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Kapitel 12

Als ich mich am Samstag nach meinem Einsatz auf dem Schrottplatz zu Kevin aufmachte, lag eine etwas dickere Schicht Schnee über Riverdale. Das war wohl die letzte Woche dieses Jahres, in der ich noch beinahe täglich bei Abe sein würde. Kevin hatte mir geschrieben, als sein Vater aus dem Haus gegangen war. So konnte ich auch direkt bis vor die Tür fahren und mein Motorrad dort abstellen. Der Braunhaarige hatte ein breites Lächeln auf den Lippen, als er mir die Tür öffnete: "Hey du, gut gearbeitet?" Ich beantwortete ihm seine Frage nicht. Auf jeden Fall nicht mit Worten. Stattdessen küsste ich ihn direkt schnell auf die Lippen und schlüpfte dann an ihm vorbei in die warme Stube. "Hast du Hunger? Ich habe Pizza in den Ofen geschoben", fragte Kevin während ich meine Stiefel von den Füssen schob und meine Jacke auszog. "Klingt gut", erwiderte ich und folgte dem Braunhaarigen in die Küche. Während dieser etwas am Backofen zu hantieren begann, setzte ich mich an den runden Tisch und liess meinen Blick durch den Raum streifen. An einer Wand fielen mir einige Fotos auf, die ich mir genauer ansehen wollte. Auf dem einen war ein kleiner, braunhaariger Junge zu sehen. Ich ging davon aus, dass es sich bei dem Kleinen um meinen Freund in früheren Jahren handeln musste. Ein weiteres Foto zeigte ein lächelndes Pärchen an ihrem Hochzeitstag. Das mussten wohl Kevins Eltern sein. Wenn ich genau hinsah, konnte ich die Ähnlichkeit dieser zwei Personen mit denen erkennen, die auf einem dritten Foto gemeinsam mit dem jüngeren Kevin posierten. Sie sahen alle so glücklich aus... Wie eine richtige Familie. Plötzlich schlangen sich zwei Arme um meine Mitte und ich zuckte schnell zusammen. Dann spürte ich jedoch Kevins Körper an meinem Rücken und entspannte mich wieder. Ich lehnte mich sogar leicht gegen den Braunhaarigen und deutete auf das Foto der glücklichen Familie: "Ist das deine Mutter?" - "Ja, das ist sie. Resp. das war sie. Heute sieht sie etwas Anders aus", erklärte er mir und ich drehte mich in seiner Umarmung um. "Weisst du wann sie wieder nach Hause kommt?", fragte ich vorsichtig nach. Ich hatte schon bei unserem ersten Date bemerkt, dass das Thema Familie bei Kevin etwas heikel war. "Ich frag nicht mehr nach. Es hiess schon zweimal sie komme, aber dann kam immer etwas dazwischen", meinte mein Freund und das Missfallen über diesen Umstand war ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Es war nicht mein Ziel gewesen, die Stimmung des Braunhaarigen zu drücken. Deshalb gab ich ihm einen sanften Kuss und versuchte ihn damit wieder etwas aufzuheitern. Es schien zu funktionieren, zumindest schien er wieder etwas unbeschwerter, als er die Pizza aus dem Ofen nahm.

Wir verputzten das gute Stück auf dem Sofa während wir einen Film schauten. Als bei diesem dann der Abspann lief, lag ich mit dem Rücken an die Sofalehne gelehnt auf der Couch und Kevin hatte seinen Kopf auf meine Brust gebettet. Ich fuhr ihm durch die Haare und war mit meinen Gedanken etwas abgeschweift, als er mich plötzlich aus dem Nichts heraus fragte: "Was ist eigentlich mit deiner Mutter? Wenn ich mich richtig erinnere, hast du gesagt, dass du sie schon lange nicht mehr gesehen hast. Wieso nicht?" Ich schluckte einmal schwer. Mit dieser Frage hatte ich nicht gerechnet. Ich liess von Kevins Haaren ab und setzte mich etwas gerader hin, sodass der Kopf des Northsiders von meinem Körper rutschte. Dieser setzte sich auch auf und vor mich hin. Seine grünen Augen sahen mich fragend an. Ich hätte ihm jetzt eine Lüge auftischen können. Eine weitere von vielen kleinen Lügen, die ich ihm schon erzählt hatte. Aber irgendwie war ich dazu nicht in Stimmung. Und ausserdem mochte ich Kevin wirklich. Wenn ich ihn schon die ganze Zeit für Informationen ausnutzte und er mir seine halbe Lebensgeschichte erzählte, konnte ich ihm ja wenigstens dieses eine Mal die Wahrheit sagen. "Sie will mich nicht sehen... Denke ich. Die ganze Sache ist nicht so einfach. Die kurze Version ist, dass sie mit einem neuen Lover abgehauen ist und versprochen hatte mich später nachzuholen. Das war jetzt inzwischen vor 12 Jahren und ich bin immer noch hier", erzählte ich ihm deshalb und sah danach auf meine Hände. "Das ist echt scheisse", meinte Kevin danach und legte einen Arm um meine Schulter, als ob er mich trösten wollte. "Menschen sind scheisse... Zumindest manchmal", erwiderte ich darauf hin und lächelte wieder leicht. Die Sache mit meinen Eltern war zu lange her um mich noch wirklich stark mitzunehmen. Das hatte ich verdrängt, verdaut und ausgesperrt. Ganz im Unterschied zu der Sache mit der Leiche. "So genug Trübsal geblasen, lust auf ein Brettspiel?", schlug Kevin schliesslich vor und ich sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Ein Brettspiel? War das nicht etwas für Kinder? "Okey... Ich lass mich von dir überzeugen", erwiderte ich deshalb etwas skeptisch und beobachtete wie der Braunhaarige ein Spiel aus einem Schrank holte.

Der Abend war dann doch noch ziemlich unterhaltsam gewesen. Das Spiel war ein Fantasy-Rollenspiel gewesen, in dem man eine bestimmte Rolle einnahm und dann Aufgaben löste. Kevin war natürlich der strahlende Ritter gewesen. Und ich? Der schlaue Dieb. Es war so schon weit nach Mitternacht als wir uns in Kevins Zimmer verzogen, um eine Mütze voll Schlaf zu bekommen. Ich schlief ziemlich gut und erwachte erst am anderen Morgen, als die Sonne mir ins Gesicht schien. Noch etwas schlaftrunken strich ich mir meine Haare aus dem Gesicht und sah zu Kevin hinüber, der mit dem Rücken zu mir gedreht noch tief und fest schlief. Für einen Moment dachte ich daran, mich aus dem Zimmer zu schleichen und mich im Haus umzusehen. Das war eine einmalige Gelegenheit... Doch die Aussicht, hier noch etwas Zeit mit meinem Freund im Bett zu verbringen, war einfach zu verlockend. Ausserdem hatte Kevin sowieso einmal erwähnt, dass sein Vater seit dem Einbruch keine Akten mehr nach Hause nahm. Es würde sich nicht lohnen. Oder das redete ich mir zumindest ein. Also schlang ich einfach meinen Arm um Kevins nackten Oberkörper und kuschelte mich wieder an ihn. Es war kurz vor Mittag, als wir uns dann endlich voneinander trennen konnten und aus dem Bett kamen. Und dazu war es auch höchste Zeit, denn gemäss einer Textnachricht an meinen Freund würde Kevins Vater schon in weniger als zwei Stunden zurück sein. So verschwand ich dann auch ziemlich schnell wieder aus dem Haus des Sheriffs, ohne gross herumgeschnüffelt zu haben. Dass ich die Möglichkeit dazu gehabt hatte, würde ich FP gegenüber besser nicht erwähnen, denn der wäre damit bestimmt nicht zufrieden.

Die nächsten paar Tage verliefen ruhig. Und da nun wirklich schon lange keine Neuigkeiten mehr in Bezug auf Jasons Ermordung hervorgekommen waren, dachte ich auch kaum mehr daran. Meine Hoffnung, dass das Ganze einfach ungeklärt bleiben würde, wuchs täglich. Nach der Schule ging ich zwei Mal zu Abraham und ein weiteres Mal in den Whyte Wyrm um für dessen kaltblütige Bewohner zu sorgen. Kevin und ich telefonierten ein oder zwei Mal aber Zeit uns zu treffen hatten wir unter der Woche nicht. Am Freitagmittag erhielt ich dann aber eine SMS von dem Keller-Jungen, in der er mich zu einer Geburtstagsparty von einem seiner Freunde einlud. Ich war etwas überrascht über die Einladung, aber es sah wohl ganz so aus, als ob der Sheriffssohn seinen Serpent-Freund nun auch offiziell seinen Freunden vorstellen wollte. Mal abgesehen von Archie und Moose, die ich ja schon einmal getroffen hatte. Ich zögerte nur einen kurzen Moment, dann schrieb ich Kevin zurück: "Klar gerne. Schreib mir wann und wo, ich werde da sein." Insgeheim freute ich mich darüber, dass ich mitdurfte. Ganz offiziell als Kevins plus Eins. Aber andererseits weckte es auch wieder schlechtes Gewissen in mir. Meine Freunde hier wussten zwar die meisten von Kevin, aber niemand wusste, dass ich eigentlich bloss mit ihm zusammen sein sollte, um Informationen von ihm herauszubekommen.

Nach der Schule ging ich schnell nach Hause und stellte mich unter die Dusche. Während meine Serpent-Freunde im Whyte Wyrm das Wochenende einläuten liessen, kramte ich mir aus dem Schrank eine Lederjacke hervor, auf der das Serpent-Logo nicht vertreten war und fuhr schliesslich mit meinem Motorrad zu Kevin. Wie immer stellte ich es eine Querstrasse von ihm entfernt ab und wartete dort auf den Braunhaarigen. Es dauerte ein paar Minuten, dann kam er um die Ecke und wedelte den Rauch weg, der gerade aus meinem Mund kam. "Muss das sein?", fragte er tadelnd und nickte auf meine Zigarette, die ich in diesem Moment zu Boden schnippte und ausdrückte. Als Reaktion zuckte ich bloss mit den Schultern und griff nach der Hand meines Freundes. "Du sagst wo's langgeht." Ich wollte wirklich nicht mit ihm über mein Rauchverhalten diskutieren.

Wir liefen etwa zehn Minuten durch die Nacht bis wir vor der Tür eines Hauses standen. Ein typisches amerikanisches Einfamilienhaus mit Veranda. Hier würde die Party wohl steigen. Der rothaarige Archie öffnete uns die Tür und begrüsste Kevin mit einem Handschlag: "Kevin! Und... Joaquin, kommt rein." Ich war etwas überrascht, dass er sich meinen Namen gemerkt hatte, nickte ihm zur Begrüssung jedoch zu: "Hey Archie." Im Haus lernte ich dann auch noch eine weitere Schulkameradin von Kevin kennen, eine junge Frau mit roten Locken und einem Haarreif. Ethel. Ihre Kleidung und ihr Verhalten wies doch sehr stark auf gutes Mädchen hin, nicht so der Typ Frau, den ich mir von der Southside gewohnt war. Während Kevin und ich uns an der Bar bedienten, ich wählte Cola da ich später ja noch Fahren musste, stellte Archie immer mehr Snacks auf den Tisch und ich fragte mich, wie viele Personen er wirklich erwarteten. Aus dem Gespräch der Anderen erkannte ich dann auch, dass es die Party für FP's Sohn Jughead war. Wir hatten als Kinder manchmal zusammengespielt, doch er war immer eher ein Einzelgänger gewesen. Wirklich kennen tat ich ihn nicht. Und ein Serpent war er ja, zumindest aktuell, auch nicht. Anscheinend sollte er jeden Augenblick mit seiner Freundin hier auftauchen, weshalb die Andern auch schon ziemlich nervös waren. Ich stand gelassen neben Kevin im Wohnzimmer und hörte still bei den Gesprächen zu, als Archie von hinten kam und Kevin und mir einen Arm um die Schulter legte. Ich zuckte nicht zusammen, doch irgendwie missfiel mir das Ganze. Der Typ war nun wirklich nicht einer meiner Freunde, nur weil er Kevins Kumpel war. Aber sagen tat ich nichts, ich wollte ja nicht die Stimmung verderben. Ausserdem könnte es ja noch nützlich werden, wenn der Rothaarige mir vertraute. Vielleicht wusste er etwas über den Mord, dass ich noch nicht wusste. Ihn für Informationen auszuquetschen hätte ich kein Problem, für ihn fühlte ich ja auch nichts. Plötzlich ging die Tür auf und alle riefen "Überraschung!" doch durch die Tür kam nur eine schwarzhaarige Latina im kurzen Kleid und definitiv nicht der Jones-Junge. "Seh' ich etwa aus wie Jughead?", beschwerte sie sich auch gleich und ich musste schmunzeln. In diesem Moment klingelte Kevins Handy und er verkündete, dass Betty ihm gerade geschrieben habe. Sie seien fast da. Ich ging aus dem Kontext jetzt einfach mal davon aus, dass Betty Jugheads Freundin war. Dann deutete Kevin auch schon mit seiner Hand auf mich und machte den Neuankömmling mit mir bekannt: "Du kennst Joaquin, richtig?" Sie erwiderte, dass wir das Vergnügen noch nicht hatten und reichte mir die Hand, doch ich erinnerte mich in dem Moment an sie. Das war die junge Frau, die während der letzten Vorstellung des Drive-Ins den Serpents mit ihren High Heels gedroht hatte. Veronica Lodge, wie ich inzwischen erfahren hatte. Sie stürzte sich nun auf meinen Freund und zog ihn mit sich. Ich hörte noch etwas von "nur der engste Kreis", konnte den Rest jedoch nicht verstehen, da Archie mich in dem Moment fragte, ob ich eigentlich noch zur Schule ging. "Ja, Southside High. Ist mein Senior Year", erwiderte ich doch meine Konzentration war auf Veronica und Kevin gerichtet. Ich hörte wie Kevin mich als seinen Freund bezeichnete, was mich seiner Logik entsprechend auch direkt zum inneren Kreis zugehörig machte. Diese Aussage liess mich schmunzeln, doch was die Latina danach sagte, war einiges Interessanter: Sie sprach davon, dass Ihr Vater eventuell in den Mord von Jason Blossom verwickelt war. Ich hätte Archie dafür umbringen können, dass er gerade in diesem Moment fragte, wie ich Kevin eigentlich kennen gelernt hatte. Mal abgesehen davon, dass ich Smalltalk nicht ausstehen konnte, hätte ich dem Rothaarigen in diesem Moment am liebsten eine verpasst. Ich wollte nicht reden, wenn Veronica hier grad wichtige Details zum Mord an Jason Blossom preisgab. Ich kam allerdings auch nicht mehr dazu, Archie zu antworten, denn in diesem Augenblick rief Ethel, dass sie kommen würden und wir uns verstecken sollten.

Ich verschwand hinter der Wand zum Wohnzimmer nur um dann kurz darauf mit den Andern hervorzukommen und "Überraschung" zu rufen. Das war so abgesprochen worden. Die grosse Begeisterung schien beim Geburtstagskind allerdings auszubleiben. Ich hatte den Schwarzhaarigen sofort erkannt. Während zuerst Archie und dann die schwarzhaarige Veronica Jughead gratulierten, verschwand dessen Freundin in der Küche. Mein Blick folgte ihr für einen Moment, doch ich hielt mich an Kevin. In dieser Runde war ich ein Fremder, das neue Spielzeug. Und ich hasste dieses Gefühl. Kevin umarmte kurz darauf das Geburtstagskind und stellte mich erneut als seinen Freund vor. Auch FP's Sohn reichte ich die Hand während ich mich in meinem Kopf darüber amüsierte, wie Kevin das Wort "Freund" so gerne betonte. Das war schon sehr süss. Ich blickte einen Augenblick in Jugheads Augen. Er schien nicht wirklich erfreut. Ob das jetzt an mir oder der ganzen Situation lag, war allerdings schwer abzuschätzen. Dann ging aber auch plötzlich das Licht aus und die blonde Betty kam mit einem Geburtstagskuchen mit Kerzen darauf aus der Küche. Während Sie Happy Birthday sang, ging sie an uns vorbei und mein Blick richtete sich für einen Moment auf den Kuchen. Ich konnte mich nicht daran erinnern, je Kerzen auf meinem Geburtstagskuchen gehabt zu haben. Zugegeben, ich konnte mich auch an keine Geburtstagskuchen erinnern. Vielleicht lag das Problem ja da. Schnell verwarf ich die Gedanken wieder, denn sie brachten mich an einen Ort, an dem ich nicht sein wollte. Betty reichte ihrem Freund den Kuchen und strahlte dabei über beide Backen. Kaum waren die Kerzen ausgepustet, löste sich die Gruppe allerdings schnell auf. Zuerst verschwanden Veronica und dann Archie in die Küche während ich mich einfach weiterhin an Kevin hielt und genau das tat, was er auch tat. Es war irgendwie komisch, hier so ein Aussenseiter zu sein. Aber es bedeutete Kevin anscheinend viel, dass ich da war. Deshalb nahm ich es in Kauf und nippte still an meinem Drink.

Mein dunkelhaariger Freund, ich und Ethel standen kurz darauf alleine im Wohnzimmer und Kevin erzählte gerade irgendetwas von einem Typen Namens Chuck, dass ich so aus dem Kontext gerissen nicht verstand, als es an der Tür klingelte. Ich konnte gedämpft Musik von Draussen hören und als dann die Tür aufging wurde auch schnell klar, woher die Musik kam. Vor der Tür des Hauses stand eine Menge Leute mit Bierfässern, Boxen und sonstigem Partyzubehör. Kurz darauf hatte sich das Wohnzimmer auch gefüllt und ich zog Kevin an seiner Hand in die Küche, wo es etwas ruhiger war. "Das war glaube ich nicht so geplant", kommentierte mein Freund das Ganze und beugte die Neuankömmlinge mit grossen Augen. Mir war es nur Recht. So war ich nicht mehr der Einzige, der hier nicht richtig dazugehörte. Und ausserdem hatte ich so Kevin mehr für mich. Ich wollte den Braunhaarigen gerade fragen, ob er die Andern überhaupt kannte, als Veronica zu uns trat. Auch sie hatte ihren Blick auf das Treiben im Wohnzimmer gerichtet und das verleitete mich dazu, auch mal etwas besser hinzusehen. Das war also eine Party auf der Northside. So was hatte ich in meinem Leben echt noch nicht live gesehen, nur in den Filmen: reiche Schnöselkids die Party machten. Das unterschied sich schon stark von den 'Partys' bei uns wo es meistens um Wetten, Lagerfeuer und härteren Alkohol ging. Doch anscheinend war ich nicht der Einzige, der aus dem tanzenden Gemenge im Wohnzimmer nicht ganz schlau wurde. "Wieso tun die das?", fragte Kevin in die Runde und musste richtig gegen den Lärm anschreien, damit man ihn verstand. Veronica zögerte nicht mit ihrer Antwort: "Das sind Chaos-Chaoten, Kevin. Die brauchen keinen Grund. Aber wenn ich raten müsste? Rache. Bestimmt." Für was die Party-Crasher sich genau rächen sollten, wusste ich nicht mit. "Ah da ist Betty, ihr entschuldigt mich Jungs", erwiderte die Schwarzhaarige auch schon kurz darauf und verschwand in der Menge. Ich legte meine Hand auf Kevins Schulter und senkte meinen Kopf zu seinem Ohr, damit er mich besser verstand: "Rache für was?" - "Das ist eine sehr lange Geschichte, die ich dir gerne erzähle. Aber ein anderes Mal. Brauchst du noch was zu trinken?", erwiderte Kevin und ich nickte. Gemeinsam gingen wir zur Spüle hinüber, wo ein paar Flaschen mit Getränken standen. Kevin schenkte mir Cola nach und als ich ihm auch meinen Becher hinhielt zog er eine Augenbraue hoch, schenkte mir jedoch nach. Weitere Fremde kamen zu den Getränken und Kevin und ich zogen uns in eine Ecke der Küche zurück. Dort setzte der Braunhaarige sich auf die Küchenablage und sah mich an. "Sag bloss du trinkst nichts?", fragte mein Freund mich dann mit grossen Augen und ich zuckte mit den Schultern. Vielleicht schadete das jetzt in seinen Augen meinem Serpent-Image, doch das war mir egal: "Ich will nachher ja noch fahren. Mein Motorrad ist mir zu viel wert, als dass ich es besoffen bei einem Unfall zerstören möchte." Ich bekam Kevins Reaktion auf meine Worte nicht mehr mit, denn in diesem Moment kämpfte sich jemand hinter meinem Rücken durch und rammte mir mit seinem Ellbogen gegen die Wirbelsäule. Ich stolperte einen Schritt nach vorne, konnte mich jedoch an der Spüle halten. Ich wollte gerade herumfahren und mich beschweren, doch dann traf mein Blick, den meines Freundes und die Anderen wurden plötzlich unwichtig. Kevin war mir durch die Aktion gerade plötzlich sehr nahe und er nutzte die Gelegenheit: Innig drückte er seine Lippen auf Meine und ich erwiderte den Kuss sofort. Meine Hände fuhren seinen Oberschenkel entlang ich lächelte in den Kuss hinein, als der Braunhaarige mich an meiner Jacke noch etwas näher an sich zog. Wenn ich ihn küsste, vergass ich einfach alles um uns herum und fühlte mich für einen Moment lebendiger als je zuvor. Und Kevin schien definitiv für eine längere Knutscherei aufgelegt zu sein, so leidenschaftlich wie er seine Lippen immer wieder auf Meine legte. Ich ging mit und lächelte meinen Freund schief an, als er sich schliesslich für einen Moment von mir löste. Die kleine Pause konnte ich auch gebrauchen, denn wenn das hier so weiter ging lief ich schwer in Gefahr mich mit Kevin irgendwo zu verstecken und ihn auf der Stelle zu vernaschen. Ich strich mir die Haare hinter die Ohren als Kevin gerade fragte, ob ich manchmal auch zum Sweetwater River hinunter gehen würde. Ich zog etwas verwirrt eine Augenbraue hoch und gab die Frage an ihn zurück: Wofür denn? Zum rummachen?" Meine Schlussfolgerung aus der aktuellen Situation war anscheinend richtig gewesen, denn Kevin nickte. Ein breites Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich zog den Braunhaarigen noch etwas näher an mich: "Und du denn?" Auch mein Freund begann breit zu grinsen und gab zu, dass er ein- oder zwei Mal da gewesen war.

Die Vorstellung nachts mit Kevin zum Fluss hinunter zu gehen war definitiv heiss und erweckte in mir das Verlangen auf noch einen Kuss. Dieser hätte auch bestimmt kurz daraufgefolgt, wenn ich nicht in diesem Moment aus dem Augenwinkel eine Gestalt im Türrahmen entdeckt hätte, die uns beobachtete. Kein Anderer als FP Jones stand im Karohemd hinter uns und starrte uns an. So wich ich Kevin aus, meine Augen auf FP fixiert. Der Northsider bemerkte auch direkt, dass ich abgelenkt war, glitt von der Spüle und drehte sich um. "Also die sexuelle Spannung hier drin ist ja zum Schneiden. Was gibt's Joaquin?", kam es nun von dem Serpent-Anführer und sein Gesichtsausdruck bei diesen Worten gefiel mir gar nicht. Ich schüttelte bloss meinen Kopf und meinte: "Gar nichts." Mein Blick glitt zu Kevin, der mich fragend ansah. "Kevin, du kennst FP, Jugheads Dad?", stellte ich ihm den älteren Serpent vor und der Braunhaarige nickte: "Ich glaube schon. Sie haben mich mal rausgeschmissen." Jetzt erinnerte auch ich mich an die Situation im Wyrm und fixierte wieder FP mit meinen blauen Augen. "Das war ein Spass. Joaquin, zeigst du mir wo das Klo ist?", forderte dieser nun und ich verstand direkt, dass das keine Bitte, sondern ein Befehl war. Kevin machte schon wieder seinen hübschen Mund auf und begann zu erklären, wo die Toilette war, doch ich unterbrach ihn: "Ja, ich zeig's dir." Gleichzeitig drückte ich Kevin mit meiner Hand zurück um ihm klar zu machen, dass er nicht mitkommen sollte. Das war zwischen mirn und FP alleine. Und der Braunhaarige verstand mich zum Glück. 

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