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Kapitel 25

Ich war schliesslich direkt zurück zu Fangs Zelt gegangen und hatte mich schlafen gelegt. Oder ich versuchte zumindest einzuschlafen. Allerdings erfolglos. Fangs war irgendwann kurz vor Zwölf auch gekommen und hatte sich zu mir gelegt. "Alles in Ordnung bei dir? Du warst so plötzlich weg", fragte der Schwarzhaarige als er sich neben mir auf die Matratze fallen liess. "Ich will nicht drüber reden", murmelte ich nur und vergrub meinen Kopf wieder in meiner Jacke, die ich als Kopfkissen benutzte. "Okay, aber ich bin da falls du deine Meinung änderst", antwortete er darauf hin und ich nickte leicht. Schon kurz darauf verlangsamte sich sein Atem und er dämmerte weg, während ich weiterhin jedes Mal, wenn ich meine Augen schloss, Kevins enttäuschtes Gesichts sah.

Irgendwann in den frühen Morgenstunden musste ich dann doch eingeschlafen sein, denn als das Klingeln von Fangs Handy-Wecker erklang, wurde ich aus einem traumlosen Schlaf gerissen. "Muss das so ein schriller Ton sein? ", beschwerte ich mich und setzte mich auf. "Ja, den Rest hör ich nicht", erwiderte Fangs und setzte sich auch auf. Ich seufzte. Dieses Problem hatte ich definitiv nicht. Kaum hatte sich mein Kopf wieder daran gewöhnt, dass ich wach war, bemerkte ich wie kalt es in dem Zelt war. Trotz dem Schlafsack, den ich gestern neben der Kleidung gekauft hatte, bahnte sich die Kälte einen Weg bis in meine Knochen und ich war plötzlich froh, dass Fangs und ich die ganze Nacht über auf der engen Matratze nebeneinander gelegen hatten. Als Fangs sich dann allerdings aus seinem Schlafsack schälte und nach seiner Tasche mit Kleidern griff, seufzte ich erneut leise auf. Sich umzuziehen würde keine angenehme Angelegenheit werden in dieser Kälte.

"Wie lange hast du heute Schule?", fragte ich ihn während wir uns beide so schnell wie möglich umzogen. Ich wählte meine Jeans und zog mir neben einem T-Shirt und meiner Lederjacke auch noch einen Pulli an. "Bis drei Uhr. Wo treffen wir uns?", antwortete Fangs dann und ich drehte mich wieder zu ihm um als ich ihm eines der Brötchen zuwarf, die ich Gestern auch noch besorgt hatte. "Komm einfach zum Schrottplatz, ich werd' beim Laden auf dich warten", schlug ich dann vor und biss ebenfalls in mein Brötchen. "Okay, super. Und danke nochmals, ich weiss echt nicht, wie du das gemacht hast, aber ich steh' ewig in deiner Schuld", erwiderte der Schwarzhaarige darauf hin und ich schüttelte nur leicht den Kopf. "Brauchst du nicht. Wofür ist Familie denn sonst da?".

Ich fand mich schnell wieder zurecht in meiner alten Arbeit. Vielleicht lag es daran, dass ich auch in San Junipero auf einem Schrottplatz gearbeitet hatte oder daran, dass sich neben einem neuen Mitarbeiter überhaupt nichts verändert hatte. Zur Mittagspause hatte ich bereits den liegegebliebenen Stahl vom Vortag sortiert, ein Radio repariert und einen Motorrad-Motor zerlegt. An diesem arbeitete ich auch, als ich kurz nach drei Uhr das vertraute Geräusch von einem laufenden Motor hörte. Ich liess meine Arbeit liegen und durchquerte den Mitarbeiterraum und den Laden, um Fangs zu begrüssen. Die Eingangsglocke des Trödelladens klingelte, als die Tür hinter mir zufiel und ich schluckte einmal schwer, als meine Augen auf den Serpent fielen, der gerade sein Gefährt abschloss. Ich vermisste mein Motorrad und fragte mich, was wohl daraus geworden war.

Ich hatte Fangs am Vortag darauf angesprochen gehabt, doch er hatte mir leider auch keine Auskunft geben können. Alles was er wusste war, dass es vor der Krawallnacht noch hinter meinem Wohnwagen gestanden war. "Wie war die Schule?", fragte ich meinen Freund und schob die Gedanken an mein Motorrad zur Seite, als er auf mich zu kam. "Schule eben", erwiderte Fangs und folgte mir, als ich ihn um den Laden herum zum Hintereingang für den Mitarbeiterraum führte. "Hier kannst du dich umziehen. Da drüben ist die Toilette und Dusche. Die Küche dürfen wir auch benützen, wenn du also mal 'ne Pizza in den Ofen schieben willst oder Wasser brauchst. Die drei Spinde hier sind noch leer, du kannst dir also Einen aussuchen", erklärte ich deutete auf die angesprochene Ausrüstung. Dann ging ich zum Schrank, in dem die Schutzoveralls drin waren, hinüber und öffnete ihn. "Such dir einen aus, der passt. Dreckige Overalls kommen hier rein", erklärte ich weiter und deutete sowohl auf den Stapel mit grauer Arbeitskleidung und auf den Wäschekorb daneben.

Fangs nickte und begann die Overalls durchzusehen, während ich mir aus der kleinen Küche ein Glas Wasser holte und ausstempelte. Schliesslich hatte Abe darauf bestanden, dass ich Fangs ausserhalb meiner Arbeitszeit einarbeitete. Als der Schwarzhaarige fertig war, führte ich ihn aus dem hinteren Bereich des Gebäudes zurück zum Laden, um ihm Abe vorzustellen. Der Besitzer sass in seinem Büro und war über irgendwelchen Papierkram gebeugt. Ich klopfte gegen den Türrahmen, um seine Aufmerksamkeit zu erreichen und der grauhaarige Mann murrte einmal leicht, ehe er aufsah. "Abe, das ist mein Kumpel Fangs Fogarty. Fangs, das ist Abe. Ihm gehört der Schrottplatz und der Laden hier", stellte ich die Beiden vor und Abraham musterte meinen Kumpel kurz, bevor er sich wieder seinen Zahlen widmete. "Ja, ja, alles gut", murmelte er vor sich hin und ich drehte mich schon wieder zum Gehen um, als ich bemerkte, dass Fangs etwas verwirrt dastand. Lächelnd schob ich ihn vor mir aus dem Büro hinaus und meinte: "Mach dir keinen Kopf wegen Abe, das ist so einfach seine Art. Solange er nicht mit dir redet, ist alles in Ordnung. Wenn irgendetwas nicht stimmen sollte, merkt man das bei ihm sehr schnell."

Fangs schien ziemlich erleichtert über diese Worte und ich musste Schmunzeln. Ich kannte den etwas schrulligen alten Mann schon mein halbes Leben lang, mir viel seine Art gar nicht mehr so auf. Aber Fangs würde sich wohl erst noch daran gewöhnen müssen. "Komm, ich zeig dir deine Arbeit", sagte ich dann und führte ihn in den hinteren Teil des Schrottplatzes, wo die Metalle gelagert wurden. "Alles was neu ist, kommt hier an", erklärte ich und deutete auf einen kleinen Haufen Metall, den einer der Autowerkstattbesitzer nach dem Mittag gebracht hatte. "Wir sortieren dann zuerst zwischen Dingen, die man nochmals verwenden sind oder repariert werden können, und Schrott. Alles was noch zu gebrauchen ist, sprich unbenutzte Nägel, Schrauben, Muttern, Radios, und so kommen hier in diese Kiste und dann rüber zur Werkstatt. Und beim Rest muss das Metall von anderen Materialien getrennt und dann noch nach Sorte sortiert werden." Ich deutete auf die einzelnen Haufen und erklärte ihm dann, woran er erkennen konnte, was wo hingehörte. "Wenn du dir mal unsicher bist, wo was hingehört, leg's einfach zur Seite und frag einen der Jungs. Die sind alle voll okay hier", versicherte ich ihm dann noch, ehe ich weiter ging und meine Tour bei der grossen Schrottpresse, wo ich ihm Kyle und Duke vorstellte.

"Und was machst du so den ganzen Tag?", fragte er dann als ich ihm alles gezeigt hatte und wir zum Mitarbeitterraum zurück gingen, um einzustempeln. "Früher dasselbe wie du. Aber inzwischen verbringe ich die meiste Zeit die Dinge zu reparieren oder zusammen zu bauen, die Abe dann in seinem Laden verkauft", erklärte ich und griff nach meiner Stempelkarte. "Hätte ich mir eigentlich denken können. An was arbeitest du gerade?", erwiderte der Serpent darauf und stempelte ebenfalls ein. Ich führte ihn als Antwort zur Werkstatt hinüber, wo der Motorrad-Motor auf einem alten Leintuch auf dem Boden ausgebreitet war. "Es ist der Motor einer Honda, CB oder CBF 500, da bin ich mir noch nicht ganz sicher", erklärte ich und griff auch gleich nach einem der Teile auf der Werkbank, welches ersetzt werden. "Halt die Augen offen nach so einer Vergaserdüse, die würde ich brauchen", wies ich ihn dann an und klopfte ihm noch einmal auf die Schulter, ehe er verschwand und sich seiner Arbeit widmete. Und auch ich kniete mich auch wieder neben dem Motor auf den Boden.

Ich war enorm froh zurück auf der Arbeit zu sein. Einerseits konnten Fangs und ich beide das Geld wirklich brauchen. Und andererseits war es eine hervorragende Ablenkung von dem, was gestern Abend passiert war. Mal abgesehen davon, dass ich wirklich Freude daran hatte, endlich wieder etwas mit meinen Händen zu machen. Die ganze Rumsitzerei im Jugendknast war nichts für mich gewesen. Doch als die Dunkelheit hereinbrach und wir uns nach einer Dusche auf dem Weg zurück machten, kamen die Gedanken an Kevin zurück. Ich hatte die Erinnerungen an letzten Herbst so lange verdrängt. Doch mit einem Kuss, hatte der Braunhaarige sie alle wieder nach vorne geholt und mich hoffen lassen, dass es vielleicht doch noch eine Chance für uns gab. Doch diese Hoffnung wurde von dem, was ich getan hatte, direkt wieder zerstört. Und da war nicht, was ich dagegen tun konnte.

"Erde an Joaquin", riss Fangs mich aus meinen Gedanken und ich sah ihn etwas verwirrt an. "Ich hab' gesagt, dass ich Mum und Miri besuchen und wollte wissen ob du mitkommst?", wiederholte er seine Frage und ich fuhr mir durch die Haare. "Sorry, und klar, gerne", antwortete ich darauf hin und wir entschieden vorher noch kurz in den Supermarkt zu gehen und Tiefkühlpizza zu holen. Schliesslich hatten wir beide ziemlichen Hunger nach all der Arbeit.

Zwanzig Minuten später standen wir dann vor der Tür des Apartments und ich konnte verstehen, was Fangs gestern gemeint hatte. Das Gebäude war heruntergekommen und ziemlich schäbig, aber es war wenigstens warm und sie hatten ein Dach über den Kopf. Die Wohnung der Fogartys sah glücklicherweise auch etwas besser aus als das Äussere. Man konnte sehen, dass sie sich Mühe gegeben hatten, es wohnlich einzurichten. "Mum, ich bins", rief er als wir eintraten und unsere Schuhe auszogen. "Eddie?", kam eine relativ schwache Stimme aus dem Wohnzimmer und ich folgte Fangs mit einem Seitenblick auf den Serpent. Ich wusste, dass Fangs richtiger Name Edward war, aber es war dennoch komisch zu hören, wie seine Mutter ihn bei diesem Namen nannte. "Hi Mum", begrüsste er seine Mutter, die mit einer Decke auf der Couch sass und ziemlich bleich aussah, "Du erinnerst dich an Joaquin?" Ihr Blick richtete sich auf mich und ich lächelte leicht: "Hallo Mrs. Fogarty."

Sie lächelte zurück und Fangs nahm mir die Pizzen aus der Hand. Er verschwand in der Küche und ich setzte mich etwas zögerlich in den Sessel gegenüber der kranken Frau. "Natürlich, Joaquin. Von dir habe ich schon lange nichts mehr gehört... Wie geht es dir?", fragte seine Mutter und griff nach dem Glas Wasser auf dem Couchtisch. "Ich war eine Weile nicht in der Stadt. Aber mir geht es ganz gut", antwortete ich und sie wollte etwas erwidern, wurde jedoch genau in diesem Moment von einem Hustenanfall durchgeschüttelt. Der Husten klang wirklich übel und zuzusehen, wie die sonst schon ziemlich dünne Frau durchgeschüttelt wurde, war wirklich angsteinflössend. Ich nahm ihr vorsichtig das Glas aus der Hand, weil das ganze Wasser verschüttet wurde und konnte plötzlich verstehen, weshalb das Fangs so mitnahm. Selbst ohne eine Ahnung von Medizin zu haben, hatte ich das Gefühl, dass es schlecht aussah für sie und es schmerzte mich, zuschauen zu müssen, wie sie nach Luft schnappte. Und dabei kannte ich sie kaum. Als der Husten wieder etwas abgeebbt war, streckte sie ihre Hand wieder nach dem Wasserglas aus und ich gab es ihr zurück. Viel Wasser war da nicht mehr drin und sie leerte das Glas mit einem Zug. "Soll ich Ihnen noch etwas Wasser holen?", bot ich an und sie reichte mir das Glas mit einem dankbaren Lächeln. So trat ich dann in die Küche, wo Fangs Hände sich fest um den Rand des Waschbeckens gelegt hatten und er ein Loch in die Wand starrte. Seine Hände zitterten, so stark waren seine Muskeln angespannt und ich konnte ihm ansehen, dass er mit den Tränen kämpfte.

Ich stellte das Wasserglas auf den Tisch und legte meinem Freund vorsichtig eine Hand auf die Schulter. Er schien erst jetzt zu bemerken, dass ich neben ihm stand. "Hört sich ziemlich schlecht an, was?", brachte er zwischen seinen zusammengepressten Zähnen hervor, ohne dass er seinen Blick von der Wand löste. Ich hätte mir gewünscht, dass ich jetzt 'Nein' sagen konnte. Aber das wäre eine Lüge. Und dennoch war ich ziemlich ratlos, wie ich ihm Mut zusprechen konnte. Glücklicherweise kam es gar nicht so weit, denn der Timer auf seinem Handy klingelte und kündigte an, dass die Pizzen gut waren, bevor ich etwas sagen konnte.

Fangs war für den Rest vom Abend relativ ruhig gewesen und wir waren alle froh, als seine Schwester Miri von ihrem Job in einem kleinen Kebap-Shop zurückkam und mit ihrer ziemlich positiven Art die Stimmung etwas auflockerte. Als wir dann allerdings aus der Wohnung traten, zitterte er wieder am ganzen Körper. So sehr, dass ich darauf bestand, dass ich zurückfahren würde. In seinem Zustand sollte niemand Motorrad fahren. Und schon gar nicht mit einer zweiten Person hinten drauf. Glücklicherweise hatte Fangs nicht wirklich etwas dagegen einzuwenden und so lagen wir eine halbe Stunde später nebeneinander in seinem Zelt und versuchten einzuschlafen. "Wieso tust du dir das hier an, wenn du für die Wohnung bezahlst?", fragte ich leise und drehte mich zu ihm um. Fangs starrte weiterhin an das Dach des Zelts und es dauerte einen Moment, bevor er antwortete: "Ich halte es nicht aus. Es ist ziemlich egoistisch aber sie so zu sehen macht mich total fertig. Ich könnte das nicht jeden Tag ertragen..." Ich nickte leicht und drehte mich auch wieder auf den Rücken.

"Ausserdem wollte ich die andern hier auch nicht einfach im Stich lassen, das kannst du sicher verstehen", fügte er dann noch an und ich nickte leicht. Ja, ich konnte es verstehen. Aber irgendwie hatte ich auch das Gefühl, dass die Serpents nur noch eine leere Hülle waren... Eine Schlangenhaut. Wir waren so stark dezimiert worden, Jughead, der neue Schlangenkönig, wohnte selber nicht einmal mehr auf der Northside, unsere Wohnwagen und der Wyrm waren weg. Es war einfach nicht mehr dasselbe. Die Wenigsten von uns hatten es je einfach gehabt. Aber durch die ganzen Ereignisse des letzten Jahres, hatte sich das noch verschärft. Von den älteren Serpents waren nur noch eine Handvoll hier. Der Rest war alles in meinem Alter, etwas jünger oder etwas älter. Viele davon gingen noch zur Schule. Doch es würde nicht mehr ewig dauern, bis sie ihren Abschluss machten und dann... So sehr ich meine Familie hier liebte, wenn ich realistisch dachte, konnte ich mir nicht vorstellen, dass es die Serpents in fünf oder zehn Jahren noch geben würde. Zumindest nicht in der Form, wie ich sie mein Leben lang gekannt hatte.

"Ich versteh' dich. Aber versprich mir etwas: Wenn du irgendwie eine Möglichkeit bekommst ans College zu gehen oder sonst irgendwie hier raus zu kommen, wirst du sie nehmen", sagte ich schliesslich, doch er reagierte nicht mehr darauf. Und als ich zu ihm hinübersah, wusste ich auch wieso: Der Schwarzhaarige war bereits eingeschlafen.

Als ich am nächsten Morgen erwachte, schlief Fangs noch. Mein Handy hatte keinen Akku mehr, doch da noch kaum Tageslicht durch die dicke Wolkendecke drang, schlussfolgerte ich, dass es noch ziemlich früh sein sollte. Ich zog mich so leise wie möglich um, steckte mein Handy inkl. Ladekabel ein und machte mich auf den Weg zum Schrottplatz. Auch dort war noch niemand wach, doch ich wusste wo der Ersatzschlüssel für den Mitarbeiterraum war und konnte mich so selbst hereinlassen. Ich begann direkt als erstes mein Handy zu laden und zog mich dann um. Eigentlich hatte ich vor das Handy den Tag über laden zu lassen, doch bevor ich in die Werkstatt hinüber ging, sah ich plötzlich, dass ich eine neue Nachricht von Kevin hatte. Ich tippte auf sie, ohne gross nachzudenken, doch als sich der Kontakt dann öffnete, dachte ich kurz nach. Woher hatte er die Nummer? Ich hatte sie ihm nie gegeben. Er hatte seine Nummer bei mir eingespeichert, doch ich hatte dasselbe bei hm nicht gemacht. Als ich dann aber den Inhalt der Nachricht las, war es mir auch plötzlich komplett egal.

Können wir uns treffen?, stand in der Nachricht und ich verfluchte mich selbst dafür, dass meinem Handy schon gestern Mittag der Akku ausgegangen war. Die Nachricht war von gestern Nachmittag. Ich seufzte und liess mich auf die Bank vor meinem Spind fallen. Sorry, mein Handy hatte keinen Akku mehr. Ich muss heute arbeiten, aber wenn du magst können wir uns nach 17 Uhr treffen., tippte ich schnell bevor ich zurück in die Werkstatt ging und mit dem Motorradmotor weitermachte. Zur Mittagszeit hatte ich eine Auflistung aller Teile, die ich brauchte, zusammen und auch eines der Teile auch bereits gefunden. Von Kevin hatte ich nichts mehr gehört und ich konnte mir gut vorstellen, dass er mir nicht glaubte, dass mein Handy keinen Akku mehr hatte. Aber mit der ganzen Zeltstadt-Situation war es nicht gerade einfach dafür zu sorgen, dass der Akku nicht ausging.

"Joaquin, kannst du dir am Nachmittag den Truck ansehen? Da klappert irgendetwas ganz komisch", bat Abe mich gegen drei Uhr, kurz bevor Fangs auftauchte und sich wieder an die Arbeit machte. Ich nickte und fing den Schlüssel auf, den er mir zuwarf. Zehn Minuten später fuhr ich diesen dann zur Werkstatt hinüber und holte mir Fangs zur Hilfe. "Wirf mal den Motor an", forderte ich von ihm und ging um das Fahrzeug herum, um herauszufinden woher das Klappern kam. Anfangs hatte ich gedacht, dass es die Ladeklappen waren, doch diese sassen alle fest. Trotzdem zog ich die Schrauben daran noch schnell nach und öffnete dann die Motorhaube. Doch auch von darin kamen das Klappern nicht, wie ich schnell feststellte als Fangs den Motor erneut anwarf. "Mach nochmal aus, ich kriech' schnell drunter. Vielleicht ist da eine der Abdeckungen lose", wies ich den Serpent an.

Mein Rücken kratzte über den Kies als ich mich langsam unter das Fahrzeug schob - was dank der Höhe des Trucks glücklicherweise ohne Aufbocken möglich war - und ich war dankbar für den zusätzlichen Schutz des Overalls. Meine Finger tasteten vorsichtig über die Abdeckungen und tatsächlich fand ich zwei lose Schrauben. Ich wollte gerade die Zweite anziehen, als ich die Fahrertür und kurz darauf Fangs Stimme hörte und mir deswegen ziemlich heftig den Kopf anschlug: "Kevin, was machst du denn hier?" Fluchend kroch ich unter dem Wagen hervor und versicherte mich mit einem schnellen Griff an die Stirn, dass ich nicht blutete. Das tat ich zum Glück nicht. "Fangs? Seit wann arbeitest du denn hier?", hörte ich Kevin antworten als meine Hand nach der Ladeklappe griff und ich mich auf die Füsse zog. Fangs stand mit Kevin auf der anderen Seite des Trucks. "Ihr kennt euch?", fragte ich etwas verwirrt und wischte mir meine Hände an einem Lappen ab.

Kevin und Fangs sahen sich kurz an, ehe sie sich zu mir umdrehten und der Serpent erklärte: "Wir sind an derselben Schule." - "Fangs hat mir bei der Inszenierung unseres Schulmusicals geholfen", fügte Kevin darauf noch an und sah zu seinem Klassenkameraden zurück: "Ich wusste nicht, dass du auch hier arbeitest." Der Schwarzhaarige lächelte und erklärte dann, dass er das auch noch nicht lange tat. Mein Blick ging zu Kevin zurück, doch bevor ich etwas sagen konnte, entdeckte ich Abe im Schaufenster des Trödelladens. Er beobachtete uns. "Und bald dein Letzter, wenn wir nicht weiter machen", warf ich ein und nickte mit dem Kopf in die Richtung des Schrottplatzbesitzers. Fangs Augen wurden sofort gross und er sah zu mir hinüber: "Brauchst du mich noch oder soll ich..." Er nickte mit seinem Kopf zurück zum hinteren Teil, wo er seit einer knappen Stunde die neuen Lieferungen sortiert hatte. "Geh ruhig, ich hab' das Problem gefunden, das krieg ich jetzt alleine hin", versicherte ich ihm und sah zurück zu dem Northsider. "Ich muss hier noch schnell zwei Schrauben anziehen, dann sollte ich fertig machen können. Kannst du vielleicht kurz fünf Minuten warten?", bat ich ihn und fuhr mir durch die Haare. Es war mir ziemlich unangenehm ihn warten zu lassen, aber ich konnte meinen Job hier nicht riskieren.

Kevin schien das Ganze glücklicherweise nicht persönlich zu nehmen. Allerdings waren seine Hände in den Hosentaschen vergraben als er mich kurz musterte und dann sagte, dass er vor dem Tor warten würde. Ich beobachtete, wie er sich umdrehte und hinter dem blau gestrichenen Eingangstor verschwand bevor ich schnell wieder unter das Auto kroch. Ich zog die Schrauben an und als ich dann den Motor anwarf, konnte ich kein Klappern mehr hören. Ich stellte den Truck zurück an seinen Platz und brachte Abe den Schlüssel ins Büro. "Ich mach' fertig für heute. Hier ist die Liste mit den Teilen, die ich für das Motorrad brauche", sagte ich und händigte ihm noch die Liste aus, die ich am Vormittag vervollständigt hatte. Abe nickte und sah die Liste durch, während ich in der Umkleide verschwand und den Overall wieder gegen Jeans, T-Shirt und Serpentjacke eintauschte. Ich steckte mein Handy ein und ging hinten raus, damit ich Fangs noch schnell mitteilen konnte, dass er nicht auf mich zu warten brauchte. "Denkst du, dass das eine gute Idee ist?", fragte er mich als ich bei ihm einschlug und ich zog eine Augenbraue hoch.

"Nach all dem was du mir erzählt hast... Schau, ich will mich nicht einmischen. Aber soviel ich weiss, habt ihr Beide ein ziemlich hartes Jahr hinter euch... Mach's nicht schwieriger als es sonst schon ist - für euch beide", warnte er und ich nickte leicht, bevor ich mich abwandte. Ich wusste nicht, wie nahe Fangs und Kevin sich im letzten Jahr gekommen waren und deshalb hatte ich auch keine Ahnung, was ich von seiner Warnung halten sollte. Aber wenn ich ehrlich war, kam diese zumindest für mich bereits zu spät. 

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