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4

Wir erreichten den Brunnen ohne Zwischenfälle. David, Chase und ich machten eine Pause im Schatten, während Eric das Wasserreservoir inspizierte. Ich war aufgeregt wie ein kleines Kind an Weihnachten. Ich wollte endlich wissen, was Sache war, aber Eric ließ sich Zeit. Trotz der prallen Hitze stand er in der Sonne, lief von links nach rechts, bückte sich, stand wieder auf und strich sich dabei ständig das zu lange, dunkelblonde Haar aus dem Gesicht. Es kam mir beinahe so vor, als würde er mit Absicht trödeln. Natürlich tat er das nicht. Er arbeitete nur sehr gewissenhaft.
Nach einer gefühlten Ewigkeit war Eric fertig und kam zu uns.
Na endlich. »Und? Wie sieht’s aus? Nun sag schon«, sprudelten die Worte nur so aus mir heraus.
»Komm wieder runter und lass mich mal in Ruhe was trinken.«
»Das war keine Antwort auf meine Frage.« Ich sprang auf und stellte mich Eric entgegen.
»Ich weiß.« Er setzte sich hin und zog seelenruhig die Wasserflasche aus seinem Rucksack.
»Eric, jetzt quäl mich doch bitte nicht so.«
»Du bist hier nicht die Einzige, die wissen will, wie es um den Brunnen steht«, mischte sich nun auch David ein.
»Warum sagst du dann nichts?« Ich funkelte ihn an.
»Weil ich nicht so verrückt bin wie du. Keiner ist das«, fügte er leiser hinzu.
»Hey, sei nicht so frech zu mir.«
Chase schlug die Hände über dem Kopf zusammen. »Und ich dachte, ich wäre das Kind hier.«
Auch Eric schmunzelte über unsere Streiterei. »Ihr seid echt der Wahnsinn«, lachte er. »Aber ich will euch mal nicht weiter auf die Folter spannen.« Er fixierte mich mit seinen stahlgrauen Augen. »Die gute Nachricht ist, man kann den Brunnen reparieren.«
»Yeah!«, riefen Chase und ich.
»Und was ist die schlechte Nachricht?«, fragte David.
»Wir brauchen einige Ersatzteile und die Reparatur wird ein paar Tage dauern.«
»Das ist alles? Das ist die schlechte Nachricht?«, fragte Chase ungläubig.
»Kommt drauf an. Wie leicht können wir die Ersatzteile finden?«, hakte ich nach.
»Unterschiedlich. Wir brauchen ein paar Rohre, das dürfte kein Problem werden. Die Verbindungsstücke und eine intakte Plane zu finden, könnte schwieriger sein.«
Ich schwieg, während ich über unsere nächsten Schritte nachdachte. Ich entfernte mich etwas von den anderen, um in Ruhe nachzudenken. Chase flüsterte den beiden etwas zu, aber ich war schon zu weit weg, um ihn zu verstehen.
Nach etwa fünf Minuten ging ich zurück zu den Jungs und erklärte ihnen meinen Plan.
»Okay, hört mir mal bitte zu. Wir werden bis Sonnenuntergang hierbleiben. Eric und David, ihr beide werdet nach den Ersatzteilen für den Brunnen suchen. Maximal in einem Umkreis von zweihundertfünfzig Metern. Zumindest für heute. Chase, du kommst mit mir. Wir werden einen Platz in der Nähe suchen, wo wir die Ersatzteile verstecken können. Vielleicht finden wir auch noch ein paar andere nützliche Dinge.«
Ich hatte mich, entgegen der Anweisung von Peter, dagegen entschieden, schon jetzt ins Lager zurückzukehren. Wir sollten Eric zum Brunnen bringen und nach seiner Inspektion direkt wieder zurückkommen. Doch das wäre nur verschwendete Zeit. Der Weg war lang, da musste sich unser Aufenthalt hier auch lohnen. Wir konnten also direkt schonmal anfangen, die neue Unterkunft vorzubereiten. Mit vier Leuten konnten wir schon eine ganze Menge schaffen. Außerdem brauchte Chase ein Erfolgserlebnis. Mit Peter würde ich schon irgendwie zurechtkommen.
»Geht klar«, meinte David, nahm Eric am Arm und ging los.
»Komm mit«, sagte ich zu Chase und steuerte auf eine schmale Gasse zu. Ich wusste, dass dieser Weg zu einer ehemaligen Einkaufsstraße führte. Dort wollte ich mich zuerst umsehen.
»Wonach suchen wir hier?«, fragte Chase, als wir das erste Geschäft betraten. Es war eine Drogerie. Zumindest stand das auf dem verrosteten Schild über der Eingangstür.
»Nach allem, was wir brauchen können.«
»Okay.« Wir teilten uns auf und fingen an zu suchen. Doch das war gar nicht so leicht. Alles war verwüstet, einige Regale waren umgestoßen. Die wenigen Waren, die noch da waren, lagen zertreten am Boden.
»Cool, ich hab Batterien gefunden«, rief Chase plötzlich.
»Sehr gut. Pack sie ein und such weiter.«
Ich ging in den hinteren Teil des Ladens. Vielleicht hatte ich im Lager mehr Glück. Ich ging an einigen Regalen vorbei, in denen nur vereinzelt leere Verpackungen oder ab und an nützliche Dinge befanden, die ich beiläufig in meinen Taschen verschwinden ließ. Als ich um eine weitere Ecke bog, blieb ich überrascht stehen. »Jackpot«, flüsterte ich. »Chase, komm her und sieh dir das an.«
Der Junge stand einen Moment später schon neben mir. »Wow. Das sind aber viele Medikamente.«
»O ja. Damit haben wir erstmal eine Zeit lang ausgesorgt.«
Anscheinend gab es hier früher mal eine Apotheke. Der kleine Lagerraum war den anderen Plünderern anscheinend verborgen geblieben, denn er war bis zum Rand gefüllt. Ich ging einen Schritt in den Raum hinein und nahm eine Schachtel Schmerzmittel in die Hand. »Dieses Medikament ist noch fast zwei Jahre haltbar«, bemerkte ich nach einem Blick auf das Verfallsdatum. »Heute ist echt ein guter Tag.« Ich verstaute die Schachtel in meinem Rucksack und verschloss die Tür des Lagerraumes wieder.
»Was hast du vor?«, fragte Chase verwundert.
»Es macht keinen Sinn, die ganzen Medikamente jetzt zum Lager zu bringen. Dann müssten wir sie ja in ein paar Tagen wieder zurücktragen, wenn wir unser neues Zuhause beziehen. Das ist doppelte Arbeit. Also lassen wir die Sachen erstmal hier und holen sie später.«
»Klingt logisch«, bemerkte Chase.
»Dann weiter, wir haben noch viel zu tun.«

Am Abend konnten wir eine beachtliche Menge an nützlichen Gegenständen vorweisen. Darunter ein paar Spielsachen und Kleidung für die Kinder, Zahncreme – der pure Luxus – und die Ersatzteile für den Brunnen. Zusätzlich hatte ich einige Packungen Kondome gefunden und in meinen Rucksack gepackt. Die Pärchen in unserer Gruppe würden sich freuen.
Die Ersatzteile verstauten wir in einem Haus direkt am Brunnen. Es war klein, unauffällig und konnte mit wenig Aufwand nicht nur bewohnbar, sondern wirklich wohnlich hergerichtet werden. Dort würde definitiv jemand von uns einziehen.
Nachdem alles verstaut war, machten wir uns noch vor Sonnenuntergang auf den Rückweg. Wir waren so euphorisch, dass wir den ganzen Rückweg über scherzten und herumalberten. So glücklich hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Die Zeit verging wie im Flug.
Als wir wieder an der Höhle ankamen, holte uns allerdings mit einem Schlag die Realität wieder ein.
David bemerkte es zuerst – er war vorangegangen.
»Wer sollte Wache halten?«, fragte er.
»Markus sollte meine Schicht übernehmen. Warum?«, antwortete Chase.
»Weil draußen keiner ist.«
»Vielleicht musste er mal.«
»Markus ist eigentlich sehr zuverlässig und kennt die Regeln. Sobald er seinen Posten verlässt, wenn auch nur kurz, muss in dieser Zeit jemand anders seinen Platz einnehmen.«
Mein Puls stieg, während David und Chase sich unterhielten. Wir waren stehen geblieben. Vielleicht kam Markus gleich wieder raus. Eine solche Situation war noch nicht vorgekommen, dementsprechend gab es kein Protokoll, an welches wir uns halten konnten. Ich sah die Jungs an und wir beschlossen zu warten.
Eine Minute.
Zwei Minuten.
Drei.
Nach fünf Minuten hielt ich es nicht mehr aus. »Wir gehen rein. Ich will wissen, was passiert ist.« Ich nahm mein Gewehr vom Rücken und bereitete mich innerlich auf das Schlimmste vor. Die jungen Männer taten es mir gleich. David ging voran und leuchtete uns mit einer Taschenlampe den Weg. Chase folgte ihm als zweiter. Eric und ich bildeten den Schluss. Als wir in der Höhle ankamen, trauten wir unseren Augen kaum. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Das war einfach unmöglich.
Die Höhle war leer.
Keiner aus unserer Gruppe war mehr hier. Niemand. Aber nicht nur das. Auch all unsere Sachen waren verschwunden. Wo heute Morgen noch ein Lager aus Schlafsäcken ausgebreitet war, war nichts mehr außer dem kalten, feuchten Steinboden. Es sah so aus, als ob das Lager aufgegeben wurde. Aber das ergab keinen Sinn. Peter hatte nichts davon gesagt. Das war nicht geplant gewesen. Spuren eines Angriffs konnte ich in der Dunkelheit auch nicht ausmachen. Es sah so aus, als ob wir nie hier gewesen wären. Alles war weg. Wo waren unsere Sachen abgeblieben?
Was hatte sie nur dazu bewegt so plötzlich aufzubrechen? Auf der Suche nach Hinweisen tasteten wir uns langsam an den kahlen Felsen entlang und durchsuchten das verwaiste Lager.
»Ich hab was gefunden«, rief David. Klar, er hatte ja auch die Taschenlampe.
»Was ist das?«, fragte ich, als ich ihn erreichte.
»Sieht aus wie ein Pfeil«, sagte er nachdenklich und drehte den kleinen Gegenstand in den Fingern. Er war aus Holz, ungefähr fünf Zentimeter lang und hatte Federn an dem einen und eine Metallspitze an dem anderen Ende. Während wir vier nähertraten, um das merkwürdige Objekt zu betrachten, spürte ich plötzlich einen Lufthauch an meinem Ohr, begleitet von einem leisen Zischen. Eric fluchte. In seinem Hals steckte etwas, das so aussah wie der Gegenstand in Davids Hand. Er zog ihn sofort heraus und drückte einen Finger auf die Stelle, die leicht blutete. David ließ den Pfeil in seiner Hand fallen und leuchtete mit der Taschenlampe in die Richtung, aus der der Schuss gekommen war. Ich starrte angestrengt in den Lichtkegel, konnte jedoch nichts erkennen. Dann ein weiteres Zischen - diesmal traf es Chase. »Au. Das tut weh«, meckerte er.
Aus dem Augenwinkel bekam ich mit, wie Eric zu Boden ging. Sein großer, starker Körper sackte einfach so in sich zusammen, als hätte man bei einer Marionette die Fäden abgeschnitten. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Ich hockte mich neben ihn und fühlte nach seinem Puls. »Verlangsamte Herzfrequenz, aber stabil.« Nur wie lange noch, fügte ich im Stillen hinzu. Was war hier los? Chase hatte sich vorsorglich auf den Boden gesetzt. David zielte mit dem Gewehr in die Dunkelheit. Er gab zwei Schüsse ab. Ihr Knall verklang einfach und nichts geschah. Er konnte bei diesen Lichtverhältnissen sicher auch nichts erkennen. Ich sah zu Eric, der mittlerweile das Bewusstsein verlor. Ich drehte mich nach Chase um, auch er hatte Mühe, die Augen offen zu halten. Der Puls an seinem Handgelenk war schwach. Mein Blick ging zu David, der immer noch versuchte, uns zu beschützen. Ich war verzweifelt und wusste nicht, was ich noch tun sollte. David ging in die Knie und hockte sich zu uns. Voller Sorge sah er zu Eric, dann zu Chase. Schließlich traf sein Blick auf mich. Einer von diesen Blicken, mit denen wir lautlos kommunizieren konnten. Er wollte mir sagen, dass es ihm leidtat. Dass er versuchte uns zu beschützen und auch, dass er nicht wusste, was er noch tun konnte. Ich nickte ihm leicht zu und griff nach seiner Hand. In diesem Moment fühlte ich mich einfach hilflos. Dann kamen zwei weitere Pfeile auf uns zugeflogen. Zuerst traf es David, dann mich. Der Schmerz war nicht sehr stark, doch schon nach ein paar Sekunden verspürte ich ein komisches Gefühl, das sich in meinem Körper ausbreitete. David hielt meine Hand, bis er ohnmächtig wurde.
Ich habe versagt, war mein letzter Gedanke, als auch mir schwarz vor Augen wurde.

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