KAPITEL 1: MEMORIES UND EINE UNVERGESSLICHE PARTY
The story of my life, I take her home
I drive all night to keep her warm
And time is frozen
The story of my life, I give her hope
I spend her love until she's broke inside
The story of my life
Leise spazierte ich die kleine Gasse zwischen den ganzen Gräbern entlang und blieb schlussendlich vor einem bekannten Grab stehen.
Geschlängelte Buchstaben verzierten den Grabstein. Kurz unter der Schrift sah man sie. Wir wollten ihr unbedingt den schönsten Grabstein auf dem ganzen Friedhof schenken. Ihre braunen Haare glichen meinen schulterlangen Haaren. Ihre giftgrünen Augen stachen heraus und beendeten das Bild. Ich war das Ebenbild meiner Mutter.
Ihr Lächeln erinnert mich an die schönen Momente, die wir erlebt haben. Wie sie mir Schwimmen in unserem Pool beigebracht hat und mein Vater uns kurz danach mit dem Gartenschlauch durch unseren Garten gejagt hat. Oder wie wir immer lauthals zu unserem Lieblingslied The Story of my Life gesungen haben, bis die Nachbarn geklingelt haben.
Mein Blick glitt zu der dreckig grünen Gießkanne in meinen Händen und zurück zum Grabstein. Ich begann, die lila blauen Veilchen zu gießen und summte den Refrain von unserem Lieblingslied.
Morgen wollte ich neue Blumen mitbringen. Auf ihrem Grab lagen nur Veilchen, ihre Lieblingsblumen. Vor zwei Jahren stand eine Vase mit blau violetten Veilchen auf unserem Küchentisch. Mein Vater hatte sie nach ihrem Tod im Keller verstaut.
Ein Blick auf meine Arm Uhr verriet, dass es schon spät war. Jasmin hatte mich heute Abend überredet, auszugehen als Ablenkung. Normalerweise gehe ich nicht zu Partys, seit ich meine Mutter verloren habe.
Es war das erste Mal seit zwei Jahren. Ich stand auf und schlich den Weg zur Bushaltestelle zurück. Ich brauchte eigentlich nicht lange, um mich fertig zu machen, aber Jasmin kam vor der Party vorbei, weil sie mir nicht glaubte, dass ich nicht in Jogginghose zur Party komme. Der Bus, in dem ich saß, war zum Glück nicht voll, obwohl die meisten um diese Zeit fertig mit der Arbeit waren.
Das Surren der Türen klang an jeder Haltestelle durch meine Kopfhörer. Lange musste ich zum Glück nicht fahren um bei mir zu Hause anzukommen.
Nach dem Ausstieg aus dem Bus kam mir ein Radfahrer entgegen und als er den Kopf hob, traf sich unser Blick. Ich war gebannt und es schien ihm genauso zu gehen.
Kopfschüttelnd ging ich weiter. Ich hatte einen Freund, den ich sehr mochte, also waren andere Typen ein no-Go. Meine beste Freundin wartete schon vor meiner Haustür. Dadurch dass mein Vater nicht zuhause war, musste sie warten bis ich mich vor die Haustür geschleppt hatte.
„Da bist du ja endlich!" begrüßte sie mich und zog mich in eine stürmische Umarmung. „Dir auch einen schönen Tag." brummte ich und schloss die Haustür auf.
Jasmin tänzelte zu meinem Kleiderschrank und riss ihn auf, um nach partytauglichen Klamotten zu suchen. Entschlossen griff sie nach einem Rosé Kleid. Skeptisch betrachtete ich das Kleid , entschied mich aber auf sie zu hören und verzog mich ins Badezimmer.
Zurück in meinem Zimmer angekommen, stand sie erwartungsvoll vor mir und sagte: „Dreh dich mal."Abwarten sah sie mich an „Du siehst bezaubernd aus, komm ich will dich noch ein bisschen hübsch machen." „Von mir aus, aber lass dir Zeit," murmelte ich, da ich sie zu gut kannte.
Sie rollte mit den Augen und zog den Stuhl zu meinem Tisch zurück. Mit sanften Bewegungen zauberte sie mich zu einem anderen Menschen.
Zufrieden trat sie zurück und es klingelte unten. „Ein Freund von mir holt uns ab" sagte sie und rannte Richtung Tür. Reflexartig rannte ich ihr hinterher. Ich kannte den Typ nicht, aber ich vertraute meiner besten Freundin. „Ich bin Ben", sagte er und hielt mir seine Hand hin. Ich nahm sie an und murmelte: „Emilia." Jasmin setzte sich auf den Beifahrer Sitz und unterhielt sich mit Ben währenddessen ich gedanklich aus dem Fenster schaute.
Nachdem wir einen Parkplatz fanden und ausstiegen sah Jasmin freudestrahlend auf das große Gebäude, das vor uns stand. „Ich wette, der Pool ist riesig, komm, lass uns rein." sagte Jasmin und zog mich am Arm in das große Haus hinein. Vor einem Tisch mit einer großen Auswahl an Alkohol blieben wir stehen. Jasmin mixte irgendwelche Getränke zusammen und gab mir einen Becher davon. Mit meinem Glas schlängelte ich mich durch die Menschenmenge, um der lauten Musik und dem Geruch von Schweiß und Alkohol zu entkommen.
Plötzlich spürte ich einen Arm um meine Hüfte und wurde an einen Körper rangezogen. „Emilia, was machst du hier?" lallte Mark, mein Freund. „Ich wollte mal raus, kannst du mich bitte los lassen?" sagte ich gereizt. „Warum wir können doch tanzen" sagte er nun energischer und fing an zu tanzen. Ich wollte mich befreien, aber trotz des Alkohols war er stärker. Auf einmal wurde er weggerissen und neben mich auf den Boden geworfen. „Sie hat gesagt du sollst sie loslassen Arschloch." sagte ein Typ der mir sehr bekannt vorkam.
Er war der Junge vom Fahrrad.
„Ich bin ihr Freund wichser." lallte mein Freund am Boden. „Geh raus aus meinem Haus, wenn du dich nicht an die Regeln halten kannst", sagte der unbekannte Typ. Mark stand auf und torkelte in einen anderen Raum Sodass nur noch ich zurück blieb. Eine Menschenmenge hatte sich um uns herum gebildet.
Mir war das alles sehr unangenehm, sodass ich ein „Danke" murmelte und aus dem Haus lief. Ich musste wohl oder übel nach Hause laufen und zog meine Schuhe aus. Barfuß spazierte ich den Gehweg entlang und grübelte über meinen unbekannten Retter.
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