren dürfen. Mum hatte mir gerade gestanden, dass sie noch eine Tour in Afghanistan macht, obwohl sie mir versprochen hatte, nicht mehr an die Front zu gehen. Und dann hast du- Ich hab mich einfach ziemlich betrogen und alleingelassen gefühlt", gab Kevin zu und ich schüttelte sofort den Kopf.
"Es war nicht dein Fehler. Ich hätte mit dir reden sollen, anstatt dich einfach vor vollendete Tatsachen zu stellen. Das war nicht richtig", gestand auch ich ein und fuhr mir mit einer Hand durch die Haare. "Wie geht's deiner Mutter?"
"Sie lebt. Aber viel mehr weiss ich auch nicht."
Ich konnte an seinem Gesicht ablesen, dass ihn diese Tatsache einiges mehr störte, als er zugab. "Tut mir leid", murmelte ich daher leise.
Kevins Augen lösten sich vom Feuer und trafen Meine nun direkt. "Danke. Was ist mit deiner Mutter? Sierra sagt, sie habe die Kinder behalten können?"
"Ja. Sie macht gerade eine Ausbildung, damit sie später irgendwann vielleicht ihr eigenes Geschäft eröffnen kann. Darum bin ich ziemlich oft da und passe auf die Kids auf", erzählte ich und lächelte bei dem Gedanken an die Beiden leicht. "Ich hab' schon eine Menge Cafés mit ihnen ausprobiert, aber sie behaupten immer noch, dass die Milkshakes im Pop's die Besten überhaupt seien und können es kaum erwarten, her zu kommen."
Er lachte leicht. "Ich kann immer noch nicht glauben, dass du ein Haus gekauft hast. Und dann noch das alte Geisterhaus oben drauf."
Nun stimmte ich auch in sein Lachen ein. "Du musst schon zugeben, es hat Charme."
Er zuckte mit den Schultern. "Schwierig zu beurteilen von hier. Besteht die Chance, dass ich eine Tour bekomme?"
Ich unterdrückte ein Seufzen, als ich in seine grossen grünen Augen sah und nickte. Dir konnte ich noch nie etwas ausschlagen, Hübscher.

Eigentlich wollte ich die Tour ja im Keller starten und mich dann von da hocharbeiten, doch da Kevin sich weigerte auch nur einen Fuss auf die steile Treppe zu setzen, die nach unten führten, liessen wir diesen aussen vor und starteten in der Küche. Von da aus ging es über das Esszimmer und den Flur in den oberen Stock und die Schlafzimmer.
An seinen neugierigen Blicken war leicht zu erkennen, dass der Northsider wahrscheinlich seine ganze Kindheit darauf gebrannt hatte, das ominöse Haus endlich einmal von drinnen zu sehen. 
"Drei Schlafzimmer, hast du schon eine Ahnung, was du alles damit anstellen willst?", fragte er als wir schliesslich zuletzt ins Elternschlafzimmer traten. 
"Das hier wird Meins, gegenüber ein Gästezimmer und Ada und Ricky bekommen das Zimmer am Ende des Gangs. Ich hab unten schon einen ganzen Stapel mit Zeichnungen davon, wie sie es einrichten möchten", schmunzelte ich und machte schliesslich auch noch das Licht im Bad an. 
"Pass auf, da gibt's eine-", meine Warnung zu der relativ hohen Schwelle zwischen Zimmer und Bad kam zu spät. Er hängte an und stolperte vorwärts, geradewegs in meine Arme. Ich konnte ihn auffangen, doch die unerwartete Nähe stahl mir gleichzeitig den Atem. Kevin schien es gleich zu gehen. Selbst als er wieder sicheren Stand hatte, blieb er wie erstarrt stehen und sah mir in die Augen. Es war so einfach, sich in Seinen zu verlieren. Die Wärme seines Körpers an meinem und die schlanken Finger, die sich um meine Oberarme gelegt hatten, fühlten sich so vertraut an. Er roch immer noch gleich. Und seine Lippen- Sie waren plötzlich so nahe.
Mein Gehirn hatte gar keine Möglichkeit zu registrieren, was gerade passierte, bevor sie auf Meine trafen. Ich erwiderte den Kuss instinktiv, dennoch hielt er nur wenige Sekunden an. Dann verstanden meine verlangsamten Gedanken endlich, was hier gerade passierte und ich schob den Braunhaarigen vorsichtig von mir.
"Tut mir leid, ich- ich kann nicht Kevin. Es geht mir besser aber das ändert nichts daran, dass ich-".
Ich brauchte den Satz nicht zu vollenden. "Ich versteh das. Das- ich- sagen wir einfach, das gerade war nicht geplant", fiel der Braunhaarige mir ins Wort.
Ich atmete erleichtert auf. Er schien nicht wütend zu sein deswegen. "Kein Ding, ist ja nicht so, als ob es mir nicht gefallen hätte", gab ich zu und fuhr mir etwas verlegen durch die Haare.
Diese Worte liessen das Lächeln auf sein Gesicht zurückkehren und er trat einen Schritt zurück. "Du warst selbst immer schon ein sehr überzeugender Küsser."
Wir begannen beide zu lachen und ich hatte das Gefühl, dass eine riesige Last von meinen Schultern fiel. Es tat so gut, wieder mit ihm lachen zu können. In seiner Nähe zu sein. Und ich war überrascht, wie locker und selbstverständlich sich das Ganze anfühlte.

Wir machten uns schliesslich wieder auf den Weg nach unten, wo Kevin erklärte, dass er sich am Besten langsam auf den Heimweg machte.
"Joaquin?", fragte er dann allerdings noch, als ich die Tür schon halb hinter ihm geschlossen hatte. Ich zog sie wieder auf. 
"Denkst du, dass wir Freunde sein könnten?"
Ich lächelte leicht und lehnte den Kopf gegen den Türrahmen. "Keine Ahnung. Aber es würde mir gefallen."

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro