70
Yoongi
Mit Yeosang an der Hand, lief Yoongi die Treppe zur ersten Etage hoch.
Von Anfang an, hatte er gemerkt, dass da etwas zwischen Yeosang und Y/N war, und solange der Jüngere nur ihm gehörte, hätte Yoongi kein Problem damit gehabt, sie ab und zu an ihrem Liebesleben teilhaben zu lassen. Tatsächlich, wäre ihm diese Einstellung sicher sehr hilfreich dabei gewesen, Yeosang zu erobern. Aber so wie es nun aussah, musste er wohl erst ein gebrochenes Herz kitten, bevor sie eine ernsthafte Beziehung in Betracht ziehen konnten.
Aber Yoongi war sich sicher, dass er das schaffen würde, er liebte den Kleinen schon seit Jahren und hatte nur auf eine Gelegenheit wie diese gewartet.
Er würde Geduld haben, nichts darüber sagen und ihn nicht mit seinen Gefühlen überfordern. Statt dessen wollte er ihn sich gut fühlen und alles was vorher war vergessen lassen.
Sie kamen auf dem obersten Treppenabsatz an und sahen gleichzeitig nach oben, auf den Mistelzweig, der genau über ihnen hing. Yoongi senkte den Blick wieder zu Yeosangs Gesicht und versank in dessen , großen, warmen, braunen Augen. Er versuchte nicht zu kitschig zu werden und überspielte seine Gefühle mit einem selbstbewussten Grinsen, ehe er ihn sich schnappte, an der Hüfte näher zog und ihm seinen Mund aufdrückte.
Yeosang war wohl so überrascht, dass er die Lippen gar nicht richtig geschlossen hatte und sofort drang Yoongis Zunge in den Mund des Jüngeren ein und umspielte auffordernd und aufreizend dessen Zunge. Yeosang erwiederte den Kuss ohne zu zögern mit der gleichen Intensität.
Sie hielten sich fest in den Armen und hätten wohl noch ewig so weitergeküsst, wenn ihnen die feuchte Kleidung, nicht so unangenehm an der Haut kleben würde. Bedauernd löste Yoongi sich von ihm und seufzte.
"Wir sollten wirklich gleich duschen, bevor wir noch krank werden. Also, zu deinem oder zu meinem Bad?" fragte Yoongi wieder grinsend.
"Ich denke, ich gehe alleine..." meinte Yeosang betrübt.
"Nichts da, unter der Dusche ist das einzige was geblasen werden sollte ein Schwanz und nicht trübsal statt dessen..." machte Yoongi ihm klar.
Yeosang sah ihn unsicher an.
"Ist das ein Angebot?"
"Ich gehe sowieso mit dir duschen, keine Wiederrede. Aber ob wir da nur duschen oder etwas Spaß haben werden, liegt ganz bei dir." hauchte Yoongi ihm ins Ohr, was ihm auf seinem kompletten Oberkörper eine Gänsehaut verursachte. Er nickte nur ergeben und zog Yoongi dann ziemlich unvorbereitet in sein Zimmer, wo sie gemeinsam das Bad betraten.
Yoongi begann, sich auszuziehen, was Yeosang ihm zögerlich gleich tat. Sie stellten sich unter das heiße Wasser und sahen sich erstmal nur an. Yeosang war vor Verlegenheit verstummt, während Yoongi überlegte, was er tun sollte, um den Jüngeren nicht noch mehr zu verschrecken. Er hob eine Hand an Yeosangs Wange und streichelte vorsichtig dessen weiche, glatte Haut. Als er spürte, wie der sich zart dagegen lehnte, hob Yoongi auch die zweite Hand und hielt Yeosang damit an der Taille fest und zog ihn ganz langsam und vorsichtig näher zu sich.
Sie standen nun so nah aneinander, dass sie gegenseitig ihre nackte Haut spüren konnten. Yeosang schloß seine Augen und legte seinen Kopf auf Yoongis Schulter ab. Mit den Armen hielten sie sich umschlungen. Während das Wasser weiter auf sie runterprasselte, neigte Yoongi leicht den Kopf in Yeosangs Richtung und gab ihm einen sanften Kuss auf die Stirn. Er spürte, dass der Jüngere gerade trostsuchend seine Nähe brauchte. Und zu mehr würde er ihn jetzt nicht drängen.
Lee
Abwartend, bis Namjoon wieder aus dem Wohnzimmer kam, war Lee in den Flur gegangen und stand im Schatten. Nach nicht allzu langer Zeit, lief dieser tatsächlich an ihr vorbei, da er sie nicht sah. Sie griff nach seiner Hand und hielt ihn davon ab, weiter zu laufen.
Überrascht sah er sie an. Mit erhobenem Zeigefinger piekste sie ihm gegen die Brust und schaute ihn wütend an.
"Wenn du es noch einmal wagst, mich in irgend einer Weise, ungefragt anzufassen, zu küssen oder sonst irgendwie meine Beziehung zu gefährden, dann wirst du mich von einer ganz anderen Seite kennenlernen." um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, trat sie ihm fest gegen das Schienbein, stapfte dann davon und ließ ihn mit offenstehendem Mund einfach stehen.
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