Kapitel 48
LOUIS | | Mit pochendem Herzen und einem ungutem Gefühl im Bauch setze ich mich auf die Kante Nialls Bett. Vorsichtig rüttelte ich an seiner Schulter, nicht zu feste, aber auch nicht zu leicht.
"Niall? Aufwachen, in 30 Minuten gibt es Frühstück." Leicht grumelte er, schlug dann seine Augen auf um mich mit hochgezogenen Augenbrauen anzusehen. "Ist es schon so früh?"
Ich nickte nur und sah ihn dann weiter an, spielte mit meinen Fingern, die in meinem Schoss verschränkt lagen.
"Es tut-"
"Ich geh Duschen.", unterbrach er mich. Seufzend nickte ich und sah ihm dann hinterher, wie er ins Badezimmer verschwand.
Geschlagene 15 Minuten später kam er mit einem Handtuch um der Hüfte aus dem Raum und ging direkt auf seinen Koffer zu. Ich wollte eigentlich den Moment nutzen, in dem wir alleine waren, um mich zu entschuldigen, er jedoch machte mir einen Strich durch die Rechnung.
"Ich zieh mich schnell an, weil ich vor dem Frühstück noch wo hin gehe."
Traurig blickte ich ihm hinterher, wie er wieder ins Badezimmer verschwand.
"Ich wollte mich doch bei dir entschuldigen.", murmelte ich eher zu mir selbst. Nachdem Niall ohne auch nur ein Wort zu sagen das Zimmer verlassen hatte, macht ich mich auch fertig, um zum Frühstück zu gelangen.
Leicht verunsichert betrat ich den Frühstückssaal und sah mich um. Es saßen schon so gut wie alle auf ihren Plätzen. Ich sah mich weiter um und hielt ausschau nach Niall. Und was auch sonst, er saß wieder mit Calum und Michael an einem Tisch. Seufzend begab ich mich zu Harry, der wie am vorherigen Tag mit Kendall, Danielle und Taylor an einem Tisch saß. Am liebsten wäre ich einfach zu Niall gegange, aber er wollte wohlmöglich sowieso nicht mit mir sprechen.
"Hey, ist hier noch frei?", fragte ich in die Runde und deutete auf den freien Platz neben Harry. "Natürlich.", kam es direkt von Danielle. Leicht lächelnd ließ ich mich neben Harry nieder.
"Na? Wie geht's?", fragte ebend dieser. "Gut und dir?" "Super. Aber sagt mal", seine Stimme wurde bei den nächsten Worten sichtlich leiser. "Findest du heute Daniells Lippenstifft immernoch so bezaubernd?", grinste er und legte seine Hand besitzergreifend auf meinen Oberschenkel.
Verwirrt runzelte ich die Stirn.
"Ich weiß nicht wovon du redest." Das wusste ich wirklich nicht. Mein Blick huschte zu Danielle, eher gesagt auf ihre Lippen, die in ein dunkles Rot getaucht waren. Es sah eigentlich ganz in Ordnung aus, aber nicht bezaubernd. Bei der Vorstellung solche, mit Lippenstifft beschmierten, Lippen zu Küssen wurde mir schlecht.
"Natürlich weißt du es nicht, du hast ja gestern nicht zugehört, mein Lieber." Tadelnd sah er mich an und erhöte den Druck auf meinem Oberschenkel. Dann machte es klick. Darum ging es gestern also. Um ihren Lippenstifft. Sie musste wohl gefragt haben, ob ich ihn auch so bezaubernd fand, wie sie und ich hatte natürlich bejaht. Super.
"Jetzt versteh ich.", murmelte ich. "Aber du bist doch nicht sauer deshalb, oder?" Unsicher blickte ich ihn an. Es wäre echt nicht vom Vorteil, wenn er sauer wäre. Ganz und garnicht.
"Ach was natürlich nicht."
Erleichert atmete ich aus. Jedoch machte mir das fiese Grinsen, in seinem Gesicht, etwas Angst.
Er drehte sich von mir weg und beteiligte sich dem Gespräch was gerade am Tisch geführt wurde. Ich allerdings konnte mich keines Wegs darauf Konzentrieren, denn Harrys Hand, die zuvor nur auf meinem Oberschenkel lag, wanderte gefählich nah zu meinm Schritt. Ich musste mir einen Seufzer verkeinfen und biss mir stattdessen auf die Unterlippe. Seine Hand wanderte immer weiter nach Oben, bis er plötzlich ohne jegliche Vorwahrnung dort hinein kniff.
Erschrocken stöhnte ich auf und schlug mir direkt mit der Hand auf den Mund, wobei alle Blick am Tisch zu mir huschten, einschließlich Harrys.
"Alles in Ordnung, Louis?", kam es von Harry, der mich nur gespielt unwissend ansah und anfing meinen halb erregten Penis durch die Hose zu massieren. "Ja, alles g-gut."
Meine Atmung verschnellterte sich und ab und zu kam ein ungewolltes Keuchen aus meinem Mund. Zum Glück war der Tisch nun bis auf Harry und mir leer, denn der Rest holte sich gerade etwas zu essen.
"Ich würde dich jetzt am liebsten hier auf diesem verdammten Tisch bis zur Bewusstlosigkeit ficken.", raunte er in mein Ohr, wobei sein Atem meinen Nacken streifte und mir eine Gänsehaut verpasste.
"Dann...dann tu es.", wimmerte ich. Mir war jedoch klar, dass es nicht ging, schließlich war der Saal befüllt mit Schülern, aber ich wollte und brauchte ihn in dem Moment so dringend.
"Ich geh mir jetzt was zu essen holen." Mit diesen Worten hauchte er mir einen Kuss auf den Hals und stand auf, um ebenfalls zum Buffet zu gehen. Perplex sah ich ihm hinterher und konnte es einfach nicht glauben.
Er hatte mich einfach mit einer Latte hier sitzen lasse.
-*-
Nachdem Harry mich dort einfach sitzen lassen hatte, war ich ohne auf ihn zu warten in mein Zimmer gegangen und stieg unter eine kalte Dusche.
Meine Ruhe wurde jedoch gestört, als Herr Wood an die Tür klopfte und mir mitteilte, dass wir uns um 9 Uhr in der Lobby treffen sollten, denn heute würde es auf einen Ausflug gehen.
"Und bitte dieses mal...pünktlich."
Meine Wangen fingen an zu glühen, nickte jedoch peinlich berührt.
Mit einem "Bis dann" verabschiedete er sich und verließ das Zimmer.
Seufzend ließ ich mich auf Nialls Bett sinken. Die Gedanken, die in diesem Moment in meinem Kopf herum schwirrten, drehten sich hauptsächlich um Harry und Niall.
Es war eindeutig, dass Niall Harry nicht sehr mochte. Harry Niall wohl auch nicht. Aber das schlimmste war, dass ich einfach nicht wusste wie es weiter gehen sollte. Diese Beziehung, die Harry und ich führten - wobei ich nicht einmal wusste, ob man dies wirklich so nennen konnte - dann Niall, der sich immer mehr von mir fern hielt.
Harry war alles was ich immer wollte, er war der jenige, dem ich meine Jungfräulichkeit geschenkt hatte, aber seit dem dies alles anfing, fing das Verhältnis, die freundschaft, zu Niall gefährlich zu bröckeln an. Ich wollte Niall nicht verlieren, doch gleichzeitig brauchte ich Harry, er war alles, alles was ich brauchte, alles was mein Herz brauchte, um in einem gleichmäßigen Rhythmus zu schlagen.
Ich wollte endlich Klarheit, wollte wissen, wie es mit Harry, meinem Daddy, weitergehen sollte, wollte wieder normal mit Niall, meinem besten Freund, reden können. Ich wusste einfach nicht, was ich machen sollte. Jedoch konnte ich so oder so erstmal nichts machen, denn es stand ja schließlich der Ausgflug an.
Mit gesenktem Kopf betrat ich um genau 9 Uhr die Lobby, in der schon so gut wie jeder anwesend war, bis auf der Lehrer. Plötzlich schlang sich ein Arm um meine Hüfte und zog mich an einen warmen, gut riechenden Körper. Harry.
"Na du." Seine Lippen streiften meine Wange, seine Arme waren beide um mich geschlungen. Bevor ich etwas antwortete drehte ich mich in seinen Armen um, sodass wir uns gegenüber standen.
"Hey.", nuschelte ich in seine Halsbeuge, krallte mich in sein T-shirt und atmete einfach seinen Duft ein. Meine Arme lagen fest um ihn, so wie auch seine um mich. Die Blicke, meiner Klassenkameraden ignorierte ich gekonnt. Ich brauchte ihn gerade einfach so sehr, er sollte mich halten und nie wieder los lassen.
"Harry, ich...lass mich bitte einfach nicht los."
Sein Arme um mich drükten mich näher an ihn. "Niemals."
Es war alles so kompliziert. Ich wollte an Harrys Seite sein. Aber auf der anderen Seite war da Niall, der mein mein bester Freund war seit dem ich denken konnte.
Tränen bildeten sich in meinen Augen. Leise schniefte ich.
"Hey, baby was ist denn los?" Besorgt sah er mich an und strich mir sanft die Tränen von der Wangen.
"So liebe Schüler! Wir werden jetzt wie angekündigt in ein Museum gehen, das bedeutet, dass ihr euch bitte benehmt.", rief Herr Wood und deutete auf den Ausgang. Die meisten begaben sich nach draußen, doch Harry und ich blieben einfach in unserer Umarmung, gennossen den Moment und sagten nichts. Ich wusste, dass er eine Antwort erwartete, aber hätte ich nur ein Wort gesagt wäre ich wohlmöglich im Tränen ausgebrochen. Ich wusste selbst nicht genau, weshalb ich immer in solchen Momenten zu weinen began, aber es passierte nunmal.
"Kommt ihr bitte? Wir können nicht ewig warten.", störte uns schon wieder mein Lehrer.
"Wir kommen sofort, nur noch fünf Minuten bitte.", nuschelte Harry in meine Haare.
"Na gut.", seufzte Herr Wood und verschwand nach draußen.
Langsam löste Harry sich von mir, legte seinen Zeigefing unter mein Kinn, drückte meinen Kopf hoch.
Grün traf Blau.
Es lag so viel liebe in seinen Augen.
Seine Hand legte sich an meine Wange, die andere verschränkte er mit meiner. Unsere Gesichter waren sich so nah, dass ich seinen warmen Atem auf meinen Lippen spürte. Er lehnte sich etwas vor, seine Oberlippe berührte leicht meine Unterlippe. Wir beide schlossen unsere Augen und verbanden unsere Lippen zu einem sanften Kuss. Und obwohl es nicht unser erster Kuss war, fühlte es sich an, als wäre er es. Einfach wunderschön, dieses Gefühl von seinen weichen Lippen auf meinen.
Langsam lösten wir uns von einander und sahen uns einfach in die Augen.
"Ich liebe dich."
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